Unterwegs in Neuseeland

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10 , 2008

Duftendes Rotorua

Allgemein — posted_by pattiunterwegs @ 08:35

Mmmmh, that smells! Ein flottes Lüftchen weht durch Rotorua, ein intensiver Gestank nach faulen Eiern. Bereits beim ersten Spaziergang durch das 76000 Einwohner-Stadetchen schlägt er einem so alle sechs, sieben Minuten entgegen. Manchmal erwischt es einen völlig unvorbereitet, gerade noch nahm man einen tiefen Atemzug klarer Luft, und plötzlich ist man in eine Wolke von Schwefelgeruch gehüllt.

 

Der Ursprung dieses Lüftchens ist wohl eine der heissen Thermalquellen, die es hier in Rotorua, dem aktivsten Thermalgebiet Neuseelands, zahlreich gibt. Zu den bekanntesten und touristisch gut erschlossenen gehören die Geysire in Whaka und Te Puia. Schon die Namen sind touristenfreundlich, der Maori-Name der Gegend lautet „Te Whakarewarewatanga o te ope taua a wahiao“ und bedeutet „die Sammlung der Kriegstruppe von Wahiao“. Etwa vierzig Minuten läuft man vom Stadtzentrum bis nach Te Puia, zahlt schlappe 40 Dollar und darf dafür die Gegend mit wasserspuckenden Geysiren, blubbernden Schlammtümpeln und der Ausbildungsstätte für traditionelle Maori-Schnitzerei und Weberei besuchen. Die Hälfte des Eintrittspreises wäre für das Angebot zwar angemessener gewesen, aber einige Dinge sind doch sehr sehenswert:

Ich persönlich könnte nicht mal eben so aus einem gewöhnlichen Blatt der Flachs-Pflanze einen halben Rock herstellen, und es ist sehr faszinierend, eben genau das zu beobachten. Auch die Geysire, die so freundlich waren, sehr dynamisch und anhaltend zu spucken und Unmengen an Dampf zu produzieren sind in jedem Fall sehenswert. Bei den Schlammtümpeln mit ihren duftenden Blasen allerdings wurde mir nach einiger Zeit übel, da weiss man dann den Smog-Geruch der deutschen Heimatstadt wieder zu schätzen.

 

Alles in allem hatte Rotorua für mich Charme, auch wenn sie um zehn die Bürgersteige hochklappen und ich auf der Suche nach einem offenen Pub durch eine Geisterstadt gelatscht bin. Irgendwie gewöhnt man sich an den Geruch und findet ihn irgendwann sogar ein bisschen nett. Vielleicht ist das aber auch nur der Schwefel, der sich im Gehirn absetzt.

Noch einen Tipp für die Backpacker: Das Spa Lodge Hostel ist mit 18 Dollar für ein Bett im Vierbettzimmer günstig und dabei sehr originell mit seinen bunt bemalten Mauern und Wänden. Die Unverschämtheiten des Concierges am besten ignorieren, der möchte sicher auch nur geliebt werden.


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