Jump'n'Run Australia

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16 , 2009

Bowen Mango Packing

Allgemein — posted_by wilson @ 05:25
Nun treten wir unseren Job an. Wir landen gluecklicherweise im Shed und nicht auf der Plantage. es ist knueppel heiss und soll noch waermer werden, da der Sommer ja im Dezember beginnt. Die Arbeit gefaellt mir ganz gut, wir verpacken im Prinzip die Mangoes, die auf dem Feld gepflueckt werden. Pati sortiert diese in Class 1, Class 2 und Premium. Ich habe anfaenglich mit der Stickerpistole diese bestueckt, den passenden Deckel darauf und die Boxen auf die unterschiedlichen Paletten gestapelt. Die ersten Tage mussten wir nach Schlafplaetzen suchen: wir pennten an LKW Raststaetten, an Tanken, am Beach der Horseshoe Bay (eine wunderschoene Bucht) und am Caravan Park, den wir fruehs verliessen ohne zu bezahlen. Nachdem wir aber anfingen 10 - 14 Std. am Tag zu arbeiten erlaubte uns der Farmer Jonathan am Shed zu parken. Er wollte es erst nicht erlauben, da er mit farmstay schlechte Erfahrungen gemacht hatte, aber da Pati und ich immer am laengsten dablieben und mithalfen, fing er an uns zu vertrauen und uns voll zu moegen. Er bemerkte auch gleich, dass wir uns bemuehen und schnell arbeiten koennen. Nach einigen Tagen bin ich sozusagen aufgestiegen und rennen nicht mehr von Palette zu Palette, sondern umwickle die fertigen Paletten fuer den langen Transport, zaehle die Boxinhalte zusammen und weise die Anfaenger ein. Pati ist auch eine der Supervisorinnen und achtet darauf, dass keine Fehler beim Verpacken gemacht werden. Es wurde also von Tag zu Tag etwas besser und Jonathan und Heinz (der Bayer) halten viel von uns. Nach kurzer Zeit sagte dann Heinz, dass wir bei ihm in der Bude wohnen koennen, da es unmoeglich waere 14 Stunden zu ackern und dann noch im Auto zu pennen. Top!

Also wohnen wir seit dem in einem grossen Haus neben dem Schuppen, haben in jedem Raum eine Klimaanlage und einen super Pool, in den wir taeglich nach der Arbeit reinspringen und dazu ein kuehles Bier zischen. Wir muessen immer durch die Hintertuer ins haus, wenn die anderen Racker da sind, da es nicht unbedingt jemand wissen muss, dass wir da wohnen.

Die meisten der Picker sind Australier, die schon einige Saisons hinter sich haben, da der saft der Mangoes sehr reizvoll ist. er brennt, schmerzt und loesst Allergien aus. Der Sap spritzt beim Pflueckenan der Bruchstelle heraus und die Mangoes muessen innerhalb weniger Sekunden in einen Wasserbehaelter kommen, wo sie mit einer art Loesung neutralisiert werden. Wenn sie nach 7 Sekunden nicht in dem Behaeter sind muss man diese wegwerfen, da sie dem Sapburn erleidet und nicht mehr verkauft wird. Weiterhin sind die Aussies diese Hitze besser gewoehnt um auf der Plantage rumzuhaengen. selbst unter dem Schuppen sind es teilweise 37 Grad Celsius geworden. Das muss man sich mal ohne Ueberdachung vorstellen. (und ohne viel Ozonschicht!) Ebenfalls ist die Luftfeuchtigkeit so wahnsinnig hoch, dass sogar ich mal ins schwitzen gekommen bin;). Eigentlich bist du den ganzen Tag lang nass und trinkst eine Menge Wasser. Daran gewoehnt der Mensch sich ja wie immer mit der Zeit.

Die Tage waren sehr hart, aber irgendwie bin ich trotzdem sehr gluecklich. Am Abend bin ich manchmal raus an den Pool, mir ne Kippe gedreht, die Sterne angeschautund uebers Leben nachgedacht und sehr oft ist das Gefuehl des Glueckes ueber mich gekommen. So etwas kannte ich nur ganz selten. Ich denke, dass die Sonne dabei viel ausmacht und einfach diese neue Welt in der wir uns schnell zurecht gefunden haben. aber auch zwischen Palmen zu arbeiten ist um einiges besser, als graue Fabrikwaende um sich herum zu haben..

Eine Packerin namens Beau hat uns zum Dinner eingeladen. Sie hat mit der Speargun sieben Crapefish geschossen und ein wundervolles Dinner fuer uns vorbereitet. Sie nannte es Crapefish, es war eine Art flecktarn Humer. Sie hatte einige davon verkauft, da diese viel geld einbringen. (Im Laden soll er ueber 50 EUR kosten). Schliesslich war es ein toller Abend: wir rauchten, tranken Bier und Wein und sie bezauberte uns mit mehreren verschiedenen Gaengen und zum Dessert gab es Mango Mousse, was es perfekt abrundete. Brilliant, haette ich nicht von ihr erwartet, die alte Hippie Sau!

Da Heinz eine schoene kleine Filme Sammlung hat, haben fast taeglich nach der Arbeit Filme auf Englisch geschaut. Allgemein ist unser Englisch um einiges besser geworden, da man auf der Arbeit meist Englisch spricht und die vielen Filme, dann haben wir viel mit Heinzes Kids gemacht, die ja nur englisch sprechen. Mit sicherheit ist es noch lange nicht perfekt, aber mit Sicherheit um einiges besser als nach drei Jahre leistungskurs und Ossi Abi:o). Was mich wirklich gluecklich gemacht hatte, dass man mit Leuten aus aller Welt Englisch spricht und zusammen lachen kann, bis man fast am Boden liegt. Mit diesen Momenten definiere ich eine Sprache zu beherschen: sich soweit verstehen, dass man zusammen lachen kann. Wie man sieht hatten wir eine Menge Spass mit den Lokalen und Backpackern und schlossen neue Freundschaften.

Im Hause wohnten noch zwei Aussies aus Rocky, die jedes Jahr zum picken hochlommen. Diese schleppten dann mal eine Brownsnake an, die sie vor der Hintertuer des Hauses getoetet haben. Die Brownsnake ist eine der toedlichsten Schlangen in OZ. Trotz alledem hatte sich keiner etwas grosses daraus gemacht. Naja Aussies halt - true blue und so. Ich fand es zumindest ziehmlich faszinierend, dass sie beinahe ins Haus gekommen waere, ihn beinahe angegriffen hatte und er beinahe tot war.

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