Reisebericht

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15 , 2008

Da sind wir wieder.

Allgemein — posted_by anneundheiner @ 11:08

 

Leider waren die Internetmöglichkeiten nicht so toll, deshalb erst heute der Bericht.

Wir sind seit dem 27. Mai in Richtung Darwin unterwegs. In Perth sind Andrea und Maic Schwind dazugekommen. Unsere Apollo-4-WD-Camper sind schon spartanisch ausgestattet. Bei der Übernahme wurde uns mitgeteilt, dass bei unserem Fahrzeug die Klimaanlage nicht funktioniert, der Monteur käme erst am Montag. Da wir noch in den Süden wollten, tauschten wir mit Andrea und Maic die Fahrzeuge.

Da Apollo eine saumäßige Organisation hat und wir jedes Detail im Einzelnen inspizieren mussten, dauerte es fast 4 Stunden, bis wir vom Hof kamen. Während der Fahrt stellten sich dann noch weitere gravierende Mängel heraus, über die wir später berichten werden.

Spät kamen wir in der Nähe von Fremantle an und so entschlossen wir uns, am Hafen Fisch zu essen.

Nach nochmaliger Planung und nachdem A&M ein PKW zur Verfügung gestellt wurde, fuhren wir nicht in den Süden, sondern wir machten einen Ausflug nach Swan Vally, das Weingebiet nördlich von Perth. Nach ausreichenden Weinproben haben wir dann exzellenten Rot- und Weißwein eingekauft. Die letzten beiden Flaschen werden heute Abend in Kununurra (Kimberley) wohl geleert werden.

Wir fahren durch das öde, aber dennoch interessante Outback. Herrlich sind die Farbenspiele der Buschlandschaft, abgelöst durch Sand und roter Erde. Die Straßen sind schnurgerade und viele Kilometer lang. Beeindruckend sind die Pinnacles im Desert. Es ist ein versteinerter Wald, der die Baum- und Rindenstrukturen erhalten hat. Übernachtet wird in Port Dongara, den Tag darauf in Kalbarri.

Wir schauen uns gespannt die Hafeneinfahrt am Riff von Port Kalbarri an. Anschließend besuchen wir den Red Bluff, Hawks Head Lookout, Ross Graham Lookout und die Shell Bay, bevor wir Monkey Mia erreichen.

Ein faszinierender Sternenhimmel begeistert uns beim Dinner.

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, um die Fütterung der frei lebenden Delfine zu erleben. Eine große Familie von Delfinen kommt direkt an den Strand zu den Gästen und lässt sich bewundern, aber nicht berühren. Sie sind es, die Kontakt suchen und wenn sie wollen, streifen sie einen am Bein. So ergeht es mir. Ich schaue einen lächelnd in die Augen und zwinkere ihm zu und er betrachtet mich aufmerksam. Dann dreht er um und schwimmt ganz nahe an mich heran und streift mein Bein. Er fühlt sich samtig an.

Bei der Fütterung dürfen Anne und ich den Delfinen je einen Fisch geben, die die zart aus der Hand nehmen.

Mittags machten wir eine Segeltour.

Wir verbrachten quasi den gesamten Tag auf dem Wasser. Unter Segeln, teils mit Motor ging’s hinaus auf See. Wir sahen Delfine, Schildkröten, eine Seeschlange und Seekühe. Es war wieder einmal schön, Planken unter den Füssen zu haben. Gleich nach unserer Rückkehr ging es nochmals auf See, um von dort den Sonnenuntergang zu erleben.

Endlose Weiten, Landschaften mit sehr hohen Dünen in der Küstennähe, das ist das Outback. Würde man uns nach einer Empfehlung für eine Westküstenfahrt fragen, würden wir vorschlagen, ein Paket an Flügen pauschal zu buchen und den Westen per Flieger sowohl Perth, Broome und Darwin anzufliegen und von dort aus mit dem Leihwagen zu den wenigen Touristenzielen zu fahren, es sei denn, man liebt die Autofahrt. Mehr als 350 km am Tag sind ohnehin nicht zu bewältigen.

Nach einem Zwischenstopp an den Blowhols fuhren wir nach Coral Beach. Die Blowhols sind Löcher in den Klippen, die in den Millionen von Jahren dort hineingewaschen worden sind. Die heranrollende See drückt das Wasser dort hinein und erzeugt so gaisierähnliche Fontainen. Das Wasser kocht förmlich. Um 14:35 Uhr überschreiten wir den Wendekreis des Steinbocks.

Wir machten eine Glasbodden-Tour ins Ningaloo Reef. Es ist ein Traum. Vom Strand, etwa 100 m entfernt, geht es sofort über das Reef. Große kohlähnliche Korallenbänke, deren Fächer teils wie Rhabarberblätter aussehen, schimmern blau. Andere Korallen sehen wie abgestorbene Bäume aus, sie leben aber und sind blau, insbesondere die Spitzen. Dann wiederum sind große runde Korallen, die wie große Kürbisse aussehen. In diesen Korallen schwimmen viele Arten von Fischen. Zweimal wechseln wir unseren Standort zum Schnorcheln.

Mittags bezogen wir das einzige am Ort befindliche Hotel.

 

Wir kommen nach Karratha. Keine Besonderheiten

Weiter ging es nach Port Hedland. Die Landschaft ist unverändert. Unser 4WD muss sich erstmals beweisen, dass er den Namen zu Recht hat. Von Sherlock aus geht es ins rote , staubige Outback. Unbefestigte Straßen. Wir fahren in den Millstream Chichester NP zu dem Pyton Pool. Es ist beeindruckend, wie Regen und Wind, die Erosion der Berge beeinflusst haben. Teils sieht es wie in Montana aus. Um dieses sehen zu können, muss man etwa 130 Kilometer fahren.

Unser nächster Stopp war die Eighty Mile Beach. Der Platz ist traumhaft, unmittelbar am Strand gelegen, türkisfarbenes Wasser und gelber feiner Sand. Der Sternenhimmel und die Milchstraße sind sehr klar erkennbar. Der Strand ist länger als 200 Kilometer.

Ab jetzt wurde es wärmer. Tagsüber 35° C und nachts 13° C.

Am 10. Mai haben wir Broome erreicht. Eine kleine Stadt im Westen. Von hier aus machten wir einen traumhaften Flug mit einem Wasserflugzeug zu einem Fjord im Wotjalum Gebiet nordöstlich von Derby. Nach der Wasserlandung stiegen wir auf ein Zodiak-Speedboat um und wurden durch die horizontalen Wasserfälle gefahren. Da wir eine Springtide hatten, bestand ein Gefälle von ca. 2 m. Höhe, die es zu durchfahren galt. Zum Abschluss hatten wir Lunch auf einem Zweimaster, der SY „Starsand“. Ein großer Hai, ca. 2 m lang, umkreiste uns und wartete auf das erste Bein. Der Rückflug erfolgte in den Sonnenuntergang hinein, ein unvergesslicher Tag.

Über Derby fuhren wir weiter nach Fizroy Crossing. Dazu nutzten wir die Gibb River Road. Im Windjana George National Park hatten wir Kontakt mit Süßwasserkrokodilen, die am Lennard River recht zahlreich leben. Zum Abschluss des Tages sind wir noch in den Tunnel Creek eingestiegen. Der Lennard River hat sich hier durch den Berg gegraben. Im Allradantrieb durchfahren wir mehrere Wasserstellen, die von der Regenzeit auf der Straße verblieben waren.

Vorgestern machten wir auf dem Fizroy River eine Bootsfahrt. Traumhafte Landschaft, schwarze Störche und Süßwasserkrokodile. Die Landschaft hier ist ganz anders. Bisher war das Land überwiegend flach, buschig oder Steppe, Sanddünen wie auf Sylt in Küstennähe. Wir treffen eine gebirgige Landschaft an, wie im Allgäu mit z. T. hohen Bergen, Steppe, Wald und Busch. Teils gelb blühende Buschlandschaft. Dazwischen indische Kühe. Frei lebende Kangaroos haben wir weiter nicht gesehen, tote Kangaroos jedoch einige.

Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz Warmun. Beim Einparken bemerkte Andrea, dass ich hinten rechts einen Platten hatte. Gott sei Dank hatten wir einen schattigen Platz und so konnten wir den Reifenwechsel "cool" durchführen.

Gestern dann sind wir weiter bis Kununurra gefahren und wollen zwei Tage bleiben. Heute machten wir eine Scenic Air Tour zu den Bungle Bungle. Der Flug mit einer einmotorigen Maschine, in die 7 Personen passen, dauert ca. 3 Stunden. Dabei überfliegen wir den Lake Argyle, die größte Diamantmine der Welt, bis man zu den Bungle Bungle kommt. Das Massiv ist etwa 350 Mio. Jahre alt und besteht aus erodierendem Sandstein. Aus der Luft sehen die Berge wie Bienenkörbe aus. Sie haben Streifen wie die Biene Maja.

Morgen wollen wir bis nach Katherin fahren. Wir wechseln dann nach Nordaustralien und haben eine Zeitverschiebung von +1,5 Stunden.

Das war´s mal wieder. Uns geht es sehr gut.

Wir melden uns wahrscheinlich aus Darwin, von wo aus wir weiter nach Cairns fliegen werden, um dann die Goldküste kennen zu lernen. Dann beginnt das letzte Drittel unserer Reise. Andrea und Maic reisen dann wieder ab nach Deutschland.

 

Anne und Heiner


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