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08 , 2010

08.11.2010 - Whitsunday Islands

Allgemein — posted_by australia2010 @ 06:47
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So, kommen wir nun ueber Umwegen zu unserem naechsten Ziel, den Whitsunday Islands. Am Morgen unserer Abfahrt von Hervey Bay sprang zum dritten Mal unser Wagen nicht an, weswegen wir erst mal bei „Jucy Car“ anriefen, die uns dann sowas wie der australischen ADAC vorbeigeschickt haben, der unsere Batterie ausgetauscht hat. Seitdem haben wir keine Probleme mehr. Herzlichen Dank.

Ziel des Tages war Agnes Water, bzw. Town of 1770, wo seinerzeit James Cook zum ersten Mal in Australien gelandet war. Der Ort war aber eine grosse Enttaeuschung. Eigentlich gab es nicht wirklich was zu sehen und zu tun, weshalb Johanna und ich uns erst mal in die wunderhuebsche Strandbar fuer Abendbrot und Bierchen verzogen haben. (Nein Mama, so viel trinke ich gar nicht...) Am naechsten Tag regnete es dann, was uns dazu veranlasste ein paar Kilometer zu reissen. Bei unserem Stop in Rockhampton haben wir dann noch Liz und Jack von der Fraser Island Tour wiedergetroffen mit denen wir zusammen Sushi essen waren, was hier im Uebrigen schweineguenstig ist. Den Abend und die Nacht haben wir dann in Mackay verbracht, wo es aber auch nichts spannendes gab. Noch nicht mal nen vernuenftigen Strand. Dafuer hat Mackay als groesstes Zuckerrohranbau- und –verarbeitungsgebiet eine tolle Feldlandschaft und ueberall riecht es nach heissem Zucker, was hungrig auf gebrannte Mandeln macht. Da wir schon frueh von Mackay aufgebrochen sind, kamen wir relativ frueh in Airlie Beach an, der Hafenstadt zu den Whitsunday Islands. Man muss sich vorstellen, dass  man die ganze Zeit an Feldern entlangfaehrt, keine Spur vom Meer, dann biegt man rechts ab, faehrt weitere 8km, ueber einen Huegel und ploetzlich liegt vor einem das schoenste blau der Welt. Johanna und ich waren sprachlos, Kinnlade lag sozusagen auf dem Boden. Sooooo schoen! Dann tuckerst du am Hafen vorbei und denkst: Wen muss ich umbringen um so ein Boot besitzen zu koennen, geschweige denn, hier leben zu koennen. Hier koennte ich auf jeden Fall eine kleine Zeit lang verbringen.

Beim Einchecken fuer die Trimaran Tour haben wir auch prompt 8 Leute (Deutschland, Schwitzerland, Frankreich, Japan und Irland) vom Fraser Island Trip wiedergetroffen und fanden es schon ziemlich lustig auch den zweiten Trip zusammen zu verbringen. Der Tag verlief in allem sehr chillig direkt am Meer, wo einem aber eine grosse Zahl von Warnschildern entgegenspringen, die einen fuer verrueckt erklaeren ohne Schwimmanzug in diesem Meer zu baden aufgrund der Quallen. Ueberall stehen auch Behaelter mit Essig und Notrufsaeulen fuer den Notfall, was mich dazu veranlasst hat, wir das Meer nur von aussen anzugucken.

Am naechsten Tag (06.11.) hiess es dann einchecken auf dem Trimaran. So weit, so gut. Ich fragte mich nur die ganze Zeit, ob ich auch wirklich genug Reisetabletten mithatte. Wir waren insgesamt mit 24 Leuten auf dem Trimaran plus Captain, Skipper und Koechin, wovon Skipper und Koechin auch Backpacker waren, die nur eine zeitlang auf dem Boot angeheuert hatten. Schlaftechnisch sah das Ganze so aus, dass jeweils 6 Leute, aufgeteils auf jeweils 3 Kabinen in den Fluegeln des Trimaran geschlafen haben und die anderen im Bauch des Hauptschiffes. Johanna und ich hatten unser Grab im linken Fluegel vorne, denn groesser waren die sogenannten Kabinen nicht. Und rauskommen war auch eher mit klettern verbunden, was mich ein bisschen vor der Nacht grauen liess. Also, waere ich nur 1,60m gross, waere ich nie im Leben wieder da rausgekommen. Am ersten Tag segelten wir dann zu unserem ersten Korallenriff, wo wir mit Taucheranzug, Brille und Schnorchel die Unterwasserwelt erkundeten. Viele bunte Fische, grosse, kleine, Korallen. Echt schoen, wenn man das erste Mal sowas sieht, auch wenn viele Korallen tot waren. Aber es ist einfach auch mal spannend Korallen anzufassen und zu fuehlen, wie sich diese bewegen. Nach 30 Minuten wurde es aber definitiv zu kalt im Wasser und damit ging unsere Fahrt dann weiter zu unserem Ankerplatz fuer die Nacht. Erstaunlicherweise hatte ich nur morgens um 11Uhr eine Reisetablette genommen und den Rest des Tages wirklich ganz gut ohne Tablette ueberstanden. Abends gab es dann schoen lecker Spaghetti Bolognese, die den Magen fuellte und das Meer, wo wir vor Anker lagen, war wirklich einigermassen ruhig. So lagen wir dann in den Netzen und haben gequatscht. Ich hing eher so meinen Gedanken nach und liess die letzten Tage noch einmal Revue passieren...und da...ploetzlich....Gitarrenklaenge. Juchuuuuu! Dave, der Skipper, hatte eine Gitarre dabei und ich kann es nicht anders sagen. Ich war hin und weg. Er spielte zum einen wirklich gut und wir waren uns alle einig, dass er eine grandiose Stimme hatte...wie ein guter Whiskey, wenn ich es mit irgendwas vergleichen sollte. (Ich sollte wirklich mit dem Alkohol sparsamer umgehen.) Also lagen wir ploetzlich fast alle nur noch auf einer Seite des Trimarans im Netz, hoerten Dave beim Spielen und Singen zu (keiner wollte ihm reinsingen) und haben Sterne geguckt. An diesem Abend haben wir, glaube ich, alle, die Sternschnuppe unseres Lebens gesehen. Die Sternschnuppe leuchtete richtig hell, war fuer bestimmt 4 Sekunden zu sehen, zog einen ewig langen Schweif hinter sich her und versprang in den letzten Milisekunden noch in zwei Teile. Wahnsinn. Was ich mir gewuenscht habe, verrate ich natuerlich nicht!

Auf jeden Fall spielte der gute Mann wieter um sein Leben, die Songs wurden immer ruhiger und so langsam aber sicher fielen uns allen die Augen zu. Kurz bevor ich dachte, ich muesste jetzt mal schlafen gehen, zauberte Dave 5 Matratzen hervor und damit hatte sich die Frage, ob Grab oder Sternenhimmel erledigt. Es wurde zwar ein bisschen eng. Vor allem, weil sich unsere Ecke mit 3 Leuten eine Decke teilte, aber eng ist ja auch gemuetlich! Das war auf jeden Fall der beste Abend / die beste Nacht in Australien bisher.

Am naechsten Morgen sind wir dann zum offiziell 2 schoensten Strand der Welt gefahren, zum Whitehaven Beach, der nicht aus Sand, sondern aus superfeinem weissen Quarz bestand. Es war wirklich schoen und alle Strandfotos, die ihr im Whitsunday Album entdeckt, sind von diesem Strand. Leider wurden dort natuerlich auch viele Touristen hingekarrt, was das Gefuehl am zweitschoensten Strand der Welt zu sein, ein wenig truebte und das Wetter spielte auch nicht ganz mit. Es war zwar immer noch war und Bikini Wetter, leider aber auch sehr bewoelkt. Aber wir hatten unseren Spass, haben lustige Fotos geschossen und uns entspannt.

Spaeter am Tag fuhren wir dann zum letzten Schnorchelparadies fuer diesen Trip und weil es doch nicht so warm war wegen dem Wind und keine Sonne und so, war ich kurz davor, nicht mit schnorcheln zu gehen. Gluecklicherweise hab ich es dann aber doch gemacht und WAHNSINN. Also richtiges Tauchen kann nicht mehr viel schoener sein. Tausende von Fischen. Grosse, kleine, dicke, duenne, bunte, einfarbige, gebogene, platte, was weiss ich. Wahnsinn. Einfach nur toll und eine umwerfende Unterwasserwelt aus ganzen Korallenwaeldern. Da hat das Tauchen einfach nur Spass gemacht und man wollte gar nicht mehr raus. Der kroenende Abschluss war eine Meeresschildkroete, die die Schweizer Maedels entdeckt haben und mit der ich ein Stueck geschnorchelt bin, nebenher und obendrueber. Die hat sich von dem ganzen Trubel nicht stoeren lassen und das wuede ich wohl auch nicht, wenn ich so lang waere, dass ich mir selbst von den Knien bis zum Kopf reichen wuerde, als Schildkroete wohlgemerkt. Die war soooo riesig und sooo schoen. Wahnsinn. Einfach nur total genial! Gut, dass ich diesen Trip gemacht habe. Dieser letzte Schnorchelgang war dann auch erst mal Gespraechsthema Nummer eins und alle gesehenen Fische wurden auf den grossen Tafel im Schiff gesucht. Leider verschlechterte sich das Wetter immer mehr, was draussen schlafen dieses Mal unmoeglich machte und auch die Stimmung war eher entspannt und chillig, was alle relativ schnell schlaefrig machte. Auch an diesem Tag hatte ich im Uebrigen nur eine Tablette genommen. Wunderbar.

Am naechsten Morgen wurde ich dann davon wach, dass der Motor des Schiffes lief und mein Bett im Fluegel ein wenig abhob um mit einem herrlichen Knall in eine kleines Wellental zu klatschen, zudem realisierte ich, dass es regnete. Sturm. Na toll! So moechte man doch morgens eigentlich nicht wach werden. Aber ich hatte wohl laenger geschlafen, als jeder andere, denn als ich durch den Regen zum Hauptbauch des Schiffes lief, waren irgendwie schon alle wach. Na gut. Die Rueckfahrt verbrachten dann die meisten im Schiffsbauch um nicht nass zu werden. Dafuer wurde den meisten aber, oh wunder, schlecht. Ich hingegen stand schoen mit nem Pott Kaffee und Regenjacke draussen und sah immer Meer, Himmel, Meer, Himmel, Meer, Himmel. Nach 2 Stunden waren wir dann wieder im Hafen und auch das Wetter hat sich beruhigt und ueber meine ganze Freude, wie gut ich doch wider erwarten diese ganze Segeltour ueberlebt hatte, gesellt sich bis jetzt das Gefuehl der Landkrankheit. Alles schaukelt...die ganze Zeit. Was es ein bisschen besser gemacht hat, war Fish and Chips und 3 Glaeser Bier (morgens um 11 wohlgemerkt). Man muss ja irgendwas dagegen tun.

Wie es nun genau weitergeht, wissen Johanna und ich noch nicht so genau. Aber anscheinend finde ich mich wohl in zwei oder drei Tagen, laut Johanna, beim WildwasserRafting wieder. Irgendwie muss man die Zeit ja umbekommen :-D Heute Abend treffen wir uns erst noch mal mit der gesamten Crew um gemeinsam gegen die Landkrankheit anzukaempfen. In diesem Sinne...Prost, Cheers, Salut und Skal!


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