Britta goes Down Under

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18 , 2010

Reisefieber und erste Stunden am anderen Ende der Welt

Allgemein — posted_by britta @ 00:42

 

Als wir am Flughafen "Welcome to Brisbane" sahen, konnten wir noch gar nicht glauben, dass wir nach 25 Stunden unser Ziel erreicht hatten. Ein Semester Australien sollte vor uns liegen, das Abenteuer konnte beginnen. Und es begann, sogar noch bevor wir die erste Nacht im Hostel hinter uns hatten...

 

Mittwoch, 14. Juli

Auf ans andere Ende der Welt. Um 15.25 ging unser Flugzeug über Dubai nach Brisbane. Anna und Katharina, 2 Kommilitonen die mit mir in Dortmund studieren und in Brisbane am gleichen Campus ihr Auslandssemester machen, flogen mit mir. Obwohl ich mich eigentlich lieber allein ins Abenteuer gestürzt hätte, war ich teilweise doch ganz froh, dass ich einige bekannte Gesichter um mich hatte. Auf unseren 25 Stunden Flug war es doch ab und zu ganz nett, sich nicht zwischen 100en von Filmen, 200 Musikinterpreten oder unendlich vielen Computerspielen entscheiden zu müssen, womit man sich ablenken konnte, sondern einfach sich darüber zu unterhalten, dass man total kaputt, müde oder fix und fertig war. 

Nach 6 Stunden waren wir in Dubai angekommen, das 7-Sterne-Hotel haben wir leider nicht gesehen. Und obwohl es mitten in der Nacht war, waren draußen 39 Grad. Dann ging es weiter nach Singapur, wo wir die nächste Zwischenlandung machten. Nach einer Stunde am Flughafen sitzen, durften wir dann endlich wieder einsteigen und versuchen weiter zu schlafen. Mit einer Verspätung von einer Stunde kamen wir dann in Brisbane um etwa zwei Uhr morgens an. Unser Gepäck war da und der Pick-up-Service von der Griffith University stand auch schon bereit. Das lief ja alles super! Mit 4 weiteren Leuten (3 Dänen und einer Österreicherin) fuhren wir dann zum Trekkers Backpackers Hotel, wo wir eine Woche bleiben wollten, in der Hoffnung, dass wir bis dahin eine Wohnung gefunden haben. 

Als wir ankamen war alles dunkel. Wir kamen nicht mal ins Hostel rein, da die Tür verschlossen war. Noch von Deutschland hatten wir das Hostel über unsere späte Ankunft informiert, dies sei wohl kein Problem. Aber jetzt standen wir da... Zum Glück hatte Lisa, die Österreicherin, auch eine E-mail geschrieben und darum gebeten, dass ein Schlüssel für sie irgendwo hinterlegt wird. Den fanden wir dann im Briefkasten. Also standen wir schonmal in der Lobby, in der es zwar 2 Sofas gab, auf denen man hätte übernachten können, aber ansonsten war es seeeehr kalt. Die Fenster konnte man nicht richtig verschließen und die Wände sind alle nicht isoliert und mit Sicherheit viel dünner als bei uns im Wohnheim. Lisa hatte also ihren Schlüssel, wir anderen 6 standen etwas verlassen da. Zum Glück kannten die Dänen jemanden in dem Hostel, der wusste, dass die Rezeptionisten hinter dem Pool in einem kleinen Zimmer wohnten. Total verschlafen kam dann jemand und nach ewig vielen Diskussionen bekamen wir dann ein Zimmer. Zwar nicht das 6er-Zimmer was wir eigentlich reserviert hatten. Aber immerhin hatten wir ein Bett für diese Nacht. Das Zimmer sah sehr ausladend aus, genauso wie die dazugehörige Dusche/WC, was wir uns mit einem anderen Zimmer teilen mussten. Wirkliche Fenster gab es nicht und es war auch hier ziemlich kalt! Um halb 5 sind wir dann endlich in unsere Betten gefallen, nachdem wir festgestellt haben, dass wir drei Adapter hatten, von denen keiner funktioniert...

Am nächsten "Morgen" bin ich um 12 aufgewacht, nachdem ich etwa gegen 7 eingeschlafen bin und bin schonmal los gegangen mich umgucken. Die anderen zwei schliefen noch tief und fest. in 5 Gehminuten Entfernung befand sich das Australia Fair, das zweitgrößte Shopping Center hier in der Gegend. 100e Geschäfte laden zum Geldausgeben ein. Nachdem Anna und ich in Dubai bereits für 22 Euro 2 Saftshakes, 1 Stück Kuchen und 1 Becher Obst bezahlt haben, haben mich die australischen Preise aber nicht weiter geschockt. Allerdings haben wir mittags Spaghetti, Tomatensoße, Salat, Obst, 1 Packung Käse, 1 Packung Obst, 1 Butter und 1 Packkung Toastbrot gekauft und waren 40 AUD/ etwa 30 Euro los...

Von dem ersten Nachmittag habe ich leider nicht viel mitbekommen, da ich mich total schlapp gefühlt habe, was bereits Dienstag zu Hause schon anfing. Deshalb verbrachte ich den Nachmittag mit einem Isländer zusammen und surfte im Internet, was uns für 1 Woche hier im Hostel 40 Dollar kostet. Flatrates sind hier längst nicht so verbreitet wie in Deutschland und auch in den WGs, in die wir hoffentlich bald ziehen, ist es wohl eher Glück, wenn Internet dabei ist.

Abends saßen wir mit etwa 10 Deutschen dann hier in unserem "Wohnzimmer" zusammen. Die Hälfte der Leute hier im Hostel besteht aus Deutschen, die alle an der gleichen Uni studieren werden. Seit gestern früh finden wir das Hostel auch alle gar nicht mehr so schlimm. Das liegt wohl auch daran, dass wir ein anderes Zimmer bekommen haben. Ein 6-Bett-Zimmer, wo der Isländer noch schläft + Thomas und Maren von Dortmund, die letzte Nacht noch aus Deutschland nachkamen. Das Zimmer ist viel freundlicher eingerichtet, auch wenn außer den 6 Betten, 6 Riesenkoffern und jeder Menge Klamotten, die am Fußboden verteilt sind, nichts darin vorhanden ist. 

Anna ging es dann gestern Abend noch richtig schlecht, totale Magen-Darm-Probleme mit vielen Gängen zur "Toilette", Kathi hatte Blasenentzündung und ich den Nachmittag über total schwach... in solchen Momenten waren wir echt froh, dass wir uns hatten.

Heute morgen (Samstag, 17.Juli) ist Anna zum Arzt mit Thomas und Maren. In der Zeit sind Kathi und ich zum Campus gefahren, um dort nach Wohnungsangeboten zu gucken. Auch wenn der Campus sehr tropisch angelegt ist und wunderschön aussieht, mit vielen Möglichkeiten zum draußen sitzen, die Türen waren geschlossen und Wohnungsanzeigen haben wir keine gesehen... also haben wir beschlossen nach Surfers Paradise zu fahren, ein Stadtteil, der sehr beliebt ist. Bei Studenten wie bei Touristen und Partyurlaubern. Und  spätestens da habe ich mich verliebt. So viel Wasser, Meer, Hochhäuser, nette kleine Appartments, belebte Straßen und über uns der strahlend blaue Himmel, wo die Sonne schon bald unterging und den Himmel und das Meer in lila tauchte... Traumhaft. Leider ist der Stadtteil etwas weiter von der Uni weg, oder zumindest muss man weiter als 10 Minuten Fußweg (vgl.Dortmund) in Kauf nehmen. Wir waren dann in einem Accommodation Center, wo wir länger mit einer Frau gesprochen haben, die meinte, dass es am sinnvollsten ist, wenn wir uns an der Uni Leute suchen, mit denen wir wieder kommen und dann könnte sie uns leer stehende Wohnungen vermitteln. Falls also mein Termin morgen in einer 5er WG hier in Southport (die Gegend ist zwar näher zur Uni aber lange nicht so traumhaft wie in Surfers Paradise) sich also als Flop entpuppt, hoffe ich, dass ich Montag in der Uni ein paar nette Leute kennen lerne, die auch nach Surfers Paradise ziehen wollen. 

Wohnungssuche ist eigentlich DAS Gesprächsthema hier abends beim Zusammensitzen. Von Luxusvilla über dreckig zu Vermieter, die dann die Küche mit einem teilen ist hier alles dabei. Ein Mädel aus Köln hat heute 15 Leute angerufen, 5 Wohnungen besichtigt und war abends schließlich total deprimiert, dass trotz der tollen Internetbeschreibung ihre Traumwohnung nicht dabei war. 

Wir bleiben jetzt vorerst bis Dienstag im Hostel, hoffen, dass bis dahin jeder eine halbwegs akzeptable Wohnung gefunden hat (150 AUD pro Woche kann man hier locker rechnen - ca 110 Euro) und dass wir alle gesund und voller Freude in ein aufregendes Semester starten können.

 


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