Letzte Grüße von der Gold Coast
Eigentlich weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll zu schreiben. Viel ist aber eigentlich nicht passiert. Aber es wird wohl das letzte Mal sein, dass ich von der Gold Coast schreibe. Und wenn ich alles etwas Revue passieren lasse, dann ist es doch ein etwas komisches Gefühl, dass nun alles schon fast vorbei ist. Freitag steht noch meine letzte von vier Prüfungen an. Die anderen liefen soweit ganz ok; meistens wusste man schon relativ genau, welche Themen abgefragt werden würden. Manchmal hätte ich mir aber Leute gewünscht, mit denen man über manche Themen/Texte einfach mal reden kann um Fragen zu klären; da waren hier leider Professoren und Kommilitonen nicht sehr hilfsbereit. Die Prüfungen laufen hier etwas anders ab als in Deutschland. Man bekommt am Eingang eine Nummer, muss sich dann an den entsprechenden Tisch setzen, Rucksäcke und alles was man nicht braucht, müssen nach vorne zur Tafel. Etwa 5 Personen führen jeweils Aufsicht und reden in einem Tonfall, den ich eher im Gefängnis als in einer Uni erwartet hätte. Zwei Bögen Papier liegen jeweils schon auf dem Platz bereit. Ein leeres Heft, in das man die Antworten schreibt und ein Aufgabenblatt. Das Ausfüllen der beiden Vorderseiten ist sehr verwirrend (ob ich es immer richtig gemacht habe, keine Ahnung), dann muss man einen Anwesenheitszettel ausfüllen und unterschreiben und zum Schluss noch abhaken, welche Aufgaben man beantwortet hat. In den ersten 10 Minuten darf man sich nur das Aufgabenblatt angucken und nichts schreiben. Ab dann hat man meist 90-120 Minuten Zeit. Und wenn man auf Toilette muss, steht dort jemand, der aufpasst, dass keine zwei Leute sich austauschen können…
Vorgestern war ich dann, nach fast 4 Monaten, das erste Mal hier im Meer baden. Aber die Wellen sind so Wahnsinn, dass man gar nicht schwimmen sondern nur ein bisschen plantschen kann. Gerade noch steht man nur bis zu den Knien im Wasser und zwei Sekunden später hebt einen eine Welle hoch, dass man den Boden unter den Füßen verliert, bricht über einem zusammen, drückt einen unter Wasser und schleudert einen 5 Meter Richtung Strand, wo man dann am Po aufkommt… das Meer hier ist echt nicht ungefährlich. Nicht umsonst soll man nur in bestimmten bewachten Abschnitten schwimmen. Vorgestern Nacht war hier jemand baden, der dann auch nicht mehr lebendig ans Ufer kam…
Seit zweieinhalb Wochen ist ja nun schon keine Uni mehr. Meine Tagesabläufe sahen meist so aus, dass ich morgens um halb sechs/sechs aufgestanden bin und etwas über eine Stunde am Meer walken war, auf dem Balkon frühstücken, fertig machen, lernen, Mittagessen kochen, weiter lernen, nochmal an den Strand und Spazieren gehen oder einkaufen gehen und weiter lernen. Abends war ich ab und zu nochmal bei einer Norwegerin, die ich von Yoga kenne und wir haben DVD oder Fernseh geguckt, letzte Woche waren zwei Geburtstage jeweils mit Barbecue. Einmal am Strand und einmal auf einer Dachterrasse mit einem wahnsinns Ausblick auf die gesamte Gold Coast mit Pazifik auf der einen Seite und dem Hinterland mit seinen grünen Bergen auf der anderen. Freitag früh hat um halb 4 der Wecker geklingelt. Wir wollten im Sonnenaufgang einen ca 8km langen Spaziergang machen zu „the Spit“, ein Punkt wo der Nerang River in den Pazifik fließt. Leider war es so bewölkt, dass man von der Sonne nicht viel gesehen hat. Der Spaziergang war trotzdem toll. Gestern und vorgestern war ich dann am Strand mich sonnen nachmittags und heute Abend und morgen werden wir wohl ausgehen. Freitag bei hoffentlich gutem Wetter nochmal an den Strand und abends dann ein Abschiedsessen. Zwischendurch müssen wir unsere Wohnung noch sauber machen…das wird noch lustig werden…
Und dann geht es Sonntag los auf die Whitsundays, eine Inselgruppe im Great Barrier Reef. Der nächste Bericht wird wohl in etwa zwei Wochen nach der ersten Tour aus Cairns folgen J