Britta goes Down Under

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15 , 2010

Zwischen Routine, Depri-Tagen und Sonnenschein

Allgemein — posted_by britta @ 21:25
 
So langsam hat der Alltagstrott hier im australische Leben Einzug erhalten. Man pendelt zwischen Supermärkten, Uni und Wochenendausflügen. Man hat sich an das frühe dunkel werden gewöhnt (bloß meine Arbeitsmotivation streikt bei Beginn der Dunkelheit), an die traumhaften Öffnungen der Supermärkte, die hier auch Sonntags geöffnet haben und an den eigentlich immer strahlend blauen Himmel mit den immer noch sehr kalten Nächten. Sogar das Bussystem wird langsam übersichtlicher...
 

Meine letzten Wochenendausflüge haben mich ins 70 Kilometer entfernte Brisbane und nach Byron Bay geführt, den östlichsten Punkt Australiens. Endlich mal wieder Großstadtluft schnuppern für einen Tag SmileAuch wenn Gold Coast sehr schön aussieht, es ist doch eine Touristenhochburg mit aneinandergereihten Hotels. Zumindest in dem Stadtteil, in dem ich wohne.

Brisbane, die Hauptstadt von Queensland, lässt sich relativ leicht zu Fuß ablaufen. Innerhalb weniger Stunden hatten wir die Innenstadt mit Geschäften und Sehenswürdigkeiten, den Botanischen Garten, Southbanks (einen Park mit Lagunenlandschaft) und die Skyline mit Story Bridge vom Schiff aus gesehen, obwohl wir ziemlich planlos durch die Gegend liefen. Den Australian Zoo sowie Koalas Sanctury Cove haben wir uns für die nächsten Wochen aufgehoben.

Sonntag waren wir in Byron Bay - ein sehr kleines Strandstädtchen, in dem sich 

viele Künstler nieder gelassen haben und in dem man angeblich sehr gut surfen können soll. Und zum Mittaessen waren wir dann in diesem Sushi-Restaurant, wo fertige Sushiteller auf einem Band an einem vorbei rollen, und man sich nehmen kann, worauf man Lust hat. Ein Traum - das habe ich bis jetzt in Dortmund vergebens gesucht!

Meine Ernährung hat sich dank Aldi mit deutschem Vollkornbrot zum Glück nicht sehr verändern müssen. Es gibt auch sogenanntes "Hausbrot" - normales Schwarzbrot mit Kümmel. Meine wöchentliche Fahrt zu Aldi ist jedes Mal ein kleines Highlight. Obst und Gemüse bekommt man dort zu normalen Preisen, die billigen Produkte stehen, statt wie gewohnt im untersten oder obersten Regal bei Aldi auf Augenhöhe und es gibt teilweise deutsche Produkte, die es in anderen Supermärkten nicht zu finden gibt.

(@Sarah) Was es in ganz Australien nicht gibt, das ist der „Große Wagen“ beim Blick in den Sternenhimmel. Das ist ab und zu doch ein seltsames Gefühl, wenn ich nach Hause laufe, in den Himmel gucke und die komplette Orientierung fehlt (und auch keiner da ist, der mit Hilfe von Computerprogrammen die Sternenbilder deutet)

Was ebenfalls anders ist (ein Gedankensprung folgt) ist, dass es hier eine Wahlpflicht gibt. Am 21 August wird das Parlament neu gewählt, wofür Hotlines für Blinde eingerichtet wurden, Wahlhelfer besuchen Krankenhäuser und Altenheime und Wahllokale für vorzeitige Wahlen (z.B. Aufgrund von Auslandsaufenthalten) wurden eröffnet. Die Wahlbeteiligung liegt somit bei über 90 %, wobei es angeblich keine schwerwiegenden Folgen hat, wenn man nicht wählen geht.

Zurück zum Leben an der Uni, wo ich drei Tage der Woche nur verbringe. Allerdings gibt es einiges an Lesen, Hausaufgaben, ab kommender Woche Gruppenarbeiten, Internetrecherche usw zu tun. Dumm nur, dass es schon so früh dunkel ist und meine Lernmotivation mit zunehmender Dunkelheit stark nachlässt. Und wenn dann noch nicht mal jemand zum Reden da ist, bzw man Lust auf mehr als ein „how was your day“ mit 5-minütigem anschließenden Gespräch hat, kann es schon einsam werden. Dumm, dass dann auch noch alle die man so kennt, mit Freunden zusammen wohnen, mit denen man auch zwischen dem Lernen eine kurze Pause einlegen kann und der auch noch da ist, wenn meine Skype-Gespräche beendet sind. Das kann schon an dem einen oder anderen Abend deprimieren. Wenn man dann auch nur Deutsch redet (wozu war ich nochmal in Australien?) und nicht weiß, mit wem man in der Springbreak Ende September bzw nach den Prüfungen im November/Dezember auf große Erkundungstour gehen soll, kann das ziemliche Depri-Stunden auslösen. Zum Glück gingen diese Stunden durch E-Mail, Gespräche, Tagebuch, Skype oder spontane  Besuche immer wieder relativ schnell vorbei. Manches ist eben doch ein bisschen anders, als ich mir das vorgestellt habe. Und mit den Bekanntschaften, die man in den Discos massenweise machen kann, möchte ich auch nicht unbedingt meine nächsten Wochen verbringen…

Zum Schluss noch ein Tipp für die Leute, die beabsichtigen in Zukunft nach Australien zu fliegen: Bitte bedenken, dass auf den Flügen innerhalb Australiens nur 20 kg Gepäck zugelassen sind. Da bringen die 30 kg, die man mit Emirates einführen darf auch nicht viel. Außer man fliegt von demselben Ort zurück, in dem man angekommen ist und kann seine Sachen bei jemandem abstellen, solange man quer durch Australien tourt. Die 50 Euro für ein 2 kg Päckchen nach Deutschland (bzw 20 Euro bei Versand per Schiff – Dauer: bis zu 3 Monaten) kann man hier bestimmt besser investieren.

 

 


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