Australia2010

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15.01.2011 - scary Queenstown

Allgemein — posted_by australia2010 @ 08:19
So, also, Christchurch habe ich hinter mir gelassen….immer weiter Richtung Sueden. Naechstes Hauptziel: Queenstown, the place to be! Wunderschoene Landschaft und so weiter, bla, bla, bla. Werdet ihr alles in meinem 3000 Bilder Vortrag sehen. Ich hoffe, ihr habt in der naechsten Zeit ein Wochenende Zeit dafuer. :-D Aber nun zu Queenstown. Queenstown ist einfach wunderschoen, auch wenn dort viele Touristen sind. Aber man koennte bespw. In dem Vorort Frankston wohnen ohne von Touris ueberrannt zu werden. Ich bin also am fruehen Nachmittag in Queenstown angekommen und habe mir dann doch mal fuer zwei Tage ein Hostel gegoennt. Erstens wollte ich mal wieder eine richtige Dusche haben und zweitens wollte ich Leute kennenlernen und nichts ist einfach, als das in einem Hostel zu tun. Nachdem ich eingecheckt hatte, wollte ich aber erst mal nur ins Bett. Die letzte Nacht hatte ich ziemlich wenig geschlafen, weil es scheissekalt war. Ich bin, wie immer, in T-shirt und Boxershorts in den Van geklettert, aber nicht mal eine Stunde spaeter lag ich da in langer Hose, Pulli mit Kapuze ueber dem Kopf und SOCKEN! Und es wurde trotzdem nicht richtig warm. Also, ein Nachmittagsschlaefchen im Hostel. Hat man ja auch bezahlt. Bloed nur, wenn einem soooo viele Gedanken durch den Kopf schiessen und man soviel der letzten Tage, Wochen und Monate zu verarbeiten hat, dass man gar nicht zum Schlafen kommt. Na ja, wenigstens gelegen habe ich, warm und kuschelig. Fast wie zu Hause…bis Jin in mein Zimmer kam. Jin kommt aus Korea und wird wie Gin ausgesprochen. Oh super, fleischgewordener Alkohol, war mein erster Gedanke. :-D Wir kamen dann auch schnell ins Gespraech und haben uns fuer den spaeteren Abend auf ein Bier verabredet. Geendet hat der Abend dann in einem netten Pub direkt am See mit Gitarren live Musik und anderen Menschen, bei Bier, Tanz und Gesang. Genauso hatte ich mir den Abend vorgestellt! Es war keine droehnende Discomusik, keine betrunkenen Kiddies, nein, Gitarren live Musik im Pub mit netten lustigen Menschen. Der naechste Tag sollte eine Herausforderung werden. Hierzu muss ich noch mal ein bisschen ausholen. In meinen ersten zwei Wochen in Australien hatte ich ja Niels aus Utrecht kennengelernt und eine Woche bevor ich Niels kennenlernte, war dieser auch in Queenstown. Und hier hat er Bungy Jumping gemacht. Nachdem ich ihn auf Facebook geaddet habe, konnte ich das Video seines Sprungs sehen und mir standen ALLE Haare zu Berge. Scary! Und von dem Moment an wusste ich, dass ich das auch machen wollen wuerde, wenn ich in Queenstown bin. Ich bin also den halben Morgen vor dem Traveldesk hin- und hergeschlichen, hab mir dann schlussendlich einen Schubs gegeben und den dritthoechsten Bungy Jump der Welt gebucht. Waaaaah! Ich hab schon gezittert, als ich in den Bus gestiegen bin. Im Bus sassen mit mir noch ungefaehr 23 andere. 10 von diesen Personen stiegen am ersten Bungy Jump Punkt aus (43m), wovon die Haelfte nur zum Gucken mitgefahren war. Im Bus blieben dann noch 13 Leute sitzen. 10 Jungs, 3 Maedels. Ein Maedel war nur zur Unterstuetzung ihres Freundes dabei, das andere Maedel machte einen Canyon Swing mit ihrem Freund….aber keine wollte die 134m in die Tiefe springen. So stand ich am Ende mit 9 Jungs und saemlichen Gurten um meinen Koerper auf einem Berg, von wo uns eine Gondel in die Mitte zweier Berge transportieren sollte. In der Mitte angekommen sollte einer nach dem anderen springen. Oh mein Gott. Das war scheissetief. Ich fand es schon scary genug auf diesem glaesernen Boden zu stehen. Aaaaaaah! Aber dann ging es doch zur Sache. Ich musste auf einem Stuhl Platz nehmen, die Fuesse wurden zusammengegurtet und ich wurde zu der Plattform gefuehrt. Ich stand also auf einer 40x40cm grossen Plattform und 150m unter mir NICHTS. Scheisse, ich hatte so ne angst. Dann laesst dich der Typ hinter dir los und zaehlt: THREE…TWO….ONE….JUMP!!!! Und du darfst einfach an NICHTS denken, gehst in die Knie, stoesst dich ab und SPRINGST. ARRRRRRRGGGGGHHHHHH! 8 Sekunden freier Fall und es ist einfach nichts in deinem Kopf. Gar nichts. Du hast deinen Koerper ueberlistet. Alles in dir hat geschrien, tu’s nicht. Aber du hast es getan und FUCK, es war das BESTE, was ich je in meinem Leben getan habe. Ich war total geflasht. Wenn sie dich raufziehen, bist du einfach nur high! Und es war soooo gut….dass ich es, nachdem alle anderen gesprungen waren, direkt noch mal getan habe. Diesmal mit mehr Genuss!!! Es gibt einfach keinen groesseren Kick als Bungy Jumping. Und schon gar nicht aus dieser Hoehe. Um jetzt noch einen groesseren Kick zu bekommen, muss ich entweder nach Nepal oder nach Suedafrika, wo die beiden hoechsten Bungy Jumps sind. Aber, oh mein Gott, es war so geil. Doch trotzdem, jedes Mal, wenn ich nun MEIN Video sehe, stehen mir wieder alle Haare zu Berge. Beim Bungy Jumping habe ich dann natuerlich auch noch Leute kennengelernt. So ein Sprung verbindet. Abends habe ich mich dann mit David und Mad getroffen, zwei Jungs (Geschwister) aus Australien. Aber an dem Abend bin ich nicht alt geworden. Ich war so fertig. Aber Mad habe ich heute auf nen Kaffee (welches in Eis und Bier endete :-D) wiedergetroffen und heute Abend machen wir wieder Queenstown unsicher. …

14.01.2011 - Weiter, weiter, immer weiter

Allgemein — posted_by australia2010 @ 05:36
Oh Wunder…ich lebe noch. Da war der andere Typ im anderen Van doch auch ein stinknormaler Backpacker. Wer haette das gedacht ;-o ! Den Tag habe ich mit einer Tasse Kaffee und Toast mit crunchy Erdnussbutter und Marmelade am Strand gestartet. Kann ein Tag besser beginnen? Nein! Ich atte sogar einen Plan fuer den Tag. Oho. Es sollte am heutigen Tag nach Rotorua gehen. Haben mir alle sehr ans Herz gelegt. Neben Maori Kultur kann man dort Geysire und Schwefelquellen bestaunen sowie „mud pools“ oder wie ich es nenne „Drecksloecher“. Natuerlich kann man die Natur nicht fuer umsonst bestaunen, sondern man muss Eintritt zahlen. Man muss hier in Neuseeland fuer so ziemlich alles Geld bezahlen. Baden in Schlammloechern = 95$. Geysire gucken = 32$. Maori Tanz und Gesaenge = 15$. Man kann natuerlich auch alles sein lassen und Geld sparen, aber dann muss man auch nicht unbedingt nach Rotorua fahren… Ich habe mir also die Geysire und Schlammloecher angeguckt, die bei ueber 100Grad lustig vor sich hin blubbern, hab das Baden ausgelassen und durfte mir netterweise fuer umsonst die Maori Taenze und Gesaenge angucken. Ich muss sagen, diese Maoris mag ich. Die tun sich nicht so selbst leid, wie die Aboriginals und sind vom Grunde her ein Kaempfervolk. Quasi die Wikinger des Suedens. Daher hatten die Europaer auch gehoerigen Respekt, weil sie sonst abgeschlachtet worden waeren und die Maoris wurden kaum bis nicht ausgebeutet und vieles von der Kultur ist erhalten geblieben. Ich habe gelernt dass es 7 Tribes (Staemme) der Maori gibt, davon leben 6 aus der Nordinsel, weil es dort waermer ist und nur einer auf der Suedinsel. Ausserdem stammen Maori von Polynesiern ab, sind also bspw. Mit Hawaiianern verwandt. Das nur mal so zur Info.Danach hab ich mich mit meinen Van an den See neben der Stadtmitte verzogen. Irgendwie stelle ich mir so den Bodensee vor. Da war ich zwar noch nie, aber aus diversen Heimatfilmen kam mir die Szene doch bekannt vor. Ja, nun ist es raus. Ich stehe auf Heimatfilme. Warum? Es ist einfach so herrlich perfekt, kein Blut, keine Schimpfwoerter, keine Gewalt, lustige Verwechslungen und am Ende wird alles gut. Wuenschen wir uns das nicht alle ein bisschen fuer unser Leben? Ein bisschen Irrungen und Wirrungen ja, aber bitte mit Happy End am Ende? Ja, ich glaube, deshalb liebe ich Heimatfilme. Aber um nicht schon wieder zu sehr abzuschweifen…ich stand also so mit dem Van am Rande des Sees, machte es mir selbst mit meinem Sudoku auf einer Bank bequem (ich kann mittlerweile Profi Sudoku loesen) und wollte einfach nur der Tag ausklingen lassen…bis sich Andre zu mir setzte. Andre trank eigentlich nur ganz harmlos seinen Kaffee neben mir auf der Bank, aber wie das so ist, kommt man ins Gespraech, vor allem, wenn man herausfindet, dass der andere deutsch ist. Andre arbeitet momentan fuer PWC in Auckland. (Manchmal ist es ja doch schoen fuer einen internationalen Konzern zu arbeiten.) Lustigerweise hatte er, als er noch in Muenchen gearbeitet hat versicherungsmathematische Gutachten von meiner Firma aus Muelheim auf dem Tisch liegen. So klein ist die Welt! Wir redeten also und redeten, holten uns spaeter ein Flaeschchen Wein…redeten weiter und haben uns zum Schluss fuer den naechsten Tag verabredet, wo wir uns den hoechsten Geysir zusammen angucken wollten, zusammen mit weiteren Schwefelquellen und Drecksloechern. Ja herrlich! Zu zweit macht sowas ja auch mehr Spass und es wurde in der Tat sehr lustig, weil Andre einfach nur einen sehr trockenen Humor hat. Wundervoll. Es wurde also ein netter Vormittag/Mittag, bis wir uns verabschiedeten, weil ich ja weiter in den Sueden wollte und Andre zurueck nach Auckland musste. Aber wir treffen uns noch mal vor dem Abflug. Eigentlich wollte ich ja an diesem Tag schon die Faehre auf die Suedinsel nehmen. Da ich aber erst um 14 Uhr von den Geysiren wegkam, war schnell klar, dass ich doch noch eine Nacht auf der Nordinsel verbringen musste. So musste ich dann auch nicht hetzen fuer die letzten 400km, konnte mir herrlich die Gegend anschauen und viele Fotos schiessen.  Ich bin an diesem Tag auch an Mordor  und dem Schicksalsberg vorbeigefahren (fuer alle Herr der Ringe Fans.) Frodo haette es also auch einfacher haben koennen. Ich glaube, vom Hobbitdorf, welches ich auf meiner Rueckfahrt noch besuchen werde, bis nach Mordor sind es nur 4 Stunden auf dem oertlichen Highway. Ich haette das Kerlchen wohl mitgenommen. Allerdings haetten nicht alle Gefaehrten in meinen Van gepasst. Hmmmm, vielleicht haette ich dann doch lieber Aragorn oder Legolas mitgenommen…die haetten den Ring ja auch ins Feuer schmeissen koennen. Na ja, gut, der Film haette dann wahrscheinlich an Spannung abgenommen, aber an Erotik zugelegt! :-D Vielleicht sollte ich doch mal ein Drehbuch schreiben…Den Abend verbrachte ich dann, oh Wunder, am Strand. Dieser hatte auch kalte Aussenduschen (brr) . Besten Dank. Auf dem Parkplatz kam man dann auch mal wieder mit anderen Reisenden ins Gespraech. Schoene Fotos vom Sonnenuntergang. Mal wieder ein bisschen auf dem Didgeridoo ueben (auch, wenn das bis Deutschland nicht klappen wird) und einfach ein bisschen schwaetzen.Morgens dann rein in den Pafizik. KALT ! Und dann ab unter die kalte Dusche, die dann schoen warm war. Fruehstuecken, verabschieden, weiter. Ja, so sieht ein Roadtrip-Leben aus. Bloss nicht festwachsen. Mich hat uebrigens jeder gewarnt, dass ich keine Faehre bekommen wuerde ohne WOCHEN im Voraus zu buchen, weil hier sind ja jetzt auch Sommerferien und ueberhaupt. Aha. Ich kam um 12 Uhr an der Faehre an und bekam ein Ticket fuer 18 Uhr. Na bitte. Was will man mehr. Die Stuendchen habe ich mir dann in Wellington mit rumbummeln vertrieben und schon war ich auf der Faehre…um mal wieder festzustellen, dass der Pazifik nicht die Nordsee ist. Man hat das geschaukelt. Aber in weiser Voraussicht habe ich eine Tablette geschluckt und blieb einfach mal die 4 Stunden Fahrtzeit an Deck, was auch ganz lustig war, weil dort auch ein Paerchen mit Gitarre und Geige stand und munter vor sich hinspielte. Ich kam mir ein wenig wie  auf der Titanik kurz vor’m Untergang vor. Tatsaechlich bin ich aber wohlbehalten in Pickton gelandet.So, kommen wir zur Suedinsel. Die Nordinsel war ja schon ganz schoen, muss man wirklich sagen, aber ueber die Suedinsel kann ich nur sagen : SCHEISSE, IS DAT SCHOEN HIER!!! Ich komme gar nicht mehr raus aus Fotos schiessen und geniessen. Waaaaah! Also, wer nicht einmal im Leben hier gewesen ist….der ist selber Schuld. Ich habe nie in meinem ganzen Leben ein so schoenes Land gesehen, atemberaubend, damit jetzt auch alle Fragen geklaert sind! Den ganzen naechsten Tag habe ich auch nur mit rumcruisen, Musik hoeren und staunen verbracht. Man faehrt einfach den ganzen Tag durch die Gegend (immer Richtung Christchurch) und es wird einem einfach nicht langweilig. Mittags gab es dann frischen Fisch und spaeter habe ich noch mit Seerobben relaxed (keine 7m von mir entfernt), bevor es dann wieder weiter ging. Den Abend dann mit Englaendern und Kiwi’s (Neuseelaender) beim Black Jack spielen auf dem Campingplatz verbracht und am naechsten Tag ab nach Christchurch. Christchurch kann ich nur empfehlen (auch wenn Queenstown besser ist. Aber dazu spaeter mehr). Christchurch Stadtmitte ist nicht zu gross und nicht zu klein, hat ne alte Bimmelbahn, eine kleine huebsche Kathedrale in der Mitte und ueberhaupt gibt es in der Stadt viel zu entdecken. Alte Gebauede, Kunst, wo man keine vermutet und so weiter…und 3 Starbucks Cafe’s. Damit ist der Tag dann gerettet. Aber ein Tag hat mir jetzt auch persoenlich gereicht. Man kann zwar tausend Dinge in Christchurch machen, aber alles kostet mal wieder Geld und wieder nicht zu knapp. Ich haette zum Beispiel gerne eine Tour zu der Stelle mitgemacht, wo bei Herr der Ringe die Endschlacht im dritten Teil stattfindet…haette mich auch nur 169$ gekostet. Na, wenn es sonst nichts ist. Und alleine kommste da nicht hin, weil es durch Privatgebiet geht, wo du nicht durch darfst und du auch durch 2 bis 3 Baeche durchmusst, wofuer du wieder einen Vierradantrieb brauchst…dann halt nicht. Dann guck ich mir halt wieder die Filme an, dann seh ich die Stelle auch und kann sagen: „Da war ich…in der Naehe jedenfalls.“ SO!

13.01.2011 - Neuseeland, der Einstieg

Allgemein — posted_by australia2010 @ 02:41
So, ich habe jetzt genau 30 Minuten um etwas zu schreiben, dann ist meine Internetstunde fuer 3$ um. Weiter geht es bei Neuseeland. Ich habe doch tatsaechlich nur 18,5kg Gepaeck und 4,7kg Didgeridoo aufgegeben….und nix dazubezahlt. Gut so. Zum Glueck hat keiner mein geschickt gepacktes Handgepaeck (bestimmt 10kg) gewogen. Aber ich sag mir immer, dass ich ja rank und schlank bin und nicht 95kg wiege, wie andere, die im Flieger Platz nehmen…und was ich alles anhatte. Ich kam mir vor, wie ein Michelinmaennchen. Gefehlt haben eigentlich nur noch Muetze und Handschuhe, dann haette ich auch auf den Tragflaechen des Flugzeuges mitfliegen koennen :-DIn Neuseeland einzureisen ist gar nicht mal so einfach. Erst mal muss man, wie fuer Australien auch, so einen Zettel auffuellen. Wie man heisst, wo man wohnt (in Deutschland und im Einreiseland), wieso man einreisen will, ob man irgendwelches Fleisch, Tiere, Fruechte, Holz mitfuehrt und so weiter. Ewig lange Liste! Diesen Zettel traegt man dann mit seinem gesamten Gepaeck zum Zoll, der dann noch mal das Rueckflugticket sehen will und eindringlich Fragen des Fragebogens wiederholt. Ok. Dann wird das Gepaeck geprueft. Eigentlich wird es verdammt teuer, wenn man ankreuzt, man haette kein Holz, Fleisch, Obst oder was auch immer dabei und dann hat man es doch. Ich habe natuerlich vergessen „Holz“ anzukreuzen, aber augenscheinlich war es unmoeglich ein 1,60m langes Didgeridoo unter dem Pulli nach Neuseeland einzuschmuggeln und wohl auch nicht meine Absicht. Asche auf mein Haupt. Des Weiteren musste ich sonstiges Essen vorzeigen, welches fuer Diskussionsstoff sorgte. Ich hatte noch ein Billigsalami (BiFi Artig) von Aldi dabei, was ich auch korrekterweise angegeben habe. Auf der Verpackung stand nun leider kein Abstammungsland dieser Salami, was zur vorgenannten Diskussion unter den Beamten des Zolls fuehrte. Nach 10min habe ICH dann vorgeschlagen, dass man die 50EUR cent Salami doch auch einfach wegwerfen koennte, womit dann alle zufrieden waren und die anderen Passagiere abgefertigt werden konnten. Das Leben eines Beamten kann so schwierig sein.Vom Flughafen habe ich mir dann erst mal dekadent ein Taxi zur Wicked Van Zentrale genommen. Ich hatte nun wirklich keine Lust mit dem ganzen Gepaeck in einen Shuttlebus zu steigen, fuer den ich im Uebrigen die Haelfte des Taxipreises bezahlt haette, in die Stadt zu fahren und mich per pedes auf die Suche nach der Wicked Zentrale zu machen. Nein, nein und noch mals nein. Ich hab ja jetzt Urlaub … nach den anstrengenden australischen Monaten :-D Ich habe jetzt auf jeden Fall wieder meinen Van und ueberlegte kurz mir noch Auckland anzuschauen, bevor mich die Reise in den kalten Sueden ziehen sollte. Aber nein, zu viele Leute, zu wenig Parkmoeglichkeiten und und und. Ich war gestresst. So fuhr ich ein bisschen hier rum, ein bisschen da rum, versuchte mir Orientierung zu verschaffen und ein Plaetzchen zum Relaxen und spaeteren Schlafen zu suchen. Aber irgendwie war der Tag scheisse. Es klappte alles nicht so wie es sollte und am Ende bin ich dann auf nem billigen Campingplatz gelandet, heilfroh, dass mich niemand fortjagen konnte, dass ich eine heisse Dusche hatte und meine Ruhe. …na ja, im Endeffekt habe ich doch wieder menschlichen Kontakt geknuepft in Form von zwei Schweizern Anfang 60, die redeten wie ein Wasserfall, was mich aber durch das angebotene Bier nicht im Geringsten stoerte. Schoen war nur immer, dass ER eigentlich immer redete und wenn SIE dann doch mal zu Wort kam hat ER noch mal alles wiederholt. Lustig! Weniger lustig war dann, dass ER meinte, ein Gespraech ueber Politik dieses und letztes Jahrhundert zu beginnen. Und die EU und so,und wie die Schweiz nicht da reinpasst und ueberhaupt. Ich sage nur: Selbstsicheres Auftreten bei voelliger Ahnungslosigkeit! Konnte ich dann schon mal fuer die Schule ueben :-DAm naechsten Morgen und nach einer wenig langen Dusche, wohlgemerkt die Zweite im neuen Jahr, setzte ich mich dann in den Van, drehte enthusiastisch den Schluessel um, rollte auf die Strasse und … hatte keinen Plan, wo ich eigentlich hinwollte. Argh! Ich weiss doch ueberhaupt gar nichts ueber Neuseeland. Huegel, ja. Hobbits, auch. Und schoen soll es sein. Ok, werden wir rausfinden. (Seit ich alleine unterwegs bin, rede ich zu mir immer in der Wir-Form.) Idee Nr. 1: An den Rand fahren. Idee Nr. 2: Infomaterial zur Hand nehmen und erst mal gucken. Ich habe ungefaehr 5,7kg an Infomaterial vom Flughafen, von der Vanzentrale, aus einem Vorort von Auckland….pffffff. Zu viele Infos. Klar war nur: In den Sueden und am Besten am Strand entlang, denn da ist immer schoen, da sind oeffentliche Klos, da findet man andere Campervans und sowieso. Und so ging es dann den „Ocean Scenic Drive“ entlang Richtung Sueden. Nichts Spannendes an dem Tag, ausser natuerlich eine gute Aussicht aufs Meer. Aber noch nichts mit Huegeln.  Am Abend musste ich dann zwar ein bisschen suchen fuer den optimalen Schlafplatz, aber Schlussendlich hatte ich meinen Ausblick aufs Meer…bis die Polizei kam. Fuck! Aber…die kam nicht wegen mir, sondern wegen einem anderen Campern, der Anwohnern und der Polizei „suspekt“ vorkam. Weil dort kein „Camping not permitted“ Schild stand, konnte die Polizei uns aber nicht wegjagen. Ich wurde, im Hinblick auf den suspekten Camper, nur gefragt, ob ich nicht soch auf einen Campingplatz umziehen wollen wuerde. Nein danke! Ob ich auch wirklich sicher sei. Ja! Na gut, ich koenne ja anrufen, wenn was sei. Nein, mein Handy funktioniert hier nicht! Na gut, ich koenne ja lange auf die Hupe druecken, so dass Anwohner die Polizei rufen koennten. Ja, das koennte ich wohl tun! Vielen Dank und Gute Nacht!

11.01.2011

Allgemein — posted_by australia2010 @ 04:41
 

So, nun der allerletzte Rest, damit ich Australien nun auch endgueltig hinter mir lassen kann. Am naechsten Morgen (01.01.) habe ich mich erst mal vom “Nachtlager” auf in die Stadt gemacht...ohne Robin. Immer, wenn dieser mal kurz stand, hatte er doch das Gefuehl sich wieder hinlegen zu muessen...komisch!

Also Bus zur Innenstadt, Starbucks Coffee extra large, Botanischer Garten...und ne Dusche waere schoen gewesen...und andere Klamotten. Aber wollen wir mal nicht zu viel verlangen. Kaffee und Ruhe sind ja auch nicht zu verachten. So sass ich dann ziemlich relaxed und ungestoert im botanischen Garten bis eine Gruppe koreanischer Kinder mit Diktiergeraeten auf mich und andere Relaxte losgestuermt kamen um uns alle moeglichen Fragen zu stellen. Ueber unser Land, unser Schulsystem, unsere Jugendlichen, unsere Kindheit und ich weiss nicht was. Aber war ganz suess. Ausserdem habe ich einen koreanischen Anhaenger zum Schluss bekommen. Und ich stehe ja auf so Kram.

Kaum habe ich mich dann zum weiteren Relaxen wieder auf den Rasen geworfen, ruft Robin an. Imran und Sharoz haben sich gemeldet, wir treffen uns in einer Stunde an den Autos, wir fahren heute noch in die Blue Mountains. Aha! Natuerlich hat alles wieder laenger gedauert. Ich bin erst mal zurueck in die Stadt. Dann kam Robin, der sich erst mal setzen und was trinken musste. Dann haben wir auf Imran gewartet, der noch ein Maedel (Cisco von Franziska (fragt mich bitte nicht)) angeschleppt hat, die auch noch mitkommen sollte. Dann telefonierte Robin wiederum mit Marianne, einer Norwegerin, die auch mitkommen wollte, aber noch in Essig lag. Dieser ganze hier beschriebene Prozess dauerte STUNDEN. Und es wurde so viel unsinniges Zeug gemacht! Erst mal sind wir 5 dann zurueck zu den Autos gefahren (Bahn), wo Sharoz wartete. Dann sind Sharoz und Robin mit einem Wagen zurueck in die Stadt gefahren um Marianne abzuholen. Und als die dann zurueck waren sind wir endlich losgefahren. Ach ja, einkaufen waren wir noch....und tanken. So wurde also gegen 13 Uhr beschlossen in die Blue Mountains zu fahren und um 20 Uhr sind wir losgefahren. Ich hasse solche Verzoegerungen. Aber an dem Tag war es mir egal. Um 22 Uhr kamen wir dann in den Blue Mountains an, haben uns noch die three sisters (Steine) bei Nacht angeschaut, dumme aber geile Fotos gemacht und sind dann schlafen gegangen. Schlafen war auch so ein Thema. Wir hatten einen Van (meinen Van) und ein Auto, dazu 6 Personen. Niemand hat sich anscheinend Gedanken uebers Schlafen gemacht. So wurde dann so aufgeteilt, dass die Maedels im Van schliefen und die Jungs auf der Wiese, Wetter war ja gut. War auf jeden Fall kuschelig im Van. Aber nach zwei Naechten mit eher wenig Schlaf habe ich geschlafen wie ein Baby! Den ganzen naechsten Tag wurde gewandert und es war warm. Aber hat super Spass gemacht. Das Beste um sich am 02.01. auszukurieren. Fotos habe ich hochgeladen. Den Nachmittag haben wir dann mal getrennt in der Stadt verbracht. Das war auch bitter noetig, weil mir die 19 jaehrige Cisco so langsam mit ihrer hohen Stimme auf den Keks ging und Imran immer wieder nervte mit “What's the next plan?”. Den Nachmittag habe ich dann schoen in einem alten Cafe verbracht und einfach mal gechillt. Oefters mal chillen ist hier die Devise. Zum Schluss habe ich mich dann mit einem der Angestellten unterhalten. Man muss naemlich wissen, dass das Cafe von ...ja, von....Sekte waere das falsche Wort....waehlen wir “Gemeinschaft”, gefuehrt wird. Nette Menschen, etwas seltsame Vorstellungen vom Leben und laufen ein wenig herum wie im Mittelalter, aber Christen. Habe jetzt keine Lust, das naeher zu erlaeutern. Aber es war eine sehr interessante Diskussion ueber ihren Glauben und wie sie diesen ausleben. Nichts fuer mich auf Lebenszeit. Am spaeten Nachmittag haben wir uns dann alle wieder zusammengefunden um unseren naechsten Schlafplatz anzufahren. Angekommen wurde gekocht, bis es aus Kuebeln angefangen hat zu schuetten. Aber die Stimmung war so gut, dass Sharoz die Musik im Auto angeschmissen hat und wir mitten im Regen getanzt und Bloedsinn gemacht und jedes vorbeifahrende Auto mit einer Laola Welle begruesst haben bis wir klatschnass waren. Und das Ganze ohne Alkohol! Das Video bleibt auf jeden Fall unter Verschluss. Nach ca. Einer Stunde war auch der Regen und der Spass vorbei, wir waren im Handumdrehen wieder trocken und haben dem Abend entgegengesehen. (Nichts weiter Spannendes)

Da ich den Van am 04.01. abgeben musste und Leute aus Cunnamulla (wo ich gearbeitet habe) in Sydney wiedersehen wollte, sind wir am 03.01. zurueckgefahren. Zuerst ging es zu einem weiteren Pakistani bei dem wir erst mal alle duschen waren....wohlgemerkt, erste Dusche in 2011. Da weiss man so ne Dusche auch mal wieder zu schaetzen. :-D Und dann war ich doch wieder ziemlich froh, dass Sharoz und Imran dabei waren, weil die beiden ein GPS Geraet mithatten und ich dringend mitten in der Millionenmetropole eine Strasse finden musste, zusammen mit einer Hausnummer, in deren Garage noch Sachen von mir lagen, die Robert einen Tag vorher dort gelagert hatte. Ja, alles kompliziert. Als ich Robert naemlich seinerzeit in Alice Springs verlassen habe, habe ich ne Mnege Sachen bei ihm im Auto gelassen, weil wir uns ja in Sydney wiedertreffen wollten. Jetzt hatte er aber schon Sydney verlassen, waehrend ich noch in den Blue Mountains rumgesprungen bin. Daher hat er die Sachen bei seinem Couchsurfer in Sydney in der Garage gelassen. Oh my God. Ich hasse solche Komplikationen. Danach haben wir uns von Cisco, Imran und Sharoz verabschiedet, die wieder zurueck nach Canberra sind und Marianne, Robin und ich sind zu Marianne gefahren. Marianne wohnt mit 7 weiteren Menschen in einer 50qm Wohnung mitten in Sydney. Also MITTEN in Sydney, in so nem Hochhaus im 13. Stock. Oder sagen wir eher, die 8 Menschen hausen da. Sieht eher aus wie ein Hostel Bettenlager als eine Wohnung. Aber fuer 100$ pro Person pro Woche und mitten in der Innenstadt....super. Was natuerlich bedeutet, dass die Wohnung 800$ Miete die WOCHE kostet. Shit! Und da wohnen tatsaechlich auch normale Menschen drin. Wow!

Aber ich wollte doch jetzt endlich Nilo und Anke und so wiedertreffen. Die zwei, bzw. Drei (Ben) wohnten auch nicht schlecht. Da ueberhaupt nichts mehr frei war in der Stadt, haben sich die drei fuer 3 Tage eine Wohnung gemietet (das geht hier), fuer 200$ die Nacht im 53. Stock! Dafuer aber auch echt schick. Da haette ich auch gerne gewohnt. Und die Aussicht ueber die ganze naechtliche Stadt von Sydney. Nice! Es gab ein grosses Hallo und Wiedersehen und Geschichten aus Cunnamulla, wo mir die Ohren geschlackert haben.

Natuerlich blieb das Ganze nicht trocken und mein Van stand immer noch zwischen den Hochhauesern, mitten in der Innenstadt, vor KPMG. Aber irgendwann interessiert einen gar nichts mehr. Robin und ich haben einfach dort geschlafen. Da gab es nur das Toilettenproblem. Ich kann ja nicht morgens barfuss in shorts und Pfadfindert-shirt bei KPMG reinlatschen und fragen, ob ich mal auf Klo kann. Aber auch die Blasé ist mittlerweile trainiert. Und da wir eh um 8 Uhr die Biege machen wollten (um nichts in die Parkuhr einschmeissen zu muessen), passte das schon. Kurz vor acht wurde ich dann auch tatsaechlich wach, liess Robin schlafen, schmiss mich hinters Steuer und fuhr uns ein Stueckchen aus Sdyney raus, wo wir dann noch mal zwei Stuendchen weiterschlafen konnten. Dann ein letztes Fruehstueck, final die Sachen packen, Auto saeubern, Klamotten bei Marianne lagern, Van wegbringen (schnief) und treffen mit den restlichen Leuten aus Cunnamulla. Schnell wurde vom botanischen Garten in den naechsten Pub gewechselt, Bier 3 $ :-)

Aber, ich hatte noch mein Geburtstagsgeschenk von Robin einzuloesen. Deswegen haben wir die illustere Gesellschaft um 20Uhr verlassen und wir sind zum kroenenden Abschluss noch mal richtig lecker essen gewesen. Koreanisch. Kann ich nur empfehlen. Dann haben Robin und ich uns verabschiedet, ich habe meine Sachen von Marianne abgeholt, habe die letzte Bahn zum Flughafen genommen und habe die Nacht am Flughafen verbracht, da am naechsten Morgen um 6 Uhr mein Flug ging. Irgendwie ging mir das dann doch alles zu schnell und ich war schon ein bisschen traurig, wie ich da so sass. Aber gut! Es war eine wunderschoene Zeit, wunderschoene Erinnerungen, die besten und tiefsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe, viele neue Freunde/Bekannte kennengelernt und Kontakte geknuepft und und und....und am Liebsten waere ich an dem Punkt nach Hause geflogen. Aber gut, nun bin ich in Neuseeland, guck mich um, suche Hobbits und versuche Highlights zu finden, die nicht horrende Summen aus meinem Portemonnaie verschlingen.

...noch 14 Tage, dann bin ich wieder zu Hause.

Ich freue mich drauf. Aber ich weiss jetzt schon, dass mich das Fernweh schnell wieder packen wird. Mal ein Kurztrip nach Norwegen zu Robin und Marianneoder ein Sommerurlaub nach Mexiko, Sergio besuchen, Ski fahren mit den Twins in der Schweiz. Der naechste laengere Urlaub geht auf jeden Fall nach Thailand oder Indien. Wurde mir waermstens ans Herz gelegt...und in meinem naechsten Leben werde ich Reisefuehrerschreiber!


05.01.2011 - Rest aus Australien

Allgemein — posted_by australia2010 @ 03:59

Mir ist warm...ich bin in Auckland in Neuseeland und sch...muede. Aber im Van ist es jetzt eh zu warm, daher schreibe ich euch nun bis mir die Augen zufallen.

Also, ich war bei Weihnachten stehengeblieben, was ja nun schon den ein oder anderen Tag her ist. Weihnachten wird in Australien am 25.12. morgens gefeiert. Los ging es mit einem gaaaanz tollen Fruehstueck bei den Frasers. Danach gab es Geschenke. Die sind so verrueckt. Die haben Robin und mir sooo viele Geschenke gemacht. Ich habe zwei neue Armbaender, einen Moskitoschutz fuer den Kopf, verschiedene Ohrringe und und und. Wir haben natuerlich auch was geschenkt. Aber eben nur ein Kleinigkeit fuer alle und die haben uns so viel geschenkt. Da fuehlt man sich schlecht. Irgendwie. Na ja...Nachher wurde noch zusaetzlich gewichtelt...Ohrringe fuer mich :-D. Robin hatte am Ende einen roten Tanga :-D Ich haette es zu gerne gesehen, aber er hat sich geweigert ihn anzuziehen. Spielverderber! Der Tag ging also in Essen, quatschen und Scrabble spielen vorbei und es war einfach nur herrlich entspannt. Am Boxingday (26.12.) sind wir dann mit Kind und Kegel in den Park gezogen, haben Frisbee gespielt, Ukulele geschmettert und gechillt. Abends sind Robin un dich dann zusammen mit Lois, der Tochter, feiern gegangen. Es war zwar nicht so vorgesehen, aber irgendwie sind wir in einem huebschen kleinen Pub gelandet, wo im ersten Stock eine grossartige Band nach unserem ersten Bier gespielt hat. Die waren so gut, ich musste mir einfach eine CD kaufen. Guckt mal bei MySpace unter Flap! Aber live ist es besser. Auf jeden Fall begann wirklich einer nach dem anderen zu tanzen, bis sich am Ende wirklich niemand mehr halten konnte und alle am Ende schweissueberstroemt und barfuss durch die Gegend gehuepft sind. Herrlich! So viel Spass hatte ich selten!

Am naechsten Tag ging es dann weiter. Grosse Verabschiedung, keine Traenen, denn man sieht sich ja wieder und man haelt Kontakt. Lois studiert naechstes Jahr in Holland und die ganze Family kommt zu Besucht. Da sind Robin und ich natuerlich mit am Start. Bevor es aber weiter Richtung Sydney ging, sind wir noch einer Einladung von Daphne's Freundin gefolgt und haben einen Tag am Strand gechillt und Fish and Chips gefuttert bei Ihrem Mann im Restaurant.Ihr Mann sieht im Uebrigen aus wie Woody Harrelson. *pfeif* Erste Sahne, sag ich nur. Und auch noch so nett. Aber wie auch immer, die guten Maenner sind ja vergeben. Leidiges Thema.

Am 28.12. ging es dann endlich Richtung Sydney. Aber natuerlich nicht direkt, waere ja langeweilig, sondern ueber die Great Alpine Road. Nicht so bekannt wie die Great Ocean Road, aber an vielen Stellen mindestens genauso schoen, nur eben mit Bergen. Fotos folgen natuerlich. Wie auch immer, die Zeit wurde eng und so befanden wir uns erst am 30.12. auf dem Weg Richtung Canberra, was allerdings noch 200 km von Sydney entfernt liegt. Den ganzen 30.12. bin ich gefahren...und gefahren...und gefahren. Ich habe wirklich ueberlegt, nicht in Sydney zu feiern, aber das wollte ich egentlich weder mir noch Robin antun. Auf jeden Fall trieb mich Robin damit an, dass er Leute in Canberra kenne, wo wir duschen koennten und somit frisch die letzten 200km am Silvestertag zuruecklegen koennten. Na gut. Um 22:30Uhr kamen wir dann in Canberra an und wenig spaeter fand ich mich im Haus von 4 Pakistani wieder...

Ich wusste wirklich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Ich wusste einfach noch nicht, ob ich mich mit der Situation wirklich sooo wohl fuehlte. Ich wusste nur, dass mittlerweile 23:30Uhr war, ich in einer halben Stunde Geburtstag haben wuerde und anstatt am Strand in der offiziell langweiligsten Stadt Australiens mit 4 Pakistani und einem Norweger meinen Geburtstag verbringen wuerde. Aaaaaaaah. Ein Zeichen? Hoffentlich nicht! Aber es kommt ja immer anders als man denkt. Natuerlich hat mir Robin um 24Uhr brav gratuliert und dann hat natuerlich auch der Rest der Crew mitbekommen, dass ich Geburtstag hatte. Imran war sauer auf Robin, dass dieser nichts gesagt hatte und schon wurde ich mit Partyklamotten ins Bad geschoben um mich frisch zu machen, Imran besorgte in der Zeit ein Taxi und ab ging es in den naechsten Club zum Feiern. War auch witzig und die Zeit verflog...Auf dem Rueckweg, wo uns auch wieder Sharoz abholte, haben die Jungs dann noch einen Kuchen besorgt mit dem ich um 4 Uhr morgens ueberrascht wurde und einem entzuendeten Feuerzeug als Kerzenersatz. Hach, war dann doch toll. Nur war es viel zu wenig Schlaf. Um 9 Uhr habe ich dann alle aus dem Bett geschmissen, weil wir ja immerhin noch nach Sydney mussten und so weiter. Imran und Sharoz haben dann kurzerhand beschlossen, auch mitzukommen. Hurey. Nach einem schnellen Fruehstueck ging es dann ab auf den Highway nach Sydney. Nur, komischerweise, war es ziemlich voll. :-D So sind wir dann um 16Uhr in der Vorstadt von Sydney angekommen, haben uns ueberlegt die Autos stehenzulassen und besser mit dem Zug weiterzufahren. Gesagt, getan. Aber dann ging die Sucherei erst richtig los. Ziel war natuerlich das Feuerzeug zusammen mit der Harbour Bridge und der Oper zu sehen. Aber dieses Unterfangen schien unmoeglich und wir geisterten eher erfolglos durch die Stadt, weil alles schon gesperrt war. Gluecklicherweise hat dann eine Freundin von Robin angerufen und uns mit dem Taxi auf die andere Seit des Hafens gelotst. Und tatsaechlich, nette Leute, ein bisschen Alkohol und der beste Blick, den man sich vorstellen kann. Der Abend war auch wirklich praechtig bis kurz nach 24 Uhr. Robin hat sich so abgeschossen, dass er erst mal um 23:30Uhr ein Nickerchen machen musste und wir Muehe hatten ihn um 24Uhr wach zu bekommen. Bin mir auch nicht sicher, ob er alles richtig mitbekommen hat. Aber wir haben es fuer ihn gefilmt. Leider sind danach die Meisten Party machen gegangen, aber ich konnte den Typ da ja nicht einfach am Ufer liegen lassen. Also bin ich, treudoof, wie ich nun mal bin, mit einer Handvoll anderer Leute dort geblieben. Zum Glueck war es nicht wirklich kalt. Irgendwann hab ich mich dann einfach auf die naechste Parkbank gelegt und ein Nickerchen gemacht. Leider kam um ca. 3Uhr Bewegung in die ganze Gesellschaft, inklusive Robin. An Party war natuerlich nicht mehr zu denken, aber der Rest wollte schlafen gehen und wir zogen einfach mal treudoof mit. Im Endeffekt sind wir auf irgendeinem Spielplatz geendet und die Jungs, die mit ihrem Van da waren hatten gluecklicherweise noch eine zweite Matratze und zweite Decke... Das war mein Silvester. Nicht das Beste, was ich je hatte, aber ok und einmal im Leben das Feuerwerk in Sydney gesehen. Ist doch auch was. Dafuer war die vorherige Nacht der Knaller. (Ehrlich gesagt, ist Silvester sowieso IMMER nie so toll. Aber pssst.)

Die restlichen Tage folgen in Kuerze...


24.12.2010 - Frohe Weihnachten aus Melbourne

Allgemein — posted_by australia2010 @ 08:10

Es ist Weihnachten … W E I H N A C H T E N ??? Es sind 28 Grad, die Sonne scheint, ich bin wieder etwas brauner geworden. Na ja, Weihnachtsmusik laeuft. Das ist ja schon mal etwas J.

Um wie immer von vorne anzufangen… Robin und ich sind am 18.12. so ganz ohne Plan in Melbourne angekommen. Grosse Staedte sind ein Problem fuer Camper. Problem Nr. 1: Man kann nirgendwo parken ohne Parkgebuehren zu bezahlen. Und die betragen in Melbourne bis zu 10 $ die Stunde und ganz bestimmt nicht unter 5$ die Stunde. Problem Nr. 2: Kein Strand – keine oeffentlichen Duschen. Problem Nr. 3: Kein ordentlicher ruhiger Schlafplatz. So haben wir die erste Nacht am Hafen verbracht, auf einem Parkplatz, auf dem ausdruecklich campen verboten war, zusammen mit 3 anderen Camperwagen. Hat funktioniert, keiner hat sich beschwert. Das mit den Duschen hat sich schon schwieriger gestaltet. Hostel in Grossstaedten sind einfach zu sicher ausgestattet. Das bedeutet, dass man auf die einzelnen Flure nicht ohne Schluesselkarte kommt und die Duschen meist auch mit einem elektronischen Schluessel ausgestattet sind, um Schmarotzern, wie uns, eine Dusche zu verweigern. Aber man muss nur frech sein und der Mitreisende muss genauso schrupellos sein. Da Robin aktiv an Improvisationstheatern teilnimmt hatte ich keine Bedenken. Wir also rein ins Hostel, gewartet bis irgendwer mit Schluessel die Treppe benutzen wollte und hinterher. Nur doof, dass wir auf Flur 1 festgestellt haben, dass die Duschen auf den einzelnen Zimmern sind. Also naechstes Hostel. Da hatten wir Glueck. Wir mussten uns zwar wieder ein wenig vor dem Aufzug rumdruecken und auf baldige Abhilfe hoffen, bevor die Menschen an der Rezeption gegenueber hinter unsere hinterhaeltigen Gedanken kommen, aber es hat geklappt. Was man nicht alles fuer eine warme Dusche macht…ne Menge!

Den Tag verbrachten wir dann mal getrennt voneinander in Melbourne. Robin hat sich mit irgendeiner Theatergruppe getroffen, ich mich im Park mit nem Couchsurfer und zwei Maedels aus Spanien…und das war mein/unser Glueck. Ich habe mich also an diesem Tag mit Olli getroffen, der hier gerade selbst bei Freunden couchsurft und wir haben mit ein paar Kindern im Park Frisbee gespielt…endlich wieder Bewegung. Leider zog sich nach 2 Stunden der Himmel zu und es goss aus Kuebeln. Olli hat dann uns drei Maedels zu seinen Hosts eingeladen. Wir also los durch den stroemenden Regen und klatschnass von Kopf bis Fuss als wir angekommen sind. Aber dann wieder einmal die positive Ueberraschung. Olli, selbst erst 21, wohnt bei einer Familie in Melbourne, Eltern um die 50, Tochter 21, wunderschoenes schnuckeliges Haus. Herrlich. Bei unserer Ankunft habe ich auch sofort ein Handtuch bekommen, hab heiss geduscht, die Sachen von uns allen kamen in den Trockner und die Maedels und ich haben den restlichen Nachmittag in Bademaenteln auf der Couch verbracht. Und so kam eines zum anderen. Man erzaehlt von seiner Reise, kommt ins Gespraech, Tochter kommt nach Hause, man versteht sich praechtig, Vater kommt nach Hause, Einladung zum Abendessen und ach ja, was mache ich eigentlich an Weihnachten? Nichts! Ok, feiere Weihnachten mit uns. OK!

Seit diesem Abend stehen Robin und ich mit dem Van vor dem Haus der Familie Fraser, haben beide einen Schluessel, kommen und gehen, wann wir wollen, gehen mit der Familie aus und leben hier quasi wie ein Teil der Familie. Ich fuehle mich sauwohl. Aber waere e shier mehr wie unser Weihnachten zu Hause, haette ich wohl trotzdem Heimweh. Aber Weihnachten bei 28 Grad und Sonne kann ich einfach nicht Ernst nehmen. Nein, nein, nein.

Wie auch immer, gleich wird gegessen (vom Grill und draussen), morgen gibt es Geschenke und wichteln werden wir auch noch. Ich habe hier ein bisschen die Christmasdeko gebastelt und Brownies gebacken…die hier im Uebrigen heiss begehrt sind. Mutter, deine Brownies gehen um die Welt.

Heute haben wir komische Sachen gefruehstueckt, Spiegelei, Kartoffelecken, Lachs, braunen Kaese (Spezialitaet in Norwegen / schmeckt wie Kaese aus Kondensmilch hergestellt…baeh) und Christstollen…na gut. Vielleicht ETWAS aussergewoehnlich. Aber schoen auch mal was anderes zu essen ausser crunchy Peanutbutter zusammen mit Erdbeermarmelade auf Toast. Aber so lecker. Man kann sich an alles gewoehnen.

Und damit frohe Weihnachten aus Melbourne! Ich denke an euch alle und vermisse euch und freue mich wahnsinnig, dass du, ja genau du, meine Reise bis hierher mitverfolgt hast und hoffe, dich auch weiterhin als fleissigen Leser unterhalten zu duerfen.


22.12.2010 - Ghan, Adelaide, Great Ocean Road

Allgemein — posted_by australia2010 @ 03:28

Sooooo, es ist lange her, dass ich geschrieben habe. I’m sorry! Also, es ist vieles passiert. Eine kurze Zusammenfassung:

Ich war, wie angekuendigt, bei der School of Air. Auch sehr interessant, nur nicht ganz so spannend. Aber das ist so lange her, dass ich noch nicht mal mehr weiss, ob das mein letzter Tag in Alice Springs war. Wie daraus zu entnehmen ist, ist wohl auch nichts spannendes mehr passiert :-D

Auf jeden Fall ging es “kurz darauf” mit dem Ghan nach Adelaide. Die Geschichte habe ich ja bereits erzaehlt. Bei unserer Zugfahrt ist aber nichts passiert. Ausser….dass ich zu meinem Fensterplatz gekommen bin und auf beiden Sitzen zwei ausladende Aboriginals Frauen sassen und die Aeltere sich mit mir anlegte, dass sie den Platz nicht verlassen wuerde. Wir haben das im Endeffekt ausdiskutiert und schlussendlich hat sie das Feld geraeumt und das war auch gut so, denn die Gute stank nach altem Schweiss, wie ich es noch nie erlebt habe. Mir war richtig schlecht und es dauerte noch 10 min bis der Gestank aus meiner Sitzreihe verschwand. Uaaaaah. Lustig war der Mann in de Bank gegenueber von mir. Er sah aus wie der Nikolaus nur ohne Zaehne und sehr duenn.  Und immer, wenn ich ruebergeguckt habe, hat er zahnlos zu mir gelacht und gewunken wie ein Irrer. (Er war auch ein wenig irre. Aber liebevoll irre.) Somit dauerte meine Zugfahrt genau 23 Stunden und 45 Minuten fuer ungefaehr 1.500km. Auf jeden Fall hab ich vor der Zugfahrt Joanna aus Berlin kennengelernt und waehrend der Zugfahrt Morgan aus Sydney, mit denen ich auch die meiste Zeit verbracht habe. Und es war quite funny. Gegen Abend sind wir alle in den Speisewagen umgezogen und haben mit einem weiteren Australier (Kingsley) Rum Cola getrunken und lustige Pustespiele mit einer Muenze gespielt. Fragt mich nicht! Aber es war ein guter Abend. Auch das Schlafen war ganz angenehm, weil zumindest ich zwei Sitze fuer mich hatte. Auf jeden Fall kann ich jedem, der in Australien ist, nur empfehlen einmal mit dem Ghan zu fahren. Man sieht so viel unterschiedliche Landschaft und sowohl der Sonnenuntergang als auch der Sonnenaufgang waren der Wahnsinn!!! So schoen! Sowas Schoenes habe ich wirklich selten gesehen, da das Land, ueber das wir gefahren sind, wirklich so flach war, dass man in jede Richtung kilometerweit gucken konnte und die Sonne gaaanz langsam ueber das Land kroch.

Ich konnte in Australien im Uebrigen feststellen, dass mir weder im Zug noch im Auto (!) schlecht wird, solange die Fahrt immer geradeaus geht und die Geschwindigkeit gehalten wird. Aber da es nicht ueberall wie in Australien sein kann und ich nun auf Boote aufgrund meines Tauchscheines angewiesen bin und mir sogar bei 3D Filmen wie Tron leicht uebel wird, werde ich als Erstes zu Hause etwas gegen meine Reiseuebelkeit unternehmen. Ich finde, nach 28 Jahren reicht es!!! Akupunktur? Hypnose? Mal sehen…

Na ja, auf jeden Fall sind wir alle wohlbehalten in Adelaide angekommen. Nur der Temperaturunterschied war ein Schock. Von 40 Grad zu 18 Grad. Ich habe gefroren wie ein Schneider. Die ersten beiden Naechte in Adelaide habe ich zusammen mit Joanna bei Couchsurfern verbracht, was mal wieder gut tat nach Van und Hostel, ein bisschen wie nach Hause kommen.

In Adelaide ist besonders der Markt sehr zu empfehlen mit frischem Fleisch, Fisch, Gemuese und Fruechten (mjam)…und mal wieder der botanische Garten, in dem ich annaehernd einen ganzen Tag verbracht habe. Nach dem Gartentag stand definitiv mal wieder ein Shoppingtag an, da ich nur noch meine Trekkinghose und meine bunte Indienhose als lange Hosen vorzuweisen habe. Und wenn man ab und zu abends auch mal weggehen will, sollte man zumindest eine Jeans tragen, um ueberhaupt irgendwo eingelassen zu werden. Dank guter Beratung und grosser Auswahl wurde ich schnell fuendig, hab dem Museum noch einen kurzen Besuch abgestattet und habe den restlichen Tag eher chillig verbracht.

Seit zwei Tage habe ich ja nun auch wieder einen Van fuer meine restliche Zeit in Australien in dem ich rumfahren und schlafen kann. Das ist wirklich gut. Man kommt einfach in Australien nicht wirklich ohne Auto aus. Oder sagen wir so. Man hat einfach nicht genug Freiheit! Man ist immer auf Busse oder sonstige Verkehrsmittel angewiesen. Und ob man sich jetzt einen Wagen mietet oder oeffentliche Verkehrsmittel nutzt und in Hostel schlaeft, kommt preislich aufs selbe hinaus…jedenfalls, wenn man zu zweit reist. Und hier kommt Robin ins Spiel. Robin habe ich zusammen mit den anderen Deutschen in Cairns kennengelernt und als klar war, dass ich einen Van haben wuerde, habe ich ihn einfach mal angeschrieben, ob er nicht Adelaide kommen wolle und mit mir zusammen weiterreisen wolle. Und er wollte! Yipiiie! Jedenfalls kam Robin am 14.12. morgens in Adelaide an, ich habe ihn vom Bahnhof abgeholt und ab gings. Roadtrip! Da Robin am 18.12. in Melbourne sein wollte um Leute vom Improtheater zu treffen, hatten wir keine Zeit zu verlieren. Den ersten Tag verbrachten wir oberhalb von Adelaide im Barossa Valley, eine der groessten Weingegenden hier in Australien mit einer Menge Weinkeller und freihen Kostproben. Super. Wir haben dann auch 3 oder 4 Keller angefahren und getestet und gefachsimpelt :-D Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich danach noch fahren durfte, aber irgendwie mussten wir ja weiter kommen. Die erste Nacht haben wir irgendwo am Rand eines Flusses verbracht, was ein Alptraum war, jedenfalls zu Beginn. Denn als wir die Tueren schlossen und Licht anmachten, waren mindestens 60 Muecken im Van. Argh! Wenn man leise war, konnte man ein Konzert von Muecken wahrnehmen…sssssss. Argh. Also, alle Tueren auf, die Haelfte der Muecken rausgejagt, die andere Haelfte in muehevoller Kleinarbeit ermordet. Das muss ein lustiges Bild von aussen gewesen sein, wie Robin und ich im Inneren des Vans auf Mueckenjagd gegangen sind. Aber, wir waren erfolgreich und ich hatte keinen einzigen neuen Mueckenstich am folgenden Tag. Den naechsten Tag haben wir groesstenteils mit Fahren verbracht um zum Beginn der Great Ocean Road zu kommen. Dummerweise hat Robin keinen Fuehrerschein und so muss ich die ganze Zeit fahren. Aber das passt. Dafuer unterhaelt er mich mit seiner Ukulele :-D

Der naechste Abend war dann einfach perfekt. Wir sind in einem ziemlich kleinen Fischerdorf angekommen und haben einen wundervollen Parkplatz direkt am Leuchtturm gefunden. Der Sonnenuntergang war bombastisch (siehe Bilder) und eingeschlafen sind wir unter dem Geraeusch von Wind und Wellen. Klingt ein bisschen kitschig, ich weiss, aber war einfach toll.

Tag 3 unserer Reise beinhaltete dann die Great Ocean Road. Ein absolutes Muss, fuer jeden, der Australien besucht. Man hat eine wundervolle Aussicht aufs Meer und ich haette an verschiedenen Stellen der Great Ocean Road stundenlang bleiben und einfach nur die Aussicht geniessen koennen. Anders als die Busreisenden konnten wir auch wirklich mal fuer laengere Zeit an einer Stelle bleiben und geniessen, waehrend ein Haufen von Touristen einfach nur von einem Aussichtspunkt zum Naechsten hetzte, Fotos schoss und wieder verschwand. Die haben den Sinn von “Genuss” noch nicht verstanden. Robin und ich haben nur den Kopf geschuettelt. Gut, dass wir den Van haben! Die Fahrt fuehrte weiter am Ozean entlang, ueber verschlungene Strassen, die oftmals bombastische Ausblicke aufs Meer freigaben. Und Koalas haben wir gesehen. Die hingen faul in den Baeumen ueber und neben der Strasse als ob sie kein Waesserchen trueben koennte. Die Welt scheint hier noch in Ordnung zu sein. Ich zumindest, koennte Wochen alleine an der Great Ocean Road verbringen. Aber wir mussten ja weiter, seufz. 


07.12.2010 - Hohoho, der Nikolaus ist da!

Allgemein — posted_by australia2010 @ 01:04

8:30Uhr – 30 Grad, angesagt fuer heute….39 Grad, Sonne

Ich wollte das nur mal kurz loswerden :-D Ich werde immer brauner, dummdidumm. Man sieht hier so gesund aus, egal wie beschissen es einem geht. Ich meine, wo ich meine Erkaeltung hatte.

Also, das Neueste: Am Nikolausabend, also am 05.12. wollte ich in die Kirche zum „Carols and Christmassongs“ gehen, also Kerzen und Weihnachtslieder singen. Also bin ich um 18:30Uhr vom Hostel losgestratzt zur katholischen Kirche. Die war aber zu und dunkel. Zum Glueck habe ich den Pastor getroffen, der dann sagte, ich muesse zum College rueber. Na gut. Das hiess allerdings im Dunklen entlang des Flusses. „Bitte gehen sei niemals abends am Fluss entlang wegen den Aboriginals.“  Zum Glueck waren noch 2 weitere Personen ein Stueck weiter vor mir, so konnte es ja nicht so schlimm sein. Ich kam auch gesund und munter am College an. Und dann wurde es lustig. Mindestens 1000 Autos und einige Menschen, die sich ueber den Rasen Richtung Aula schlaengelten. Grosse, Kleine, Weisse, Schwarze und ich hinterher. Am Eingang konnte man dann fuer 2$ eine elektrische Kerze kaufen uns bekam eine Zeitung mit Christmassongs in die Hand gedrueckt. Als ich dann die Aula betrat und mein Blick zum ersten Mal durch den Raum schwenkte, waere ich fast vor Lachen wieder rausgefallen. Da sass die ganze Gemeinde oder mehrere Gemeinden in ihren Sommerklamotten, elektrische Kerzen euphorisch schwenkend und Weihnachtslieder traellernd. Allerdings  nicht so klassisch wie wir es kennen, was erkennbar wird, wenn ich euch die Situation auf der Buehne schildere. Im linken Eck der Buehne ein Chor, wild zusammengewuerfelt aus allem, was Alice Springs zu bieten hat. Im Vordergrund drei kleine pechschwarze Maedels, die man in schneeweisse Kleider gesteckt hat. In der Mitte der Buehne, ein Countrysaenger mit langen blonden Haaren, Cowboyhut und Gitarre, daneben ein Aboriginal, ebenfalls in Cowboyklamotten, ebenfalls mit Gitarre. Dahinter Schlagzeug und e-Gitarre. Weihnachtslieder in Countrystyle. Das koennt ihr euch nicht vorstellen. Und der Cowboy-Countrysaenger hat zwischendurch noch seine eigenen Lieder geschmettert, die nichts mit Weihnachten, dafuer aber mit der Umgebung um Alice Springs und den ansaessigen noch nicht  zu Jesus bekehrten Aboriginals zu tun hatten. Ich hab mir nur gedacht, dass er doch hoffentlich nicht den Scheiss da glaubt, den er singt. Ich haette mich wegschreien koennen vor Lachen. Zwischendurch wurde es dann ganz heilig, wenn Mister Cowboy versuchte ein paar andaechtige Worte zu sagen, nachdem er einen Vers aus seiner goldenen (!) Bibel konsultiert hatte. Er machte dann immer ein ganz ergriffenes Gesicht und ein paar der Landsfrauen schmachteten ihn dann an und hatten dabei, so sah es zumindest aus, eher unweihnachtliche Gedanken. :-D Der Hoehepunkt der Show war dann, als Santa Claus mit einem lauten Hohoho auf die Buehne trat und Kamelle in die Kindermenge in der ersten Reihe warf. Lustig war es. So lustig. Das hat den Abend wirklich gerettet :-D

Gestern, am 06.12. war ich bei den Royal flying doctors, wie bereits angekuendigt. Auch hier moechte ich euch eine Geschichte nicht vorenthalten. Sozusagen die Entstehungsgeschichte der RFD:„Im August 1917 wird ein gewisser Jimmy Darcy schwer verletzt von seinen Freunden auf einer Bahre zwoelf Stunden zum naechsten Aussenposten getragen, irgendwo in Hinteraustraien. Der zustaendige Postmeister versucht sogleich telegraphisch einen Arzt in der Umgebung zu erreichen. Ohne Erfolg.  Der Postmeister erinnert sich an den Mediziner, bei dem er selbst einst Erste Hilfe gelernt hat, erreicht ihn und dieser gewisse Dr. Holland, 2000Km entfernt, gibt per Morsezeichen Anweisungen, wie mit Jimmy Darcy zu verfahren sei. So fuehrte der Postmeister mit diesen Anweisungen und seinem Taschenmesser ohne Betaeubung eine Blasenoperation durch!!! Nach dem Morsen macht sich Dr. Holland selbst auf den Weg um nach Jimmy zu schauen. Er braucht 10 Tage mit Ochsengespann, Pferdegespann, T-Ford (was auch immer das ist) und zu Fuss. Als er ankommt ist der Patient leider am Tag zuvor verstorben. Die Operation war allerdings gelungen. Gestorben ist Jimmy leider an einer nicht diagnostizierten Malaria und einer Blinddarmentzuendung.“ Aufgrund dieser und anderer Geschichten beschloss Reverend John Flint 1928 die RFD ins Leben zu rufen. Ist das nicht schoen?! Mittlerweile gibt es bei dem RFD 53 Flugzeuge und 22 Standorte um jeden (!) in Australien innerhalb von maximal 90min. zu erreichen. Das hat mich beeindruckt.

Nach diesem netten Besuch sollte es in den botanischen Garten gehen. Mitten auf meinem Weg fiel mir jedoch ein kleiner Souvenirladen in einer Seitenstrasse auf, der dafuer warb, alles um 50% runtergesetzt zu haben und ich brauch doch noch nen Wurfboomerang. Die Idee, mir ein Didgeridoo zu kaufen, habe ich mir schon laengst aus dem Kopf geschlagen, da ich kein wirklich grosses, schoenes, original Bemaltes unter 300EUR gefunden hatte. Bis dato! In dem Laden, der mit Aboriginals zusammenarbeitet, trotzdem jetzt leider schliessen muss, gab es wunderschoene Didgeridoos, welche der Besitzer mir auch vorspielte und ich habe nun ein bestimmt 1,50m langes Didgeridoo fuer 100 EUR erworben…und einen Wurfboomerang :-D Frohen Nikolaus, Weihnachten und Geburtstag, Claudia. Wenn ich ab Adelaide wieder ein Auto habe, kann ich jetzt jeden Abend aus der Stadt fahren und ueben mein Instrument zu spielen. Yipieee. Und wenn ich dann wiederkomme, spiele ich euch allen einen vor…in den Pausen meines 8.000 Bilder Vortrages. Ich hoffe, ihr freut euch :-P

Heute geht es wohl zur School of Air, mittels derer immer noch Kinder im Busch unterrichtet werden. Ich werde ausfuehrlich berichten.


05.12.2010 - Alice Springs und Uluru (Ayers Rock)

Allgemein — posted_by australia2010 @ 06:26

So, ich bin wieder in Alice Springs. Hier gibt es nun wirklich nicht sooo viel Spannendes. Ich werde gleich mal bei den Royal flying Doctors vorbeischauen, die hier jedem im Umkreis von mehreren tausend Kilometern zur Hilfe eilen. Aber vorher noch das Neueste von den letzten Tagen. Wie bereits mitgeteilt waren Lisa, Sonja, Robert und ich die letzten Tage im Uluru Nationalpark. Ich wollte ihn mir ja eigentlich nicht angucken, aber ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Ist ein schoener Berg, sozusagen. Maechtig, und man weiss einfach nicht, wie er denn dahinkommt. Ich muss das bei Gelegenheit mal googlen. Der Uluru ist natuerlich das Beeindruckendste am ganzen Park. Wir haben uns wichtige heilige Stellen angeschaut, sind drumherumgefahren (10km), haben ihn angefasst, ihn uns bei Tageslicht, Sonnenauf- und Sonnenuntergang angeschaut. Dann hat es aber auch gereicht. Direkt daneben 945km) steht der Kata Tjuta. Eigentlich genau das Gleiche, nur anders :-D Kata Tjuta heist Viele Koepfe und so ist das eben nicht EIN roter Berg, sondern sozusagen ein kleines Gebirge aus rotem Stein. Da haben wir dann auch mal den 8 km Wanderweg in Angriff genommen, auf dem ich sage und schreibe 2 Liter Wasser verdrueckt habe und trotzdem und trotz Hut am Ende Kopfschmerzen hatte. Ist schon warm hier. Am dritten Tag ging es dann noch zum Kings Kanyon, von dem wir aber eher enttaeuscht waren und der nicht wirklich weiterzuempfehlen ist, finden wir vier. Die Naechte haben wir schoen auf einem Campingplatz fuer umsonst verbracht mit anderen Reisenden, Lagerfeuer aus selbst besorgtem Feuerholz und Marshmallows. Wie romantisch. Die einzige Pest, die hier im Outback existiert sind Fliegen. Sobald es hell ist, gibt es keine Rettung mehr und frech sind die. Die setzen sich nicht einfach auf dein Bein oder dein Brot, nein, sie bevorzugen dein Gesicht! Und nein, nicht eine, sondern mindestens 6 auf einmal versuchen in Mund, Augen, Nase und Ohr zu fliegen und zu kriechen. Das ist wirklich unangenehm und man muss immer in Bewegung bleiben. Das Einzige, was schlimmer ist, sind Midgies, fuer alle, die schon einmal in Schottland waren. Fliegen stechen oder beissen wenigstens nicht. Aber wie gesagt, ansonsten alles traumhaft schoen.

Den Rueckweg muss man sich (genau wie den Hinweg) so vorstellen, dass man erst einmal 160km quer fahren muss, bevor die Abzweigung auf den Highway Richtung Sueden oder Norden kommt. Von dort aus, sin des 1200km bis runter nach Adelaide, bzw. 200km rauf nach Alice Springs. Nun hatte ich schon seinerzeit beschlossen, nach dem Uluru unsere muntere bunte Truppe zu verlassen, weil was Neues her muss. Ausserdem dachte ich mir, wenn ich schon mal in der Mitte Australiens bin, dann kann ich auch mit dem Ghan (ein Zug) nach Adelaide fahren.  

Zum Ghan hier folgenden Auszug aus dem Lonely Planet:

“Alles began im Jahr 1877 mit der Entscheidung, eine Eisenbahnstrecke von Adelaide nach Darwin zu bauen. Es dauerte mehr als 50 Jahre (!), bis man in Alice Springs ankam (der Haelfte) und die letzten 1500km nach Darwin sind erst seit 2004 befahrbar. Der Grund, weshalb sich das Projekt so lange hinzog (ich denke ja immer noch, es liegt an der Moral der Bauarbeiter hier), war die urspruengliche Streckenfuehrung. Weil alle Bachbetten noerdlich von Marree knochentrocken waren und niemand hier je Regen gesehen hatte, ging man einfach davon aus, dass es auch zukuenftig hier nie regnen wuerde. Tatsaechlich lag der Beginn der Strecke genau in einer Ueberflutungsebene, und als es dann doch regnete, floss das Wasser zwar schnell ab…nahm aber auch gleich die Schienen mit. In den rund 100 Jahren, die die urspruengliche Streckenfuehrung des Ghans existierte, passierte dies immer wieder. Das wenig solide Fundament der Gleise, das steile Gefaelle und die unnoetigen Schleifen in der Strecke sorgten dafuer, dass die Hoechstgeschwindigkeit des alten Ghan gerade mal bei 30kmh lag. Die ersten Reisenden fuhren auf Breitspur von Adelaide nach Marree, mussten dort umsteigen und bis Oodnadatta auf Schmalspur weiterfahren. Den letzten Streckenabschnitt bis nach Alice Springs legten sie dann auf Kamelen zurueck. Der Name Ghan geht auf die afghanischen Kameltreiber zurueck, die die Pioniere des Transports im Outback waren. 1929 wurde die Strecke bis nach Alice Springs ausgebaut, aber der Ghan blieb langsam und unzuverlaessig wie zuvor. Und schlimmer noch: Heftige Regenfaelle fuehrten manchmal dazu, dass der Zug am Anfang, am Ende oder mitten auf der Strecke liegen blieb. Die Fallschirmabwuerfe zur Versorgung der gestrandeten Passagiere gingen in die Geschichte des Outbacks ein. Einmal kam der Ghan mit 10 Tagen Verspaetung im Zielbahnhof an. (Meine Damen und Herren, bitte entschuldigen sie, der Zug aus Hamburg hat 10 Tage Verspaetung :-D ) Nun faehrt der Ghan auf einer neuen Spur, die derartige Zwischenfaelle ausgeraeumt haben. (schade)” 

Wie auch immer, ich schweife ab. Also ich werde ein weiteres Abenteuer auf mich nehmen und am kommenden Donnerstag in den Ghan steigen um dann hoffentlich 24 Stunden spaeter in Adelaide anzukommen. Man darf gespannt sein.However, wir standen jetzt eben an der Kreuzung, wo Lisa, Sonja und Robert rechts, nach unten, Richtung Adelaide abbiegen wollten. Ich aber 200km wieder hoch musste. Da 200km bei einer Strecke, wo man nur 100kmh fahren darf ein ganz schoener Umweg ist, haben wir beschlossen, dass ich bei der Tankstelle an eben dieser Abbiegung nicht einmal schaue, wo ich eine Mitfahrgelegenheit nach Alice Springs finde. Also standen wir an der Tankstelle, doch alle Autos fuhren in die falsche Richtung. Und dann kam mein Taxi! Direkt auf dem Highway kam ganz langsam aber sich ein Road Train (53 m, 600 PS) zum Halten und blieb mitten auf dem Highway stehen. Nichts geschah…er bog nicht ab, keiner stieg aus und so konnte es ja nur sein, dass der Fahrer genau auf mich wartete. Was auch sonst?! Ich also hin, den Fahrer angesprochen, ob er nach Alice Springs fahre…ja. Ob er mich mitnehme…ja! Juchuuu und schon sass ich im Road Train mit 18 Gaengen. Herrliches Gefuehl.Bruce, meine Mitfahrgelegenheit, 61 Jahre alt, verheiratet, 2 Toechter, einen Sohn, 3 Enkel (200km koennen lang sein) war ein witziger alter Kauz, der immer mal “ne Woche oder so” irgendwelche Ware von unten links nach oben rechts transportiere oder umgekehrt, falls er in der Wet Season (Regenzeit) nicht auch manchmal “fuer ne Woche oder laenger” irgendwo steckenbleibt, weil die Strecke ueberflutet ist. Na, das ist doch ein Leben. Stehengeblieben war er im Uebrigen, weil er just vor der Tankstelle einen Anruf bekam. Schicksal, oder?! Auf der Haelfte der Strecke war Mittagessenszeit, wo ich auch grosszuegig eingeladen wurde und sein Lieblingsbier “Carlton Dry” musste ich noch probieren. Ja, ist lecker! In Alice Springs hat er seine Haenger dann zeitweilig abgehaengt, weil er tanken musste (fuer 1300$) um mich dann gallant mit dem Truck bis vor die Tuere des Hostels zu fahren. Ich muss sagen, DEN Auftritt habe ich genossen.

So, und nun haenge ich also in Alice Springs, wo sich Weisse abends bei Dunkelheit entweder nur mit Schusswaffe oder per Taxi fortbewegen (wegen den Aboriginals) und wo der Hund begraben liegt. Nun habe ich 5 Tage, um einfach mal zu entspannen und alles Gesehene zu verarbeiten. Ist mir ganz recht. Ausserdem suche ich immer noch nach Couchsurfern, bei denen ich wohnen kann und ich versuche Kontakt zu den hiesigen Pfadfindern aufzubauen, weil ich doch noch mein Tuch tauschen will. Das Einzige, was mich noch interessiert, ist der Friedhof hier, wo der beruehmte Goldsucher Lasseter begraben liegt, den manche vielleicht aus Western Schundheftchen kennen. Den gehe ich auch mal besuchen. Also, anscheinend wird mir hier doch nicht sooo langweilig…


01.12.2010 - Weg nach Alice Springs

Allgemein — posted_by australia2010 @ 05:26

Na, das ging schnell.

Schon bin ich in Alice Springs! Hier ist es aber nicht so schoen haben wir alle drei beschlossen, weshalb wir gleich noch zum Campingplatz fuer umsonst weiterrauschen um uns morgen und uebermorgen den Kings Kanyon, Uluru und Kata Tjuta anzuschauen.

Die Fahrt hierher war jetzt auch eher geringer spannend. Outback links, Outback rechts, Outback vor einem, Outback hinter einem. Whatever, am gleichen Tag, wo ich das letzte Mal geschrieben habe, sind wir auf dem Weg nach Alice Springs zuerst noch mit einem Boot ueber den Aligator River geschippert und haben Krokodile geguckt. So viele Krokos, Wahnsinn. Und bewegt haben sie sich auch. Das war schon interessant und wieder ein Punkt auf meiner to-do-Liste, den ich abhaken kann...Krokodile - check!

Weiter ging es dann in den Kakadu Nationalpark. Netterweise hat es genau vor und hinter der Schiffstour, also waehrend der Fahrt, geschuettet, wie aus Eimern. Das wollte ich noch erwaehnt haben. Ja, und ueberall hier leben wieder Krokos. Das heisst, schoen 30m von jedem noch so netten Gewaesser wegbleiben und keine Streichelversuche. Der Kakadu Nationalpark ist der groesste Nationalpark Australiens und auf jeden Fall sehenswert. Wir wollten aber nur eine Nacht bleiben und alles eher im Schnelldurchgang abklappern. Das Doofe ist, es ist egal ob man (hoechstens) zwei Wochen dort bleibt, oder nur eine Nacht. Die Parkgebuehr kostet 25$ pro Person. Das haben wir dann doch nicht eingesehen und haben uns die wichtigsten Sachen rausgesucht, um sie noch am selben Tag abzuhaken und wieder aus dem Park rauszufahren. Aber wie gesagt, man kann gut und gerne zwei Wochen hier verbringen mit Wasserfaellen, 4WD Routen, Aboriginal Hoehlenmalerei usw. Zudem leben hier wirklich massig Tiere. Die 25$ sind eigentlich nicht zu viel. Mehrtagestouren kann man hier auch machen...ich komme bestimmt noch mal wieder...auch wenn es keine Wege gibt und man sich mit topographischen Karten und Kompass auskennen sollte...jaja, schaff ich schon! :-D

Aber wie gesagt, weiter ging es Richtung Alice Springs bis uns der Sprit ausging und naechste Tankstelle schon zu hatte. Da mussten wir dann wohl oder uebel uebernachten. Am naechsten Tag weiter. Ein kleiner geplanter Zwischenstopp fand noch an einer Quelle statt, wo man Krokodilfrei baden konnte. Die Quelle war eher eine Oase und mit kristallklarem Wasser. Herrlich! Da haetten wir auch bleiben koennen, mitten unter Palmen. Aber auch dieses Vergnuegen endete nach einer Stunde plantschen. Erwaehnenswert war noch die naechste Nacht. Gegen 23Uhr steuerten wir einen einsamen Rastplatz an, als ploetzlich im Lichtkegel ein Esel auftauchte. Nun gut. Die Maedels natuerlich direkt raus aus dem Wagen "Quietsch, EIN ESEL!" (Jaja, ich muss schon einiges aushalten hier.) Der Esel war jetzt aber leider nicht zuu freundlich gesonnen, weshalb die Maedels schnell wieder im Auto drin sassen. Trotzdem beschlossen wir aufgrund der Uhrzeit auf dem Rastplatz zu naechtigen, weil wir nicht mit der Boeswilligkeit des Esels gerechnet haben.

Die Maedels schlafen auf den Fahrten immer in ihrem Hikezelt, waehrend ich schoen relaxed auf der Matratze im Auto schlafe. Am naechsten Morgen, als es hell wurde, wurden Robert und ich von den Maedels und lauten Rufen geweckt. Sonja und Lisa standen mittlerweile neben dem Zelt und der Esel mitten AUF dem Zelt. Mit vereinten Kraeften, Schreien und Wurfgeschossen wurde dann gegen den "Feind in meinem Bett" angegangen. Aber es half nichts. Der Esel trampelte weiter auf dem Zelt rum, bis es flach lag, giftete uns boese an und trat nach uns. Jetzt denkt man, man kann sich doch nicht von nem Esel verarschen lassen. Aber das Biest war wirklich schlau, hatte keine angst und bewegte sich nicht von Fleck bis Robert es mit Brot weglockte. Das sah dann so aus, dass Robert samt Brot vorneweglief und der Esel zuegig hinterher. (Robert kann richtig schnell werden :-D ) Wir haben dann nur noch das zusammengebrochene Zelt im Ganzen geschnappt, in den Wagen geworfen und sind gefahren bis wir ca. 5km weiter endlich zur Schadenbegutachtung und fruehstuecken kamen. Daher: Wen interessieren schon die giftigen Tiere Australiens...die Esel sind die wirklich Gefaehrlichen. Ein Viedo muss bei "Robert Kozuch" bei Facebook existieren, fuer alle, die mal herzhaft lachen wollen. Ich versuche das aber auch noch hochzuladen.

 So, das war es erst mal wieder von mir aus!


28.11.2010 - Alle Wege fuehren nach Darwin (Erweiterung)

Allgemein — posted_by australia2010 @ 12:08

So, Cairns haben wir hinter uns gelassen. Nach 3.000km und 4 Tagen west- und aufwaerts befinden wir uns nun in Darwin. Es ist warm. Richtig warm. Ich glaube, auf der Fahrt und hier habe ich noch nie so viel getrunken in meinem Leben. Als erstmal hat unser kleine Bus eine nichtfunktionierende Klimaanlage. Yipieee! Koennt ihr euch vorstellen, wie wir bei 40 Grad Aussentemperatur geschwitzt haben...wie die Schweine! Und im Outback gibt es keine Duschen. Zum Glueck konnten wir am 3. Tag in einem kleinen Freitag in irgendeinem Dorf duschen. Das war auch echt noetig...hat aber auch nur ne halbe Stunde gehalten. So haben wir uns ansonsten von Tankstelle zu Tankstelle bewegt, immer in der Hoffnung, dass weder der Motor versagt, noch das Benzin ausgeht, weil der Wagen schluckt und schluckt und schluckt! Geschlafen wurde auf Rastplaetzen. Aber noch nicht mal in der Nacht faellt die Temparatur. Schoen, wenn man sich frueh am Morgen aus der eigens produzierten Suppe ins Freie rollt ohne Aussicht auf eine Dusche oder ein kuehles Lueftchen oder Schatten. ABER: Immer noch besser als zu Hause in der Kaelte zu sitzen :-D Da schwitz ich doch lieber.

Leider kann ich an dieser Stelle nicht weiter berichten, weil die nette Dame vom Hostel uns gerade darueber unterrichtet hat, dass die PC jetzt runtergefahren werden. Schade.

Aber wie auch immer. Ich bin nun in Darwin. Morgen fahren wir zum Kakadu Nationalpark weiter und von dort aus geht es nach Alice Springs. Ihr hoert also wieder in ca. einer Woche von mir. I'm sorry!...

Guten Morgen und froehlichen Ersten Advent…wie ich gestern noch erfahren habe. Vin sowas bekommt man hier gar nichts mit. Hier ist zwar auch alles ein wenig weihnachtlich angehaucht, aber die weihnachtliche Stimmung fehlt total. Ich glaube, nur wir Deutschen machen so ein Brimborium. Aber es wuerde hier bei den Temperaturen und den Palmen und dem Ganzen auch nicht so hinpassen. Ja, also Darwin. Ich finde die Stadt nicht besonders toll. Alles irgendwie ein bisschen unpersoenlich. Da fand ich Cairns besser. Hier ist auch nicht so viel los. Aber das koennte daran liegen, dass es hier auch einfach schon zu warm ist mit 40Grad um die Mittagszeit. Ich muss ja gestehen, dass auch ich die meiste Zeit am Pool des Hostels verbracht habe, wo sich denn auch alle anderen getummelt haben. Das tat aber auch gut nach der ganzen Fahrerei. Endlich mal langmachen, ausspannen, schwimmen, lesen, relaxen. Gestern bin ich dann auch mal zur Touri Info, mich ueber den Kakadu Nationalpark informieren, den groessten Nationalpark Australiens. Und ueber Krokodile, weil ich will doch endlich mal eines sehen. Also hab ich mich mit Broschueren und Heftchen bewaffnet erst mal in den naechsten Park zum Schmoekern verzogen. Da blieb ich dann auch nicht lange alleine, weil die Parks hier grundsaetzlich von Aboriginals bewohnt werden. So dauerte es auch keine 5 Minuten bis sich Philipp mit seinem Hund Jack und seinem gesamten Hab und Gut in einem Einkaufswagen verstaut zu mir gesellte. Wir kamen auch gleich ins Gespraech ueber Sprachen, Dialekte, Australien an sich und seine Familie. Er wohne zudem freiwillig im Park, obwohl er eine kleine Pension bekommen von seiner Arbeit, wo er in juengeren Jahren geschaffen hat. Warum er im Park wohne? Er hat mir ein Lied vorgesungen, das in etwa lautete: Und jeden Morgen, wenn ich aufwache, klopft so ein bloedes Arschloch an meine Tuer....nun, eine Tuere haette er ja nicht. Wie wahr! Es war auf jeden Fall nett mal mit einem Ureinwohner Australiens zu quatschen. Leider ist es nur so, dass die meisten Aboriginals, denen ich begegnet bin, dauernd betrunken waren. Das ist unheimlich schwierig hier in Australien. So auch Philipp, was die Verstaendigung nicht gerade einfacher machte. Na ja, freundschaftlich haben wir noch eine zusammen geraucht (seine Zigaretten, nicht meine!), wofuer ich ihm dann mein Feuerzeug vermacht habe, weil seines verschwunden ist.... Nach der vielen Entspannung ging es dann zum Darwin-Abschluss am Abend noch lecker essen. Es ist so genial hier. Ein richtig leckeres 300g Rump Steak mit Pommes und Salat fuer umgerechnet 11 EUR...nicht so billig wie in Cairns, dafuer aber um Laengen leckerer. Ich muss sagen, sogar eines der besten medium gebrateten Steaks, die ich seit langem gegessen habe. Jawohl. So, jetzt muss ich mich langsam sputen. Alle anderen sind wach und warten nur auf mich. Heute geht es zuerst mit einem Boot den Fluss entlang. Dort werden dann Krokodile gefuettert. Dann bewegen die sich auch mal :-D Und dann geht es weiter in den Nationalpark. Ich bin gespannt!

 


23.11.2010 - Cairns und Great Barrier Reef

Allgemein — posted_by australia2010 @ 03:12

Cairns...ja Cairns...hier koennte ich bleiben. Ein nettes Staedtchen direkt am Meer...nur ins Meer darf man nicht, wegen den Salzwasserkrokodilen (von denen ich im Uebrigen noch kein Einziges gesehen habe). Aber gut. Bleiben wir einfach an der Promenade. Hier gibt es direkt am Meer eine kuenstlich geschaffene Lagune, in der man schwimmen kann und die ist eigentlich auch nie ueberfuellt. Also super. Am Besten finde ich die Polizeistation direkt an der Lagune. Da stehen immer nette braungebrannte Polizisten und beobachten die Wassernixen in der Lagune. Jaaaa, das ist doch mal ein Job! Im meinem naechsten Leben werde ich also braungebrannter Polizist an der Lagune in Cairns. Super!

Ansonsten war der Aufenthalt in Cairns zunaechst mal von Warten gepraegt, weil ich einen Open Water Tauchkurs mitmachen wollte und der naechste freie Termin erst eine knappe Woche spaeter war. Aber gut. Wir hatten ein guenstiges Hostel fuer 10$ die Nacht (7,50 Eur) mit Fruehstueck und Snack am Abend. Direkt am ersten Abend haben Johanna und ich zwei Jungs bei uns auf dem Zimmer kennengelernt mit denen wir dann essen und feiern waren. So schnell findet man hier neue Kontakte. Mittlerweile hat es sich so ergeben, dass ich mit Robert (einem von den Jungs) nach Darwin weiterreise, weil er sich ein Auto gekauft hat und ihm eh egal ist, wo es langgeht. Super! So Leute mag ich. Gleichzeitig nehmen wir noch zwei weitere deutsche Maedels mit, die ich schon von Fraser Island und den Whitsundays kenne. Also schoen 4 Leute mit Gepaeck im Bulli. Wir hassen uns bestimmt alle nach einer Woche :-D 

Aber zurueck zu den Beginnen von Cairns. Im Grunde laesst sich sonst nur erzaehlen, dass wir viel am Pool gechillt haben, ein wenig shoppen waren und ansonsten ab und zu nachts die Clubs unsicher gemacht haben...und ich habe tatsaechlich ueberreden lassen, was zu machen, was ich noch nie gemacht habe und was ich dachte, dass ich auch nie in meinem Leben machen werde. Am letzten Abend von Betty (Schweiz) waren wir natuerlich Abschied feiern mit ein paar Leuten und Betty hat es geschafft mich und eine Deutsche, deren Namen ich nicht nennen darf, zum Wet T-shirt Kontest zu ueberreden. Mein Gott, war das ein Spass. Betty hat sogar gewonnen (was bei einer Groesse von F nicht verwunderlich ist) und wir haben die 150$ gewonnenen Dollar zu einem Grossteil in Alkohol umgewandelt. Fotos existieren natuerlich auch, werde ich aber nicht hochladen. Die bleiben in meinem Privatalbum...und in knapp 3 Monaten stehe ich als Lehrerin vor ner Klasse :-D Ich schrei mich weg. Hilarious!

Na ja, wie auch immer. Am letzten Donnerstag hat dann mein Tauchkurs angefangen mit Theorie und Test und Geraeteschulung und allem drum und dran. Erst ging es also in die Klasse und in den Pool und am Samstag ging es dann fuer weitere drei Tage zum Great Barrier Reef tauchen und die Abschlusstests bestehen. Oh man. Ich bin jetzt zertifizierter Open Water Diver und darf ueberall auf der Welt bis zu 18m tief tauchen. Den Adventure Diver (30m) konnte ich leider nicht machen, weil ich mir auf dem Boot ne fette Erkaeltung zugezogen habe und den Druckausgleich am letzten Tag einfach nicht mehr hinbekommen habe. Bloed. Aber Open Water ist ja eigentlich auch genug. Ich habe soooo viele Fische gesehen, grosse, kleine, Nemos, Rochen, Meeresschildkroeten und Haie. Das war so wahnsinnig schoen. Eine andere Welt. Fotos folgen. Aber hey, mir war trotz Tabletten die meiste Zeit schlecht auf dem Boot. Das ging gar nicht. Deshalb war es doch ein bisschen mehr Stress als Erholung. Trotzdem wuerde ich es sofort wieder machen. Das absolute Highlight war das Nachttauchen. Da sind wir alle mit Taschenlampe und Blinkern ausgeruestet abgetaucht und haben uns die Unterwasserwelt mal bei Nacht angeschaut. Da gucken dich tausend rote Augenpaare (Krebse) an. Das ist schon gruselig und die ganzen Jagdfische kommen raus. Und es ist echt gruselig, wenn du deine kleine Taschenlampe aufs Blaue richtest und auf einmal ein Haie durch den Lichtkegel schwimmt. Uahhh. Aber das Ganze ist so surreal, dass du einfach gar keine angst hast. Es war auf jeden Fall ein unglaubliches Erlebnis.

 Na ja, jetzt bin ich auf jeden Fall wieder in Cairns, hab immer noch Druck auf den Ohren und die Welt bewegt sich. Gleich geht es Richtung Darwin. Bin schon gespannt, was mich als naechstes erwartet. Jetzt wird das Leben auf jeden Fall erst mal wieder ruhiger, was ich echt gebrauchen kann.


14.11.2010 - Richtung Cairns

Allgemein — posted_by australia2010 @ 05:35

Oje, oje, das mit gegen die Landkrankheit ankaempfen hat wunderbar funktioniert...na ja. Es war ein bisschen wie bei den 10 kleinen Jaegermeistern...jedes Mal, wenn wir die Bar gewechselt haben, waren es wieder ein paar weniger. :-D Wer weiss, wo die versackt sind. Auf jeden Fall war lusitg, weil uns auch noch England und Mexiko zum Feiern in die Arme gelaufen sind. Juhuuu. Aber das war es dann auch erst mal mit unserer trauten Runde. Manche wissen noch nicht, wo sie als naechstes hin unterwegs sind, andere mussten die Whitsundays Tour noch machen, and so on.

Am naechsten Morgen ging es dann mit leichten Kopfschmerzen weiter Richtung Cairns. Auf zum naechsten grossen Abenteuer, aber mit Zwischenstopps. Den ersten Uebernachtungsstopp haben wir in Townsville eingelegt. Wir hatten kurz ueberlegt noch nach Magnetic Island ueberzusetzen, aber wir haben genug von der hiesigen Natur gesehen. Dann wollten wir einen kleinen Berg erklimmen, dazu waren wir aber zu faul, weil zu warm und so haben wir beschlossen erst mal was zu essen zu kochen. Direkt an der Promenade gab es Parkplaetze for free. So schraege in Fahrtrichtung. Da wir aber natuerlich nicht auf der Fahrbahn kochen wollten, sondern Richtung Promenade haben wir mal falsch herum eingeparkt. Da brachte uns dann unser erstes und letztes Knoellchen. "Gefaehrdung des Strassenverkehrs", da Unfallgefahr beim AUsparken...ja klar.

Na, auf jeden Fall haben die Pfannkuchen geschmeckt und die Schweiz haben wir auch noch getroffen. In der Stadt hab ich dann auch endlich einen Bikini unter 80$ Dollar gefunden. Dafuer steht Australia drauf und der Kibini besteht aus der australischen Flagge. :-D Herrlich! Ich renne hier rum, wie der groesste Patriot, waere ich Australier. Uebernachtet haben wir dann am Ende der Promenade am oeffentlichen kostenlosen Schwimmbad. Unsere Absicht liegt auf der Hand....Schlafen, schwimmen, duschen, weiter. Das hat auch soweit eigentlich funktioniert bis auf das uns die Security beim Schlafen gestoert hat. So gegen 2 Uhr haemmerte es auf einmal an unser Fenster. Johanna stand dierekt senkrecht im Bett :-D Aber nach der Schocktherapie mit dem tuerkischen Militaer in der Tuerkei vor meinem Zelt, juckt mich australische Security so irgendwie gar nicht mehr. Wir sind also ausgestiegen mit eher wenig an und haben einen auf hilflos gemacht. Wir durften natuerlich stehenbleiben. Der Rest der unerlaubten Gaeste auf dem Parkplatz musste leider fahren :-D Auch mal schoen ne Frau zu sein.

Am naechsten Tag ging es wie beschrieben nach Schwimmen, Dusche und Fruehstueck weiter nach Mission Beach. Kein wirklich schoenes Oertchen. Dafuer eine atemberaubende Aussicht von allen Seiten aufs Meer. Leider ist das Meer spaetestens seid Hervey Bay absolut tabu wegen den Quallen. Zu bloed! Na, wenigstens Aussicht hat man. Vorher waren Johanna und ich so richtig im Regenwald...mit Regen und Wasserfall und schoenen Schmetterlingen und Wasserschildkroeten in einem Nationalpark. Das war nett. Wollte ich nur mal festgehalten haben. Wir haben daher die Schweizer gen Abend im Hostel besucht, Kniffel gespielt und Plaene fuer die kommenden Tage geschmiedet. Eigentlich wollten wir ja Wildwasser Rafting machen. Aber es war irgendwie zu teuer, auch wenn man den ganzen Tag unterwegs ist. Das kann ich, glaube ich, wirklich mal guenstiger in Europa machen. Ausserdem muss ja noch was uebrigbleiben, was ich nach Australien noch machen kann...sonst habe ich schon alles erlebt in meinem kurzen Leben :-D

Am letzten Tag vor Cairns ging es nach Kurinda, das heisst ein bisschen durchs Landesinnere, was wiederum Regenwaelder und Wasserfaelle bedeutet. Schoen. Nur leider ist uns kein Kasuar begegnet. Das ist ein riesiger Urwaldvogel, der hier noch frei lebt. Muesst ihr unbedingt mal googlen. Ich hab ihn einmal im Zoo gesehen. Das ist ein Geschoss. Da bekommt man eine Vorstellung von der Urzeit! Wasserfaelle haben wir eher abgeklappert. In vielen konnte man nicht schwimmen und wenn, waren einfach zu viele Touris da. Letzte Nacht in Kurinda war eher seltsam. Irgendwie haben wir nicht so richtig das beste Oertchen zum Schlafen gefunden und da lief irgendwie viel Pack rum. Zum Glueck war die Touriinfo ein bisschen ausserhalb. So konnten wir dort auf den Parkplatz fahren, was uns am naechsten Morgen zur Attraktion eines Busses voller Japaner machte. Aber gut. Wir haetten Eintritt verlangen sollen.

 


08.11.2010 - Whitsunday Islands

Allgemein — posted_by australia2010 @ 06:47
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So, kommen wir nun ueber Umwegen zu unserem naechsten Ziel, den Whitsunday Islands. Am Morgen unserer Abfahrt von Hervey Bay sprang zum dritten Mal unser Wagen nicht an, weswegen wir erst mal bei „Jucy Car“ anriefen, die uns dann sowas wie der australischen ADAC vorbeigeschickt haben, der unsere Batterie ausgetauscht hat. Seitdem haben wir keine Probleme mehr. Herzlichen Dank.

Ziel des Tages war Agnes Water, bzw. Town of 1770, wo seinerzeit James Cook zum ersten Mal in Australien gelandet war. Der Ort war aber eine grosse Enttaeuschung. Eigentlich gab es nicht wirklich was zu sehen und zu tun, weshalb Johanna und ich uns erst mal in die wunderhuebsche Strandbar fuer Abendbrot und Bierchen verzogen haben. (Nein Mama, so viel trinke ich gar nicht...) Am naechsten Tag regnete es dann, was uns dazu veranlasste ein paar Kilometer zu reissen. Bei unserem Stop in Rockhampton haben wir dann noch Liz und Jack von der Fraser Island Tour wiedergetroffen mit denen wir zusammen Sushi essen waren, was hier im Uebrigen schweineguenstig ist. Den Abend und die Nacht haben wir dann in Mackay verbracht, wo es aber auch nichts spannendes gab. Noch nicht mal nen vernuenftigen Strand. Dafuer hat Mackay als groesstes Zuckerrohranbau- und –verarbeitungsgebiet eine tolle Feldlandschaft und ueberall riecht es nach heissem Zucker, was hungrig auf gebrannte Mandeln macht. Da wir schon frueh von Mackay aufgebrochen sind, kamen wir relativ frueh in Airlie Beach an, der Hafenstadt zu den Whitsunday Islands. Man muss sich vorstellen, dass  man die ganze Zeit an Feldern entlangfaehrt, keine Spur vom Meer, dann biegt man rechts ab, faehrt weitere 8km, ueber einen Huegel und ploetzlich liegt vor einem das schoenste blau der Welt. Johanna und ich waren sprachlos, Kinnlade lag sozusagen auf dem Boden. Sooooo schoen! Dann tuckerst du am Hafen vorbei und denkst: Wen muss ich umbringen um so ein Boot besitzen zu koennen, geschweige denn, hier leben zu koennen. Hier koennte ich auf jeden Fall eine kleine Zeit lang verbringen.

Beim Einchecken fuer die Trimaran Tour haben wir auch prompt 8 Leute (Deutschland, Schwitzerland, Frankreich, Japan und Irland) vom Fraser Island Trip wiedergetroffen und fanden es schon ziemlich lustig auch den zweiten Trip zusammen zu verbringen. Der Tag verlief in allem sehr chillig direkt am Meer, wo einem aber eine grosse Zahl von Warnschildern entgegenspringen, die einen fuer verrueckt erklaeren ohne Schwimmanzug in diesem Meer zu baden aufgrund der Quallen. Ueberall stehen auch Behaelter mit Essig und Notrufsaeulen fuer den Notfall, was mich dazu veranlasst hat, wir das Meer nur von aussen anzugucken.

Am naechsten Tag (06.11.) hiess es dann einchecken auf dem Trimaran. So weit, so gut. Ich fragte mich nur die ganze Zeit, ob ich auch wirklich genug Reisetabletten mithatte. Wir waren insgesamt mit 24 Leuten auf dem Trimaran plus Captain, Skipper und Koechin, wovon Skipper und Koechin auch Backpacker waren, die nur eine zeitlang auf dem Boot angeheuert hatten. Schlaftechnisch sah das Ganze so aus, dass jeweils 6 Leute, aufgeteils auf jeweils 3 Kabinen in den Fluegeln des Trimaran geschlafen haben und die anderen im Bauch des Hauptschiffes. Johanna und ich hatten unser Grab im linken Fluegel vorne, denn groesser waren die sogenannten Kabinen nicht. Und rauskommen war auch eher mit klettern verbunden, was mich ein bisschen vor der Nacht grauen liess. Also, waere ich nur 1,60m gross, waere ich nie im Leben wieder da rausgekommen. Am ersten Tag segelten wir dann zu unserem ersten Korallenriff, wo wir mit Taucheranzug, Brille und Schnorchel die Unterwasserwelt erkundeten. Viele bunte Fische, grosse, kleine, Korallen. Echt schoen, wenn man das erste Mal sowas sieht, auch wenn viele Korallen tot waren. Aber es ist einfach auch mal spannend Korallen anzufassen und zu fuehlen, wie sich diese bewegen. Nach 30 Minuten wurde es aber definitiv zu kalt im Wasser und damit ging unsere Fahrt dann weiter zu unserem Ankerplatz fuer die Nacht. Erstaunlicherweise hatte ich nur morgens um 11Uhr eine Reisetablette genommen und den Rest des Tages wirklich ganz gut ohne Tablette ueberstanden. Abends gab es dann schoen lecker Spaghetti Bolognese, die den Magen fuellte und das Meer, wo wir vor Anker lagen, war wirklich einigermassen ruhig. So lagen wir dann in den Netzen und haben gequatscht. Ich hing eher so meinen Gedanken nach und liess die letzten Tage noch einmal Revue passieren...und da...ploetzlich....Gitarrenklaenge. Juchuuuuu! Dave, der Skipper, hatte eine Gitarre dabei und ich kann es nicht anders sagen. Ich war hin und weg. Er spielte zum einen wirklich gut und wir waren uns alle einig, dass er eine grandiose Stimme hatte...wie ein guter Whiskey, wenn ich es mit irgendwas vergleichen sollte. (Ich sollte wirklich mit dem Alkohol sparsamer umgehen.) Also lagen wir ploetzlich fast alle nur noch auf einer Seite des Trimarans im Netz, hoerten Dave beim Spielen und Singen zu (keiner wollte ihm reinsingen) und haben Sterne geguckt. An diesem Abend haben wir, glaube ich, alle, die Sternschnuppe unseres Lebens gesehen. Die Sternschnuppe leuchtete richtig hell, war fuer bestimmt 4 Sekunden zu sehen, zog einen ewig langen Schweif hinter sich her und versprang in den letzten Milisekunden noch in zwei Teile. Wahnsinn. Was ich mir gewuenscht habe, verrate ich natuerlich nicht!

Auf jeden Fall spielte der gute Mann wieter um sein Leben, die Songs wurden immer ruhiger und so langsam aber sicher fielen uns allen die Augen zu. Kurz bevor ich dachte, ich muesste jetzt mal schlafen gehen, zauberte Dave 5 Matratzen hervor und damit hatte sich die Frage, ob Grab oder Sternenhimmel erledigt. Es wurde zwar ein bisschen eng. Vor allem, weil sich unsere Ecke mit 3 Leuten eine Decke teilte, aber eng ist ja auch gemuetlich! Das war auf jeden Fall der beste Abend / die beste Nacht in Australien bisher.

Am naechsten Morgen sind wir dann zum offiziell 2 schoensten Strand der Welt gefahren, zum Whitehaven Beach, der nicht aus Sand, sondern aus superfeinem weissen Quarz bestand. Es war wirklich schoen und alle Strandfotos, die ihr im Whitsunday Album entdeckt, sind von diesem Strand. Leider wurden dort natuerlich auch viele Touristen hingekarrt, was das Gefuehl am zweitschoensten Strand der Welt zu sein, ein wenig truebte und das Wetter spielte auch nicht ganz mit. Es war zwar immer noch war und Bikini Wetter, leider aber auch sehr bewoelkt. Aber wir hatten unseren Spass, haben lustige Fotos geschossen und uns entspannt.

Spaeter am Tag fuhren wir dann zum letzten Schnorchelparadies fuer diesen Trip und weil es doch nicht so warm war wegen dem Wind und keine Sonne und so, war ich kurz davor, nicht mit schnorcheln zu gehen. Gluecklicherweise hab ich es dann aber doch gemacht und WAHNSINN. Also richtiges Tauchen kann nicht mehr viel schoener sein. Tausende von Fischen. Grosse, kleine, dicke, duenne, bunte, einfarbige, gebogene, platte, was weiss ich. Wahnsinn. Einfach nur toll und eine umwerfende Unterwasserwelt aus ganzen Korallenwaeldern. Da hat das Tauchen einfach nur Spass gemacht und man wollte gar nicht mehr raus. Der kroenende Abschluss war eine Meeresschildkroete, die die Schweizer Maedels entdeckt haben und mit der ich ein Stueck geschnorchelt bin, nebenher und obendrueber. Die hat sich von dem ganzen Trubel nicht stoeren lassen und das wuede ich wohl auch nicht, wenn ich so lang waere, dass ich mir selbst von den Knien bis zum Kopf reichen wuerde, als Schildkroete wohlgemerkt. Die war soooo riesig und sooo schoen. Wahnsinn. Einfach nur total genial! Gut, dass ich diesen Trip gemacht habe. Dieser letzte Schnorchelgang war dann auch erst mal Gespraechsthema Nummer eins und alle gesehenen Fische wurden auf den grossen Tafel im Schiff gesucht. Leider verschlechterte sich das Wetter immer mehr, was draussen schlafen dieses Mal unmoeglich machte und auch die Stimmung war eher entspannt und chillig, was alle relativ schnell schlaefrig machte. Auch an diesem Tag hatte ich im Uebrigen nur eine Tablette genommen. Wunderbar.

Am naechsten Morgen wurde ich dann davon wach, dass der Motor des Schiffes lief und mein Bett im Fluegel ein wenig abhob um mit einem herrlichen Knall in eine kleines Wellental zu klatschen, zudem realisierte ich, dass es regnete. Sturm. Na toll! So moechte man doch morgens eigentlich nicht wach werden. Aber ich hatte wohl laenger geschlafen, als jeder andere, denn als ich durch den Regen zum Hauptbauch des Schiffes lief, waren irgendwie schon alle wach. Na gut. Die Rueckfahrt verbrachten dann die meisten im Schiffsbauch um nicht nass zu werden. Dafuer wurde den meisten aber, oh wunder, schlecht. Ich hingegen stand schoen mit nem Pott Kaffee und Regenjacke draussen und sah immer Meer, Himmel, Meer, Himmel, Meer, Himmel. Nach 2 Stunden waren wir dann wieder im Hafen und auch das Wetter hat sich beruhigt und ueber meine ganze Freude, wie gut ich doch wider erwarten diese ganze Segeltour ueberlebt hatte, gesellt sich bis jetzt das Gefuehl der Landkrankheit. Alles schaukelt...die ganze Zeit. Was es ein bisschen besser gemacht hat, war Fish and Chips und 3 Glaeser Bier (morgens um 11 wohlgemerkt). Man muss ja irgendwas dagegen tun.

Wie es nun genau weitergeht, wissen Johanna und ich noch nicht so genau. Aber anscheinend finde ich mich wohl in zwei oder drei Tagen, laut Johanna, beim WildwasserRafting wieder. Irgendwie muss man die Zeit ja umbekommen :-D Heute Abend treffen wir uns erst noch mal mit der gesamten Crew um gemeinsam gegen die Landkrankheit anzukaempfen. In diesem Sinne...Prost, Cheers, Salut und Skal!


05.11.2010 - Fraser Island

Allgemein — posted_by australia2010 @ 05:50
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Puh, ich hab so viel zu erzaehlen. Wo fange ich an? Und ueberhaupt...wo habe ich letztes Mal aufgehoert?

Ich fange einfach noch mal bei Fraser Island an, weil, ausser, dass ich geschrieben habe, dass es gut war, habe ich, glaube ich, nichts geschrieben. (7 Kommas in einem Satz mit 25 Woertern...das soll mir mal einer nachmachen! :-D )

Also, wie ich schon geschrieben habe, war abends grosse Party und um 6:45Uhr mussten wir alle parat stehen. Da hat dann auch der ein oder andere „Hauptfahrer“ aufs Fahren verzichtet, weil der Alkoholspiegel wohl noch nichts ganz unten war. Ganz vorne mit dabei waren natuerlich unsere Englaender. Wie auch immer. Um 6:45Uhr gab es erst noch mal eine kurze Einfuehrung zu den Fahrzeugen und einen „Aufklaerungsfilm“, wie man sich auf der Insel zu verhalten hat...bzw. nicht im Meer schwimmen wegen den Haien und den RIPs (Stroemungen), Dingos nicht fuettern und NIE alleine durch die Gegend latschen wegen allen moeglichen Tierchen. Gut, verstanden!

Danach hatten alle noch einmal Zeit ihr restliches Zeug zu packen und die Einkaeufe, die Autoweise gemacht wurden, abzuholen. Um 9 Uhr setzte sich die Karawane dann in Bewegung. Wie bereits gesagt, alles in allem eine lustige Truppe bis auf einen Typen, der am Vorabend meinte sich als Hauptfahrer eintragen zu muessen, obwohl er noch nie einen Schaltwagen, geschweige denn einen 3 Tonnen Gelaendewagen, geschweige denn weitere 7 Personen gefahren/transportiert hat. Der Wagen und wir mussten also leiden (ein Hoch auf Reisetabletten) und jegliche Ratschlaege wurden einfach ueberhoert. Jetzt denkt man ja, kann einem im Grunde ja egal sein, aber wir hatten 60$ Kaution fuer den Wagen hinterlegt und die wollten wir natuerlich wieder zurueckbekommen. Im Weiteren fiel der Typ ohnehin fast nur noch dadurch auf, dass er weder beim Kochen, noch spuelen, noch aufraeumen oder sonstwas half. Wir haetten ihn am ersten Abend einfach sturzbetrunken im Sand bei den Dingos schlafen lassen sollen. Dann waer er wenigstens weg gewesen. So stach er nur noch bei der GESAMTEN Gruppe negativ auf, als er am ersten Abend im Vollrausch eine Toilettentuere eingetreten hat, was er allerdings nicht zugegeben hat und wir ALLE mit 3$ von unserer Kaution geradestehen mussten...auch wenn 3$ nicht weh tun...trotzdem! Aber was verschwende ich so viel Zeit und Zeilen mit so einem A.... Kommen wir doch lieber zu den positiven Seiten des Trips.

Mit der Faehre ging es also rueber nach Fraser Island und dann erst mal schoen am Strand entlang (Fraser Island hat einen 75km langen Strand.). Unseren ersten und einzigen Stop an diesem Tag machten wir an einer Stelle vom Strand, von der man ueber eine Sandduene an einen See laufen konnte. Sandduene und See sind auch auf einem Foto zu entdecken. Hier haben wir dann schoen 2 Stuendchen gechillt und geplantscht. Leider habe ich im Ganzen von Fraser Island nicht so viel Bilder geschossen, da diese Insel fast NUR aus Sand besteht und der Kamerakiller Nummer 1 ist. Vom See zurueck, wo ich uebrigens den richtigen Weg genommen hatte, wo alle sagten, da sei kein Weg (wenn ich eines bei den Pfadfindern gelernt habe, ist, dass ueberall ein Weg ist) und daher einen riesen Umweg gelaufen sind, gab es erst mal einen Snack, wobei der Begriff „Sandwich“ gleich eine ganz neue Bedeutung bekam. Im Camp angekommen hat jedes Auto“ sozusagen ein eigenes Zelt bezogen, Kochzeug wurde zur Verfuegung gestellt und einen BBQ Grill gab es auch, sowie eine Lagerfeuerstelle. Was wuenscht sich das Pfadfinderherz mehr?...richtig, eine Gitarre. Die hatte natuerlich niemand dabei, dafuer aber unsere australischen Nachbarn, bei denen ich mich dann doch haeufiger des Abends aufgehalten habe. Nach dem Abendessen haben sich auf jeden Fall erst mal alle ums Feuer versammelt, nur mein Auto beschloss ein lustiges Trinkspiel mit dem Namen „Fuck the dealer“ zu spielen. Der Dealer hat bei dem Spiel mit etwas Glueck immer gewechselt, aber ich hatte wohl kein Glueck. Der Dealerbutton blieb sozusagen an mir kleben und am Ende hatten alle so viel Mitleid mit mir, dass alle getrunken haben, wenn ich trinken musste. Danach hatte ich erst mal den Goon (Wein in Plastiksaecken) auf. Aber zum Glueck bin ich ja schon alt und weiss, wann bei mir Schluss ist. Leider wussten dies 50% unseres Zeltes. Na ja. Nach dem Spiel kamen dann zum ersten Mal die Australier mit Gitarre und Bierbon vorbei und da war dann ganz vorbei mit lustig. Ich sass da lieber am Feuer und habe saemtliche Klassiker wie „Breakfast at Tiffany’s“, „Wonderwall“ usw. lustig mitgetraellert bis eigentlich fast alle im Bett waren. Auf dem Weg in mein Bett sind mir dann aber Marc und Moby in die Arme gelaufen, wobei Moby sowas von daneben war, dass Marc und ich beschlossen uns Oberkoerper und Beine zu schnappen um den Armen erst mal ins Bett zu tragen. Das war somit Tag Nummer 1. Tag Nummer 2 begann fuer viele erst mal sehr verkatert und ich glaube, niemand genoss die Autofahrt so sehr wie ich mit meinen Reisetabletten. Unser erstes Ziel war der Indian Point, von wo man eine herrliche Aussicht ueber den Ozean hatte, Riffhaie beobachten konnte und sogar eine Meeresschildkroete habe ich gesehen. Am diesem Tag war im Uebrigen mein Fahrtag, was den Tag ohnehin kroente. Ihr koennt euch gar nicht vorstellen, was es fuer ein wunderbares Gefuehl es ist, mit 60 Sachen am Strand entlangzufahren und links die Duenen und rechts das offene Meer zu haben. Wahnsinn. FREIHEIIIIIIIT!

Weiter ging es zu den Champagner Pools, Meerwasserloecher die durch die Wellen, die in die Pools klatschten ihren Namen haben. Leider bin ich auf dem Weg zu den Champagner Pools steckengeblieben, was mir dann doch nicht mehr sooo peinlich war, weil sogar der Guide 3 Anlaeufe brauchte, bis er den Wagen den Sandberg hinaufbekam. Auf dem Rueckweg, den Sandberg wieder hinunter, haette Johanna uns bald alle umgebracht, weil sie es durch ihre rasante Fahrweise soweit gebracht hatte, das 3 Tonnen Fahrzeug mit 8 Leuten Besatzung auf zwei Raedern fahren zu lassen. Muss auch spitze ausgesehen haben, haben wir uns nachher von denen hinter uns erzaehlen lassen. Leider gibt es kein Video.

Auf dem Rueckweg zum Camp haben wir dann noch Muscheln ausgegraben, die Toni, unser Guide, spaeter am Abend mit Knoblauch, Sojasosse und was auch immer herrlich fuer uns zubereitet hat. Koestlich! Der Abend wurde dann auch deutlich ruhiger als der Vorherige.

Am letzten Tag unseres Abenteuers ging es noch zu zwei Seen, wovon in einem Wasserschildkroeten rumschwammen, aber direkt in Deckung gingen, wenn wir uns dazugesellt haben und als Hoehepunkt zum Lake Mc Kenzie. SO EIN GEILER SEE. Weisser Sand, turkisfarbenes Wasser. Wenn ihr in dem passenden Fotoalben einen See findet, auf den diese Beschreibung passt, dann ist es Lake Mc Kenzie. Wahnsinn!

Von dort aus, ging es dann zurueck zum Nomads Hostel. Auch dieser letzter Abend verlief eher ruhiger mit Quiz im Hostel, was unser Team natuerlich gewann und damit wieder eine zeitlang mit alkoholischen Getraenken versorgt war. Johanna und ich schliefen uebrigens wieder im Auto, statt im Hostel, wie am Tag vor Halloween. Es ist ja so schoen nachts seine Ruhe zu haben!


04.11.2010

Allgemein — posted_by australia2010 @ 04:02

Es wird immer, immer besser in Australien.

Wie in meinem letzten Eintrag berichtet ging es weiter gen Hervey Bay fuer den Fraser Island 4WD Trip. Weil Johanna und ich aber auf dem Weg festgestellt haben, dass wir uns im Datum vertan haben, konnten wir noch einen Zwischentag in Rainbow Beach einlegen.

In Rainbow Beach angekommen haben wir uns einen Permit fuer den Nationalpark Campingplatz abgeholt und haben unseren Jucy Car direkt in den Duenen hinter dem Strand geparkt. Johanna kam gegen Abend auf die glorreiche Idee...man koennte ja am Strand joggen gehen. Wir haben uns ja schon lange nicht mehr bewegt....OK.

Also, T-shirt ueber Bikini und schoen barfuss am Strand entlanggejoggt. Kann jetzt wieder einen Haken machen : Am Strand joggen...check! Und ja, es waren mehr als 5 Minuten!!!

Das naechste Spinnenfoto, was ihr in meinen Alben entdeckt, stammt uebrigens von den hiesigen Toiletten. Die war riesig...die konnte mich schon angucken. Und Spinnen, denen ich in die Augen gucken kann, waehrend diese einen Gecko verspeisen, sind mir definitiv suspekt.

Am naechsten Tag kam die naechste glorreiche Idee. Zum Nationalpark gehoerten auch Wanderwege, wovon einer zu einem 9 Kilometer entfernten See fuehrte (wir dachten im Uebrigen erst, es waere ein 9 km Rundweg. Pustekuchen!) Wie auch immer hatten wir uns fuer noch mehr Bewegung entschieden, Wandersachen angezogen und ab gings. Aufgrund des Irrtums waren es dann aber ja doch 18 km, statt 9km und da wir nichts zu essen mithatten und erst wieder um 15Uhr (10Uhr losgelaufen) am Auto ankamen, hing uns der Magen in den Kniekehlen und wir haben beschlossen uns von nun an erst mal nicht mehr zu bewegen :-) Aber man muss sagen, der Weg war wirklich wunderschoen und ging mitten durch den Regenwald!

Nachdem wir unsere Maegen dann wieder egfuellt hatten, ging es nach Hervey Bay, wo wir auch um 18 Uhr spaetestens sein sollten. Also, Beeilung. Es war an diesem Tag samstag, der 30.10. und das Hostel hatte beschlossen, Halloween um einen Tag vorzuziehen. Da wir kurz vor kanpp ankamen hatten wir leider keine Zeit mehr uns ein passendes Kostuem zu besorgen, dafuer haben wir England (Marc und Moby) und Mexiko (Sergio) wiedergetroffen. Marc und Sergio im Bastroeckchen mit Kokosnuss- bzw. MuschelBH und Moby als Marge Simpson. :-D Wir haben uns weggeschrien vor Lachen. Herrlich. Und die Party war nur geil. Absolut nur geil. All you can drink...10$. Und hoch die Tassen.

Am 31.10. um 6:45Uhr ging dann unser Fraser Island Trip los, wobei auch Marc und Moby mit von der Partie waren. Wir waren insgesamt 25 Leutchen, die auf 4 4WD Jeeps aufgeteilt wurden. Unser Auto bestand nur aus Englaendern und Amerikanern, aber erstaunlicherweise klappte alles hervorragend.


28.10.2010

Allgemein — posted_by australia2010 @ 06:54

Ich bin dem Busch entkommen!!!

Johanna und ich waren die letzten drei Tagen im australischen Dschungel im Gagaju Busch Camp. Es war ein bisschen wie: Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!

Erste Feststellung: Das Moskitospray hilft tatsaechlich und das ist auch gut so!

Zweite Feststellung: Es gibt viele verschiedene Spinnenarten, die viel gross sind!

Den ersten Tag im Buschcamp haben wir damit verbracht auf Entdeckungsreise zu gehen. Und wenn ihr glaubt, dass auf einem Campingplatz manchmal schon komische Gestalten rumlaufen, dass koennt ihr jetzt drueber nachdenken, wie das wohl in einem BUSCH CAMP aussieht. Ich glaube, dass mindestens die Haelfte der Menschen, die dort anscheinend leben, gesuchte Verbrecher sind. Aber nett sind se alle. 

Da wir am gleichen Tag wie zwei Englaender (Moby und Marc), zwei Schweden Pernilla und Bjoern) und ein Mexikaner (Sergio) angekommen sind, waren wir auch gleich mal in einem "Team", was so viel bedeutete, dass wir die naechsten 2 Tagesausfluege zusammen unternommen haben.

Am Tag zwei ging es mit 3 Kanus den angrenzenden Fluss hinunter, der eine unglaubliche Aehnlichkeit mit dem Amazonas hatte (auch wenn ich den Amazonas wieder nur aus dem TV kenne). (By the way: Es gibt so viele Orte, wo ich noch hinmuss.) Nach 7 Km muendete der Fluss in einen riesigen See, der an den meisten Stellen aber nicht tiefer als einen knappen Meter war. Ich bin also mitten im See ausgestiegen und stand bis zu den Knien im Wasser. War ein lustiges Gefuehl. So funktioniert also die Sache mit dem "Uebers Wasser laufen".

Den Mittag haben wir dann am Strand dieses Sees verbracht um dann wieder zureuckzupaddeln begleitet von Mobys Entertainment Programm. Im Camp hab ich dann erst mal eine Dusche genommen...zum Glueck warm...dafuer aber mit Spinnen groesser als diese dicken schwarzen Kellerspinnen, wenn ihr wisst, was ich meine. Aber die tun ja nix...

Am Tag zwei gin es die andere Richtung den Fluss hinauf bis zum naechsten See. Von dort bestand dann allerdings die Moeglichkeit zum Meer zu laufen, was wir natuerlich getan haben. Ziel war ein Wellenbad. Der Strand war traumhaft schoen und es waren fast keine Menschen da. Wenn, dann ist mal jemand vorbeigelaufen. Und in diesem Meer hab ich mir gewuenscht ein Surfbrett zu haben. Herrlich! Irgendwann, ich war gerade damit beschaeftigt eine Wasserschildkroete in den Sand zu bauen (statt Burg, weil ich keine Foermchen dabeihabe :-), laeuft auf einmal eine Karawane Kamele an uns vorbei. Ich moechte hinzufuegen, dass ich noch keinen Alkohol getrunken hatte. Es ist schon alles ein bisschen sehr seltsam hier in Australien. Kurz darauf wiederum kamen zwei ziemlich gutaussehende Surfer und stellten Huetchen am Strand auf mit "Closed area". Aha. Dann wiederum kam eine Schulklasse mit Surfboards am Strand an. Also, wenn das eine normale Schulklasse war und die Surflehrer normale Lehrer...dann muss ich vielleicht doch ueberlegen, meine Karriere als Lehrer in Australien zu beginnen. Nett! Einfach nur nett!

Alles in allem hatten wir also grossen Spass. Die Abende waren lustig bis feuchtfroehlich und man hat Adressen und Einladungen in die diversen Laender ausgetauscht. 

Fazit: Busch Camp sollte man mal gemacht haben. (Fotos folgen)

Nun, also heute, sitzen Johanna und ich in Gympie und werden gleich mal die Macadamia Nussfabrik besuchen und guenstig Nuesse abstauben. Der Tipp kam im Uebrigen von dem Typen von der Info in Gympie, ein alter Kauz mit Cowboy Hut. Lustig ist im Uebrigen auch, dass von ihm der Tipp kam, wo man schoen fuer umsonst wieder die Nacht verbringen kann mit oeffentlichen Duschen und Toiletten direkt am Parkplatz. Danke!

Morgen geht es dann weiter nach Harvey Beach und von dort aus zum Trip nach Fraser Island.


22.10.2010

Allgemein — posted_by australia2010 @ 14:23

Meine Guete, habe ich lange nicht mehr geschrieben...aber es gab eigentlich auch nicht so viel Neues zu berichten.

Also, mein Dienst an der Farmfront ist seit Montag beendet, ich bin um einige Dollar und viele Erfahrungen reicher und werde ab morgen den Rest der Ostkueste unsicher machen.

Ich bin also, weil es hier nicht so viele Strassen von Cunnamulla zurueck an die Ostkueste gibt, wieder in Brisbane, couchsurfe zum dritten Mal bei Steve, der wohl mittlerweile denkt, er wird mich gar nicht mehr los und habe Johanna, eine Ex-Kommilitonin, geplanterweise hier getroffen.

Morgen holen wir uns fuer drei Wochen einen der beliebten Juicy Miet-Campervans mit Bett, Kochplatte, Kuehlschrank und DVD Player (warum soll man sich auch die Gegend oder abends die Sterne angucken) und gurken Richtung Cairns. Ungeplanter...aber auch irgendwie geplanterweise haben wir dann gleich noch eine 3Tage/2 Naechte Adventure Tour auf Fraser Island gebucht (wo es den feinsten Sand der Welt gibt) sowie eine 3 Tage/2 Naechte Katamaran Tour um die Whitsunday Islands inclusive diverse Schnorchelausfluege und da wir so gute Kunden waren haben wir gleich noch eine 3 Tage/2 Naechte Dschungelcamp Tour fuer umsonst dazubekommen, sowie 100$ Erlass auf die Automiete....da soll noch mal einer sagen, dass Australien teuer ist. :-D (Wie viel der ganze Spass jetzt im Endeffekt gekostet hat, sage ich lieber nicht, aber es ist immer noch Geld von der Farmarbeit uebrig uuuuuund wir sparen Hostelkosten.)

Um euch auch gleich mal ueber die naechsten Steps der Reise auf dem Laufenden zu halten, falls ich die Katamarantour ueberlebt habe und mir nicht saemtliche Innereien aus dem Leib gewuergt habe, hier ein kleiner Ueberblick:

In Cairns angekommen habe ich mir vorgenommen einen Tauchkurs in und um das Great Barrier Reef herum zu machen und einfach mal ein bisschen am Strand zu chillen. Hier wird es naemlich gerade furchtbar WARM!!!

Von Cairns aus fliege ich dann nach Darwin und speziell in den Kakdu Nationalpark um ein passendes Krokodil fuer die perfekte Handtasche zu jagen...vielleicht guck ich sie mir aber auch nur an.

Von Cairns aus, gibt es 2 Plaene. Der Erste waere mit dem Ghan-Express (Zug) zum Ayers Rock zu fahren, was man aber nur machen sollte, wenn man nicht viel Besseres vorhat, weil das eben nur Touristengedoens ist. Ausserdem, wer hier den ein oder anderen Termitenhuegel sieht, diesen fotografiert und grosszoomt...der hat eigentlich auch schon den Ayers Rock gesehen...wo wir zu meiner Theorie kommen, dass der Ayers Rock nichts weiteres als ein urzeitlicher Termitenhuegel ist. Aber lassen wir das mal so stehen.

Plan zwei sieht vor, vielleicht mal Urlaub von Urlaub in Form eines Wochentrips zu den Fiji Inseln zu machen. Recht preiguenstig, Blumenkette beim einchecken ins All-inclusive Hotel direkt am Traumstrand inklusive! Ich denke, ich praeferiere Plan zwei. 

Von den Fiji Inseln geht es dann direkt in den kalten Sueden (alles andersrum hier) nach Adelaide, wo ich mir wohl noch mal ein Auto miete und die schoene Great Ocean Road entlangcruise und vielleicht auch mal wandern gehe. Wofuer habe ich sonst das EIn-Mann Zelt mitgeschleppt?

(Weihnachten und) Silvester werde ich dann im Melbourne verbringen. Melbourne zeichnet sich anscheinend durch viele kleine Clubs mit Newcomer Livemusik aus und hat wohl ein bisschen was vom Berliner Flair (auch wenn ich noch nie wirklich in Berlin war. Ich kenne also beides bisher nur aus Erzaehlungen und vergleiche das einmal unqualifizierterweise miteinander). Auf jeden Fall sagt jeder, der schon in Melbourne war, dass er dort leben wuerde, wenn er hier leben wuerde. Muss also ganz nett sein dort.

Anfang Januar geht es dann von Sydney aus nach Neuseeland fuer die letzten drei Wochen. Das ist noch nicht durchgeplant. Ich weiss nur, dass ich mich auf der Suedinsel rumtreiben werde. Wenn also noch jemand Tipps hat...her damit.

Ja, und das wars dann auch schon! :-D

Gestern haben Johanna und ich uns mal Brisbane bei Nacht von einem Berg angeschaut. Ich muss sagen, schoene Aussicht, nur ein bisschen voll, weil diese Idee wohl mehrere haben, aber ansonsten ganz huebsch. EIn bisschen wie New York bei Nacht (wo ich auch noch nicht war, aber so stell ich es mir vor mit ein bisschen mehr Wolkenkratzern.)

Heute war herrlichstes Wetter und ich habe eines von meinen DREI (!) neuen Kleidern getragen. Nach dem real Farmlife musste ich einfach shoppen gehen. Ziel unseres heutigenAusflugtages war der Lone Pine Koala Park. Wieder Name schon sagt...viele Koalas. Es gab Gehege mit Kinderkoalas, Mutter mit Kindern Koalas, maennlichen Koalas, alten Koalas und jungen weiblichen Koalas. Daneben gab es Warane, ein Schnabeltier, Emus, Kaenguruhs, Pagageien und SCHAFE. Endlich wieder Schafe.

Ich habe gaaaanz viele Fotos geschossen, die ich euch natuerlich nicht vorenthalten moechte, aber es wird wohl noch dauern, bis ich diese uploaden kann...spaetestens in Cairns in drei Wochen. Ich habe auch Koalas gestreichelt und (Haekchen auf die Liste) einen Koala auf dem Arm gehabt. Jahaaaa. Aber die haben ganz schoen lange, harte, spitze Krallen. Also fangen werde ich keinen. Koennte mir vorstellen, dass so ein Koala dann doch mal zum Dropbear mutiert und sich durch mich durchkratzt.

Ein weiteres Highlight im Park waren die Kaenguruhs, die im Freigehege gechillt haben und die man einfach so streicheln, bwz. zusammen mit denen auf der Wiese chillen konnte. Auch hiervon folgen Fotos. 

Jetzt komme ich doch wieder von einem zum anderen....an meinem vorletzten Tag in Cunnamulla ist ein gaaaanz kleines Kaenguruh aufegtaucht, dessen Mutter ueberfahren wurde und welches nun die anderen Deutschen (Nilo, Niklas und Anke) mit der Flasche aufziehen. Das war ja so putzig. Zuerst wollte man mir das andrehen, aber ich wollte es dann doch nicht durch Brisbane schleppen und beim Fahren ist es wohl auch eher stoerend. Na ja, vielleicht finde ich ja auch noch eins. Tote Kaenguruhs gibt es ja genug am Strassenrand.

Wenn ihr uebrigens auf den Fotos denkt: Mensch Claudia, mach mal die Kamera sauber, du hast nen dunkelroten Fleck unterm linken Auge...dann ist das kein Fleck, sondern eine Schramme vom letzten Lamm, dass ich hochgehievt habe und das meinte sein eines Horn knapp neben meinem Auge einlangzuziehen. Ist aber halb so schlimm und der Trottel, der schuld war, dass das ueberhaupt passieren konnte, hat zumindest ein schlechtes Gewissen...Ist aber fast wieder weg und ich habe die ersten zwei Tagen danach verzichtet Fotos von mir zu machen.

So, jetzt hattet ihr auch mal wieder was zu lesen und seid auf dem neuesten Stand.

Ach ja, und wenn bei euch zufaellig eine Postkarte ohne Briefmarke einflattern sollte, dann ist das so gewollt. Lustigerweise stellt die australische Post naemlich auch Postkarten ohne Briefmarke ausserhalb von Australien zu...sagen zumindest verschiedene Berichte im Internet. Wir werden das pruefen. Sollte der ein oder andere, dessen Adresse ich wahrscheinlich nicht habe, eine Postkarte haben wollen, so schickt mit doch bitte eure Adressen. Das ist naemlich das EInzige, wozu ich vor meiner Abreise nicht mehr gekommen bin...Adressen aufschreiben.

Und hiermit verabschiede ich mich mal wieder herzlichst von euch. (Oh, Gecko beim Hochgucken an der Zimmerdecke entdeckt) Gute Nacht!


03.10.2010

Allgemein — posted_by australia2010 @ 03:28

...und wieder Sonntag.

Die Zeit geht hier ja so schnell um.

Gestern war in Cunnamulla Pferderennen. Da trifft sich das ganze Dorf. Lustig! Und alle machen sich so richtig chick und tragen grosse Huete. Es wird sogar der best dressed man und woman, sowie der schoenste Hut gekuert. So ein Spass. Und wer war der best dressed man...mein Farmer. Ha! Das gab ne Flasche Rum und fuer mich Rum Cola. :-) Den Abend und die Nacht habe ich dann in Cunnamulla bei Freunden verbracht. Mein grosses Problem im Moment ist, dass ich nicht mehr zurueckkomme. Also Rod wuselt wohl irgendwo auf der Farm rum und ich erreiche ihn nicht und ich bin in Cunnamulla. Einer von den Deutschen koennte mich wohl bis zur Einfahrt von Rod fahren (24km), aber ohne 4WD kommt man heute nicht zu seinem Haus, weil es die halbe Nacht geregnet hat und der ganze Boden wieder rot-schlammig ist. Also brauche ich Rod, der mich von der Einfahrt abholt...oder ich muss heute Nachmittag laufen...aber ich wollte doch heute noch reiten...Ausserdem muss ich heute noch backen fuer den Viehtrieb morgen. Jaja, so ein Sonntag im Outback kann stressig sein :-D

Na ja, andererseits muss Rod heute eigentlich noch nach Cunnamulla kommen. Wir waren letzte Woche im Nachbarort Charleville (280km) und haben einen neuen Bullen ersteigert. (Wir erinnern uns, den den Alten haben wir erschossen.) Dieser Bulle soll auf jeden Fall heute in hier ankommen. Allerdings weiss ich noch nicht, wie er den heute die Auffahrt hochbekommen moechte. Andererseits kann der aber auch nicht hier heute in der Sonne stehenbleiben. Es ist scheisse heiss. Der Teer hier faengt schon an zu schmilzen :-) Wahrscheinlich lassen wir den Bullen wohl an der EInfahrt raus und treiben ihn zu seinem Paddock. Welch ein Spass. Es waere cool, wenn ich das vom Pferd aus machen koennte...hmmm. Mal nachfragen.

Was kann ich denn noch berichten? Feuer machen im Outback ist gar nicht so leicht. Ich denke, ich als alter Pfadfinder hab schon einige Feuer angezuendet und eigentlich scheint es hier kein Problem zu sein, weil doch alles trocken ist, aber Eukalyptus brennt am Anfang nicht wirklich gut und das Holz ist aufgrund des Wassers hier sehr schwefelhaltig und qualmt ekelhaft. Aber wenn es einmal brennt, dann ist es unglaublich heiss. Wozu ein Feuer anzuenden, wenn es doch eh heiss ist? Na, zum Mittagsessen machen beim lamb marking. Und was gab es? Steak sandwiches. Mjam. Man lebt hier wirklich nicht schlecht.

Letzte Woche haben wir ein Schaf geschlachtet. Ich kann jetzt grosse Saeugetiere schlachten, haeuten und ausnehmen. :-D Wer weiss, wozu es in der Zukunft mal gut ist?! Heute, nach drei Tagen in der Kuehlkammer wollen wir es zerlegen...falls ich noch mal heute zur Farm komme :-O Irgendwie war es ...unwirklich. Also, man kennt ja lebende Schafe und man kennt Aufnahmen aus nem Kuehlhaus oder beim Metzger, wo diese toten Tiere im Ganzen liegen oder haengen ohne Fell und Kopf und Fuesse. Aber den Weg dahin haben bestimmt noch nicht viele von euch mitbekommen. Aber es geht so schnell und am Ende kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass das, was man da vor sich hat vor einer halben Stunde noch ein lebendes, bloekendes, huepfendes Schaf war. Sehr interessant.

Sonst gibt es nicht viel Neues. Wir sind halt die ganze Woche unterwegs um Schafe zu treiben und markieren Laemmer and so on. Irgendwann naechste Woche werden wir wahrscheinlich die neuen Kaelber brankmarken. Ich freu mich.

 Und zum Schluss noch ein Kommentar zur Kommentarleiste: Ich glaube, ihr koennt jetzt Kommentare posten. Sollte es immer noch nicht funktionieren, wuerde ich mich wahnsinnig ueber Kommentare und Lebenszeichen von euch im Facebook, StudiVZ oder per mail freuen.


27.09.2010

Allgemein — posted_by australia2010 @ 05:21

Mittagspause...

und endlich ueber 30 Grad. *freu*...jedenfalls ab 12 Uhr mittags. Nachts und morgens sind es immer noch 12 Grad, aber die Temperaturen klettern schnell.

Ich hab Blut auf einem meiner Lieblings T-shirts. Zum Glueck ist es groesstenteils schwarz :-) Ich war nicht darauf vorbereitet, dass vor dem Lunch noch 9 Laemmer markiert, kastriert und beschnitten werden mussten. Was sagt uns das? Nie gute Sachen anziehen.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Ah ja, mein Hintern, meine Oberschenkel und meine Bauchmuskeln tun mir weh. Dafuer habe ich ein strahlendes Laecheln im Gesicht. Seit neuestem habe ich etwas Zeit zum Reiten. Rod besitzt 4 Pferde, wovon eines seiner Tochter Indi gehoert, die auch gerade hier ist und 2 weitere, die zumindest theoretisch, geritten werden koennen. Indi's Pferd bin ich nun schon geritten und nachdem Rod gesehen hat, dass ich mit dem sturen Gaul keine Probleme habe, durfte ich sein Pferd reiten, ein ehemaliges Renn- und PoloCrosse Pferd. Das war schon anspruchsvoller....aber hey, wenn du ein paar Beziehungen hinter dir hast, wirst du auch mit annaehernd verwilderten Pferden fertig :-D Er reitet es naemlich so gut wie gar nicht mehr. Aber es ist so awesome (um mal wieder dieses Wort einfliessen zu lassen). Wenn ich ausreite, fuehle ich mich schon ein wenig wie im Wilden Westen (nur mit roter Erde). Auf dem Rueckweg vom Ausreiten komme ich meist bei einer richtig schoen geraden langen Strecke vorbei und beim ersten Mal dachte ich: Ok, so ein bisschen Galopp zum Abschluss ist ja nicht schlecht. Also gesagt getan. Angaloppiert. War nett. Aber wenn man schon mal ein schnelles Pferd unterm Hintern hat...also, etwas mehr Zuegel annehmen und -geben, im Sattel aufstellen und das war quasi schon das Startsignal. Leute, nur Fliegen ist schoener. Das war einfach Wahnsinn und das machen Bo (das Pferd) und ich jetzt jedes Mal. Das naechste Mal soll ich allerdings, damit alle Pferde mal wieder geritten wurden, eine ziemlich nervoese Fuchsstute reiten. Ich bin gespannt...Ich werde berichten!

Ach ja, grinsend durchs Outback galoppieren macht uebrigens rote Zaehne. Dasselbe gilt fuer grinsend Quad fahren. Dafuer ist die Sonne hier gar nicht so stark wie alle Welt behauptet. In den drei Wochen, die ich jetzt im Outback und fast die ganze Zeit draussen bin, hab ich 4 Mal Sonnencreme benutzt. Roter Staub auf der Haut schuetzt eben auch ganz gut vor der Sonne. Aber wie gesagt, so langsam wird es hier richtig (!) warm und die Sonnencreme muss wohl ab sofort oefter herhalten.

Fotos gibt es wieder ab dem 10.10. schaetze ich. Vorher ist da leider nichts zu machen. Aber ich habe schon wieder ganz Nette.

Ach ja, wie toetet man eine 1,60m lange, ziemlich angriffslustige Giftschlange? Man faehrt mit dem Quad auf sie zu und trennt ihr mit einem Spaten den Kopf ab. Und die Moral von der Geschicht: Komme niemals dem Haus eines Farmers zu nahe!


19.09.2010

Allgemein — posted_by australia2010 @ 05:46

Wo war ich gestern stehengeblieben??? Noch mal schnell schauen....ach ja, der Bulle. Ja, um es kurz zu machen, wir mussten ihn erschiessen. Also, Rod hat ihn erschossen. Aber er ist ein misserabler Schuetze. Er brauchte 3 Schuesse bis der arme Bulle tot war und dass, obwohl sich das Tier kaum bewegt hat. Nicht so schoen.

Bei der Rueckfahrt zum Haus, hat er mich gefragt, ob ich schiessen koenne. Natuerlich nicht. Er hielt an, markierte einen Baum an einer Stelle, ging 15-20 Schritte davon weg, pfiff mich zu sich, zeigte mir, wie man ein Gewehr laedt (2. Weltkrieg mindestens), zielt und schiesst. Und was soll ich sagen: Nachdem das Klingeln in meinen Ohren langsam wieder nachliess und wir zu dem Baum gingen, stellten wir fest, dass ich genau und zwar genau genau ins Schwarze getroffen hatte. HA! Da hat er doch ein dummes Gesicht gemacht. Die Moral von der Geschicht: In Zukunft muss ich alles erschiessen, wenn es was zu erschiessen gibt. Na herrlich. Ist bis heute aber nicht vorgekommen. Welch ein Glueck.

Von dort aus hat Rod mich erst mal auf seinem Grundstueck rumgefahren. Wird ganz schoen frisch auf so nem Quad. Brrr. Dafuer habe ich massig viele Kanguruhs, Rinder, Schafe, wilde Ziegen, Froesche, Geckos und Emus gesehen. Kam mir eher wie ne Safari vor :-D

Ich hab es auf jeden Fall genossen. Die erste Woche war dann ziemlich ruhig. Wir mussten Vorbereitungen fuers Laemmer Markieren treffen, Dinge von A nach B transportieren und zusammenschrauben und so weiter. Das koennt ihr wohl besser bei den Fotos der ersten Woche nachschauen.

Richtig interessant wurde es erst, als wir am Montag angefangen haben die ersten Schafe zusammenzutreiben. Zuerst sind wir geflogen und ich hab wieder gehofft, dass der gute Mann keinen Herzanfall bekommt oder die Maschine auseinanderfaellt. Die Maschine ist definitiv nicht mehr aus den 80ern. Aber sie fliegt. Bauchschmerzen macht einem nur, dass sie ja auch von Rod und nicht von einem Mechaniker repariert wird, wenn man denn frueh genug feststellt, dass etwas repariert werden muss..... Na ja, auf jeden Fall bin ich wieder heil gelandet. Hierzu zwei Videos:

http://www.youtube.com/watch?v=oyDxNZ

http://www.youtube.com/watch?v=CZ7kh0Tdqks 

Nach der Landung stiess dann Dave zu uns, der uns bei Schafe treiben half, natuerlich zusammen mit Rod's vier Hunden: Sal, Lucy, Topsy und Jack'o. Das dauerte dann auch den ganzen Montag und den ganzen Dienstag und danach hatten wir die ersten 1.500 Schafe zusammen. Mittwoch kamen dann noch 4 weitere Maenner aus Cunnamulla und Dave brachte seine 2 Soehne mit um bei Laemmer markieren usw. zu helfen. Hier ein ausfuehrlicher Bericht. Wem das schon auf den Magen schlaegt, sollte das Fotosalbum und die angehaengten Videos weglassen.Also, die Laemmer bekommen zum einen eine Markierung in ein Ohr um ihre Zugehoerigkeit zur Farm kenntlich zu machen. Des Weiteren bekommen sie mit einer Zange aus dem anderen Ohr ein Stueck rausgeknipst um zu markieren, in welchem Jahr das Tier markiert wurde. Hierzu gubt es Zangen mit 1, 2 oder 3 Zacken. Dieses Jahr waren die 3 Zacken dran. Bei einem der Maenner koennt ihr die Zange auch sehen (steckt in seiner Hosentasche). Fuer diese und die folgende Prozedur werden die Laemmer in wiegenaehnliche Vorrichtungen gelegt und die Hinterbeine werden fixiert. Im naechsten Schritt bekommen alle Laemmer ihren Laemmerschwanz abgeschnitten. Ja, einfach so mit einem Messer, dass das Blut spritzt. Nun muss zwischen den Weibchen und Maennchen unterschieden werden. Den maennlichen Tieren wird der Hodensack aufgeschnitten, die Hoden herausgedrueckt, je mit einer Zange erfasst und samt Samenleiter in einer fliessenden Bewegung herausgezogen. Die Weibchen werden nicht sterilisiert, warum auch! Dafuer wird den Weibchen die erste Hautschicht um den After herum mit einer Art Heckenschere weggeschnitten, dass dort keine Wolle mehr nachwachsen kann. Warum macht man sowas? Hier im Outback und wahrscheinlich ueberall auf der Welt gibt es sogenannte Blowflies. Das sind diese ekligen dicken gruenen Fliegen, die wir bei uns auch haben. Wenn sich nun ein Schaf ankoettelt und anpieselt, verklebt die Wolle und ein ziemlich "naehrstoffhaltiger" Boden fuer Fliegen entsteht. Die Fliegen setzen dann Eier in die dreckige, nasse Wolle und die Maden fressen sich die erste Hautschicht des Schafes entlang. Das tut weh und meist bekommen die Schafe dadurch noch andere Krankheiten und sterben meist einen qualvollen langsamen Tod. Ich muss sagen, da ist diese Beschneidungsgeschichte schon besser. Es dauert meist auch nicht laenger als eine Minute und die Laemmer schreien meist nicht und nichts. Und spaetestens 10 Minuten nach der Prozedur fressen die schon wieder. Also kann es nicht soooo schlimm sein, aber notwendig.Ein Schaf haben wir beim Eintreiben entdeckt, dass diesen Befall hatte. Fuer diesen Fall hatten wir Chemikalien mit um die Maden abzutoeten. Dieses arme Viech lag also roechelnd am Boden, kaum noch Wolle am Leib und da wo wir die restliche Wolle hochgehoben haben, waren ueberall Maden. Ich war nicht drauf vorbereitet und haette fast gekotzt. Wir haben dann so viele Maden wie moeglich mit den Haenden entfernt *wuerg*, dann das Schaf mit der Chemikalie eingerieben und liegengelassen in der Hoffnung, dass es sich wieder erholt. Mehr kann man eben nicht tun. Hier nun die Videos, die evtl. mit Vorsicht zu geniessen sind:

http://www.youtube.com/watch?v=qEuIMlHZq6M

http://www.youtube.com/watch?v=qhFpl_wx2Jk 

Aber nicht nur die Laemmer wurden einer Prozedur unterzogen, sondern auch die Schafe und Boecke. Die wurden durch eine Art Schafdusche getrieben, in der sich diese Chemikalie befand um die Tiere vor dem Ruecktrieb auf die Weide die naechste Zeit zu schuetzen.

http://www.youtube.com/watch?v=Nqb1IfUDwiA 

So, und nun noch was fuer alle, die heute Abend nicht einschlafen koennen :-D

http://www.youtube.com/watch?v=JMxOJZWq0Ck    


17.09.2010

Allgemein — posted_by australia2010 @ 08:07
Ich glaube es nicht...Leute, ich habe grad ueber 2 Stunden geschrieben!!! um euch die neuesten Neuigkeiten mitzuteilen und dieses Drecksteil von einem PC hat es nicht hochgeladen und ich bloede Kuh habe keine Kopie gemacht. Argh!!!! Ich hab wirklich 2 Stunden durchgetippt. Ich kann doch jetzt nicht alles noch mal schreiben...ich will nicht. Andererseits will ich euch natuerlich ueber alles in Kenntnis setzen. Grrr.
Ich greife jetzt erst mal zur Frustzigarette!
So, dann starten wir einen Neuversuch!
Aber ich schreib nicht noch mal 2 Stunden. Entweder kuerze ich das Ganze ab oder ich schreib Sonntag noch mal.
Also, als erstes kommen wir zu den Einzelheiten der Farm. Wie ich euch ja schon geschrieben habe, ist die Farm 31.000 Hektar gross. Das sind 310 km2. Zum Vergleich: Duisburg ist 232 km2 gross und Muelheim 91 km2. Damit ist die Fram nur ein wenig kleiner als Koeln (405 km2), wobei Koeln die drittgroesste Stadt in Deutschland ist. Rod wohnt also quasi alleine, falls seine drei Kinder nicht da sind (Schule /Uni) auf 310 km2. Zum weiteren Vergleich: In Muelheim bzw. Duisburg wohnen auf EINEM QUADRATKILOMETER ca. 2.000 Menschen. Lustig, oder?!
Die Auffahrt zu Rod's Haus ist 8 km lang. Das ist 2 km laenger als die Fahrt von MH-Duempten in die Innenstadt von MH und doppelt so lang wie der Weg von der Uni Duisburg bis zur Steinschen Gasse in der Altstadt DU. Wenn dir also der Wagen auf der "Einfahrt" steckenbleibt, hast du einen netten Fussweg zu bewaeltigen.
Rod's naechste Nachbarn wohnen Richtung Osten 20 km weiter und Richtung Westen 30 km. Die naechste Ortschaft ist Cunnamulla (U's werden wie A's ausgesprochen) mit 1.000 Einwohnern, ca. 25 km Richtung Osten. Eine Strasse in Nord-Sued Richtung existiert nicht.
Das Beste war allerdings der Hinweg. Ich telefonierte mit Rod als ich noch auf der Trainingsfarm war und er erklaerte mir, ich solle den Bus von Brisbane nach Cunnamulla nehmen (ca. 750 km). Ich solle aber nicht bis nach Cunnamulla fahren, sondern vorher aussteigen. Auf die Frage, wo ich aussteigen sollte, sagte er, ich solle dem Busfahrer sagen, ich wolle zu Rod Taylor's Farm. Aha....ich sollte also einem Busfahrer in Brisbane (bzw. in Toowoomba, wo ich umsteigen musste) sagen, ich moechte zu Rod Taylor's Farm. Ich dachte, ich komme bestimmt niemals an. Pustekuchen! Ich stand am Bus, stieg ein und sagte dem Busfahrer, ich wolle zu Rod Taylor's Farm und anstatt ein dummes Gesicht zu machen, sagte der: "Ah yeah, Rod Taylor's Farm. I hope you like sheep?! I know where you have to hop off!" Ich glaube, daraufhin machte ich ein ziemlich dummes Gesicht. Wie auch immer, wir fuhren und fuhren und fuhren....immer geradeaus Richtung Westen. Der Tag ging langsam zu Ende und es wurde dunkel...stockdunkel. Dann sagte der Busfahrer, wir waeren gleich da. Aber da war nichts. Ungefaehr 10 min weiter durch Nichts, blitzten auf einmal Scheinwerfer mehrmals auf und der Busfahrer sagte, das waere Rod. Wir hielten also im NICHTS und Rod sammelte mich ein. Dann die besagte 8 km Auffahrt im Stockdunkeln zu seinem Haus. Es war ein wenig gruselig und ich war froh, dass er Besuch aus Kanada hatte und wir zwei nicht alleine waren.
Na ja, ich hab ein recht nettes Leben hier. Ich kuemmere mich um alles, was ich kann und lerne viel Neues. Ich koche, ich putze, ich wasche. Aber ich schweisse auch, fahr mit dem Quad durch die Gegend, reparier irgendwas nach bestem Wissen und Gewissen, fuettere die Hunde und eben alles, was auf einer Farm so anfallen kann.
Nach meiner ersten Nacht verliessen uns dann leider auch schon Rod's Gaeste und ab Tag 1 waren wir zwei alleine. Ich habe nur gehofft, dass er keinen Schlagsanfall oder sowas bekommt, waehrend ich hier bin.
Direkt am ersten Tag bekam ich einen Eindruck vom Real Farmlife. Als er mich rumgefahren hat um mir seine Farm zu zeigen, haben wir einen Bullen von ihm entdeckt (Rod besitzt 10.000 Pulloverschweine und 600 Rinder), der ein gebrochenes Bein hatte, weil er anscheinend von einem Truck am Highway angefahren wurde.
Aber hierzu morgen mehr. Ich will nicht mehr schreiben.
Gebt mir mal bitte Bescheid, ob der Youtube link funktioniert!
http://www.youtube.com/watch?v=oyDxNZHeSok

09.09.2010

Allgemein — posted_by australia2010 @ 05:28

Nuetzliche Dinge, die ich auf der Trainingsfarm gelernt/getan habe:

  1. Stock horse reiten
  2. Traktor fahren
  3. Zaeune reparieren
  4. Umgang mit der Motorsaege
  5. Pferdehufe beschlagen
  6. Vieh Trieb
  7. Quad fahren
  8. Eukalyptusbaeume entrinden
  9. Heuballen Gedoens
  10. Einblick ins Polo Crosse Spiel zu Pferd
  11. Graben ausheben fuer Diverses

Soviel dazu. Am naechsten Tag, also Dienstag den 31.08. mussten wir zum Glueck nicht reiten. Das haette die Haelfte von uns auch nicht gekonnt. Was alles "Spannendes" passiert ist, ist den Punkten 1-11 zu entnehmen.

Ziemlich interessant und anspruchsvoll ist im Uebrigen der Bau der Paddocks. Hierzu sind wir mit Traktor, Quad, Motorsaege, Eisenstange und Beil in den Wald gefahren. Justin hat 3 Baeume umgelegt und unsere Aufgabe war es, diese mit Hilfe der Eisenstangen und Beile zu entrinden. Die Eisenstangen wogen allerdings um die 10 Kilo und die Beile waren eher Vorschlaghammer. Mit den Hammern wurde zuerst der Laenge nach auf den Stamm eingedroschen, bevor die Rinde mit den Standen abgehebelt wurde....Drecksarbeit, vor allem, wenn einem noch alles vom Vortag wehtut. Die entrindeten Staemme wurden dann vom Traktor zurueckgeschliffen, am Stall in ca. jeweils 3   2m lange Stuecke zersaegt und in zum Glueck schon gebuddelte Loecher gewuchtet. Das Ganze hat alles in allem ca. 3 Stunden beansprucht und es handelte sich dabei um 9 von ca. 50 Stangen bis zur Fertigstellung des Paddocks. Argh! Aber wir mussten zum Glueck nur 9 machen, damit die naechsten Backpacker auch noch was zu tun haben. Viel Spass, mates...

Ansonsten gab es die ganze Woche das Gleiche: Fuer die Pferde sorgen, hier und da mal nen Zaun reparieren und so weiter. (Maschendraht ist im Uebrigen gefaehrlicher als ich dachte und versucht schoene tiefe Schnittwunden. Am schoensten ist es, wenn dir das Blut den Arm runterlaueft und Fliegen von dem Geruch angezogen werden. Mjamm. Aber man darf hier nicht zimperlich sein. Letzte Woche ist wohl einer hier (ich bin geradein Cunnamulla. Hierzu aber spaeter mehr.) betrunken vom Stuhl gefallen und hat sich durch ne Scherbe die Stirn aufgerissen. Da das naechste Krankenhaus aber 700km weit weg ist und der Ortsarzt natuerlich abends zu hatte und dies keinen Notfall darstellte, wurde die Stirn kurzerhand mit einem Haushaltstacker an 5 Stellen zugetackert. Nun gut. So ist es hier nun mal.

Auf der Trainingsfarm hatte ich auch meine erste Begegnung mit giftigen Spinnen. Ich machte meine Begenung mit der Trichternetzspinne (Funnel net spider), eine der Giftigsten nach der RedBack Spinne. Wir mussten auf einer Weide Holz von einem umgestuertzten Baum aufsammeln. Da dieses Holz schon etwas laenger dort lag, begann es bereits mit dem Boden eine Einheit zu bilden. Beim Hochheben dieser Baumteile konnte man richtig schoen die Tunnel dieser Spinne im Boden entdecken, zwei dieser posierlichen Tierchen entschieden sich auch unter dem Holz zu sitzen, welches ich hochhob. Danach entschied ich mich, das Holz vielleicht zuerst mit dem Fuss beiseite zu kicken, bevor ich es hochhob. Wir hatten naemlich keine Handschuhe. Zum Glueck ist diese Spinne einigermassen und scheu und vor allem gross, ca. so gross wie der Deckel eines Marmeladenglasses, sodass man sie gut sieht. Bei der RedBack Spinne sieht das anders aus. Die ist ziemlich klein, schwarz und hat einen roten Strich auf dem Ruecken. Die Devise lautet hier auf jeden Fall: "Toete es, bevor es dich toetet." Deshalb werden hier Spinnen jeglicher Art und Coleur direkt erschlagen, zertreten oder gematscht, bevor du ueberhaupt die Chance hast zu gucken, was es fuer eine sein koennte.

Die zweite prickelnde Erfahrung, die ich und das Maedel aus den USA machen durften, war mit einer der schweren Eisenstangen Erde aufzubrechen um einen Kanal fuer einen Wasserschlauch zu legen, waehrend Tom, einer der Arbeiter von Justin, auf seinem Quad in der Sonne lag und mit einem Freund telefonierte. Als ich ihn fragte, ob es auf der Farm keine Maschine fuer solche Arbeiten geben wuerde, sagte er: "Sure, but this work is character building." (Sicher, aber diese Arbeit formt deinen Charakter.) Ich haette ihm gerne seinen Charakter mit der Eisenstange geformt. Grrr. Es war Mittag, es war heiss und diese Arbeit bescherte mir 5 Blasen an den Haenden, wovon eine Blase unter einer anderen Blase war. Besten Dank.

Ja, das war ein Abriss von meiner Woche Farmtraining. Party gab es keine. Erstens waren wir jeden Abend zu muede und zweitens war die naechste Tankstelle 40km entfernt...an der es aber auch keinen Alkohol gegeben haette. Alkohol bekommt man hier naemlich fast ausschliesslich in Bottle Shops, da man eine spezielle Lizenz zum Verkauf und Ausschank benoetigt. Also hat hier keine Tankstelle und kein Supermarkt Alkohol. Du musst immer einen Bottle Shop finden oder in einen Pub/Club gehen. Ausserdem ist Alkohol trinken auf offener Strasse verboten.

Whatever, bis auf ein Maedel haben wir alle einen Job bekommen, der entweder Schafe, Rinder und/oder Pferde beinhaltete. Ich fuer meinen Teil bin auf einer 31.000 Hektar (310km2) grossen Schafsfarm mit 10.000 Schafen und 600 Rindern in Cunnamulla in the middle of nowhere gelandet. Aber davon spaeter. Ich denke, ihr habt erst mal genug Lesestoff und morgen sehe ich zu, dass ich neue Bilder hochgeladen bekomme.


08.09.2010

Allgemein — posted_by australia2010 @ 12:21

*hust*

Der Blog ist ja total zugestaubt. Haaaaaallloooooooooo. Ist hier ueberhaupt noch jemand, der liest?

Hmmm, ich werde versuchen nun wieder haeufiger zu posten und vor allem morgen oder spaetestens uebermorgen wieder neue Fotos hochladen.

Fangen wir von VORNE an. Vorne meint den 30.08. - 04.09.2010. So lange hat mein Farmtraining gedauert, wo ich leider keine Moeglichkeit hatte an Internet zu gelangen, geschweige denn ein Mobilfunknetz hatte...was ich jetzt uebrigens auch wieder nicht habe.

Aber gut, Farmtraining, ...eine Erfahrung, die jeder machen sollte, zumindest wenn er auf Blasen an den Haenden und einen schmerzenden Ruecken steht! :-D Ich wuerde es trotzdem immer wieder tun. Hat eine Menge Spass gemacht.

Am 30.08. ging es fuer Theresa und mich um 6 Uhr morgens los von Brisbane nach Gympie (4 Stunden), von dort aus nach Goomeri (1 Stunde) und von dort aus wiederum zur Farm.

Ich bin zusammen mit 6 anderen Maedels auf einer mehr oder minder reinen Pferdefarm gelandet. Von uns Maedels waren 4 aus Deutschland (Hab ich schon gesagt, dass es hier zuuuuuuuu viele Deutsche gibt? Ist fast wie auf Mallorca.) 1 Maedel kam aus den USA, 1 aus Daenemark und 1 aus Frankreich.

Noch direkt am ersten Tag ging es zur Farm um beim Fuettern, ausmisten und dem Rest, der eben so anfaellt zu helfen. Auf der Farm werden sowohl Stock Horses (Viehtrieb) als auch Polo Crosse Pferde trainiert und gezuechtet. Weiterhin besitzt der Farmer ca. 600 Rinder. Justin, der Farmer, fragte uns am Ende des abends, was wir denn denken auf einer Skala von 1-10 wie gut wir reiten koennten. Als die Erste 7 sagte, hielt zwar jeder die Luft an, aber niemand wollte natuerlich schlechter sein. Also sagten fast alle: Ja, so 6-7. "Das werden wir dann morgen testen." war die Antwort. Uns schwante nichts Gutes. Na ja!

Zurueck am Farmhaus, wo ich im Uebrigen 3 Kreuzzeichen machte, dass ich heil dort angekommen bin (ich sass zusammen mit 2 anderen hinter Justin auf dem Quad mit dem er die 3 km zum Wohnhaus in einem Affenzahn ueber die nicht gerade ebene Wiese zurueckheizte) gab es dann Abendessen, wir konnten uns in unserer "Unterkunft" (Foto folgt) einrichten und direkt an diesem Abend rief mein zukuenftiger Arbeitgeber an und fragte, ob ich nicht 6 Wochen fuer ihn arbeiten wuerde. Hierzu spaeter mehr, aber ich war ganz schoen froh, direkt als Erste einen ziemlich geilen Job abbekommen zu haben.

Der naechste Tag brachte uns allen dann eine Menge Schmerzen, aber auch viel Spass. Zum Stall ging es um 7 Uhr morgens. Es war scheisse kalt, weil die sonne noch nicht wirklich draussen war, aber Arbeit macht bekanntlich nicht nur frei, sondern auch warm :-D Angefangen von Pferde traenken, fuettern, ausmisten, Decken abnehmen usw. Um 10 Uhr haben wir dann aufgesattelt und sind mit Justin ausgeritten. Das hiess erst mal 45 min im Schritt hinaus aufs Land und davon haben die hier wiess Gott viel. Danach sind wir herrlich schoen auf und ab ueber die Wiesen galoppiert, wo jedes Pferd bei uns nahe dem Ende gewesen waere. Von dort aus ging es in ein Waldstueck, wo ich im Leben mit keinem Pferd schneller als im Schritttempo durchgegangen waere. Aber nein, wir mussten durchgaloppieren! Die Baeume standen teilweise so eng, dass gerade das Pferd mit Reiter durchgepasst haette. Es ging richtige steile Abhaenge rutschend hinab und im Galopp wieder auf der anderen Seite hinauf. Ich hab nur geguckt, dass ich oben bleibe und mein Pferd nicht gegen einen Baum rennt. Die Pferde hier tun naemlich, was man sagt. Das heisst, wenn man ein Pferd gegen einen Baum lenkt, dann rennt es auch dagegen. Ich hab mich also ein wenig wie bei Star Wars gefuehlt und den ein oder anderen kleinen Baum mit den Knien mitgenommen. Eine andere hatte nicht so viel Glueck und hat nen grossen Baum mitgenommen, der sie dann auch nicht gerade elegant aus dem Sattel gehoben hat. Aber nix passiert. Nach dem Ritt gestand uns Justin zumindest schon mal ne 6 zu und er meinte, als guter Reiter ging das Ganze noch 3 mal so schnell. Da ich gesehen habe, wie er mit seinem Pferd elegant an den Baeumen vorbeigeschwebt ist, hab ich ihm das auch geglaubt.

Von dort aus ging es keinesfalls zurueck. Es ging viel mehr auf eine grosse Weide, dessen Ausmasse man nicht festmachen konnte, mit ca. einjaehrigen Rindern. Die mussten wir dann zusammentreiben, was uns nicht beim ersten Mal gelang. Aber die Pferde sind so gut trainiert, die sehen genau, wenn du sie in eine bestimmte Richtung treibst und da ist ein einzelnes Kalb, dass sich aus dem Staub macht, dass du genau hinter diesem her bist und es gibt Gas wie der Teufel. Andererseits kann es aber auch so abrupt abbremsen und sich annaehernd und die eigene Achse drehen, dass du wirklich Muehe hast, dich im Sattel zu halten. Die Pferde mussten echt denken: Oh mein Gott, warum reiten solche Anfaenger auf uns.

Na gut, nachdem die Kaelber alle zu einer angrenzenden Farm getrieben wurden, wurden sie dort durch ein Gehege (oder wie immer man das nennt) getrieben, wobei es 4 oder 5 auf mich abgesehen hatten und ich zugesehen habe, dass ich den Zaun hochgespurtet bin. Hier wurden die Tiere geimpft und danach haben wir sie wieder zurueck auf die Weide getrieben. Jetzt ging es endlich zurueck zur Farm. Aber wer denkt, die armen Pferde muessen doch total fertig sein, der irrt. Es ist unglaublich, welche Energie diese Tiere haben. Zurueck am Stall hiess es dann Pferde abspritzen, trockenreiben und zureuck in den Paddock. Justin schnappte sich daraufhin 3 andere Pferde, die er im Viehtrieb mithilfe von 4 Kalebern und einem kleinen Paddock trainierte.

Danach fragte er uns, ob wir noch reiten wollen wuerden, weil die restlichen Pferde ja schliesslich auch noch bewegt werden muessten. Nein danke, habe ich gedacht. "My ass ist burning like hell!" habe ich gesagt und daraufhin musste ich nicht noch mal auf ein Pferd. Und das war gut so, weil die anderen, die noch geritten sind nur ungefaehr 20 Runden voll galoppieren mussten um die Pferde bewegt zu haben. Was dabei herauskam sah ich am Abend, wo eines der Maedels einen so aufgescheuerten Arsch hatte, dass sie die ganze Woche nicht mehr reiten konnte. Es sah wirklich so aus, als haette sie versucht das Hinterrad eines Motorrades mit ihren Pobacken zu bremsen. Autsch! (Hab ich schon gesagt, dass ich meine Metaphern liebe...vor allem, wenn ich sie mir bildlich vorstelle :-D) Na ja, Abschluss war wieder fuettern, ausmisten usw.

Am naechsten Tag....konnte....ich ...mich...nicht ....mehr...bewegen. Aber dazu vielleicht morgen mehr. Ich muss jetzt langsam ins Bett. Morgen werde ich berichten, was ich alles in der ersten Woche gelernt habe und welche Highlights es noch gab. Sollte ich es morgen nicht schaffen...vergebt mir!


29.08.2010

Allgemein — posted_by australia2010 @ 04:36

Ein paar Fakten und Anekdoten:

1. Lasst euch nichts über Dropbears erzählen! Dies ist eine Schauergeschichte über Bären, die ungefähr so groß sind wie Koalas, in Bäumen sitzen und sich von dort aus auf Menschen fallen lassen um diese vollständig durch ihre langen und scharfen Krallen zu entstellen :-D Tatsächlich gibt es vor allem Backpacker Mädels, die diesen Blödsinn glauben und ab diesem Zeitpunkt angst haben, die örtlichen Nationalparks zu besuchen. Lustig. Diesen unglaublich gefährlichen Bären kann man auch bei Wikipedia finden.

2. Die Australier kennen kein vernünftiges Klopapier. Ich würde es als einladiges Schmirgelpapier bezeichnen. Also...mitbringen!

3. In Australien gibt es keinen Kohl. Ich wollte aufgrund meiner Erkältung schön Rotkohl essen (mehr als 3x so viel Vitamin C wie in Äpfeln), aber das gibt es hier nicht. Auch kein Rosenkohl, Weißkohl oder irgendeinen anderen Kohl. Zumindest finde ich hier keinen.

4. Der grösste und günstigste Supermarkt hier ist Woolworth`s. Woolworth`s ist hier ungefähr so aufgebaut wie bei uns der Real. Also kein Vergleich zum deutschen Woolworth`s.

5. Raucher sollten nicht nach Australien kommen, außer sie wollen mit dem Rauchen aufhören oder haben genug Leute am Flughafen gefunden, die eine Stange für sie mitnehmen. Eine Schachtel kostet hier mindestens 14$, was gerade 9,80€ sind. Ein Päckchen Drum Tabak kosten 29$. Das bedeutet für mich, dass ich wohl auch das Rauchen aufgebe, sobald meine Duty Free Stange leer ist....

Ansonsten kann ich im Moment nur berichten, dass ich mich zusammen mit Theresa in Brisbane aufhalte und wir bei Steve übers Couchsurfing untergekommen sind. Wir werden hier umsorgt und verpflegt wie bei Muttern zu Hause. Steve ist mit uns gestern in der Abenddämmerung ein Stück aus Brisbane rausgefahren um uns Känguruhs zu zeigen und wir haben massig viele gesehen. Die kleinen sind sehr schreckhaft und an die kommt man eigentlich nicht mehr als 20 Meter ran, aber die Großen haben keine Angst. Denen kann man sich auf 5-6 Meter nähern. Sobald das Tier dann angefängt den Kopf zu schütteln und sich dir zuwendet, solltest du in deinem eigenen Interesse lieber stehen bleiben. Die Großen sind ca. so groß wie ich und haben kein Problem damit Anlauf zu nehmen und mit ihren kräftigen Hinterläufen und den langen Krallen gegen dich zu springen. Sind eben doch wilde Tiere!

Heute ist ein chilliger Tag zum Bilder und sonstigen Kram sortieren und zum endlich gesund werden. Es geht zwar langsam bergauf und ich fühe mich nicht mehr so schlapp, aber wenn ich bedenke, dass ich übermorgen schon richtig auf ner Farm arbeiten soll, könnt ich mich sofort zurück ins Bett rollen. Ich hoffe einfach, dass die letzten beiden ruhigen Tage mich genug gesundet haben lassen um morgen (Montag) bzw. Dienstag wieder fit zu sein.


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