08.09.2010
*hust*
Der Blog ist ja total zugestaubt. Haaaaaallloooooooooo. Ist hier ueberhaupt noch jemand, der liest?
Hmmm, ich werde versuchen nun wieder haeufiger zu posten und vor allem morgen oder spaetestens uebermorgen wieder neue Fotos hochladen.
Fangen wir von VORNE an. Vorne meint den 30.08. - 04.09.2010. So lange hat mein Farmtraining gedauert, wo ich leider keine Moeglichkeit hatte an Internet zu gelangen, geschweige denn ein Mobilfunknetz hatte...was ich jetzt uebrigens auch wieder nicht habe.
Aber gut, Farmtraining, ...eine Erfahrung, die jeder machen sollte, zumindest wenn er auf Blasen an den Haenden und einen schmerzenden Ruecken steht! :-D Ich wuerde es trotzdem immer wieder tun. Hat eine Menge Spass gemacht.
Am 30.08. ging es fuer Theresa und mich um 6 Uhr morgens los von Brisbane nach Gympie (4 Stunden), von dort aus nach Goomeri (1 Stunde) und von dort aus wiederum zur Farm.
Ich bin zusammen mit 6 anderen Maedels auf einer mehr oder minder reinen Pferdefarm gelandet. Von uns Maedels waren 4 aus Deutschland (Hab ich schon gesagt, dass es hier zuuuuuuuu viele Deutsche gibt? Ist fast wie auf Mallorca.) 1 Maedel kam aus den USA, 1 aus Daenemark und 1 aus Frankreich.
Noch direkt am ersten Tag ging es zur Farm um beim Fuettern, ausmisten und dem Rest, der eben so anfaellt zu helfen. Auf der Farm werden sowohl Stock Horses (Viehtrieb) als auch Polo Crosse Pferde trainiert und gezuechtet. Weiterhin besitzt der Farmer ca. 600 Rinder. Justin, der Farmer, fragte uns am Ende des abends, was wir denn denken auf einer Skala von 1-10 wie gut wir reiten koennten. Als die Erste 7 sagte, hielt zwar jeder die Luft an, aber niemand wollte natuerlich schlechter sein. Also sagten fast alle: Ja, so 6-7. "Das werden wir dann morgen testen." war die Antwort. Uns schwante nichts Gutes. Na ja!
Zurueck am Farmhaus, wo ich im Uebrigen 3 Kreuzzeichen machte, dass ich heil dort angekommen bin (ich sass zusammen mit 2 anderen hinter Justin auf dem Quad mit dem er die 3 km zum Wohnhaus in einem Affenzahn ueber die nicht gerade ebene Wiese zurueckheizte) gab es dann Abendessen, wir konnten uns in unserer "Unterkunft" (Foto folgt) einrichten und direkt an diesem Abend rief mein zukuenftiger Arbeitgeber an und fragte, ob ich nicht 6 Wochen fuer ihn arbeiten wuerde. Hierzu spaeter mehr, aber ich war ganz schoen froh, direkt als Erste einen ziemlich geilen Job abbekommen zu haben.
Der naechste Tag brachte uns allen dann eine Menge Schmerzen, aber auch viel Spass. Zum Stall ging es um 7 Uhr morgens. Es war scheisse kalt, weil die sonne noch nicht wirklich draussen war, aber Arbeit macht bekanntlich nicht nur frei, sondern auch warm :-D Angefangen von Pferde traenken, fuettern, ausmisten, Decken abnehmen usw. Um 10 Uhr haben wir dann aufgesattelt und sind mit Justin ausgeritten. Das hiess erst mal 45 min im Schritt hinaus aufs Land und davon haben die hier wiess Gott viel. Danach sind wir herrlich schoen auf und ab ueber die Wiesen galoppiert, wo jedes Pferd bei uns nahe dem Ende gewesen waere. Von dort aus ging es in ein Waldstueck, wo ich im Leben mit keinem Pferd schneller als im Schritttempo durchgegangen waere. Aber nein, wir mussten durchgaloppieren! Die Baeume standen teilweise so eng, dass gerade das Pferd mit Reiter durchgepasst haette. Es ging richtige steile Abhaenge rutschend hinab und im Galopp wieder auf der anderen Seite hinauf. Ich hab nur geguckt, dass ich oben bleibe und mein Pferd nicht gegen einen Baum rennt. Die Pferde hier tun naemlich, was man sagt. Das heisst, wenn man ein Pferd gegen einen Baum lenkt, dann rennt es auch dagegen. Ich hab mich also ein wenig wie bei Star Wars gefuehlt und den ein oder anderen kleinen Baum mit den Knien mitgenommen. Eine andere hatte nicht so viel Glueck und hat nen grossen Baum mitgenommen, der sie dann auch nicht gerade elegant aus dem Sattel gehoben hat. Aber nix passiert. Nach dem Ritt gestand uns Justin zumindest schon mal ne 6 zu und er meinte, als guter Reiter ging das Ganze noch 3 mal so schnell. Da ich gesehen habe, wie er mit seinem Pferd elegant an den Baeumen vorbeigeschwebt ist, hab ich ihm das auch geglaubt.
Von dort aus ging es keinesfalls zurueck. Es ging viel mehr auf eine grosse Weide, dessen Ausmasse man nicht festmachen konnte, mit ca. einjaehrigen Rindern. Die mussten wir dann zusammentreiben, was uns nicht beim ersten Mal gelang. Aber die Pferde sind so gut trainiert, die sehen genau, wenn du sie in eine bestimmte Richtung treibst und da ist ein einzelnes Kalb, dass sich aus dem Staub macht, dass du genau hinter diesem her bist und es gibt Gas wie der Teufel. Andererseits kann es aber auch so abrupt abbremsen und sich annaehernd und die eigene Achse drehen, dass du wirklich Muehe hast, dich im Sattel zu halten. Die Pferde mussten echt denken: Oh mein Gott, warum reiten solche Anfaenger auf uns.
Na gut, nachdem die Kaelber alle zu einer angrenzenden Farm getrieben wurden, wurden sie dort durch ein Gehege (oder wie immer man das nennt) getrieben, wobei es 4 oder 5 auf mich abgesehen hatten und ich zugesehen habe, dass ich den Zaun hochgespurtet bin. Hier wurden die Tiere geimpft und danach haben wir sie wieder zurueck auf die Weide getrieben. Jetzt ging es endlich zurueck zur Farm. Aber wer denkt, die armen Pferde muessen doch total fertig sein, der irrt. Es ist unglaublich, welche Energie diese Tiere haben. Zurueck am Stall hiess es dann Pferde abspritzen, trockenreiben und zureuck in den Paddock. Justin schnappte sich daraufhin 3 andere Pferde, die er im Viehtrieb mithilfe von 4 Kalebern und einem kleinen Paddock trainierte.
Danach fragte er uns, ob wir noch reiten wollen wuerden, weil die restlichen Pferde ja schliesslich auch noch bewegt werden muessten. Nein danke, habe ich gedacht. "My ass ist burning like hell!" habe ich gesagt und daraufhin musste ich nicht noch mal auf ein Pferd. Und das war gut so, weil die anderen, die noch geritten sind nur ungefaehr 20 Runden voll galoppieren mussten um die Pferde bewegt zu haben. Was dabei herauskam sah ich am Abend, wo eines der Maedels einen so aufgescheuerten Arsch hatte, dass sie die ganze Woche nicht mehr reiten konnte. Es sah wirklich so aus, als haette sie versucht das Hinterrad eines Motorrades mit ihren Pobacken zu bremsen. Autsch! (Hab ich schon gesagt, dass ich meine Metaphern liebe...vor allem, wenn ich sie mir bildlich vorstelle :-D) Na ja, Abschluss war wieder fuettern, ausmisten usw.
Am naechsten Tag....konnte....ich ...mich...nicht ....mehr...bewegen. Aber dazu vielleicht morgen mehr. Ich muss jetzt langsam ins Bett. Morgen werde ich berichten, was ich alles in der ersten Woche gelernt habe und welche Highlights es noch gab. Sollte ich es morgen nicht schaffen...vergebt mir!