Australia2010

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22.12.2010 - Ghan, Adelaide, Great Ocean Road

Allgemein — posted_by australia2010 @ 03:28

Sooooo, es ist lange her, dass ich geschrieben habe. I’m sorry! Also, es ist vieles passiert. Eine kurze Zusammenfassung:

Ich war, wie angekuendigt, bei der School of Air. Auch sehr interessant, nur nicht ganz so spannend. Aber das ist so lange her, dass ich noch nicht mal mehr weiss, ob das mein letzter Tag in Alice Springs war. Wie daraus zu entnehmen ist, ist wohl auch nichts spannendes mehr passiert :-D

Auf jeden Fall ging es “kurz darauf” mit dem Ghan nach Adelaide. Die Geschichte habe ich ja bereits erzaehlt. Bei unserer Zugfahrt ist aber nichts passiert. Ausser….dass ich zu meinem Fensterplatz gekommen bin und auf beiden Sitzen zwei ausladende Aboriginals Frauen sassen und die Aeltere sich mit mir anlegte, dass sie den Platz nicht verlassen wuerde. Wir haben das im Endeffekt ausdiskutiert und schlussendlich hat sie das Feld geraeumt und das war auch gut so, denn die Gute stank nach altem Schweiss, wie ich es noch nie erlebt habe. Mir war richtig schlecht und es dauerte noch 10 min bis der Gestank aus meiner Sitzreihe verschwand. Uaaaaah. Lustig war der Mann in de Bank gegenueber von mir. Er sah aus wie der Nikolaus nur ohne Zaehne und sehr duenn.  Und immer, wenn ich ruebergeguckt habe, hat er zahnlos zu mir gelacht und gewunken wie ein Irrer. (Er war auch ein wenig irre. Aber liebevoll irre.) Somit dauerte meine Zugfahrt genau 23 Stunden und 45 Minuten fuer ungefaehr 1.500km. Auf jeden Fall hab ich vor der Zugfahrt Joanna aus Berlin kennengelernt und waehrend der Zugfahrt Morgan aus Sydney, mit denen ich auch die meiste Zeit verbracht habe. Und es war quite funny. Gegen Abend sind wir alle in den Speisewagen umgezogen und haben mit einem weiteren Australier (Kingsley) Rum Cola getrunken und lustige Pustespiele mit einer Muenze gespielt. Fragt mich nicht! Aber es war ein guter Abend. Auch das Schlafen war ganz angenehm, weil zumindest ich zwei Sitze fuer mich hatte. Auf jeden Fall kann ich jedem, der in Australien ist, nur empfehlen einmal mit dem Ghan zu fahren. Man sieht so viel unterschiedliche Landschaft und sowohl der Sonnenuntergang als auch der Sonnenaufgang waren der Wahnsinn!!! So schoen! Sowas Schoenes habe ich wirklich selten gesehen, da das Land, ueber das wir gefahren sind, wirklich so flach war, dass man in jede Richtung kilometerweit gucken konnte und die Sonne gaaanz langsam ueber das Land kroch.

Ich konnte in Australien im Uebrigen feststellen, dass mir weder im Zug noch im Auto (!) schlecht wird, solange die Fahrt immer geradeaus geht und die Geschwindigkeit gehalten wird. Aber da es nicht ueberall wie in Australien sein kann und ich nun auf Boote aufgrund meines Tauchscheines angewiesen bin und mir sogar bei 3D Filmen wie Tron leicht uebel wird, werde ich als Erstes zu Hause etwas gegen meine Reiseuebelkeit unternehmen. Ich finde, nach 28 Jahren reicht es!!! Akupunktur? Hypnose? Mal sehen…

Na ja, auf jeden Fall sind wir alle wohlbehalten in Adelaide angekommen. Nur der Temperaturunterschied war ein Schock. Von 40 Grad zu 18 Grad. Ich habe gefroren wie ein Schneider. Die ersten beiden Naechte in Adelaide habe ich zusammen mit Joanna bei Couchsurfern verbracht, was mal wieder gut tat nach Van und Hostel, ein bisschen wie nach Hause kommen.

In Adelaide ist besonders der Markt sehr zu empfehlen mit frischem Fleisch, Fisch, Gemuese und Fruechten (mjam)…und mal wieder der botanische Garten, in dem ich annaehernd einen ganzen Tag verbracht habe. Nach dem Gartentag stand definitiv mal wieder ein Shoppingtag an, da ich nur noch meine Trekkinghose und meine bunte Indienhose als lange Hosen vorzuweisen habe. Und wenn man ab und zu abends auch mal weggehen will, sollte man zumindest eine Jeans tragen, um ueberhaupt irgendwo eingelassen zu werden. Dank guter Beratung und grosser Auswahl wurde ich schnell fuendig, hab dem Museum noch einen kurzen Besuch abgestattet und habe den restlichen Tag eher chillig verbracht.

Seit zwei Tage habe ich ja nun auch wieder einen Van fuer meine restliche Zeit in Australien in dem ich rumfahren und schlafen kann. Das ist wirklich gut. Man kommt einfach in Australien nicht wirklich ohne Auto aus. Oder sagen wir so. Man hat einfach nicht genug Freiheit! Man ist immer auf Busse oder sonstige Verkehrsmittel angewiesen. Und ob man sich jetzt einen Wagen mietet oder oeffentliche Verkehrsmittel nutzt und in Hostel schlaeft, kommt preislich aufs selbe hinaus…jedenfalls, wenn man zu zweit reist. Und hier kommt Robin ins Spiel. Robin habe ich zusammen mit den anderen Deutschen in Cairns kennengelernt und als klar war, dass ich einen Van haben wuerde, habe ich ihn einfach mal angeschrieben, ob er nicht Adelaide kommen wolle und mit mir zusammen weiterreisen wolle. Und er wollte! Yipiiie! Jedenfalls kam Robin am 14.12. morgens in Adelaide an, ich habe ihn vom Bahnhof abgeholt und ab gings. Roadtrip! Da Robin am 18.12. in Melbourne sein wollte um Leute vom Improtheater zu treffen, hatten wir keine Zeit zu verlieren. Den ersten Tag verbrachten wir oberhalb von Adelaide im Barossa Valley, eine der groessten Weingegenden hier in Australien mit einer Menge Weinkeller und freihen Kostproben. Super. Wir haben dann auch 3 oder 4 Keller angefahren und getestet und gefachsimpelt :-D Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich danach noch fahren durfte, aber irgendwie mussten wir ja weiter kommen. Die erste Nacht haben wir irgendwo am Rand eines Flusses verbracht, was ein Alptraum war, jedenfalls zu Beginn. Denn als wir die Tueren schlossen und Licht anmachten, waren mindestens 60 Muecken im Van. Argh! Wenn man leise war, konnte man ein Konzert von Muecken wahrnehmen…sssssss. Argh. Also, alle Tueren auf, die Haelfte der Muecken rausgejagt, die andere Haelfte in muehevoller Kleinarbeit ermordet. Das muss ein lustiges Bild von aussen gewesen sein, wie Robin und ich im Inneren des Vans auf Mueckenjagd gegangen sind. Aber, wir waren erfolgreich und ich hatte keinen einzigen neuen Mueckenstich am folgenden Tag. Den naechsten Tag haben wir groesstenteils mit Fahren verbracht um zum Beginn der Great Ocean Road zu kommen. Dummerweise hat Robin keinen Fuehrerschein und so muss ich die ganze Zeit fahren. Aber das passt. Dafuer unterhaelt er mich mit seiner Ukulele :-D

Der naechste Abend war dann einfach perfekt. Wir sind in einem ziemlich kleinen Fischerdorf angekommen und haben einen wundervollen Parkplatz direkt am Leuchtturm gefunden. Der Sonnenuntergang war bombastisch (siehe Bilder) und eingeschlafen sind wir unter dem Geraeusch von Wind und Wellen. Klingt ein bisschen kitschig, ich weiss, aber war einfach toll.

Tag 3 unserer Reise beinhaltete dann die Great Ocean Road. Ein absolutes Muss, fuer jeden, der Australien besucht. Man hat eine wundervolle Aussicht aufs Meer und ich haette an verschiedenen Stellen der Great Ocean Road stundenlang bleiben und einfach nur die Aussicht geniessen koennen. Anders als die Busreisenden konnten wir auch wirklich mal fuer laengere Zeit an einer Stelle bleiben und geniessen, waehrend ein Haufen von Touristen einfach nur von einem Aussichtspunkt zum Naechsten hetzte, Fotos schoss und wieder verschwand. Die haben den Sinn von “Genuss” noch nicht verstanden. Robin und ich haben nur den Kopf geschuettelt. Gut, dass wir den Van haben! Die Fahrt fuehrte weiter am Ozean entlang, ueber verschlungene Strassen, die oftmals bombastische Ausblicke aufs Meer freigaben. Und Koalas haben wir gesehen. Die hingen faul in den Baeumen ueber und neben der Strasse als ob sie kein Waesserchen trueben koennte. Die Welt scheint hier noch in Ordnung zu sein. Ich zumindest, koennte Wochen alleine an der Great Ocean Road verbringen. Aber wir mussten ja weiter, seufz. 


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