Outback Jay - Irgendwo im Nirgendwo

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25 , 2008

Fruitpicking in Caboolture

Allgemein — posted_by jaylephant @ 04:29

Nachdem ich 2 Tage in Brisbane verbracht und sich die Jobsuche schwerer als vorgestellt gestaltet hatte, sitze ich nun auf einer Strawberryfarm naehe Caboolture. Ich befinde mich also wirklich irgendwo im Nirgendwo.

Echt komplett abgeschottet von jedlicher Zivilisation. Es gibt kein Telephon, keine Busverbindung und am Anfang gabs auch nur einen anderen Europaeer. Hier ist alles voller Asiaten! Wo man hinschaut kleine Maennchen. Ich war also echt froh als Christian,Yve und die anderen hier eingetroffen sind, da man sich trotz der Freundlichkeit der Asiaten ein wenig verloren fuehlte.

 So, nun auch direkt mal etwas zu den kleinen Maennchen. Die sind ja irgendwie ulkig. Wenn sich hier Abends Essen gemacht wird, die Zeit nenne ich liebevoll Rush-Hour, ist die Kueche total ueberfuellt, ueberall kocht der Reis und es riecht nach undefinierbaren stinkendem Zeug. Die kleinen Maennchen wuseln durch die Kueche, hocken sich schliesslich vor ihre Laptops oder den Fernseher, welcher hier fantastische 5 Programme hat ( eigentlich 6, aber einer ist arabisch, der zaehlt nicht ) und alle paar Minuten hoert man ein lautes "Ahhhhh" oder ein erstauntes "Ohhhhh". Aber kackenfreundlich sind sie, dass muss man ihnen lassen. Vor allem Jacky der Koreaner, welcher von mir direkt wissen wollte ob europaeische Frauen denn auf Asiaten stehen. Also erkalerte ich Jacky, dass ich glaube, dass Frauen einen Busch an verschiedenen Stellen des Koerpers eher nicht so anturnend finden. Als er diese interlektuelle Antwort mit einem langen "Ahhhhh" erwiederte war mir klar; Jacky hatte noch nie einen Rasierer in der Hand. Bestaetigt sah ich meine Hypothese schliesslich beim duschen. Eine wahrhaft haarige Angelegenheit.

Nun aber zu einem weniger prikeren Thema. Das Erdbeerenpfluecken. Ich war echt erleichtert als ich erfahren habe, dass wir kleine 3-Raeder zum pfluecken haben. Man sitzt also in diesem Gefaehrt, knapp ueber dem Boden, vor einem stehen leere Behaelter fuer die Erdbeeren und jeweils seitlich befinden sich die Erdbeerstraeucher. Trotz des Gefaehrts tut einem nach einiger Zeit einfach hoellisch der Ruecken weh. Dies liegt aber wohl zu Meist an meiner Groesse, wobei der kleine Hartplastikstuhl wohl auch nicht gerade vorteilhaft zu sein scheint. Aber was solls, ein bisschen Schwund ist immer.

Da ich gerade von der Groesse sprach. Ich bin wirklich nen Kopf groesser als die Meisten hier. Ich kann beim Duschen schoen ueber die Duschkabinen gucken. Ich dusche also nicht, ich throne! So ein Privileg ist sonst nur Gerrit und Felix vergoennt. Aber das nur nebenbei.

Um auf einen Studenlohn von 17 Dollar zu kommen, muesste ich ca. 200 kg Erdbeeren an einem Tag pfluecken. Da sich jedoch die Erdbeersaison dem Ende zuneigt und sie somit immer kleiner und weniger werden ist dies alles andere als leicht. Man steht also Morgens gegen 4 Uhr auf mit dem Ziel vor Augen 200 kg zu pfluecken und hat am Ende des Tages, letzte Woche Dienstag war es 17.00 Uhr, gerade mal 163 kg. Ziemlich deprimierend also. Wenn wir ein paar Wochen eher gekommen waeren, waere das wohl no problem gewesen. Besonders deprimierend ist jedoch deine kg-Ausbeute mit der von Steve Allen zu vergleichen. Steve Allen pflueckt immer mit Wollmuetze und Kopfhoerern im Ohr. So wie er pflueckt hoert er Hardcore. Er schafft naemlich an einem 12 Stunden Tag 480 kg !!! Steve Allen ist kein Mensch, Steve Allen ist eine Maschine ! Wenn ich eine Reihe fertig habe, beginnt er seine 4. Die Supervisor nennen ihn nicht umsonst " A professionell Strawberrypicker". Steve Allen ist also so etwas wie der Chuck Norris der Erdbeeren. Nach dem Motto " Steve Allen pflueckt keine Erdbeeren, Steve Allen ist eine Erdbeere!". Ich wette jedoch er wirft sich jeden Tag einige Discotanztabletten ein, so wie er drauf ist.

So zum Ende hin mal etwas erfreuliches. Ich dachte immer der Farmer, Ray ist sein Name, sei ein mies gelaunter und unfreundlicher Mann mit schimmeligen Zaehnen. Nun stellte sich jedoch heraus, dass Ray ein manchmal sehr gut gelaunter und freundlicher Mann mit schimmeligen Zaehnen ist. Wir durften naemlich letztens auf dem See, welcher sich hier auf dem riesen Gelaende der Farm befindet, Jetski fahren. Das ist ja sowas von geil ! Mit 60 Sachen ueber son kleinen See. Spaeter hat Ray nen Reifen hinter den Jetski gebunden und wir sind Ringo gefahren. Das hat mich direkt daran erinnert, als ich mit Bully und Weber in Sarti oder mit Luci in Kroatien hinter einem Motorboot hing. Mitm Jetski kams mir nur irgendiwe schneller vor. Das die Fahrt hier jedoch nicht 1a verlaeuft war natuerlich mal wieder klar. Ich lege mich also, so schlau wie ich ebend bin, mit dem Bauch auf den Reifen. In dem Moment als Ray an den 'Zuschauern" vorbeifaehrt, verliere ich meine Badeshorts. Ihr muesst euch das also so vorstellen, dass vor deren Auge ein 19 jaehriger Deutscher Splitternackt mit 60 Sachen durch die Luft fliegt. Geil ! :D

So die Zeit hier in der Buecherei ist fast um. In einer Woche gehts nach Fraser Island und Whitsundays, da freu ich mich mega drauf. Vermisse euch alle! Catch ya later ! :)


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