Karo goes Down Under

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Meine letzten Tage Down Under

Allgemein — posted_by karo8485 @ 12:16

...und da bin ich auch schon wieder :)

Meine letzten 2 Wochen verliefen sehr ruhig und dennoch sehr einschneidend:

Am Dienstag, dem 15.3. habe ich Freiwilligenarbeit beim Essen Auf Raedern, den "Meals on Wheels" geleistet. Da bin ich um die Mittagszeit hin, habe wieder einige interessante Persoenlichkeiten kennengelernt und alle so wohltaetig... Gegen 11:15 sind wir also los, nachdem ich einer Fahrerin zugeteilt wurde, haben die Truhen mit den verschiedenen Speisen eingeladen und haben unsere Runde abgeklappert. War so nicht weiter spannend, ausser dass ich noch etwas weiter in Nambour rumgekommen bin, Einblick in so manche Haushalte und einige Geschichten zu hoeren bekommen habe und natuerlich das Gefuehl was gutes getan zu haben. Aber nach 2 Stunden war die Arbeit auch schon getan und bin nach Hause Tasche packen fuer die naechsten Tage...

Denn am naechsten Tag um 12 habe ich mich aufgemacht zu meinem 11 taegigen Meditationskurs, wobei die Anreise mal wieder nach ueblicher Karo-Manier verlaufen ist. Da wir gegen 15 Uhr zur Registration erscheinen sollten und einer der 2 Busse, die taeglich das kleine Oertchen Pomona anfahren, 13 Uhr dort ankam, doch ich keine Ahnung hatte, wo ich ueberhaupt muss, dachte ich 2 Stunden sind genug Zeit, um den Weg herauszufinden. Ich also mal wieder wie ein Friseur losgezogen, noch nicht einmal die Nummer des Meditationszentrums notiert, denn angeblich besteht der gesammte Ort nur aus 1 Strasse, das sollte nicht so schwer werden. Doch als der Bus ankam stand ich erstmal da wie verloren mit meinem Rollkoffer oben auf einem Huegel. Nur eine Strasse bergab fuehrend, noch nicht anmal ein Fussgaengerweg, doch das wundert mich schon lange nicht mehr. So bin ich nach einer Orientierungsminute los ins Blaue und kam am Fuss des Huegels an einer Tankstelle vorbei und tatsaechlich wusste die Waerterin auch den Weg und ich war froh, dass ich nicht wieder bergauf musste, denn es war ein krachheisser Tag und es stellte sich heraus, dass selbst ein Rollkoffer nach einiger Zeit auf die Arme geht. So bin ich dann dieser vielversprechenden "dort links, dort rechts, dort vorbei und dann wieder..." Beschreibung gefolgt und nach nicht allzulanger Zeit stand ich inmitten eines Waldes, der so nicht erwaehnt wurde. Und dann hoerte ich auch noch grosse Hunde bellen und fuer meinen Rueckweg stellte ich fest, musste ich an offenen Grundstuecken vorbei und weit und breit keine Menschenseele. Da bubberte mir schon etwas das Herz. Ich dann in meiner Furcht sogar meinen Koffer getragen, denn die Plastikrollen auf dem Geroellweg haetten mir ein vorbeischleichen nun nicht gerade ermoeglicht. Doch irgendwie wusste ich, dass alles gut gehen wuerde und da kam tatsaechlich ein Gelaendewagen aus dem Wald gefahren und ich erleichtert winkte zur Hilfe. Zum Glueck eine hilfsbereite Frau mit freiem Beifahrersitz, die zwar nicht wusste, wo es ist, aber ich hatte von der Tankwaerterin den Strassennamen. So haben wir es nach einiger Zeit gefunden und ich bin tatsaechlich noch rechtzeitig angekommen. Und mein erster Eindruck war gleich ein Ort von vollkommenen Frieden und alle Strapazen waren sofort vergessen. Vorbei an einem wunderschoenen Teich voll von Seerosen und der Eingangsbereich schon so einladend. Ein freundlicher Mitarbeiter hat mich gleich herzlich willkommen geheissen und auf die Veranda verwiesen. Dort haben schon 2 weitere Fruehankoemmlinge gewartet und ich habe mich gleich mit ihnen angefreundet. Nach und nach trafen immer mehr Leute ein und es wurde schwieriger mit jedem zu sprechen. 60 im Ganzen, davon ca. 20 Maenner sogar, was ich so gar nicht erwartet habe, aber Geschlechtertrennung von Anfang an. Und da sassen wir nun bei einer Tasse Tee, spirituellen Gespaechen und um uns dieses wunderschoene friedliche Grundstueck, gruen, von Wald umgeben und 5-6 Kangaruhs spangen immer um uns herum und wir konnten sie jeden Tag hautnah beobachten und sogar 2 Babies dabei, die mal im mal ausserhalb Mamies Beutel waren und ein maechtiger "Mann", mit dem ich mich nicht anlegen moechte. Doch leider habe ich meine Kamera gar nicht erst mitgekommen, weil man sie waehrend des Kurses sowieso nicht benutzen durfte. Nach Ausfuellen des Registrationsbogens, einem Einfuehrungsgespraech, Beziehen des Zimmers, das Teil eines 4gliedrigen Bungalows war und das ich mir mit einer weiteren Teilnehmerin geteilt habe. Kennenlerngespaech mit ihr und dann ein oberleckeres Abendbrot mit selbstgebackenem Brot und Biobutter und Tee und allgemeines Willkommensrede vom Mangement ueber die Regeln und den Ablauf, aber darueber war ich mir sowieso schon im Klaren. Wir mussten uns verpflichten, keine Kommunikation nach aussen und mit den anderen Teilnehmern, keine Gesten, Augen- und Koerperkontakt, erst recht nicht mit Teilnehmern des anderen Geschlechtes, wobei aber die ganze Zeit sowieso strikte raeumliche Trennung herrschte. Wir mussten uns verpflichten, die kompletten 10 Tage da zu bleiben, kein anderes Lebewesen zu toeten, keine sexuellen Aktivitaeten, kein Singen, kein Tanzen, kein Lachen und natuerlich den Zeitplan einzuhalten. Der sah folgendermassen aus:

4:00 Weckruf per Glocke in der Mitte des Komplexes

4:30 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer

6:30 Fruestueck

8:00 Pflichtmeditation in der Halle

9:00 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer

11:00 Mittagessen

12:00 Pause und eventuelle Gespaeche mit dem Lehrer bei Bedarf

13:00 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer

14:30 Pflichtmeditation in der Halle

15:30 Meditation in der Halle oder im eigenen Zimmer

17:00 Abendbrot

18:00 Pflichtmeditation in der Halle

19:00 Lehrrede mit allgemeinen Infos und Unterweisung fuer den naechten Tag

20:00 Pflichtmeditation in der Halle

21:00 oeffentliche Fragestunde oder Nachtruhe

Ehrlich gesagt, so schrecklich das alles aussieht, so hat es sich die ganze Zeit auch angefuehlt, aber ich habe versucht, das beste draus zu machen, denn ich wusste, es wuerde einen Nutzen fuer mich bringen. So habe ich mich jeden Tag durchgequaelt und mir ist es auch tatsaechlich einige Male gelungen mich in den Pflichtmeditationen fuer eine Stunde absolut nicht zu bewegen, noch nicht einmal ein Zucken. Das klingt vielleicht einfacher wie es ist. Ich waere ich paar Mal fast aufgesprungen, denn ich habe mich gefuehlt wie gefangen im eigenen Koerper. Doch ich habe Methoden entwickelt, damit klarzukommen, hat es doch das Ziel den Geist zu staerken, mag man jetzt kontrovers darueber denken. Ich selbst bin noch zu keinem objektiven Schluss gekommen, ob das jetzt erstrebenswert ist oder nicht. Doch ich habe fuer die 10 Tage weitestgehend, das getan, was aufgetragen wurde, um beste Ergebnisse zu erzielen. Doch es war hart und laaaaang! Jede Stunde hat sich angefuehlt wie ein Tag, jeder Tag wie eine Woche und am Ende hatte ich das Gefuehl mindestens fuer einen Monat weg gewesen zu sein. Wird wahrscheinlich ein aehnliches Gefuehl sein, in gut einer Woche wieder in Deutschland aufzuschlagen. Mann, ich kann es kaum noch erwarten...aber zurueck zur Meditation. Mir ist es tatsaechlich gelungen, etwas ruhiger im Geist zu werden, meine Konzentration zu staerken, was mir seeehr schwer gefallen ist und nach einigen kleinen Regelbruecken, wie lachen, singen, tanzen, Augen auf waehrend der Meditation und Nachgeben des seltsamerweise massiv erhoehten Schlafbeduerfnisses am Tage im Zimmer, ist es am 7. Tag passiert, ich habe das Redeverbot mit meiner Mitbewohnerin gebrochen bzw. sie mit mir. Nach dem gemeinsamen Betreten unseres Zimmers nach der Mittagsmeditation platzte es aus ihr heraus: "ich werde gehen", erst wusste ich nicht Regeln oder Helfen und ich habe mich fuer Helfen entschieden und konnte sie tatsaechlich ueberreden nicht zu gehen. Doch von diesem Zeitpunkt sprudelten wir nur so und ich war ehrlich gesagt froh darueber, denn ich hatte das Gefuehl, es war einfach zu viel Meditation um mich herum den ganzen Tag 11 Stunden jeden Tag nichts anderes, doch ich hatte noch einen Funken Durchhaltevermoegen.

Aber schon am naechsten Tag war davon nicht mehr viel uebrig, als Mel wieder anfing "ich gehe nach Hause" habe ich nur erwidert "kannst du mich mitnehmen?". Vielleicht war es die Ablenkung durch die Gespraeche, die mich schlechter meditieren liessen oder die Kopfschmerzen an diesem Tag, ich hatte das Gefuehl, ich komme nicht mehr vorwaerts (aber nun weiss ich, auch das zu akzeptieren ist ein Fortschritt) aber besonders erinnere ich mich an den verfuehrerischen Gedanken, ein ordentliches Abendbrot mal wieder zu haben. Jeden Abend nur Fruechte und dass bei knurrendem Magen und noch Monsterprogramm am Abend. So lecker die waren und gluecklicherweise (war wahrscheinlich mein Ueberlebensinstinkt) keinerlei Anzeichen von Allergie. Nicht bei Apfel, nicht bei Pflaume und sonstigem. Schon faszinierend, aber ich war froh drum. Aber noch nicht mal Banane gab es. Einen Abend gab es sogar nur 3 Stueckchen Wassermelone, aber erstaunlicherweise habe ich trotzdem nicht an Gewicht verloren. Mag vielleicht auch an dem massiven und jeden Tag uebertreffenden Mittagessen liegen. Jeden Tag vegetarisch und Vitamine zu jeder Malzeit. Fruechte, Joghurt und Muesli mit Brot zum Fruehstueck... Jedenfalls sind wir dann zu unserer Managerin gegangen, denn wir hatten ja unsere Wertgegenstaende, wie Handy und Portemonnaie dort hinterlegt, da die Tueren keine Schloesser hatten und so konnten wir uns (im Nachhinein gluecklicherweise) nicht einfach verdruecken. Das war schon ganz schlau so, denn sie war sehr ueberzeugend und schien routiniert in solchen Gespraechen. Und mit dem Argument, dass wir mit einer vorzeitigen Abreise jede Chance auf einen weiteren Kurs ueberall auf der Welt vertun, auch die 3 Tage Kurse, hat sie mich dann gekriegt. Es waren ja auch nur noch 2,5 Tage und ich haette mich mit groesster Wahrscheinlichkeit hinterher sonstwohin gebissen, wenn die Qualen vergessen waeren haette ich mich nur noch gefragt, was da noch gekommen waere. Das habe ich zwar vorher auch schon gewusst, doch das zeigt nur, wie verzeifelt ich war, das mir das zu diesem Zeitpunkt voellig egal geworden ist. Am Ende bin ich aber geblieben und das ist ja das wichtigste. Viel ist zwar nicht mehr passiert, doch bekamen wir am Ende zu lernen, wie wir es zu Hause anwenden und ich kann mir auf die Schultern klopfen, dass ich nicht aufgegeben habe. Und am letzten Tag durften wir sogar reden, sodass wir uns nun endlich richtig gegenseitig kennenlernen konnten, was erst sehr komisch war, aber schon bald ein buntes Gebrabbel ueberall zu hoeren war. Aber durchweg positive Resonanz von allen. Tatsaechlich wird es sich erst im Alltag zeigen, doch durch diesen Kurs bekommt man mal vollkommen isoliert die Gelegenheit mit sich selbst in Kontakt zu kommen und in sein Unterbewusstsein vorzudringen. Und das hat Bemerkenswertes hervorgebracht, von Gefuehlsausbruechen waehrend der Meditation ueber Traeume voller Zeichen in der Nacht und das Wiedererinnern von laengst vergessenem bis hin zu Koerpergefuehlen, was ich so noch nie gefuehlt habe. Ohne sich zu bewegen spuert man jede Stelle seines Koerpers mit seiner Gedankenkraft. Was zu Beginn nicht einfach war, aber bei Erfolg ueberwaeltigend. Besonders hinsichtlich der Tatsache, das man sich dennoch hinterher so gut fuehlt, da diesmal die negativen Gedanken nicht nur unterdrueckt, sondern verarbeitet werden. Und so wuerde ich schon sagen, dass es mir und allen anderen sehr gut getan hat und ich es jedem empfehlen wuerde. Fuer Interessierte, es gibt auch Kurse in Deutschland: www.dhamma.org

Tja und seit dem habe ich eine neue Freundin hinzugewonnen bei der ich morgen bis zu meiner Busreise nach Port Douglas unterkommen werde. Hoffentlich noch ein paar Tage Strandwetter und dann am Freitag morgen 27 Stunden Busfahrt gen Norden, von wo am kommenden Dienstag mein Flug nach Sydney bringt, von wo es nach einer Nacht am Flughafen voraussichtlich direkt zurueck nach Deutschland geht...juhu!

Von daher werde ich vermutlich davor nicht nochmal von mir hoeren lassen und ich werde euch bald alle persoenlich wieder in die Arme schliessen, was doch tausend mal besser ist, nicht wahr?! ;)

In diesem Sinne,

bye bye :)

xxx


Meine letzten Wochen an der Sunshine Coast

Allgemein — posted_by karo8485 @ 10:35

Hallo meine Lieben,

da melde ich mich doch diesmal nach nicht allzulanger Zeit wieder... Fuehle mich irgendwie seit meinem Wegzug aus Noosa wie neu geboren, mit neuer Engergie und Tatenkraft, sodass ich diesmal ganz ohne Zwang euch mal wieder auf aktuellem Stand halten will :)

14.02.

Auch wenns wahrscheinlich nicht so schlimm war, wie es sich im nachhinein anfuehlt, besonders wenn ich meine aelteren Eintraege so lese ;) Aber getruebt werden die Erinnerungen leider sehr praegend durch meinen letzten Tag, den ich eigentlich ausgiebig feiern wollte, doch von meinen bestimmt 15 geladenen Gaesten nur 5 gekommen sind. Und aus meiner geplanten Pool-/Schaumparty auch nur eine Rumsitzparty wurde. Gut, ich war vielleicht auch selbst nicht so gut drauf und dann noch ein paar Quertreiber mittendrin und Haufen fremde Leute, die dann noch mit eingeladen wurden... Wenn ich da hingegen an meine schoene Abschiedsparty zu Hause denke, wo alle so lieb waren und mir den Abschied ein bisschen schwerer gemacht haben ;) so war es doch hier das blanke Gegenteil und ich war froh als ich dann am naechsten Tag - Valentinstag ^^ - Noosa den Ruecken kehren konnte. Eigentlich traurig, denn an sich ist Noosa schoen ein schoenes Fleckchen Erde...

15.02.

So, aber dann heiteren Blickes nach vorne geschaut, denn am naechten Tag habe ich ja meine lieben Freunde Kerstin und Pedro in die Arme schliessen koennen. Wie habe ich mich darauf gefreut!!! Dienstag morgen 11 Uhr habe ich zunaechst Kerstin mit ihrem Basti vom Flughafen in Brisbane abgeholt und sind nach kurzem Wiedersehensjubel erstmal in unser Hostel zum einchecken. 3er Zimmer im Chill Backpackers, super sauber und mit romantischer Dachterrasse ueber den Daechern von Brisbane ;) Bestes Hostel ever fuer mich, dank Bastis Vorauswahl :) Nach kurzem Ausruhen vom Gepaeckschleppen und Jetleg fuer meine beiden Zimmergenossen ging es dann zum Sightseeing ins Zentrum, paar Fotos hier und da wie sich das so als ordentliche Deutsche gehoert :P und mitten im Botanischen Garten hat uns doch nicht ein monstermaessiger Regen ueberrascht und wir keine richtige Unterstellmoeglichkeiten als unter einem grossen Baum. Ja, der Baum war gross genug fuer uns 3, aber eben auch der Regen, der dann Ueberhand genommen hat und wir dann schnell in einen Billigladen zurueck ins Zentrum gerannt, um mir einen Schirm zu kaufen, denn ich war ja immernoch erkaeltet und dann ins Hostel zur warmen Dusche und trockenen Klamotten, dann wieder ausgeruht und dann auf Futtersuche gegangen. Eigentlich wollte ich die beiden zum cheap-tuesday mit der beruehmten Eagle-Boys Pizza vertraut machen, aber die waere wohl fusslaeufig zu weit weg gewesen und auf zu viel laufen hatten sie verstaendlicherweise auch keine Lust mehr. Also musste eben der Pizza-Shop umme Ecke reichen, auch okay ;) Dann aber schnell ab in die Heia, Jetlag auskurieren und ich bin gegen 23 Uhr los, auch schon etwas muede, um dann den Pedro vom Flughafen abzuholen. Da aber um die Zeit kein Airport-Schuttleservice mehr faehrt, was mir absolut unlogisch erscheint, musste eben das Taxi her. Da kann der Pedro von Glueck reden, dass ich ihn so gut leiden kann ;o Ich glaub 1 Uhr kam er dann an, aber bei ihm vom Jetlag keine Spur. Doch diesmal war ich die Muede und so sind wir dann nur noch ins Hostel, fuer den Armen blieb leider nur das 8er Zimmer, da Kerstin und Basti im Unwissen das 3er Zimmer schon vorgebucht hatten. Ich glaub, um 3 sind wir dann ins Bett und 8 Uhr klingelte auch schon der Wecker, denn ich hatte ja grosses Programm fuer den naechsten Tag fuer uns alle.

16.02.

So sind wir dann Mittowch morgen um 8 aufgestanden doch bis wir zum Mietwagen Laden kamen war es auch schon um 11, um dann festzustellen, dass es bei Budget doppelt soviel in Brisbane vergleichsweise zu Noosa kostet (100 statt 50$). Aber gut, zu viert geht das ja auch alles noch. Dann aber fix, denn der beruehmte Eumundi Market schliesst ja auch schon um 1 und bis dahin waren es noch eine Stunde Fahrtzeit. Dann dort rumgeschnorchelt, doch meine 3 Pappenheimer waren weit weniger euphorisch als ich dachte ;o und so war mal wieder nur Karo um ein Kleid und ein Souvenir reicher ;) Damit sind wir dann nach Noosa, wo ich ihnen ein Stueck meiner zeitweisen Heimat zeigen wollte, doch aufgrund von aufkommender Muedigkeit haben wir uns dann nach kurzer einbrecherischen Hausfuehrung meines zurueckgelassenen Domizils hauptsaechlich dem Strand und den Wellen gewidmet. Nach ein bisschen Spass waren dann auch die Energietanks voruebergehend wieder ein wenig aufgeladen und nach einem kurzen Besuch bei meiner Nachbarsfreundin und Ex-Kollegin Stevie sind wir wieder "heim" nach Brizzy, wo wir an unserem eigenen Tag der deutschen Einheit auf 2 weitere Freunde von Kerstin und Basti aus Jena / Bad Klosterlausnitz gestossen sind, die in ihrem Jahr in Neuseeland einen Monat Erkundung Ostkueste eingelegt haben (wofuer ich nebenbei bemerkt ein ganzes Jahr gebraucht habe und dabei noch nicht mal die Haelfte gesehen habe). Nach gefuehlter 1-stuendiger Futtersuche bzw. Nichteinigwerdens, wo wir uns denn nun niederlassen haben wir so ziemlich die letzte offene Bar in unserem Viertel gefunden, wo wir aber aufgrund nun endgueltig einstellender Muedigkeit und ziemlich unterschiedlichen Charakteren (!!!) nicht lange verblieben sind.

17.02.

Donnerstag war ja auch schon unser letzter gemeinsamer Tag, den wir bis zum Mittag damit verbracht haben unser Mietwagenproblem zu loesen. Das schildert sich wie folgendermassen: da ich als Fahrer auf unserer Ruecktour vom Vortag gefaehrlich muede geworden bin haben wir die Fahrer gewechselt und so kam es, dass Basti uns alle zurueck gefahren hat und da es dann auch noch angefangen hat zu schuetten, uns beim Hostel rausgeworfen hat, um dann in der Strasse einen Parkplatz zu finden. Ich muss sagen, die Parkplatzausschilderung ist wie allgemein hier sehr missverstaendlich gewesen und so hatten wir doch tatsaechlich am naechsten Morgen 2 Strafzettel zu je 100 $ an der Windschutzscheibe klemmen. Die Australier sind da wirklich nicht zurueckhaltend, wenn es um Bussgelder geht. Da soll sich ein Deutscher nochmal aufregen! Netterweise auch noch ein Strafzettel pro Tag, da ja ueber Nacht geparkt und weil sich das Auto auch nicht starten liess, sind Pedro und ich (Kerstin und Basti wollten an diesem Tag in den Zoo und ich war ja schon vorher) davon ausgegangen, dass sie auch noch das Auto blockiert haben durch irgendeine neue Technologie, denn aeusserlich sichtbar war nichts. Zuzutrauen ist den Australieren ja mittlerweile alles... Und so sind wir zurueck zum Hostel um das Problem mit Basti und Kerstin zu klaeren, denn schliesslich betraf uns das ja alle. Nachdem wir die Finanzierung geklaert hatten (solidarisch durch 4 natuerlich ^^) sind wir erstmal in die Innenstadt gelaufen - bei stroemendem Regen wohlbemerkt - um den Strafzettel zu bezahlen und dann zum Strassenverkehrsamt, wo wir das Auto wieder freischalten lassen wollten, doch die erklaerten uns, dass es keine Blockierungsmassnahme gibt. Also wieder zurueck zum Auto, was auch keine unbeachtliche Strecke war, zu Fuss, um festzustellen, dass Basti die Wegfahrsperre aktiviert hat und wir davon nichts wussten. Soviel zum Thema "viele Koeche verderben den Brei"...oder den Ausflug...na gut, so schlimm war es auch wieder nicht, denn das hat immerhin den Gemeinschaftssinn gestaerkt. Aber das Wetter haetter besser nicht passen koennen. So, dann immerhin konnten wir das Auto zurueck bringen, aber mit einstuendiger Verspaetung, die hier nicht unter Kulanz zaehlt, sondern mit 50 $ extra geahndet wird. Danke dafuer! Aber immerhin konnte dann ab ca. 12 Uhr unser Tag beginnen und so sind wir erstmal Mittag essen gegangen, ich hab mein superguenstiges Sushi genutzt und der Rest mit Pasta, glaube ich, dann noch ein bisschen der Innenstadt-Livemusic gelauscht, bevor wir dem Pedro ein Outfit fuer die Hochzeit seines Bruders in Neuseeland kaufen gegangen sind. Kerstin und Basti sind irgendwas wegen Musikaustattung losgezogen und 2 Stunden spaeter haben wir uns wieder getroffen und ich habe es doch tatsaechlich geschafft, in Laeden reinzugehen, ohne ein Kleid zu kaufen - Glanzleistung ^^ Dann sind wir eigentlich nur noch ins Hostel, der Regen hat mittlerweile aufgehoert und haben auf der Dachterrasse das Abendbrot besprochen. Dass wir diesmal was gemeinsam kochen wollen, war schon beschlossen und so fiel der Entschluss auf Pasta mit Gemuese und Mixsosse ohne Namen. Gut, das war so nicht vorher festgelegt, mehr so durch Rester entstanden, aber oberlecker fanden wir alle und diesmal haben es vier Koeche hinbekommen, den Brei nicht zu verderben. Jedoch nicht ohne Diskussionen waehrenddessen ^^ Danach haben wir noch Bribane bei nach auf dem Dach des Hostels genossen, was sehr schoen war und am naechsten Tag hiess es auch schon wieder Abschied nehmen. Diesmal aber nicht fuer so lang, so fiel es nicht ganz so schwer. Kerstin und Basti hab ich im Bett verabschiedet, denn die beiden konnten zum Glueck ausschlafen und Pedro hab ich auf dem Weg zu meinem Barista-Kurs noch zum Bahnhof gebracht.

18.02.

Um 9 ging es dann in den herrlich klimatisierten Kursraum, denn es waren bereits knackige Temperaturen draussen. Doch bald schon war es nicht mehr so herrlich, sondern froestelig kalt. Und das ging nicht nur mir so. Ich versteh echt nicht - und das ist so ziemlich das nervigste an diesem Land - warum die es mit den Klimaanlagen immer so uebertreiben muessen. Aber ueberall, wo man hinkommt und das, wo Strom ziemlich teuer hier ist. Und alle fangen in geschlossenen Raeumen frueher oder spaeter das frieren an, warum? War dann aber froh, als ich mich nach 3 Stunden draussen erstmal aufwaermen konnte...tat das gut...wie bei uns, wenn man nach einem langen Winterspaziergang in sein herrlich warmes zu Hause kommt, nur dass es da nicht in wenigen Minuten in schwitzen ausartet...vielleicht kann man es eher mit Sauna im Winter vergleichen, nur innen und aussen ist verdreht :) Ok, das mal wieder zu den Temperaturen. Der Kurs hatte aber auch einen Inhalt, der in der Kuerze der Zeit optimal gepackt war, verstaendlich, gerade nicht zu viel, aber ordentlich Informationen. Bin das ja gar nicht mehr gewohnt. Aber um eine echte Kaffeeexpertin zu werden, braucht es schon noch ein bisschen mehr Uebung. Hoffe, dass ich bis dahin nicht die ganze Theorie wieder vergessen habe :)

Ok, dann Kurs abgehakt und so stand ich mal wieder da und wusste nicht, wohin mit mir. Wollte alles spontan nach Gefuehl entscheiden, diesmal hab ich mein ganzes Gepaeck allerdings schlauerweise im Hostel gelassen. Aber so richtig nach Arbeitssuche habe ich mich noch nicht wieder gefuehlt und so griff ich auf das Angebot von Jeff zurueck, erstmal uebergangsweise bei ihm und seiner Mutter unterzukommen. Und da bin ich noch bis heute :) Denn als ich mich dann wieder einigermassen gefuehlt hatte, war es dann zu spaet nochmal woanders ganz neu anzufangen mit Wohnung und einarbeiten und umziehen und das ganze Trara fuer nur 2-3 Wochen... Und so dachte ich mir, ist es ja ganz nett hier, spare zumindest die Unterkunft und sehe so immerhin nochmal was von der Umgebung. Klappt auch alles so ganz gut, bin ein paar Tage hier, wo ich gut zur Ruhe komme, dann mal 3 Tage camping bei meiner Noosa-Freundin Lizzy in Rainbow Beach, kurz vor Fraser Island, Besuch von Freunden an der Gold Coast, wieder etwas suedlich von Brisbane, Bustouren in die naehere Umgebung und an die umliegenden Straende, die ich noch nicht gesehen habe. Aber fuer die Interessierten naeher im Detail:

Nach meinem Barista-Kurs gegen 12 Uhr mittags und bevor ich mit dem Zug zurueck nach Nambour fuhr, wollte ich doch immerhin noch das schoene Wetter in Brisbane ausnutzen, wenn ich schonmal hier bin und so zog ich durch die ganze Stadt, um an der Lagune baden zu gehen. Doch aufgrund von flutbedingten Bauarbeiten war da nix von Lagune und so hab ich mich zumindest auf der Wiese nebenan niedergelassen und dem bunten Treiben zugesehen und mich ein wenig erholen wollen. Herrlich, einfach mal wieder nichts machen, nicht reden, niemandem zuhoeren...Das ging auch noch so lange gut, bis auf einmal ein Kameramann und eine Reporterin vom nationalen Fernsehsender "channel ten", wie bei uns RTL, auf mich zukam und mich direkt mit Fragen zum Wetter und meinen Plaenen konfrontiert hat. Da ich dazu allerdings nicht so viel sagen konnte, da ich selbst gerade mal die naechsten 5 Minuten planen kann und auch so ziemlich ueberrumpelt war, um brillinante Antworten zu geben, habe ich am Ende den Wunsch geaeussert nicht gezeigt zu werden. Danach hab ich mir zwar ueberlegt, dass mich hier zwar sowieso keiner kennt, und die mich kennen, wahrscheinlich nicht die 6 Uhr Nachrichten sehen werden, also waere es egal gewesen, aber zu spaet. Neben mir haben sie noch einen 50jaehrigen Scotsman interviewt, der dann auch tatsaechlich zu sehen war. Hab ich selbst allerdings nicht gesehen, doch er kam danach zu mir rueber mit den Worten: "Wir kommen ins Fernsehen, ist das nicht toll?!" und haben uns dann noch die ganze Zeit bis zum Abend unterhalten und sind dann auch noch Freunde geworden und so hat er es mir hinterher erzaehlt. Erst war mir ja nicht so nach reden, aber nachdem das durch die Fernsehleute nun sowieso unterbrochen wurde und ausserdem haben wir uns richtig gut verstanden. Also akzentmaessig erst nicht so, mannomann, die Scotsmaenner sind echt schwierig zu verstehen, aber ne Herausforderung an die man sich gewoehnt. Er ist Sozialarbeiter fuer mentale Hilfesuchende im schottischen Gemeindezentrum oder so aehnlich und selbst trockener Alkoholiker seit 20 Jahren und so war es ein sehr interessanter und lustiger, wenn auch unerwarteter Nachmittag. Gegen 6 sind wir dann los, unsere Hostels waren auch noch direkt nebeneinander, er musste sich fertigmachen fuer sein AA(Anonyme Alkoholiker)-Treffen und ich ja auch los nach Nambour. Davor allerdings noch Gepaeck holen, verpflegt wurde ich ja vorher schon gut von Bobby, der mich ueber meinen Hunger mit Fruechten und Snacks gerettet hat.

19.02.

In Nambour blieb ich dann allerdings nur die 1 Nacht, denn am naechsten Tag, Samstag, bin ich schon wieder los fuer 3 Tage zurueck nach Noosa. Diesmal wusste ich allerdings, wer mir gut tut und vom wem ich mich besser fern halte und so bin ich erst mit einem Bekannten thailaendisch essen gegangen und dann ins Kino "The King's Speech", sehr empfehlenswerter Film. Thai hat sich uebrigens fuer mich als kulinarische Zweitlieblingsnation nach italienisch entwickelt, sehr lecker und danach kam ich bei Lizzy und ihrem Freund unter, die in einem Resort wohnen. Stylisches Wohnen mit Poolmitbenutzung. Dort blieb ich dann auch noch weitere 2 Naechte, da Lizzy ihre eigene Abschiedsfeier am darauffolgenden Montag gab und auch ich ihr die Ehre erweisen wollte, so wie sie mir.

20.02.

So standen wir am naechsten morgen um 7 auf und gingen unverzueglich zum nahegelegenen Famers Market, den ich so mag. War schon bruetend heiss um diese Zeit. Dort haben wir dann auch was nettes zum Fruehstueck gefunden und sind dann bei noch bruetender Hitze vollbepackt den Berg hinauf gestapft. Wurden dann aber mit Abkuehlung im Pool belohnt, der um diese Zeit noch schoen leer war. Das sollte sich aber bald aendern und als das Kindergekrietsche zu arg wurde bin ich an den Strand gefluechtet und Lizzy hat den letzten Tag ihrer Arbeit im Ma'Mensa angetreten. Am Nachmittag sind wir dann gemeinsam wieder Heim und haben Vorbereitungen fuer das Abschiedsbarbeque getroffen. Zwischendrin hab ich noch mit meinem lieben Eltern zu Muttis Geburtstag gesprochen und dann war wieder viel zu schnippeln und schnappeln, gab Kartoffelsalat, Risotto, Couscous, Gemuese am Spiess und vielleicht Fisch. Dafuer sind wir dann nachts fischen gegangen, was echt schoen war. Der Mond schien ueberm Wasser und es war angenehm warm und so sassen wir Weibsen auf den noch warmen Steinen waehrend Nick versuchte, was zu fangen. Verlief zwar erfolglos, aber ich hab es trotzdem sehr genossen. Und weil die Nacht so warm blieb, hab ich mein Gaestebett auf den Balkon verfrachtet und konnte so draussen schlafen. Wurde nur bezeiten aber angenehm von der gleissenden Sonne wachgekuesst.

21.02.

Der naechste Tag verlief ganz im Zeichen von Lizzy und Nicks Abschied, denn in einer Woche gehts fuer die beiden fuer einen Monat campen bevor sie wieder zurueck nach Port Douglas, noerdlich von Cairns, gehen und sie haben sich wirklich als ganz tolle Gastgeber erwiesen. War eine echt gelungene Veranstaltung, ganz locker am oeffentlichen BBQ-Platz am Fluss, Haengematte angebracht, manche sind fischen gegangen oder schwimmen, Frisbee auf dem Rasen gespielt usw. Gegen Daemmerung als wir sowieso alle gehen wollten hat dann ein massiver Platzregen eingesetzt, aber nicht so schlimm, denn wenigstens war eine nuechtern geblieben und so habe ich immerhin die Gelegenheit bekommen, einen Jeep zu fahren um so uns und das ganze Equipment trocken Heim zu bringen. Der Kern ist dann mit uns ins Resort gefahren udn spaeter sind wir alle noch in den nahegelegenen Bowlsclub gefahren, denn die Maenner wollten Poker spielen und ich wollte mich mal wieder stundenlang in einem eisigen Gebaeude aufhalten, um mir endlich mal wieder eine Erkaeltung einzufangen...

22.02.

Am naechsten Tag war ausser aufstehen, fruehstuecken - Lizzy machte ein ganz zauberhaftes Schinken und Ei auf Toast mit Pilzen und Zwiebeln on top - nicht viel. Craig, ein Freund der beiden hat mich dann spaeter nach Nambour gefahren, weil er da sowieso hin musste und so habe ich mir den Bus gespart. Nett.

23.02.

Mittwoch habe ich dann mal einen ganzen Tag in Nambour verbracht, nur relaxt im Garten unter einem Baum mit lesen und Musik... Am Abend habe ich dann Oma's Kruemelkraut-Rezept gekocht. Hat allen sehr gut geschmeckt.

24.02.

Den darauffolgenden Tag bin ich dann nach Coolum Beach gefahren, was ganz in der Naehe ist. Bobby, den ich in Brisbane zuvor kennenlernte, war dort an diesem Tag und ich wollte dort sowieso schon immer mal hin, denn ich bin oefters mit dem Bus dran vorbei gefahren und der Strand sah ganz bezaubernd aus. Dort haben wir dann einen tollen Tag am Strand verbracht, jedoch nicht mit faulenzen, nein, wir sind am Strand zum naechsten Ort gelaufen und sind dabei ausversehen im versteckten Nationalpark gelandet, der aus Moorlandschaft bestand und sind durch Teebaumoelwasser gewadet. War bestimmt gesund :) Und dann habe ich Bobby mit deutscher Kueche in der deutschen Baeckerei vertraut gemacht, was eher ein Restaurant war und wir waren beide ganz verzueckt ^^ Nur das Wetter hat an diesem Tag nicht 100%ig mitgespielt Regen, Sonne, Wind on-off, aber auf dem Rueckweg hat es sich gebessert und so konnten wir uns noch ein wenig am Strand ausruhen und psychologische Gespraeche fuehren ;o bis seine Bekannte kam, wo er derzeit uebernachtete, um ihn abzuholen und gluecklicherweise lag das auch auf halber Strecke auf meinem Weg zurueck nach Nambour, wie passend :) Im Bus hat er mir dann auch noch Gesellschaft geleistet, da er am Abend zu einem AA-Treffen in Nambour gehen wollte. Ich war auch ziemlich muede und so sind wir nach dem Abendbrot und allabendlicher Serie gleich ins Bett.

25.02.

Am naechsten Tag war wieder relaxen im Garten angesagt, aber am Abend rief mal wieder das Nachtleben. Moonlight Market in Nambour mit lokalen Livebands und exotischen Leckereien und danach Karaoke im Pub. Mein erstes Mal! War sehr cool, aber ich konnte mich noch nicht aufraffen zu singen. Aber beim naechsten Mal ganz bestimmt, denn die Atmosphaere war eigentlich ganz locker und man brauchte keine Angst haben sich zur Pfeile zu machen. Da haben die Anderen schon genug vorgelegt ^^ Doch wir blieben bis zum Schluss 1 Uhr morgens, das sagt alles...

26.02.

Samstag sind wir mit dem Bus nach Maroochydore gefahren, das ist mit dem Bus der naechst gelegene Ort am Strand, und mal wieder schoen die Wellen genossen. Hab ich schon richtig vermisst :) Seafood und frisch gepressten Saft an der Strandbar zum Mittag, herrlich!

27.02.

Am Sonntag sind wir nach dem Mittagessen zu den Nambour Originals gegangen. Das habe ich sehr genossen, schoenes Wetter, Algensalat und wieder Livemusik. Ein schoenes Familienevent, wo Picknickdecken ausgebreitet wurden, Kinder bunt umher rannten und vorzugsweise Hippies zur Musik tanzten. Wieder ganz froehliche Atmosphaere...

28.02.

Der naechste Tag war auch wieder sehr heiss und so sind wir ins nahegelegende Schwimmbad gegangen. Das war aber sehr rueckschrittlich, alt, einfach, nur ein Becken mit Bahnen und noch nicht mal ein richtiger Imbiss. Auch kaum Besucher, was verwundert, denn das ist das einzige Schwimmbad in Naehe. Aber dann auch wieder nicht, denn an so einem Tag ist einem nicht so nach sportlichen Aktivitaeten, doch bei dem Becken bleibt einem nichts anderes uebrig, wenn man nicht gerade ins Babybecken will. Aber immerhin hat es Abkuehlung gebracht...

01.-03.03.

Dienstag hab ich dann mal wieder meine Sachen gepackt, denn Lizzy hat mich eingeladen mit ihr zu campen und da ihr Bekannter, der mich zuvor schon nach Nambour gebracht hat, Craig, die Tage frei hatte, konnte er mich wieder mitnehmen und so haben wir 3 Tage in Inskip, Nationalpark Rainbow Beach verbracht. Wir hatten so viel Spass, waren fischen, Jeep fahren am Strand, ich habe das Feuerwirbeln beigebracht gekriegt, nachts am Strand mit Musik, war so ein Gaudi... und natuerlich, was ist campen ohne Karten spielen ;) Und das Wetter hat so gut mitgespielt die ganze Zeit und so waren wir oft baden an unserem "Privatstrand" vor der Haustuer unseres 8-Mann-Zeltes. War auch alles richtig schoen back to the roots ohne Strom und fliessend Wasser, nur das gute alte Plumsklo ^^, das Meer und ein 10l Kanister, den man kostenfrei an der nahen Wassertankstelle nachfuellen konnte. Gekocht haben wir auch selbst auf einem Gasgrill und so gesund mit selbst gefangenem Fisch, frischem Gemuese usw. Aufgestanden wurde mit der Sonne und normalerweise geht man auch mit ihr ins Bett dort so gegen 7, aber wir haben die Zeit einfach zu sehr genossen... Und bemerkenswert, hinterher hab ich erstmal festgestellt, dass meine Dauererkaeltung schlagartig abgeklungen ist. Aber danach zurueck in der Klimaanlagen-Zivilisation liess die Rueckkehr nicht lange auf sich warten :(

04.03.

Nach einer Nacht zurueck in Nambour hiess es schon wieder Koffer packen fuer mein Wochenende in Coolangatta, Gold Coast. Bobby hat mich eingeladen, ein paar Tage bei ihm und seinem Freund zu Chris zu verbringen. Und es waren sehr nette Tage nach dem der erste Stress der Ankunft ueberwunden war, denn nach 5 Stunden Fahrt war mein Handyakku fast leer und wir waren so verblieben, dass ich ihn anrufe, wo ich wann ankomme, denn wir beide hatten keine Ahnung als Fremde und sein Freund Chris musste nach einer Gallenblasenentfernung die Nacht im Krankenhaus verbringen. So dachte ich schlauerweise notiere ich mir noch schnell seine Handynummer, damit ich ihn immerhin von einer Telefonzelle aus anrufen kann, doch dann schrieb er mir, dass auch sein Akku bald schlapp macht und er schon in der Stadt ist, da Chris etwas ausserhalb wohnt. Na prima, immer etwas los, wenn Karo sich spontan auf macht. So geriet ich schon etwas in Panik als ich niemanden an einem der gefuehlten 100 Bushaltestellen in Coolangatta sah. Aber nach der schlauen Idee von Bobby sich zentral bei McDonald's zu treffen, was jeder kennt, haben wir es dann doch noch hingekriegt. Man war ich erleichtert, dass ich die Nacht nicht wieder irgendwo im Einkaufszentrum verbringen muss, denn es war immerhin schon 19 Uhr und dunkel. Wurde dann aber mit einer Einladung bei meinem wohlbemerkt ersten Fish and Chips fuer 5 $ entschaedigt ;o

05.03.

Nach einer herrlichen Nacht auf endlich mal wieder einer hochwertigen Matratze ging der Tag zwar schon frueh los, so gegen 8 nachdem ich die ersten Flugzeuge schon 2 Stunden ertragen habe, die direkt ueber dem Haus langmachten, denn der Hauptflughafen der Gold Coast befindet sich im selben Ort. Aber nach ausgedehntem Porridge-Fruehstueck mit lokalen Lady Finger Bananen und ersten philosophischen Gespraechen des Tages machten wir uns gegen 11 Uhr auf zum obligatorischen Strandspaziergang. Da ich kurz nach Verlassen des Hauses aber schon wieder hungrig war, denn Porridge-Matschepampe ist nicht so 100%ig meins und so hab ich mich davon nicht so abgefuellt, sind wir erstmal zu Pizza Hut eingekehrt. Die Pizza da ist so gut und guenstig, da komm ich einfach nicht dran vorbei :) Dann noch ein paar Fruechte und danach sind wir auf zum Krankenhaus, damit ich auch mal den Hausherren kennenlerne. Schon ein bisschen seltsame Situation, aber wir haben uns einen Spass drauss gemacht. Bobby blieb vor dem Zimmer stehen und ich bin rein und hab so getan als kenn ich ihn schon seit Jahren, nur sein Gedaechtnis scheint ausser Betrieb xD Aber weit gefehlt, das war mit seinen 60+ Jahren bestens intakt und so konnte er 1+1 zusammen zaehlen und hat mich nett begrusst. Wirklich ein sehr netter Mensch, wie Bobby beschrieben hat und mit den Tagen haben auch wir uns sehr gut angefreundet, denn gluecklicherweise wurde er am selben Tag noch entlassen. So sind wir nach kurzem Stadtbummel und Einkauf nach Hause und ich hab fuer die beiden mein immer wieder gern gekochtes Rezept von Oma "Kruemelkraut" zubereitet, was die beiden sehr genossen haben und ich natuerlich auch :) Danach haben mir die beiden angeboten, mich zu ihrem AA-Treffen mitzunehmen, was ich mir nie getraeumt haette, dass das moeglich ist, was ich aber liebend gerne angenommen habe. Und was ich dort vorgefunden habe, haette ich mir auch so nie vorgestellt, wie das ablaeuft. Sehr herzliche Menschen und unerwartete Spiritualitaet und Lebensfreude. Aber auch Realitaetsnaehe, dass das eine nie heilbare Krankheit ist. Doch die "Mitglieder" haben sich die Faehigkeit angeeignet, jeden einzelnen Tag zu wuerdigen und in Nuechternheit die Schoenheit der Welt in aller Klarheit wahrzunehmen. So sehr sie vielleicht von anderen Teilen der Gesellschaft verurteilt werden, aber das haben sie vielen Menschen voraus. Denn diese Menschen sind durch so viel und haben sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen, wovor ich meinen Hut ziehe. Von daher war ich sehr dankbar ueber die Einblicke und die freundliche Aufnahme fuer mich als Aussenstehende, womit ich so nie gerechnet haette...

06.03.

Sonntag dann stand ein Event an, worueber manche vielleicht die Stirn runzeln moegen, aber fuer mich gehoert es zu meinen Erfahrungen und Offenheit fuer Neues. Also zunaechst sind wir um 11 losgelaufen, am Strand mal wieder, dann zwischendurch angehalten fuer einen Kaffee und Cookie bei Subways, der mir die Siebenmeilenstiefel verliehen hat bis wir nach 20 km und 5 Stunden Fussmarsch auf einer wunderschoenen Strecke entlang von Flussufern und Regenwald in einem spirituellem Zentrum in Burleigh angekommen sind. Dort haben wir meditiert, gesungen und getanzt so herrlichen Klaengen und es war tatsaechlich eine ganz belebende und unbeschreibliche Atmosphaere. Ausserdem haben wir ein ganz leckeres vegetarisches Mahl mit Dessert und frischen Saft serviert bekommen und das ganze ohne Eintrittsgebuehr. Da es aber auf Spenden basiert, habe auch ich eine Kleinigkeit beigetragen. Ich glaube, das war am Ende ein Treffen der Hare Krishna Anhaenger, aber offen fuer Unreligioese wie mich. Und ich habe mich absolut nicht Fremd dort gefuehlt, im Gegenteil sehr wohlwollend willkommen. Aber keine Angst, ich habe nicht vor in eine Sekte einzutreten. Ich bin und bleibe unabhaengig von jeglichen Zwaengen und Verpflichtungen einer Religion, was mich aber nicht davon abhalten soll, offen fuer die positiven Einfluesse zu sein. Und das ist es ja am Ende, worum es beim Reisen geht. Fuer den einen mehr, fuer den anderen weniger, aber das ist nun mal mein Weg, wie ich ihn mir gestalte und bin sehr gluecklich damit und froh daran teilhaben und profitieren zu duerfen... Danach gegen 7 war der ganze Zauber dann zu Ende und ich war froh, als wir von einem von Bobby's Freunden mit dem Auto mitgenommen wurden. Zu Hause angekommen haben wir uns nur noch in Chris' zuruecklehnbaren Sesseln fallengelassen und bei einer DVD von Eckhart Tolle und seinen spirituellen Einblicken bin ich nach wenigen Minuten weggeschlummert, genauso wie die anderen beiden bei meinem Blick zur Seite nach Ende der DVD.

07.03.

Montag Morgen sind wir nach dem ich den aelteren Herrschaften etwas am Computer helfen konnte ^^ noch zu einem weiteren AA-Treffen gegangen, bevor Chris mich zum Zug gefahren hat, was mir gluecklicherweise die Busfahrt erspart hat, nach der mir immer so schlecht wird. Dann immerhin nur 3 Stunden Zugfahrt, bevor mich Jeff wieder vom Bahnhof abgeholt hat, was er immer macht, der Gute. Und dann traegt er immer so nett mein Gepaeck den ganzen Berg hoch nach Hause und dann wartet seine Mutti noch so lieb mit Abendbrot auf uns...

08.03.

Mein Dienstag startete sehr angsteinfloessend, denn ich musste mich auf die Suche nach einem Zahnarzt machen. Aber diesmal nicht wie sonst immer zum Check-up, ganz easy, sondern mit der allseits verbreiteten Angst vor dem Bohrer, denn ich hatte seit einigen Tagen Zahnschmerzen und beim Blick in den Spiegel habe ich doch auch tatsaechlich einen schwarzen Punkt entdeckt. Am Schwierigsten sollte sich aber die Suche nach einem herausstellen, denn nachdem ich Jeff zu seinem Computerkurs gebracht habe bin ich zuerst zu einem nahegelegenen gegangen, die allerdings keine neuen Patienten aufnehmen, aber sehr nette Zahnarzthelferin, die nahm mir schon die halbe Angst und die hat mich dann zu einem anderen verwiesen und hat mich zum Glueck noch vor einem anderen gewarnt, den ich eigentlich zuerst aufsuchen wollte, aber irgendeine Kraft mich davon weggezogen hatte und dass, obwohl die Auswahl in Nambour nicht so gross ist. Schon klasse, wie das System funktioniert ;) Der empfohlene Zahnarzt war erst schwierig zu finden, doch nachdem ich im nahegelegenen Elektronikgeschaeft nachgefragt habe, die mir zunaechst eine elektrische Zahnbuerste scherzhaft verkaufen wollten, haben die mich netterweise bis vor die Tuer gebracht. Doch dieser Zahnarzt war an diesem Tag krank und so hat sie mich weiterverwiesen an den letzten im Ort, danach haette ich mit dem Bus nach ausserhalb fahren muessen, doch zum Glueck habe ich da einen Termin fuer mittags bekommen. Da es aber erst um 10 war habe ich meine Zwischenzeit mit Suessigkeiten und Fastfood essen verbracht, nach dem Motto, wenn dann schon richtig ^^ und habe noch meinen Bus und Flug fuer die letzten Tage hier im Land gebucht. Als die Zeit dann ran war, war ich komischerweise ueberhaupt nicht aufgeregt und jetzt weiss ich auch warum. Denn nach dem der Dok. einen Blick in meinen Mund warf, fragte er mich, was mich dazu veranlasst, zu denken, dass ich ein Loch im Zahn haette!?! Und ich dachte nur, WAS??? Das stand fuer mich ueberhaupt nicht zur Debatte und dann fragte er mich, ob ich in letzter Zeit eine Erkaeltung gehabt haette und das erklaerte alles. Also fuer mich zu dem Zeitpunkt noch nicht, doch er zeigte es mir an dem Roentgenbild eines anderen Patienten, das wahrscheinlich mein Sinus auf den Nerv meines Zahnes gedrueckt hat und dann hat er mir noch Bilder von seinem Traumurlaub in Neuseeland gezeigt und meinen Wunsch geweckt, dort trotz europaeischen Temperaturen auch mal hinzureisen. Doch hauptsaechlich war ich erstmal nur gluecklich und er bescheinigte mir, dass meine Zaehne 1A in Schuss waren und seit dem bin ich nicht mehr so nachlaessig mit putzen. Immerhin eine Lektion, die mich jedoch 40 $ gekostet hat. Aber besser als die zuvor eingeplanten 210 $. Und durch die kleine medizinische Unterrichtung und Diashow war es das Geld immerhin fast Wert am Ende ^^

09.03.

Am naechten Tag hat Jeffs Mutti eingeladen "overseas" zu gehen und so hatten wir mal wieder Fish & Chips takeaway, was wir auf einer Insel, die wir durch eine Bruecke zu Fuss erreicht haben in einem der oeffentlichen Picknickplaetze zu uns genommen haben. Das war so ziemlich das Highlight des Tages, der Rest war ausruhen angesagt und versucht, nicht krank zu werden, denn Jeff ist krank, ich will es nicht werden und seine Mutti macht gerade Chemo-Therapie durch und kann sich das absolut nicht erlauben.

10.03.

Nachdem der naechste Tag wieder ereignislos verlaufen zu begann, haben wir uns zumindest am nachmittag aufgemacht, ein wenig raus zu gehen und das angenehm bedeckte Wetter zu geniessen. Nicht zu heiss und perfekt zum spazieren gehen. Und dabei hat selbst Jeff direkt vor seiner Haustuer noch ein bisher unerkanntes Paradies entdeckt. Wir sind ganz spontan los und landeten auf einem Waldweg, der uns zu einem kleinen Bachlauf fuehrte, wo wir durchwadeten ueber einen Baumstamm das Ufer wechselten und ploetzlich hoerten wir es rauschen und hofften, das mag kein Regen sein. Und als wir dem Rauschen folgten kamen wir an einen wunderschoenen Wasserfall der von "Rockpools" abging, die wir erst noch entlang klettern mussten. Dabei waere ich doch tatsaechlich fast in eine Schlange gerannt, wovor mich Jeff aber noch rechtzeitig gewarnt hat und die sich zum Glueck als harmlose "Green Tree Snake" herausstellte. Doch bis dahin ging mir schon ganz schoen die Pumpe als ich ihr gegenueber stand auf wackeligen Felsen, Jeff hinter mir, dir Schlange vor meinen Fuessen. Doch die hat sich dann ganz schnell auf den naechsten Baum verkruemelt, daher auch der Name ;o War jedenfalls ein kleines unerwartetes Abenteuer, was ich sehr genossen habe...

11.03.

Heute war mal wieder nicht so viel los ausser dass ich in der Stadt unterwegs war auf der Suche nach einem Reparaturservice fuer meine Kamera, denn seit meinen Sonnenuntergang Aufnahmen am Strand von Noosa - die uebrigens so schoen geworden sind, dass ich sie dennoch nicht bereue - ist ein schwarzer Punkt auf jedem Bild, was vielleicht dem aufmerksamen Facebook-Freund nicht entgangen ist. Und bei der Suche nach eventuell einer Neuen, die mit ca. 200 $ zwar nicht so teuer sind, bin ich sogar noch mehr ueberzeugt, dass ich im Besitz der weltweit besten bin. Heute habe ich mich erstmal nur ein aktuelles Bild von einigen Optionen gemacht und vielleicht bin ich nach meinem Wochenende an der Gold Coast, was nun wieder ansteht, schlauer. Aber allzusehr will ich mich damit eigentlich nicht beschaeftigen. Dafuer sind mir meine letzten Tage hier viel zu wertvoll und mit anderen Dingen vorzugsweise zu verbringen...

Und in diesem Sinne, wuensche ich euch auch eine schoene Zeit in den Fruehling. Mein naechster Blogeintrag wird dann sicher mein letzter (vorerst) sein, aber ich freue mich trotz aller schoener Erlebnisse in meiner letzten Zeit schon massiv darauf, euch alle bald wieder live zu sehen und zu druecken.

:)


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