05.11.2010 - Fraser Island
Puh, ich hab so viel zu erzaehlen. Wo fange ich an? Und ueberhaupt...wo habe ich letztes Mal aufgehoert?
Ich fange einfach noch mal bei Fraser Island an, weil, ausser, dass ich geschrieben habe, dass es gut war, habe ich, glaube ich, nichts geschrieben. (7 Kommas in einem Satz mit 25 Woertern...das soll mir mal einer nachmachen! :-D )
Also, wie ich schon geschrieben habe, war abends grosse Party und um 6:45Uhr mussten wir alle parat stehen. Da hat dann auch der ein oder andere „Hauptfahrer“ aufs Fahren verzichtet, weil der Alkoholspiegel wohl noch nichts ganz unten war. Ganz vorne mit dabei waren natuerlich unsere Englaender. Wie auch immer. Um 6:45Uhr gab es erst noch mal eine kurze Einfuehrung zu den Fahrzeugen und einen „Aufklaerungsfilm“, wie man sich auf der Insel zu verhalten hat...bzw. nicht im Meer schwimmen wegen den Haien und den RIPs (Stroemungen), Dingos nicht fuettern und NIE alleine durch die Gegend latschen wegen allen moeglichen Tierchen. Gut, verstanden!
Danach hatten alle noch einmal Zeit ihr restliches Zeug zu packen und die Einkaeufe, die Autoweise gemacht wurden, abzuholen. Um 9 Uhr setzte sich die Karawane dann in Bewegung. Wie bereits gesagt, alles in allem eine lustige Truppe bis auf einen Typen, der am Vorabend meinte sich als Hauptfahrer eintragen zu muessen, obwohl er noch nie einen Schaltwagen, geschweige denn einen 3 Tonnen Gelaendewagen, geschweige denn weitere 7 Personen gefahren/transportiert hat. Der Wagen und wir mussten also leiden (ein Hoch auf Reisetabletten) und jegliche Ratschlaege wurden einfach ueberhoert. Jetzt denkt man ja, kann einem im Grunde ja egal sein, aber wir hatten 60$ Kaution fuer den Wagen hinterlegt und die wollten wir natuerlich wieder zurueckbekommen. Im Weiteren fiel der Typ ohnehin fast nur noch dadurch auf, dass er weder beim Kochen, noch spuelen, noch aufraeumen oder sonstwas half. Wir haetten ihn am ersten Abend einfach sturzbetrunken im Sand bei den Dingos schlafen lassen sollen. Dann waer er wenigstens weg gewesen. So stach er nur noch bei der GESAMTEN Gruppe negativ auf, als er am ersten Abend im Vollrausch eine Toilettentuere eingetreten hat, was er allerdings nicht zugegeben hat und wir ALLE mit 3$ von unserer Kaution geradestehen mussten...auch wenn 3$ nicht weh tun...trotzdem! Aber was verschwende ich so viel Zeit und Zeilen mit so einem A.... Kommen wir doch lieber zu den positiven Seiten des Trips.
Mit der Faehre ging es also rueber nach Fraser Island und dann erst mal schoen am Strand entlang (Fraser Island hat einen 75km langen Strand.). Unseren ersten und einzigen Stop an diesem Tag machten wir an einer Stelle vom Strand, von der man ueber eine Sandduene an einen See laufen konnte. Sandduene und See sind auch auf einem Foto zu entdecken. Hier haben wir dann schoen 2 Stuendchen gechillt und geplantscht. Leider habe ich im Ganzen von Fraser Island nicht so viel Bilder geschossen, da diese Insel fast NUR aus Sand besteht und der Kamerakiller Nummer 1 ist. Vom See zurueck, wo ich uebrigens den richtigen Weg genommen hatte, wo alle sagten, da sei kein Weg (wenn ich eines bei den Pfadfindern gelernt habe, ist, dass ueberall ein Weg ist) und daher einen riesen Umweg gelaufen sind, gab es erst mal einen Snack, wobei der Begriff „Sandwich“ gleich eine ganz neue Bedeutung bekam. Im Camp angekommen hat jedes Auto“ sozusagen ein eigenes Zelt bezogen, Kochzeug wurde zur Verfuegung gestellt und einen BBQ Grill gab es auch, sowie eine Lagerfeuerstelle. Was wuenscht sich das Pfadfinderherz mehr?...richtig, eine Gitarre. Die hatte natuerlich niemand dabei, dafuer aber unsere australischen Nachbarn, bei denen ich mich dann doch haeufiger des Abends aufgehalten habe. Nach dem Abendessen haben sich auf jeden Fall erst mal alle ums Feuer versammelt, nur mein Auto beschloss ein lustiges Trinkspiel mit dem Namen „Fuck the dealer“ zu spielen. Der Dealer hat bei dem Spiel mit etwas Glueck immer gewechselt, aber ich hatte wohl kein Glueck. Der Dealerbutton blieb sozusagen an mir kleben und am Ende hatten alle so viel Mitleid mit mir, dass alle getrunken haben, wenn ich trinken musste. Danach hatte ich erst mal den Goon (Wein in Plastiksaecken) auf. Aber zum Glueck bin ich ja schon alt und weiss, wann bei mir Schluss ist. Leider wussten dies 50% unseres Zeltes. Na ja. Nach dem Spiel kamen dann zum ersten Mal die Australier mit Gitarre und Bierbon vorbei und da war dann ganz vorbei mit lustig. Ich sass da lieber am Feuer und habe saemtliche Klassiker wie „Breakfast at Tiffany’s“, „Wonderwall“ usw. lustig mitgetraellert bis eigentlich fast alle im Bett waren. Auf dem Weg in mein Bett sind mir dann aber Marc und Moby in die Arme gelaufen, wobei Moby sowas von daneben war, dass Marc und ich beschlossen uns Oberkoerper und Beine zu schnappen um den Armen erst mal ins Bett zu tragen. Das war somit Tag Nummer 1. Tag Nummer 2 begann fuer viele erst mal sehr verkatert und ich glaube, niemand genoss die Autofahrt so sehr wie ich mit meinen Reisetabletten. Unser erstes Ziel war der Indian Point, von wo man eine herrliche Aussicht ueber den Ozean hatte, Riffhaie beobachten konnte und sogar eine Meeresschildkroete habe ich gesehen. Am diesem Tag war im Uebrigen mein Fahrtag, was den Tag ohnehin kroente. Ihr koennt euch gar nicht vorstellen, was es fuer ein wunderbares Gefuehl es ist, mit 60 Sachen am Strand entlangzufahren und links die Duenen und rechts das offene Meer zu haben. Wahnsinn. FREIHEIIIIIIIT!
Weiter ging es zu den Champagner Pools, Meerwasserloecher die durch die Wellen, die in die Pools klatschten ihren Namen haben. Leider bin ich auf dem Weg zu den Champagner Pools steckengeblieben, was mir dann doch nicht mehr sooo peinlich war, weil sogar der Guide 3 Anlaeufe brauchte, bis er den Wagen den Sandberg hinaufbekam. Auf dem Rueckweg, den Sandberg wieder hinunter, haette Johanna uns bald alle umgebracht, weil sie es durch ihre rasante Fahrweise soweit gebracht hatte, das 3 Tonnen Fahrzeug mit 8 Leuten Besatzung auf zwei Raedern fahren zu lassen. Muss auch spitze ausgesehen haben, haben wir uns nachher von denen hinter uns erzaehlen lassen. Leider gibt es kein Video.
Auf dem Rueckweg zum Camp haben wir dann noch Muscheln ausgegraben, die Toni, unser Guide, spaeter am Abend mit Knoblauch, Sojasosse und was auch immer herrlich fuer uns zubereitet hat. Koestlich! Der Abend wurde dann auch deutlich ruhiger als der Vorherige.
Am letzten Tag unseres Abenteuers ging es noch zu zwei Seen, wovon in einem Wasserschildkroeten rumschwammen, aber direkt in Deckung gingen, wenn wir uns dazugesellt haben und als Hoehepunkt zum Lake Mc Kenzie. SO EIN GEILER SEE. Weisser Sand, turkisfarbenes Wasser. Wenn ihr in dem passenden Fotoalben einen See findet, auf den diese Beschreibung passt, dann ist es Lake Mc Kenzie. Wahnsinn!
Von dort aus, ging es dann zurueck zum Nomads Hostel. Auch dieser letzter Abend verlief eher ruhiger mit Quiz im Hostel, was unser Team natuerlich gewann und damit wieder eine zeitlang mit alkoholischen Getraenken versorgt war. Johanna und ich schliefen uebrigens wieder im Auto, statt im Hostel, wie am Tag vor Halloween. Es ist ja so schoen nachts seine Ruhe zu haben!