Australien Blog

sponsored links

23. Okt. 2006 – Von den „Neighbours“ nach Queenscliff

Melbourne — posted_by Jasmine @ 14:14

Leider konnte man sie in Deutschland nur in den 80er und 90er Jahren sehen: Die „Nachbarn’“. Bei mir liefen sie jeden Tag.  Für viele ist Melbourne schon deshalb ein Muss, weil hier die international bekannte Fernsehserie spielt, durch die Kylie Minogue und Jason Donovan berühmt wurden.

Ein Besuch in Melbourne wäre nicht komplett ohne einen Abstecher zur legendären „Ramsay Street“ (die in Wirklichkeit Pin Oak Ct. in Vermont South heißt) und in der die Serie seit 20 Jahren gedreht wird.  Also fuhren wir am Vormittag (obwohl meine Männer alles andere als begeistert waren) dorthin und ich konnte Fotos von den Häusern schießen. Die Fan-Begeisterung geht sogar so weit, dass von Melbourne aus offizielle Neighbours-Touren angeboten werden und man im Melbourne-Museum das Original-Studioset besichtigen kann.

Anschließend fuhren wir über Geelong zur Bellarine Peninsula nach Queenscliff. Der Urlaubsort wurde ehemals für Lotsenboote gebaut, die die Schiffe durch die trügerischen Port Phillip Heads führten. Die Passage, auch bekannt als  „The Rip“, zählt zu den gefährlichsten Seewegen der Welt: Ganze 200 Schiffswracks liegen vor der Küste auf Grund.


21. und 22. Okt. 2006 - Melbourne

Melbourne — posted_by Jasmine @ 13:54

Am frühen Nachmittag erreichten wir Melbourne und steuerten den  Big4 Holiday Park in Coburg, ca. 9 km von der Innenstadt entfernt, an.  Nachdem wir unseren Camper geparkt und unsere Sachen ausgeräumt hatten, fuhren wir mit Bus und Straßenbahn in die City.

Zuerst wollten wir uns den Queen Victoria Market ansehen, der aber schon zu hatte. So gingen wir die Elizabeth Street weiter Richtung Stadtmitte. Schließlich kamen wir bei der Fußgängerzone in der Bourke Street an und liefen durch die sehr schöne Royal Arcade, Melbournes ältester Einkaufspassage von 1869/1870.

Von dort aus ging es weiter durch eine enge, quirlige Straße namens Block Place mit vielen Straßencafés, bis zur Block Arcade, einer Einkaufspassage aus dem 19. Jahrhundert.

Wir gelangten bis zur Flinders Street Station, wo die Hölle los war. Vor dem gegenüberliegenden Federation Square, der das Stadtzentrum mit dem Yarra-River verbindet, waren eine Bühne und viele Stände aufgebaut, um die sich Menschenmassen  - überwiegend indischer Herkunft – drängten. In einer angrenzenden Bar wurde kräftig Oktoberfest gefeiert und vor dem Bahnhof wimmelte es von jugendlichen „Gothics“ in ihren schwarzen Kluften.

Wir gingen über den Yarra-River und erreichten schließlich um sechs Uhr die Royal Botanic Gardens – die genau zu dieser Zeit schlossen. So machten wir uns wieder auf den Rückweg und kamen dabei an der Vodafone-Arena vorbei, in die ebenfalls Menschenmengen strömten, diesmal aber überwiegend australische Familien mit ihren Kindern. Da wir vom vielen Laufen hungrig geworden waren, suchten wir uns in Chinatown ein nettes Lokal.

Hinterher begaben wir uns auf die Suche nach Jamie Olivers Restaurant „Fifteen“, das wir schließlich in der Collins Street ausfindig machten. Eigentlich wollten wir einen Tisch für den nächsten Tag reservieren, doch leider wurde nichts daraus, weil es sonntags geschlossen hat.  Immerhin erlaubte es die freundliche Bedienung, dass wir uns im Lokal umsahen und fotografierten.

Am nächsten Tag genehmigten wir uns zuerst einen Cappuccino bei Degraves Espresso Bar, der Bar, die man an den Bahnhofswartesaalstühlen erkennt.


Danach machten wir eine Rundfahrt mit dem kostenlosen Melbourne-City-Tourist-Shuttle-Bus und der City-Circle-Tram, einer  von acht zwischen 1936 und 1956 gebauten und restaurierten Straßenbahnen. Wir fuhren an den wichtigsten touristischen Zielen in Melbourne vorbei. Außerdem nahmen wir uns erneut – diesmal erfolgreich – die Royal Botanic Gardens vor.


Zum Abschluss unseres Sightseeing-Programms gehörte der obligatorische Besuch des Hard Rock Cafés, wo wir uns mit T-Shirts eindeckten.


20. Okt. 2006 – Durch die Berge bis Sale

South Coast — posted_by Jasmine @ 05:42

Schweren Herzens verließen wir am Morgen den Känguru-Campingplatz in Pambula Beach (Robin traute sich und nahm ein Bad im Meer) und fuhren durch die Berge nach Bombala und die Bonang-Road bis Orbost. Schlagartig wurde die Gegend einsam und verlassen. Uns wurde wieder bewusst, wie dünn besiedelt Australien eigentlich ist.  Teilweise waren die Straßen kilometerlang nicht  asphaltiert.

   

Als wir am Snowy-River-Nationalpark vorbeifuhren, entdeckten wir zu unserer Begeisterung mitten auf der Straße einen Wombat. Wir stoppten sofort, um ein Foto von ihm zu schießen. Leider stellten wir schnell fest, dass der arme Kerl tot war, scheinbar hatte er einen Autounfall, obwohl im äußerlich nichts anzusehen war.

Das Wetter wurde gegen Nachmittag immer bescheidener. Als wir unser beabsichtigtes Tagesziel, Lakes Entrance erreichten, fing es an zu regnen und es blies ein starker Wind. Deswegen entschieden wir uns spontan, noch ein Stück weiter zu fahren. So erreichten wir am Nachmittag die Stadt Sale und quartierten uns dort auf einem Campingplatz ein. Bis Melbourne waren es jetzt nur noch knapp über 200 Kilometer.

 


Kängurus en masse

South Coast — posted_by Jasmine @ 12:53

Unsere Route führte uns weiter die South Coast entlang. Etwas abseits vom Highway, 15 km südlich von Narooma, lag das Städtchen Central Tilba am Hang des Mount Dromedary. Wir stoppten dort für einen Kaffee und waren begeistert von den putzigen Häusern, Geschäften und dem Dromedary Hotel.

Als Campingplatz für die Nacht wählten wir das BIG4 Holiday Hub Beach Resort in Pambula Beach, da es dort Kängurus geben sollte. An der Einfahrtsstraße zur Rezeption entdeckten wir die ersten Exemplare. Auf dem Weg zu unserem Stellplatz sahen wir zu unserer Begeisterung, dass der ganze Campingplatz von Kängurus belagert war, die zwischen Wohnwagen, Campervans und Zelten herum hüpften.

Voller Freude auf ein Mittagessen im Freien mit Blick auf die süßen Tierchen deckten wir unseren Tisch und stellten erstaunt fest, dass sich gleich drei Kängurus unserem Fahrzeug näherten. Besonders einer der Dreien kam immer näher und fing an, sich extrem für unsere Mahlzeit zu interessieren.  Als er sich nicht mehr abschütteln ließ und mit seiner Nase auf dem Tisch herumwühlte, ergriffen wir die Flucht und verlagerten das Essen ins Innere unseres kleinen Wohnmobils.


An der South Coast

South Coast — posted_by Jasmine @ 10:58

Am nächsten Tag fuhren wir zur Jervis Bay im Booderee National Park. Nach einem Strandspaziergang ging’s weiter bis Ulladulla, wo wir bei Aldi einkauften und anschließend bis Batemans Bay, wo wir auf einem Campingplatz direkt am Clyde River unser Nachtlager aufschlugen.


Ãœbernahme des Campervans

South Coast — posted_by Jasmine @ 10:56

Nach den Tagen in der Stadt war nun wieder Camping angesagt. Am Vormittag packten wir unser mittlerweile sehr umfangreiches Gepäck und ließen uns mit dem Taxi zum Autovermieter fahren. Dort nahmen wir unseren Campervan entgegen.

 

Unsere Reiseroute für die nächsten Tage war die South Coast bis Melbourne und von dort aus die Great Ocean Road entlang bis nach Adelaide. Unsere erste Nacht verbrachten wir in Kiama, einer hübschen Küstenstadt mit schönen alten Häusern. Es gibt dort eine natürliche Wasserfontäne, das Blowhole, die bis zu 60 m hoch aus dem Boden schießen kann (bei unserem Besuch kam leider gar nichts).

 

 

 


Sydney mit Familie

Sydney — posted_by Jasmine @ 10:53

Am nächsten Tag war all das dran, was wir am ersten Tag nicht geschafft hatten: Ich zeigte Hans-Jürgen, Robin und Sharleen die Flughunde in den Royal Botanic Gardens und wir fuhren mit der Fähre nach Manly. Manly ist ein Vorort im Norden von Sydney mit einer sympathischen Urlaubsatmosphäre. Es gibt dort  schöne Strände, eine Fußgängerzone, Hotels und Backpacker-Hostels und – einen Aldi. Zum Abendessen gingen wir in die „Rocks“ und fuhren hinterher nach Kings Cross, um im Hard Rock Café einen Cocktail zu trinken.

 


15. Okt. 2006 – Meine Familie kommt!

Sydney — posted_by Jasmine @ 10:46

Kaum zu fassen – die  sechs Wochen, die ich alleine in Australien verbrachte, waren ruck zuck vorbei. Heute war es soweit, der Tag, auf den ich so lange hingefiebert hatte war da!!!! Hans-Jürgen, Robin und Sharleen würden morgens um sieben Uhr in Sydney ankommen.

Auf der Website des Flughafens verfolgte ich, wann ihr Flugzeug genau landen würde. Dann hielt es mich nicht mehr lange in meinem Zimmer und ich setzte mich in die Hotellobby, um sie direkt vom Taxi in Empfang zu nehmen. Nach einer Stunde war es dann soweit: Als erstes entdeckte mich Sharleen, dann meine Männer. Wir waren alle total aus dem Häuschen, plapperten kreuz und quer durcheinander und hatten einige Mühe, überhaupt ins Hotelzimmer zu finden.

Im Nu war der Raum mit Leben (und Gepäck) gefüllt. Verständlicherweise stürmten die drei nach über 30 Stunden, die sie von zu Hause unterwegs gewesen waren, erstmal das Bad. Danach legten wir bald los mit dem Sightseeing-Programm, das ich mir am Abend vorher überlegt hatte, da uns nur zwei Tage Zeit für Sydney blieben.  Zunächst gingen wir durch Paddy’s-Market in Chinatown, wo man Souvenirs, T-Shirts, Sonnenbrillen und vieles mehr superbillig einkaufen kann. Selbst Obst und Gemüse sind dort günstiger.

Anschließend liefen wir zum Darling Harbour, wo wir eine Pause für’s Mittagessen einlegten und uns danach die Schiffe des Maritime Museums anschauten. In Darling Harbour kauften wir eine Tageskarte für die Monorail-Magnetbahn und fuhren bis zum Queen Victoria Building, schauten uns dort die wunderschönen Geschäfte an und liefen durch die Einkaufsstraßen. Da wir in vielen Läden den Verlockungen nicht widerstehen konnten, waren nach einiger Zeit unsere Taschen und Rucksäcke so voll mit Einkäufen, dass wir ins Hotelzimmer zum Ausladen zurück mussten. Später gingen wir nochmal los zum Circular Quay um das Opera House und die Harbour Bridge anzusehen.


….und wieder volles Programm!

Sydney — posted_by Jasmine @ 14:47

Heute war alles dran, was ich gestern nicht geschafft hatte.  Da mein City-Sightseeing-Ticket noch am Vormittag gültig war, schwang ich mich gleich um 9 Uhr wieder auf den Bus und startete die nächste Tour. Bei den Royal Botanic Gardens stieg ich nach ungefähr  einer Stunde Fahrtzeit aus und marschierte zu Mrs. Macquarie’s Chair, einer Felsbank fast an der Spitze von Mrs. Macquarie’s Point mit einem der schönsten Aussichtspunkte auf Sydneys Hafen.

Danach wollte ich unbedingt an der Führung durch das Government House teilnehmen. Es wurde von 1837 bis 1845 erbaut und war bis 1996 der offizielle Amtssitz der Gouverneure von NSW.  Heute wird es noch für Empfänge und offizielle Feiern genutzt. Die britische Königsfamilie, aber auch Staatsoberhäupter anderer Staaten haben dort schon übernachtet. Die einstündige Führung war kostenlos und wurde sehr sympathisch und „very british“ vorgetragen.


Als weiterer Punkt stand ein (diesmal kostenpflichtiger) Blick hinter die Kulissen des Opernhauses von Sydney auf meinem Tagesprogramm. Dabei schaute ich mir verschiedene Aufführungssäle wie das Playhouse, das Studio und den größten Veranstaltungsort, die Konzerthalle, an.

 

Hinterher lief ich ins historische Altstadtviertel „The Rocks“. Es ist mit seinen schmalen Sträßchen, Kolonialhäusern, alten Pubs und Edel-Restaurants ein Touristenmagnet. Ich schlenderte durch die engen Gassen und über den Wochenmarkt „Rocks Market“.  

Eigentlich war ich danach fürchterlich müde, aber ich hatte mir noch das majestätische Queen Victoria Buildung vorgenommen. Der Prachtbau aus dem 19. Jahrhundert nimmt einen ganzen Häuserblock ein. Es gibt dort 200 Geschäfte auf fünf Etagen und ist wirklich sehr beeindruckend.



Vollkommen erschöpft, aber zufrieden, begab ich mich auf den Rückweg ins Hotel.


Mammutprogramm in Sydney

Sydney — posted_by Jasmine @ 14:31

Puh, in Sydney gab es so viel zu sehen, wo sollte ich nur anfangen? Ich hatte ziemlichen Stress, in der kurzen Zeit alles unterzubringen, was ich mir vorgenommen hatte. Als erstes kaufte ich deshalb ein 24-Stunden-Ticket für einen Hop-On-Hop-Off-Bus. Er fuhr in Sydney die wichtigsten touristischen Ziele an und ich konnte aus- und wieder einsteigen so oft ich wollte.  Da das Wetter heiß und sonnig war, suchte ich mir einen Doppeldecker-Bus mit einem „Sonnendeck“ aus. 

 

Beim Opera House nutzte ich die Gelegenheit, aus dem Bus auszusteigen und schaute mir die Oper sowie die angrenzenden riesigen Royal Botanic Gardens eineinhalb Stunden näher an, bevor ich wieder auf den Bus aufsprang. Danach fuhr ich bis zum Sydney-Fish-Market.

Als begeisterte Fischesserin interessierte ich mich sehr dafür, denn dort werden jährlich 15 Millionen Kilo Meeresfrüchte verkauft. Zu meiner Enttäuschung war der größte Teil des Marktes nicht für Otto-Normalverbraucher zugänglich, aber es gab Selbstbedienungsrestaurants mit einer riesigen Auswahl. Aus Zeitgründen nahm ich die Mono-Light-Rail zurück zur Central Station. Von dort aus stieg ich wieder in den City-Sightseeing-Bus, fuhr aber dieses Mal mit der Bondi-Tour zu den Fox Studios, Bondi Beach, Double Bay usw.

 

Zum Abendessen traf ich mich - wie verabredet - mit Barbara von der Kimberley-Tour. Wir gingen zusammen in „The Rocks“ in der „Zia Pina Pizzeria“ essen. Das Lokal war urgemütlich und wir hatten das Glück, den einzigen freien Tisch zu ergattern.


Letzter Tag in Adelaide und Flug nach Sydney

Sydney — posted_by Jasmine @ 01:29

Den letzten Tag in Adelaide verbrachte ich ganz entspannt mit einem Buch im Botanischen Garden. Die Temperaturen waren auf über 30° C geklettert, aber im Park gab es genügend schattige Plätze, an denen ich es mir gemütlich machen konnte. Vorher hatte ich noch einen Rundgang durch das Migration Museum  gemacht. Es widmet sich der Geschichte der Einwanderer, die von überall herkamen und South Australia zu ihrer neuen Heimat machten.

Am Donnerstag war es dann soweit: Nach sechs Nächten in Adelaide flog ich nach Sydney. Schwer bepackt fuhr ich nach meiner Ankunft mit dem Zug in die Stadt und bezog Quartier im Mercure Sydney, das direkt am Bahnhof Central Station lag.

Nach einer Verschnaufpause zog ich los: Zuerst durch das quirlige Chinatown, nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt, und dann nach Darling Harbour. Darling Harbour ist wie ein riesiger Freizeitpark. Man findet dort das Sydney Aquarium, das Powerhouse Museum, den chinesischen Garten, das IMAX Theatre und noch vieles mehr.

 

 

Ich ließ  mich immer weiter durch die Stadt treiben, zumal langer Donnerstag war und die Geschäfte länger offen hatten, und kam schließlich am Circular Quay mit Blick auf das Sydney Opera House und die Harbour Bridge an. Obwohl ich vor fast drei Jahren schon einmal dort war, fand ich den Anblick atemberaubend schön und war  mir sicher, dass Sydney die schönste Stadt der Welt ist.

Und ich hatte einen weiteren Grund zur Freude: Jetzt waren es nur noch drei Nächte, bis meine Familie in Sydney ankommen würde! Außerdem hatte sich eine Mitreisende von meiner Tour durch die Kimberleys bei mir gemeldet, die auch gerade in Sydney war und wir hatten uns für den nächsten Abend zum Essen verabredet.


Strandtag

Adelaide — posted_by Jasmine @ 03:14

10. Oktober 2006 - Glenelg 

Nach soviel Kultur legte ich heute einen Strandtag ein. Dafür stieg ich am Victoria Square in die Straßenbahn ein und fuhr nach Glenelg. Nach einer halben Stunden kam ich in dem relaxten Küstenort an, der auch „The Bay“ genannt wird. Auf der Promenade flanierte eine fröhliche Mischung aus Einheimischen und Urlaubern, darunter besonders viele Kinder, da noch Ferien waren. Es gab eine Reihe von quirligen Straßencafés und einen großen Badestrand, so dass eine entspannte Urlaubsatmosphäre herrschte.


Direkt an der Strandpromenade liegt das Bay Discovery Centre, in dem sehr anschaulich über das Leben und die Entbehrungen der ersten Siedler aus Europa berichtet wird. Im gleichen Gebäude untergebracht ist  die Ausstellung „Rodney Fox Shark Experience“. Rodney Fox war erst Hai-Opfer und ist jetzt ein vehementer Hai-Verteidiger. Er wirbt um Verständnis für die Tiere mit dem schlechten Image und erklärt ihre Position in dem komplexen Ökosystem Meer.


Kultur in Adelaide

Adelaide — posted_by Jasmine @ 03:01

10. Oktober 2006

Montagmorgen. Zuerst wollte ich mir den Vorort North Adelaide anschauen, der durch den Torrens River und die North Parklands von der Innenstadt getrennt ist. Um dorthin zu gelangen, benutzte ich die King William Rd. über den Fluss. Auf dem Weg lag das Adelaide Festival Centre. Am Abend vorher hatte ich von einer Vorstellung des Australian Ballet gelesen, das nur vom 06. bis 11. Oktober in Adelaide gastierte. Kurzentschlossen besorgte ich mir eine Karte für den Abend.

In North Adelaide besichtigte ich die St. Peter’s Cathedral und schaute mir in dem gewachsenen alten Stadtteil die schönen Cottages, Pubs und Restaurants mit Terrassen an. Hinterher ging ich auf Besichtigungstour durch das South Australian Museum, die Art Gallery of South Australia und die State Library of South Australia. Überall war der Eintritt frei und die Ausstellungen absolut sehenswert.

Um meine (Kul-)Tour entsprechend abzuschließen, besuchte ich am Abend  die Ballettvorführung „Raymonda“ im Adelaide Festival Centre. 

  


Adelaide

Adelaide — posted_by Jasmine @ 00:25

Ab sofort war ich wieder selbst für meine Verpflegung zuständig (hurra!). Ich beschloss, meine Vorräte im Central Market zu besorgen und fuhr mit einem Bus der kostenlosen Bee Line hin. Dort gab es an rund 250 Ständen alles, was der Magen begehrt – Unmengen frisches Obst und Gemüse - auch aus biologischem Anbau -, Brot, Käse, Oliven, Meeresfrüchte, frisch gemahlenen Kaffee, Fleisch, Wurst, Joghurt und, und, und. Ich war entzückt.

Direkt neben dem Central Market begann Adelaides Chinatown mit einer großen Auswahl von asiatischen Schnellimbissen, Restaurants und Lebensmittelläden. Es war gut besucht und roch überall verführerisch.  So hatte ich mich bestens mit Leckereien eingedeckt und fuhr zufrieden ins Hotel.

 


Den Sonntag verbrachte ich damit, mir die Stadt näher anzuschauen. Adelaide war ohne Zweifel eine Großstadt mit fast 1,5 Mio. Einwohnern, ich hatte aber genügend Möglichkeiten, frische Luft in einer der ausgedehnten Grünanlagen zu schnappen. Die Haupteinkaufsgegend rund um die Fußgängerzone Rundle Mall war gut besucht und die Kneipen, Restaurants und Cafés wirkten voll und munter.

 


Ich entdeckte außergewöhnlich viele viktorianische Gebäude, attraktive Plätze und überall kleine Blickfänge wie hier einen kunstvollen Laternenpfahl, dort einen Steinlöwen. Das alles verlieh der Stadt einen Hauch Schick und Altehrwürdigkeit. 

Nach einem Einkaufsbummel ging ich in den Adelaide Botanic Garden. Er war top gepflegt, riesig groß und ich brauchte über zwei Stunden für meinen Rundgang. Ein Highlight war zweifellos das einzigartige Palmenhaus, aber auch das Bicentennial Conservatory, das von außen aussah wie eine Raumstation und in dem ein tropischer Regenwald untergebracht war.


Außerdem schaute ich noch an der University of South Australia und der University of Adelaide vorbei, die nebeneinander lagen, ging am Ufer des Torrens River entlang, das voll mit Familien war, die ihren Sonntagsausflug machten  und betrachtete das Parliament House mit seinen zehn korinthischen Marmorsäulen.


Von Alice Springs bis Adelaide

Ayers Rock und mehr — posted_by Jasmine @ 01:03

Am 01. Oktober 2006 setzte ich die Fahrt Richtung Adelaide fort.  Nach den enttäuschenden Erfahrungen auf der Strecke von Darwin nach Alice Springs wäre ich lieber auf eigene Faust mit einem Mietwagen den Rest der Strecke gefahren. Ich erklärte Adventure Tours, dass es eine Zumutung sei, in solch einem unkomfortablen, überfüllten Bus weitere 2.000 km zu fahren. Leider zeigte sich Adventure Tours Australia inkulant und bestand im Falle einer Stornierung auf dem vollen Teilnehmerpreis.

Zähneknirschend beschloss ich, die Reise wie gebucht fortzusetzen. In aller Frühe um 5. 15 Uhr sollte ich mit den anderen Teilnehmern bei Melanka Backpackers in Alice Springs abgeholt werden. Todmüde standen wir im Morgengrauen und warteten auf unseren Bus, der schließlich mit einer Stunde Verspätung um 6.15 Uhr eintraf. Bis wir alles verstaut hatten und losfuhren war es fast 6.45 Uhr – da kam Freude auf!

Leider wurden die Bedingungen nicht besser, der Bus war wieder bis auf zwei Plätze voll besetzt und genauso unbequem und alt wie der letzte. Die freien Plätze konnten nicht für die Passagiere genutzt werden, da der Bus einen viel zu kleinen Gepäckanhänger hatte und so noch Taschen und Rucksäcke im Fahrgastraum untergebracht werden mussten. Unter solch schlechten Vorzeichen ging die Fahrt Richtung Kings Canyon los. Unser neuer Fahrer und Guide hieß Lumpy, ein richtiges australisches Original mit Vollbart und über und über tätowiert.  „Uncle Lumpy“ gab uns klar vor, wie er den Tagesablauf geplant hatte, wie lange wir Zeit für die Pausen hatten und wann er unsere Hilfe benötigte.


Da nach der letzten Tour ein Großteil der Mitfahrer von Alice Springs aus mit dem Flugzeug weitergereist war, hatten wir einige Neulinge an Bord. Es waren außer einem Franzosen noch eine Schweizerin, eine Australierin und sieben weitere Deutsche.

Für den diesen Tag standen die Fahrt zum Kings Canyon und die Übernachtung im Ayers Rock Resort Camp auf dem Programm. Um dorthin zu gelangen, mussten wir bei Erldunda den Stuart Highway  verlassen und auf dem Lasseter Highway 244 km nach Westen Richtung Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark fahren. Auf dieser Strecke konnte ich zum ersten Mal den Ayers Rock (Uluru) sehen - ein aufregender Moment! 

Mitten in einer unvergesslichen, gewaltigen Leere steht eine Erhebung von außerordentlicher Würde und Grandiosität, 348 Meter hoch, knapp 3,6 km lang, 867 m über dem Meeresspiegel. Wem das noch nicht reicht: Man geht davon aus, dass knapp zwei Drittel des Felsens unterhalb der Erde liegen.  In jeder Hinsicht faszinierender, als ich je gedacht hätte.

Nach dem Mittagessen ging es dann zur Wanderung durch den Kings Canyon, einer gewaltigen Schlucht mit atemberaubenden, steil abfallenden Felswänden. Zu unserem Glück war der Himmel bewölkt, sonst wären wir während der dreieinhalbstündigen Tour bei 36° C gebrutzelt worden wie Steaks beim Barbecue.


Am nächsten Morgen mussten wir schon um 4.30 Uhr aufstehen, um den Sonnenaufgang am Ayers Rock nicht zu verpassen. Leider war der Himmel immer noch bewölkt, so dass die Sonne den Felsen nicht so richtig in verschiedenen Farben zum Leuchten bringen konnte.

Nach dem Sonnenaufgang fuhren wir ganz nah zum Ayers Rock, um ihn beim 10 km langen Base-Walk komplett zu Fuß zu umrunden.  Egal, von wo ich mich ihm näherte, zog er mich in seinen Bann. Beim Näherkommen wurde er noch viel spannender. Er hatte mehr Narben, als ich mir vorgestellt hatte, und eine weniger ebenmäßige Form. Er hatte mehr Ausbuchtungen und wellenförmige Rippen, mehr Unregelmäßigkeiten aller Arten, als ich noch von ein paar hundert Metern entfernt gesehen hatte. 

Wer wollte, hätte ihn auch erklimmen können. Als wir auf den Parkplatz vorm Uluru ankamen, konnten wir beobachten, wie sich die Menschen ameisenähnlich an einer Kette den steilen Felsen hinauf quälten. Es dauert mehrere Stunden und erfordert einigen Kraftaufwand. Es sind schon so viele Leute auf dem Felsen zusammengebrochen oder gestorben, dass der Aufstiegsweg an sehr heißen Tagen oder starkem Wind gesperrt wird. Da für die Aborigines der Uluru von großer spiritueller Bedeutung ist, sehen sie es gar nicht gerne, dass er bestiegen wird. Sie bewachen dieses Land und übernehmen die Verantwortung für die Sicherheit der Besucher. Unter Verletzungen oder Todesfällen, die gelegentlich vorkommen, leiden sie sehr. 


Nach dieser zweistündigen Exkursion besuchten wir das Uluru-Kata-Tjuta-National-Park-Cultural-Centre,  das jede Menge Infos zu bieten hatte, und fuhren nach dem Mittagessen zu den Olgas (Kata Tjuta). Sie liegen etwa 30 km westlich vom Uluru und sind eine Ansammlung von runden Monolithen. Viele finden sie genauso faszinierend wie ihren berühmten Nachbarn – ich auch!

Wir hatten „Glück“, dass wir überhaupt dort wandern durften, denn es herrschten 35° C , bei 36° C wäre der Hauptwanderweg „Valley of the Winds“ gesperrt worden. Er schlängelt sich durch schöne Schluchten mit tollen Ausblicken auf surreale Felsblöcke.  Um das Tagesprogramm zu komplettieren, fuhren wir nach dieser Durchquerung – inzwischen alle ziemlich kaputt und müde – erneut zum Ayers Rock, diesmal zum Sonnenuntergang. Der Parkplatz war schon voll mit Bussen als wir dort ankamen. Vor vielen waren Tische mit Sektgläsern und Champagner aufgebaut, vor manchen wurde sogar von den Busfahreren ein Barbecue kredenzt. Auch wir durften den Sonnenuntergang mit Sekt genießen, freilich nur aus Plastik-Kaffeetassen und für jeden auch nur halb voll, mehr war nicht drin. 


 

Am nächsten Tag mussten wir eine Strecke von fast 750 km bis Coober Pedy zurücklegen.  Die Stadt ist absolut skurril und sehenswert. Coober Pedy heißt in der Aborigines-Sprache so etwas wie „Loch des weißen Mannes im Boden“. Hier wurde 1915 Opal entdeckt und seitdem zog es Abenteurer aus aller Welt dorthin.  Fast die Hälfte der Stadtbevölkerung wohnt in unterirdischen Wohnräumen, den Dugouts, die die Minenarbeiter für sich und ihre Familien anlegten. In den Dugouts herrscht das ganze Jahr über eine angenehme Wohntemperatur, während die Temperaturen draußen im Sommer auf bis zu 60° C  klettern können.

Kaum angekommen, wurden wir in das Umoona Opal Mine Museum durchgeschleust. Dort wurde uns sofort ein Film über die Geschichte des Opalabbaus in Australien vorgeführt. Als der Film zu Ende war, ging die Leinwand zurück und dahinter  stand eine junge Dame. Sie demonstrierte dem verblüfften Publikum, wie Opale geformt und weiterverarbeitet werden. Danach machte sie mit uns einen Rundgang durch die Museums-Opalmine und im Anschluss bestand selbstverständlich die Möglichkeit, sich an Ort und Stelle die entsprechenden Schmuckstücke zu kaufen. Zugegeben: Auch ich kaufte mir zwei Ketten mit Opalen (schließlich gab es 10 Prozent Gruppenermäßigung und der Laden hatte nur noch 45 Minuten geöffnet).


Am nächsten Morgen wäre keine Zeit mehr für Einkäufe gewesen, denn um 6 Uhr ging es schon wieder weiter, was ich sehr bedauerte. Die Stadt hätte ich gerne genauer unter die Lupe genommen. Der große Nachteil bei Busfahrten - man kann nicht selbst entscheiden, wo  und wie lange man bleibt.

Dieses Mal standen fast 900 km Richtung Süden auf dem Plan. Zwischendurch machten wir Halt an einem spektakulären Salzsee. Wir stiegen aus und liefen zu der riesigen weißen Fläche, die wie Eis aussah bis zu einem Schild, das uns vor Minen und Bomben warnte. Der See wird nämlich als militärisches Übungsgebiet genutzt.  Mittagspause machten wir im nahegelegenen Woomera. Woomera ist ein ehemaliger Regierungsort, dessen Gründung auf frühere Waffentests und Raketenprogramme zurückgeht. Heute ist es eine gut in Schuss gehaltene, aber öde Geisterstadt, in der einige antiquierte  Raketenmodelle und Waffen zur Schau gestellt werden.


Am frühen Nachmittag erreichten wir Port Augusta – endlich wieder Zivilisation! Lumpy gestattete uns eine halbe Stunde Zeit zum einkaufen, bevor es auch schon wieder in die Abgeschiedenheit der Flinders Ranges weiterging.

Die Flinders Ranges ziehen sich 400 km weit Richtung Norden. Sie sind ein hübsches Gebirge, kaum bewohnt, aber leider sehr trocken. Trotzdem ist die Vegetation erstaunlich vielfältig. Es gibt dort sehr gute Möglichkeiten, Tiere in freier Natur zu erleben und geologische Formationen zu bestaunen. So entdeckten wir am nächsten Tag bei unserer Fahrt durch die Talmulde Wilpena Pound jede Menge rote und graue Kängurus, Emus, Lizards, eine Schlange, Wellensittiche und andere Vögel.

Die wenigen Ortschaften sind sehr malerisch, wie zum Beispiel „Quorn“, 40 km nordöstlich von Port Augusta und direkt an der Eisenbahnlinie gelegen. Seit den fünfziger Jahren ist die Eisenbahnlinie zwar nicht mehr in Betrieb, aber es tuckert heute eine Oldtimer-Bahn über den landschaftlich wunderschönen Pichi Richi Pass durch eine Kulisse, die aus „Thomas, die kleine Lokomotive“ entsprungen sein könnte.


Die Nacht in den Flinders Ranges verbrachten wir auf der Rawnsley-Park-Station, einer riesigen Schaffarm, die sich mit dem Campingplatz und einigen Ferienhäusern eine weitere Einnahmequelle gesichert hat. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, hätte man dort auch reiten können. Für uns Bustouristen ging es am frühen Morgen aber schon wieder weiter. Diesmal durften wir sogar selber wählen, ob wir 1,5 Stunden auf den Mount Ohlssen-Bagge klettern wollten oder eine einfachere Wanderung durch den Wald bevorzugten.

Nachdem ich die letzten zwei Tage nur im Bus eingequetscht gesessen hatte, entschied ich mich für die Bergtour, zumal es dort eine grandiose Aussicht über die Flinders Ranges geben sollte. So war es dann auch wirklich. Die Kletterei war zwar anstrengend, aber es hatte sich gelohnt.  Danach fuhren wir noch weiter durch den Flinders Ranges Nationalpark, auf der Jagd nach den schönsten Tier-Schnappschüssen. Lumpy schaffte es sogar, zwei große Lizards zu fangen, die er schlafend am Straßenrand erspäht hatte, und schleppte sie zu uns in den Bus.


Unsinnigerweise wurde die Tour bis Parachilna fortgesetzt, einem öden Ort an der Bahnlinie im flachen, staubigen, trockenen Hinterland. Außer einem Hotel, ein paar Häusern und schäbigen Wohncontainern für Backpacker gab es dort rein gar nichts. Ausgerechnet an diesem Tag waren wir schon um 17 Uhr am Ziel. Ich war unendlich erleichtert, dass ich ein Hotelzimmer mit WC und Dusche für mich alleine hatte und mich mit meinem Laptop und dem Schreiben meines Reiseberichtes zurückziehen konnte. Die anderen Teilnehmer, die in den 10-Mann-Schlafcontainern bleiben mussten, taten mir leid. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als den Rest des Tages im Pub zu verbringen.  (Wer weiß, was Adventure Tours für einen Deal mit dem Besitzer hat…..). Es herrschte allgemeines Einvernehmen darüber, dass dieser Aufenthalt so überflüssig war wie ein Kropf und alle lieber schon nach Adelaide gefahren wären.

So brach der letzte Tag der 14tägigen Tour an. Etwas alibihaft unternahmen wir noch zwei Spaziergänge. Einen zu den Felsenmalereien in den Yourambulla Caves und einen durch die Alligator Gorge. Dort gab es das letzte Mittagessen und danach ging es auf direktem Wege nach Adelaide. Die Fahrt dorthin dauerte beachtliche fünf Stunden, zumal wir noch in die Rush Hour gerieten. Aber irgendwann war es dann doch geschafft und Lumpy setzte mich erleichtert an meinem Hotel in Adelaide ab.

 



sponsored links

Powered by LifeType