13.01.2011 - Neuseeland, der Einstieg
So, ich habe jetzt genau 30 Minuten um etwas zu schreiben, dann ist meine Internetstunde fuer 3$ um. Weiter geht es bei Neuseeland. Ich habe doch tatsaechlich nur 18,5kg Gepaeck und 4,7kg Didgeridoo aufgegeben….und nix dazubezahlt. Gut so. Zum Glueck hat keiner mein geschickt gepacktes Handgepaeck (bestimmt 10kg) gewogen. Aber ich sag mir immer, dass ich ja rank und schlank bin und nicht 95kg wiege, wie andere, die im Flieger Platz nehmen…und was ich alles anhatte. Ich kam mir vor, wie ein Michelinmaennchen. Gefehlt haben eigentlich nur noch Muetze und Handschuhe, dann haette ich auch auf den Tragflaechen des Flugzeuges mitfliegen koennen :-DIn Neuseeland einzureisen ist gar nicht mal so einfach. Erst mal muss man, wie fuer Australien auch, so einen Zettel auffuellen. Wie man heisst, wo man wohnt (in Deutschland und im Einreiseland), wieso man einreisen will, ob man irgendwelches Fleisch, Tiere, Fruechte, Holz mitfuehrt und so weiter. Ewig lange Liste! Diesen Zettel traegt man dann mit seinem gesamten Gepaeck zum Zoll, der dann noch mal das Rueckflugticket sehen will und eindringlich Fragen des Fragebogens wiederholt. Ok. Dann wird das Gepaeck geprueft. Eigentlich wird es verdammt teuer, wenn man ankreuzt, man haette kein Holz, Fleisch, Obst oder was auch immer dabei und dann hat man es doch. Ich habe natuerlich vergessen „Holz“ anzukreuzen, aber augenscheinlich war es unmoeglich ein 1,60m langes Didgeridoo unter dem Pulli nach Neuseeland einzuschmuggeln und wohl auch nicht meine Absicht. Asche auf mein Haupt. Des Weiteren musste ich sonstiges Essen vorzeigen, welches fuer Diskussionsstoff sorgte. Ich hatte noch ein Billigsalami (BiFi Artig) von Aldi dabei, was ich auch korrekterweise angegeben habe. Auf der Verpackung stand nun leider kein Abstammungsland dieser Salami, was zur vorgenannten Diskussion unter den Beamten des Zolls fuehrte. Nach 10min habe ICH dann vorgeschlagen, dass man die 50EUR cent Salami doch auch einfach wegwerfen koennte, womit dann alle zufrieden waren und die anderen Passagiere abgefertigt werden konnten. Das Leben eines Beamten kann so schwierig sein.Vom Flughafen habe ich mir dann erst mal dekadent ein Taxi zur Wicked Van Zentrale genommen. Ich hatte nun wirklich keine Lust mit dem ganzen Gepaeck in einen Shuttlebus zu steigen, fuer den ich im Uebrigen die Haelfte des Taxipreises bezahlt haette, in die Stadt zu fahren und mich per pedes auf die Suche nach der Wicked Zentrale zu machen. Nein, nein und noch mals nein. Ich hab ja jetzt Urlaub … nach den anstrengenden australischen Monaten :-D Ich habe jetzt auf jeden Fall wieder meinen Van und ueberlegte kurz mir noch Auckland anzuschauen, bevor mich die Reise in den kalten Sueden ziehen sollte. Aber nein, zu viele Leute, zu wenig Parkmoeglichkeiten und und und. Ich war gestresst. So fuhr ich ein bisschen hier rum, ein bisschen da rum, versuchte mir Orientierung zu verschaffen und ein Plaetzchen zum Relaxen und spaeteren Schlafen zu suchen. Aber irgendwie war der Tag scheisse. Es klappte alles nicht so wie es sollte und am Ende bin ich dann auf nem billigen Campingplatz gelandet, heilfroh, dass mich niemand fortjagen konnte, dass ich eine heisse Dusche hatte und meine Ruhe. …na ja, im Endeffekt habe ich doch wieder menschlichen Kontakt geknuepft in Form von zwei Schweizern Anfang 60, die redeten wie ein Wasserfall, was mich aber durch das angebotene Bier nicht im Geringsten stoerte. Schoen war nur immer, dass ER eigentlich immer redete und wenn SIE dann doch mal zu Wort kam hat ER noch mal alles wiederholt. Lustig! Weniger lustig war dann, dass ER meinte, ein Gespraech ueber Politik dieses und letztes Jahrhundert zu beginnen. Und die EU und so,und wie die Schweiz nicht da reinpasst und ueberhaupt. Ich sage nur: Selbstsicheres Auftreten bei voelliger Ahnungslosigkeit! Konnte ich dann schon mal fuer die Schule ueben :-DAm naechsten Morgen und nach einer wenig langen Dusche, wohlgemerkt die Zweite im neuen Jahr, setzte ich mich dann in den Van, drehte enthusiastisch den Schluessel um, rollte auf die Strasse und … hatte keinen Plan, wo ich eigentlich hinwollte. Argh! Ich weiss doch ueberhaupt gar nichts ueber Neuseeland. Huegel, ja. Hobbits, auch. Und schoen soll es sein. Ok, werden wir rausfinden. (Seit ich alleine unterwegs bin, rede ich zu mir immer in der Wir-Form.) Idee Nr. 1: An den Rand fahren. Idee Nr. 2: Infomaterial zur Hand nehmen und erst mal gucken. Ich habe ungefaehr 5,7kg an Infomaterial vom Flughafen, von der Vanzentrale, aus einem Vorort von Auckland….pffffff. Zu viele Infos. Klar war nur: In den Sueden und am Besten am Strand entlang, denn da ist immer schoen, da sind oeffentliche Klos, da findet man andere Campervans und sowieso. Und so ging es dann den „Ocean Scenic Drive“ entlang Richtung Sueden. Nichts Spannendes an dem Tag, ausser natuerlich eine gute Aussicht aufs Meer. Aber noch nichts mit Huegeln. Am Abend musste ich dann zwar ein bisschen suchen fuer den optimalen Schlafplatz, aber Schlussendlich hatte ich meinen Ausblick aufs Meer…bis die Polizei kam. Fuck! Aber…die kam nicht wegen mir, sondern wegen einem anderen Campern, der Anwohnern und der Polizei „suspekt“ vorkam. Weil dort kein „Camping not permitted“ Schild stand, konnte die Polizei uns aber nicht wegjagen. Ich wurde, im Hinblick auf den suspekten Camper, nur gefragt, ob ich nicht soch auf einen Campingplatz umziehen wollen wuerde. Nein danke! Ob ich auch wirklich sicher sei. Ja! Na gut, ich koenne ja anrufen, wenn was sei. Nein, mein Handy funktioniert hier nicht! Na gut, ich koenne ja lange auf die Hupe druecken, so dass Anwohner die Polizei rufen koennten. Ja, das koennte ich wohl tun! Vielen Dank und Gute Nacht!
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