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07 , 2006

Mein erster Wwoofing-Aufenthalt

Victoria — posted_by marlene @ 05:06

Da ich in Melbourne so auf die schnelle keine Arbeit gefunden hatte, um wenigstens ein bisschen meine Ausgaben auszugleichen, beschloss ich erstmal zu einer Wwoofing-Familie zu gehen.

Wwoof - Kurzerklaerung: willing workers on organic farms; bedeutet: ich arbeite 4 bis 6 Stunden am Tag bei einer Familie und von der Familie bekomm ich dafuer eine kostenlose Unterkunft und Essen. Arbeiten nicht fuer Geld, sondern fuer Naturalien also.

Nach einem ersten Telefongespraech mit der Frau der Familie, die ich mir aussuchte, war ich zwei Tage spaeter schon bei ihnen. Sie wohnen in Anglesea, einer Stadt an der Great Ocean Road und 2 Stunden von Melbourne entfernt.

Die Familie Higgins war total nett. Der Steve (50 Jahre) war ein sehr ruhiger und ausgeglichener Zeitgenosse. Die Teresa (35 Jahre) war lebendig und unterhaltsam. Die beiden Zwillinge Taylor und Jamieson (5 Jahre) waren auch eher ruhig, aber trotzdem ganz aufgeweckte Jungs. Einen Hund (8 Wochen) der auf den Namen Pirate hoert, wenn sie mal spurte, gab es auch noch.

Als Arbeit warteten leichte Haushaltstaetigkeiten auf mich und nur 4 1/2 Stunden am Tag, die ich mir frei einteilen konnte. War echt easy going.

Ich hatte auch mein eigenes Zimmer mit im Haus, was eine sehr schoene Abwechslung zu den Backpackers war. Das Zusammenleben mit Steve und Teresa war auch total relaxed. Die waren alle so lieb.

An einem Abend fuhr mich Steve mit dem Auto ein wenig durch die Gegend. Erst zu einem Aussichtspunkt an der Kueste, dann noch zu einem Leuchtturm. Zum Golfclub sind wir auch gefahren, aber nicht um Golf zu spielen, sondern weil sich in den Abendstunden ganz viele Kaengurus zum Futtern versammeln. Man konnte sogar bis auf wenige Meter an sie ran, weil sie Menschen sehr gewohnt waren. Meine ersten frei lebenden Kaengurus Laughing, echt knuddelige Viecher.

Steve hat mir auch an einem spaeten Nachmittag eine Surf-Stunde gegeben. Surfen ist ein leidenschaftliches Hobby von Steve und er zeigt einem Wwoofa sehr gerne das Wellenreiten. Ein paar Mal war ich auf dem Brett gestanden, sogar schon beim allerersten Versuch, und surfte mit der Welle dem Strand entgegen. Allerdings hatte ich auch sehr viel Wasser abbekommen, dass mir kurzzeitig sogar die Kehle vom Salz brannte. Ueberwiegend hatte ich naemlich eher mit den Wellen und dem Board zu kaempfen, um wieder aufs Meer hinaus zu kommen. Solche Wellen war ich net gewohnt und oft spuelten sie mich mit samt dem Brett ein paar Meter zurueck zum Strand. Ohne Board war's kein Problem, aber das Board ist fuer die Wellen doch eine sehr grosse Angriffsflaeche. Sobald man keinen Boden mehr unter den Fuessen hatte, war es vorbei und ich wurde von der Welle mitgerissen. War ganz schoen Kraefte raubend, aber trotzdem saugeil, weil ich das eh schon immer mal machen wollte.

Ansonsten bin ich mit Teresa an einem Tag nach Geelong gefahren und die restliche Zeit hing ich in Anglesea rum. Insgesamt war ich eine knappe Woche bei den Higgins. Waere auch gerne noch laenger geblieben, aber die Familie ist uebers Wochenende weggefahren. Schade. Der Aufenthalt war naemlich eine sehr schoene und angenehmen Abwechslung zur Grossstadt und den Backpackers. Hoffentlich hab ich bei den naechsten Familien auch so ein Glueck bei der Auswahl. Somit machte ich mich wieder auf nach Melbourne. Ne gute 3/4 Stunde mit dem Bus nach Geelong und dann noch ne Stunde mit dem Zug nach Melbourne.


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