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Botanic Garden/ Jobsuche die 1.

Allgemein — posted_by mellizo1 @ 11:25

Da die letzte Woche vor allem durch Regen und für australische Verhältnisse ziemlich kühle Temperaturen geprägt war, beschlossen wir an diesem erstmals wieder sonnigen Tag in den Botanischen Garten Sydneys zu gehen. Auch die Anderen (ein paar deutsche Backpacker und ein Hostelmitarbeiter) fanden an diesem Entschluss Interesse und folgten uns. Somit machten wir uns, ausgestattet mit einer kleinen Decke und etwas Brot für die Vögel, auf den Weg.

Der Botanische Garten liegt in der Nähe des Opera Houses und bietet sich nicht nur als Ort der Entspannung, sondern auch zum Joggen und sportivem Austoben an. Am Vormittag werden kostenlose Führungen angeboten, an denen jeder teilnehmen kann. Da wir uns die Tage zuvor eher weniger mit der Tier- und Pflanzenwelt Australiens, als vielmehr mit den Jobangeboten auseinandergesetzt hatten, erwies sich dieser kleine Ausflug als eine interessante Abwechslung. Neben den unzähligen Palmen, Orchideen und anderen exotischen Pflanzen, waren auch einige für Deutschland eher untypische Tiere zu sehen. Wir trafen auf  sogenannte Flughunde, kleine Papageien und Kakadus. Ein merkwürdiges Tier namens Flughund

Da wir Brot zum Füttern der Vögel mitgebracht hatten, ergab sich die Möglichkeit, die Vögel aus nächster Nähe bzw. auf unseren eigenen Schultern sitzend zu betrachten. Allerdings sollte man beim Füttern vorsichtig sein, da zum Einen die Schnäbel recht scharf sind und zum Anderen die Gefahr besteht, dass einem auf die Schulter gekackt wird. Dieses Problem hatte bereits nach wenigen Minuten einer unserer Bekannten und es war sehr schwer, die Flecken schnell und gründlich zu entfernen.

Nach der Fütterung der Vögel und einem kleinen Schläfchen in der Sonne bekamen wir Lust auf einen guten Kaffe und machten uns auf die Suche nach einem geeigneten Cafe. Das Cafe des Botanischen Gartens lädt zwar durch die zentrale Lage inmitten von Palmen und anderen Pflanzen zum Verweilen ein, ist jedoch preislich gesehen ebenso wie der kleine Souvenirshop den vielen Touristen angepasst und somit für den kleinen Backpackergeldbeutel zu teuer. Als wir uns also gerade gegen das überteuerte Cafe und für einen Latte im Starbucks, welcher hier wesentlich günstiger als in Deutschland ist, entschieden hatten, wurden wir Augenzeugen, wie sich ein riesiger Vogel mit langem, spitzen Schnabel über die Pizza eines Pärchens hermachte. Diese waren eher weniger begeistert und zugleich hilflos, während meine Freundin hemmungslos wie ein japanischer Tourist das ganze fotografierte. Nach dieser gelungen Abwechslung ließen wir wie geplant den Tag mit einem Latte ausklingen.

Am nächsten Tag kehrte unsere alte Verzweiflung zurück. Ein Job musste her, und das so  schnell wie möglich. Wir hatten uns bereits die letzen Tage direkt nach unserer Ankunft hingesetzt und einen Lebenslauf geschrieben, welcher hier von äußerster Notwendigkeit ist. Ebenso hatten wir diesen bereits zig mal ausgedruckt und in nahezu jedem Geschäft verteilt. Dennoch waren wir nach wie vor joblos und Thema unserer Frühstücksunterhaltung war mal wieder die Jobsuche. Diesmal klinkte sich einer der Hostelmitarbeiter ein, um uns neuen Mut zu machen und gab uns einen Zettel, auf dem nach Backpackerbabes für das Verteilen von Flyern gesucht wurde. Da wir uns für nichts zu schade waren, riefen wir bereits wenige Minuten später die Nummer auf dem Zettel an und wurden eingeladen, in 20 Minuten vorbei zu kommen.

Wir machten uns also gleich voller Hoffnung auf den Weg zu dem Fitnessstudio, für das wir die Flyer verteilen sollten. Dort angekommen begrüßte uns gleich eine völlig überdrehte Frau, die sich so verhielt als wäre man seit wenigen Minuten ihre beste Freundin. Sie erklärte uns kurz unsere Aufgabe und vereinbarte mit uns ein Probearbeiten um 15.00 Uhr. Beim Flyerverteilen ging es leider weniger darum Flyer zu verteilen, als vielmehr darum, die Leute nach ihren Telefonnummern und Adressen zu fragen und ihnen ein Abo für das Fitnessstudio zu verkaufen. Obwohl uns diese Tatsache bereits schon etwas abschreckte, beschlossen wir es zumindest einmal zu probieren.

Wenige Stunden später standen wir also in ziemlicher Kälte, getrennt voneinander an Sydneys Hauptverkehrskreuzungen und sollten fremde Menschen nach ihren Nummern und Adressen fragen. Dies gestaltete sich jedoch problematischer als gedacht. Zum Einen zogen die Leute so schnell an einem vorbei und ignorierten einen so sehr, dass man noch nicht einmal annähernd sein Verkaufslächeln aufsetzen und den eingeübten Satz aussprechen konnte, und zum Anderen stand ich am Chinese Corner, welcher dementsprechend auch hauptsächlich von Chinesen durchquert wurde, welche mich selbst wenn sie wollten nicht verstehen konnten.

Eineinhalb Stunden und einige dämliche Anmachsprüche später, hatte ich immer noch keine Nummer in der Tasche und war kurz davor aufzugeben und das ganze abzubrechen, als plötzlich meine Freundin ebenso entnervt auf mich zu kam. Auch bei ihr war es nicht viel besser gelaufen. Sie hatte es zwar geschafft drei Leuten ihre Nummern abzuschwatzen, dennoch hatte auch sie Probleme und wollte einfach nur, dass diese zwei endlos scheinenden Probestunden endlich zu Ende gingen. Als sich dann zu allem Überfluss auch noch ein chinesisches Pärchen neben uns stellte, dass mit Bambushölzern Musik zu machen versuchte, konnten wir eigentlich nur noch über die total bescheuerte Situation lachen. Als die zwei Stunden endlich zu Ende waren und wir die insgesamt fünf Nummern abgeben mussten, war uns allen bewusst, dass dies unser erster und unser letzter Tag in diesem Business war. Wenigstens bekamen wir für die zwei Stunden 20 aus. $ und konnten uns somit unser Abendbrot erstmals aus eigener Tasche finanzieren. Durchgefroren und völlig entmutigt aber zugleich auch froh über das erste selbst verdiente Geld gingen wir ins Bett.

Da wir bei unserer Flyer Aktion von einer anderen Deutschen den Rat bekommen hatten, uns beim Löwenbräu zu bewerben, machten wir uns am nächsten Tag gleich auf den Weg. Sie hatte uns zwar erzählt, dass sie nicht genommen wurde, meinte aber auch, dass wir es mit unseren blonden Haaren in dem deutschen Lokal trotzdem mal versuchen sollten. Das Restaurant Löwenbräu befindet sich in den sogenannten “The Rocks”. Diese sind eine Art Ortsteil von Sydney, der über der Harbourbridge liegt und durch die kleinen Straßen im Vergleich zu Sydneys Innenstadt eher gemütlich wirkt.

Nachdem uns der Weg von zwei Passanten falsch erklärt wurde und wir bereits einige Stunden unterwegs waren, fanden wir endlich das Lokal. Am Eingang begrüßte uns ein kräftiger, deutscher, älterer Herr und auch im Lokal arbeiteten hauptsächlich Deutsche. Mit der deutschen Musik im Hintergrund kam bei uns zum Einen ein heimisches Gefühl auf, zum Anderen war es auch irgendwie ironisch auf einem anderen Kontinent in einem deutschen Lokal zu stehen und zu sehen auf welche Eigenarten wir Deutschen scheinbar beschränkt werden. Sauerkraut, Weißwurst, Dirndl / Lederhosen, Schlager und Bier. Wir sahen uns schon in dem doch eher lächerlichen Aufzug den chinesischen Touristen das Sauerkraut auftischen, bis wir mit dem Chef Bekanntschaft machen durften. Dieser Herr war so was von unfreundlich und schob uns gleich mit einem Personalbogen in die nächste Ecke ab.

Nachdem wir die zweieinhalb Seiten mit all unseren Daten ausgefüllt und abgegeben hatten, offenbarte uns der super-missgelaunte Chef, dass sie aufgrund schlechter Erfahrungen keine Backpacker mehr nehmen und verabschiedete uns. Wütend und deprimiert zugleich verließen wir den Laden und gingen zurück zum Hostel.

Auf dem Weg dahin sahen wir einen Aushang an einem Cafe, das Aushilfen suchte. Das Cafe bestand aus zwei kleinen Tischen und einem kleinen Tresen und schien auch als Laie zu bewältigen zu sein. Als wir unsere Lebensläufe abgeben wollten, erklärte uns die Inhaberin, dass sie nur Leute mit mindestens einjähriger Erfahrung einstellt. Dies schien uns aufgrund der Lokalgröße so derart lächerlich, dass wir nicht wussten, ob wir diese Frau wirklich ernst nehmen sollten. An diesem Abend mussten wir voller Enttäuschung feststellen, dass es wohl nicht so einfach ist wie vermutet, einen Job zu finden und beschlossen am nächsten Tag eine Jobagentur aufzusuchen.

Wie geplant gingen wir also am nächsten Tag, nachdem wir noch einige weitere Lebensläufe verteilt hatten, zu einer Jobagentur, deren Adresse wir im Internet gefunden hatten. Da es mittlerweile bereits halb fünf am Nachmittag war und die Agentur um 17.00 Uhr schloss, waren die Mitarbeiter dieser Firma schon in Feierabendlaune. Wir trafen also nach unzähligem Klingeln und einigen Minuten des Wartens auf eine Frau mittleren Alters, die sich gerade ein Stück Kuchen in den Mund schob und uns mit vollem Mund zu erklären versuchte, dass sie gerade verhindert sei, da sie und ihre Mitarbeiter gerade in einer wichtigen Besprechung wären. Somit nahm sie zwischen Tür und Angel unsere Lebensläufe entgegen und begleitete uns direkt im Anschluss darauf  zum Ausgang. Wieder einmal wurden wir abgeschoben und hatten das Gefühl, ein absoluter Verlierer, mit dem Namen Backpacker, in diesem Land zu sein. Wie bereits erwartet hörten wir auch viele Wochen später noch nichts von dieser Agentur, auf die wir so viel Hoffnung und Erwartungen gesetzt hatten. Scheißladen!


Erste Erfahrungen mit dem Nachtleben / Auf der Suche nach Alternativen zum Hostel

Allgemein — posted_by mellizo1 @ 08:16

Nach unserer ersten Woche in Sydney, die vor allem durch organisatorische Aktionen, wie z.B. das Eröffnen eines Kontos, das Beantragen der Tax file number und die Jobsuche geprägt war, wollten wir nun auch endlich einen Einblick in Sydneys Nachtleben bekommen. Da wir uns bislang immer noch gegen die ständigen Aufforderungen der Westendmitarbeiter gewehrt hatten und somit nicht feiern gegangen waren, war es uns möglich  gewesen das Partyverhalten der Anderen zu beobachten. Dabei fiel uns auf, dass die Leute in Australien immer sehr früh feiern gehen, welches für einen Neuling wie mich sehr gewöhnungsbedürftig war. Girls in der Küche - für die Boyz zu stressigWährend wir um ca. 19.00 Uhr noch in der Gemeinschaftsküche standen und unser Abendessen zubereiteten, waren andere bzw. die Partygänger schon längst betrunken und ordentlich in Feierlaune. Dabei durften wir so einige Male mit ansehen, wie sich der ein oder andere volltrunkene Ire ausgezogen hat, gestürzt ist oder sich in der Küche erbrochen hat.

Trotz ungewöhnlich früher Ausgehzeit, schafften wir es dennoch diesen Freitag  auch endlich einmal rechtzeitig fertig zu sein. Da  die sogenannte Scubar auf dem Plan stand, beschlossen wir der Gruppe dahin zu folgen. Die Scubar ist ein kleiner, typischer Backpackerladen und kooperiert mit einigen Hostels. Daher ist dort vor allem mit anderen Backpackern zu rechnen. Nightlife in der ScubarDa wir mit unserer Hostelgruppe unterwegs waren, mussten wir keinen Eintritt bezahlen und bekamen jeder einen Coupon für ein Freigetränk. Bei unserer Ankunft um 21.00 Uhr vor der Bar begrüßte uns  zu meiner Verwunderung ein Türsteher, der genauestens alle Ausweise kontrollierte. Wie ich später erfahren durfte, ist es in Australien Vorschrift, dass jede Bar, jedes Cafe  ab einer bestimmten Uhrzeit von jedem den Ausweis  kontrollieren muss, um zu verhindern das Minderjährige nach 22.00 Uhr auf der Straße sind. Harte Sitten! 

Nachdem wir den Eingang in die Scubar passiert hatten fanden wir einen recht guten Dj, einen Billardtisch und gähnende Leere vor, jedoch zeigte sich bereits eine Stunde später der ganze Laden in einem völlig anderem Licht: Aus der zuvor ruhigen Bar wurde plötzlich ein gut gefüllter Club mit Tanzfläche, der Billardtisch verschwand und die Leute die zuvor noch recht träge ihre Kugeln versenkt hatten, bewegten sich nun im Rhythmus zu den neuesten House Beats.

Somit wurde der anfangs so langweilige Abend dann doch noch recht witzig und ich durfte bzw. musste auch schon nach kurzer Zeit mit der australischen Offenheit Bekanntschaft machen. Ein absolut abstoßender Kerl im Strickpullover mit Elchmotiv wollte einfach nicht verstehen, dass ich nicht mit ihm tanzen wollte und riss mich wie ein wild gewordenes Schwein hin und her. Zu allem Überfluss bedankte er sich dann lächerlicher Weise noch für den Tanz und gab mir einen Kuss auf die Wange. Auch meine Freundinnen durften miterleben mit welchen Erwartungen die Männer in solche Backpackerläden kommen. Frischfleisch: leicht zu haben und schon bald nicht mehr in der gleichen Stadt und somit ein bisschen Spaß ohne unerwünschte Folgen.

Da der Alkohol in Australien sehr teuer ist und wir auch keine Zeit mehr hatten im Hostel etwas vorzutrinken, durften wir das peinliche Flirtverhalten der Australier in absolut nüchternem Zustand erleben. Um halb drei war dann völlig unerwartet die Party zu Ende. Eine Putzkolonne fing so penetrant an zu putzen, dass selbst der Partywütigste mit dem Wischmob zwischen den Beinen nicht standhalten konnte und den Laden verlies. Mittlerweile konnte ich auch verstehen, weshalb alle immer schon so früh losgingen um zu feiern und am nächsten Tag verhältnismäßig früh wieder auf den Beinen waren. In Australien ist es normal, dass alle Clubs zwischen 2 und 3 Uhr Nachts schließen.

Nach ein paar Stunden Schlaf und einem typischen Backpacker Frühstück, welches aus billigem Coles Toast und irgendeiner günstigen Variante von Aufschnitt besteht, machten wir uns auf die Suche nach dem so genannten Georga House. Wir hatten durch einen Bekannten, der bereits seit einem halben Jahr in Australien lebt und arbeitet, erfahren, dass dies ein Studenten Haus sei, in dem man zu recht humanen Preisen ein eigenes Zimmer bekommen kann. Erwartungsvoll suchten wir halb Sydney ab. Wir fragten unzählige Passanten, denen dieses Studentenhaus jedoch nicht bekannt war und begannen  langsam zu verzweifeln. Als dann ca. 2 Stunden später zwei Herren mittleren Alters uns derart verzweifelt, mit Stadtplan unter dem Arm an der Ampel entdeckten, zögerten sie nicht lang uns zu fragen, ob wir irgendwie Hilfe brauchen könnten. Da beide ebenfalls nicht aus Sydney kamen, waren sie uns zwar keine große Hilfe, boten uns aber an, mit zu ihrem Hotel zu kommen um dort von dem Portier Hilfe zu bekommen. Auch dem noch recht jugendlichen Portier war das Georga House kein Begriff, dennoch recherchierte er solange im Internet bis er uns die Adresse und eine Wegbeschreibung geben konnte. Wir waren sehr dankbar und zugleich verwundert über diese außerordentliche Hilfsbereitschaft, die hier zu Lande jedoch normal zu sein scheint.

Nachdem wir einige Kilometer gelaufen waren, erreichten wir endlich die Straße in der das Georga Haus sein sollte. Mittlerweile war es schon dunkel geworden und wir liefen durch einen doch eher ghettoartigen Bezirk. Als wir dann endlich den Eingang betraten, wurden uns auch sofort freundlicher Weise die Zimmer gezeigt. Es gab Doppel- und Einzelzimmer, die jeweils mit einem Waschbecken, einem Schreibtisch, einem Schrank und einem Stockbett bzw. Einzelbett ausgestattet waren. Zusätzlich verfügte jedes Zimmer über einen eigenen Internetanschluss. Der Nachteil jedoch war, dass man kein eigenes Badezimmer hatte und dass das gesamte Haus sehr zugig und ungemütlich war. Wir vereinbarten nach unserer Besichtigung zwei Tage Bedenkzeit und verließen das Haus.

Da wir uns tatsächlich entschieden hatten dort hin umzuziehen, checkten wir in unserem Hostel aus und riefen die Leute vom Studentenhaus an um unser bereits reserviertes Zimmer zu bestätigen. Dies gestaltete sich jedoch etwas problematisch, da zum Einen das reservierte Doppelzimmer nicht mehr verfügbar war und zum Anderen die Preisinformation falsch war. Zwar war der Preis von 200 aus $ pro Woche pro Person mit Frühstück noch recht günstig, jedoch für unseren kleinen Backpackergeldbeutel zu hoch. Daher mussten wir leider absagen, was das Personal des Hauses nicht so spontan akzeptieren wollte. Ich musste mich also tatsächlich auf eine Diskussion am Telefon einlassen, in der ich eine günstigere Schlafmöglichkeit nennen sollte! Nach dieser für mich als Nicht-Australierin recht komplizierten Diskussion, stellten wir fest, dass wir nun mehr oder weniger Obdachlos waren. Wir gingen also wieder mit Sack und Pack zu unserem Hostel zurück und wurden da bei unserer Rückkehr eher mitleidig belächelt.

Nach diesem schlechten Start in den Morgen beschlossen wir am Abend erneut mit unseren neu gewonnenen Bekanntschaften aus dem Hostel (gleichaltrige Backpacker aus Deutschland) die Nacht zum Tag zu machen. Auf dem Plan stand "The Gaff", ein weiterer Backpackerladen an der Oxfordstreet, welche in Sydney als absolute Schwulenstraße gilt. Great: German Girls im GaffAm Abend kauften wir uns Bier, was neben "Goon" (ein absolut billiger Wein, der dementsprechende Kopfschmerzen verursacht) noch verhältnismäßig günstig ist. Da wir recht müde waren, beschlossen wir, uns vorher noch kurz hinzulegen, um ein wenig zu schlafen. Leider wachten wir erst einige Stunden später um halb elf am Abend wieder auf. Nichts desto trotz machten wir uns mit jeweils einem Bier intus, d.h. also nüchtern und müde, auf den Weg und fanden uns wenige Minuten später zwischen unzähligen Fetish Stores und vielen unglaublich gut aussehenden Männern wieder, die jedoch leider alle "vom anderen Ufer" waren. Obwohl wir zusehends mehr verunsichert waren, gingen wir weiter und erreichten nach ein paar Minuten das "Gaff".

Dort angenkommen, war die Kasse kaputt und somit wurden nur noch Leute rein gelassen, die bereits eine Eintrittskarten hatten. Selbstverständlich gehörten wir nicht dazu und wir sahen unseren Abend schon den Bach runter gehen. Zu unserem Glück bemerkten zwei Neuseeländer unsere Enttäuschung. "Zufälligerweise" hatten die beiden noch zwei Eintrittskarten, die sie uns überließen. Als wir dann endlich im Gaff, statt nur davor standen, strömte uns ein unsäglicher Alkoholgeruch entgegen und wir wurden in die Menschenmassen gedrängt. Immer noch im Gaff, aber einige Cocktails späterDie zwei Neuseeländer luden uns noch auf ein Bier ein, was sich jedoch zu einer absolut nervtötenden Tortur entwickelte. Denn sobald wir ein Bier ausgetrunken hatten und uns gerade verabschieden wollten, kam einer der Beiden und stellte uns das nächste auf den Tisch. Wir wollten den Abend alleine bzw. ohne diese beiden älteren Herren verbringen, jedoch auch nicht unhöflich sein. Somit gaben wir uns als derart langweilige Personen aus, dass sogar diese beiden penetranten Herren uns nach eineinhalb Stunden in Ruhe ließen. Endlich hatten wir also die Chance uns in dem Laden umzusehen.Glätteisen als besonderer Service auf öffentlichen Toiletten

Das Gaff  ist eine Backpackerbar, die zum Einen mit recht günstigen Angeboten, wie z.B. Bier für 2 aus$ und zum Anderen mit speziellen Veranstaltungen, wie z.B. Ladies Night lockt. Außerdem verfügt das Gaff am Wochenende über eine zweite, größere Tanzfläche im Untergeschoss. Die Leute im Gaff sind hauptsächlich Backpacker und somit darf man sich über unzählige rumknutschende Paare nicht wundern.

Otto Opossum beim DinerNach einigen Stunden, so um halb drei, war der Laden dann ziemlich leer und somit beschlossen auch wir den Weg zurück ins Hostel anzutreten. Dabei stießen wir auf ein kleines und niedliches Tier am Wegrand. Es war ein Opossum. Diese sind in Australien an jeder Ecke zu finden und bekannt dafür, den Menschen alles zu wegzufressen.


Die Anreise/ Erste Eindruecke

Allgemein — posted_by mellizo1 @ 08:12

 Am 10.08.2008 war es endlich soweit, meine Reise nach Australien, ein Land das ich zuvor nur aus Erzählungen kannte, konnte beginnen. Aus der anfangs spontanen Idee wurde, als ich eine Mitreisende gefunden und mein Work and Holiday Visum in der Tasche hatte, Ernst. Während das Beantragen des Visums noch sehr schnell und leicht per Internet zu bewältigen war, ergaben sich bereits bei der Buchung des Fluges erste Schwierigkeiten, da meine Freundin zu dem Zeitpunkt noch keine Kreditkarte besaß. Diese ist  für eine Online-Buchung jedoch erforderlich. Somit war sie gezwungen, ihren Flug in einem Reisebüro für 50 Euro mehr zu buchen.

Bei der Buchung eines Fluges ist es auf alle Fälle ratsam sich im voraus über Preise etc. zu informieren und zu vergleichen, da diese je nach Fluggesellschaft und Datum sehr stark variieren können. Die Eröffnung eines Kontos verlief wiederum schnell und problemlos. Durch den Rat einer Bekannten erfuhren wir, dass es vorteilhaft sei, das Konto bei der Deutschen Bank zu eröffnen, da diese es durch Kooperation mit der Westpack in Australien ermöglicht, gebührenfrei in Australien vom deutschen Konto abzuheben.

Für die Buchung eines Hostels ließen wir uns bei der Planung besonders viel Zeit. Wir suchten im Internet nach günstigen und möglichst flughafennahen Hostels und wurden schließlich mit dem "Maze" fündig. Die Buchung zog sich jedoch unerwartet lange hin, da wir  scheinbar komplizierte Fragen gestellt hatten: Wir wollten zum Einen wissen, ob die Zimmer über ein eigenes Badezimmer verfügen und zum Anderen, ob es möglich sei zum gewünschten Datum ein Doppelzimmer zu bekommen. Wir bekamen zwar bereits nach wenigen Tagen eine Antwort, die darauf hinwies, dass es keine eigenen Badezimmer gibt, jedoch ohne Angaben zur Buchung. Wir antworteten daraufhin, dass es in Ordnung sei und wir das Zimmer trotzdem gern hätten und bekamen daraufhin abermals eine Mail die uns wieder nur versicherte, dass die Zimmer über keine eigenen Badezimmer verfügen. Nach etlichem hin und her (10 E-mails) konnten wir das Personal dann endlich dazu bringen uns für 2 Nächte dort einzubuchen. Wie sich jedoch später rausstellte war dies ein ziemlicher Reinfall.

Nun stand ich also bereits am frühen Morgen mit vollgepackter Tasche am Bremer Flughafen und wartete nach einem tränenreichen Abschied von meiner Familie darauf endlich in den Flieger, der uns nach Frankfurt bringen sollte, einsteigen zu können. Fliegen macht Spaß...Noch einmal ging ich alles durch : Reisepass, Ausweis, Universalstecker, Bikini, alles dabei. Nachdem wir in Frankfurt angekommen waren, dauerte es auch nicht mehr lange bis wir in die Maschine nach Singapur, von wo aus wir dann endlich weiter nach Sydney fliegen sollten, einsteigen konnten. Die gesamte Flugdauer von 27 Stunden verlief dank nettem Bordpersonal, verschiedenen Unterhaltungsmöglichkeiten wie z.B. Filmen, Serien, Nintendospielen etc. und einigen netten Bekanntschaften mit anderen Reisenden recht schnell und auf angenehme Weise. Jedoch konnte ich trotz allem nicht richtig schlafen, da zum Einen der Platz für ein gemütliches Schläfchen gefehlt hat und zum Anderen meine Aufregung einfach zu groß war.

Nach zwei Zwischenstopps und ein paar Sonnenauf- und untergängen erreichten wir dann endlich völlig übermüdet und um einige Bekanntschaften reicher unseren Zielflughafen in Sydney. Bei unserer Ankunft stießen wir nicht nur auf die bereits erwartete Kälte (im August findet in Südaustralien der Winter statt), sondern auch auf Dunkelheit, die wir um 18.30 Uhr noch nicht erwartet hatten. Nachdem wir uns durch die unzähligen Kontrollen begeben hatten, bei denen wir unter anderem lernen durften, dass man weder dreckige Schuhe noch Lebensmittel in den Koffern haben darf, um keine Keime, Insekten oder andere Lebewesen einzuschleppen, mussten wir uns auf die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit zu unserem Hostel (Maze) machen. Diese Suche gestaltete sich jedoch leichter als gedacht, da wir bereits am Ausgang von einem Shuttelbusfahrer abgefangen wurden, der uns und noch ein paar andere Backpacker für 12 Dollar pro Person zum Hostel chauffierte. Großstadtpanorama

Im Hostel angekommen machte sich dann eine große Enttäuschung breit. Das, wie bereits erwähnt, so sorgfältig im Internet ausgesuchte Hostel bzw. das gebuchte Doppelzimmer erwies sich als totale Pleite: Klein (Raumgröße = Bettgröße), dreckig und dunkel. Und zu allem Überfluss war das ganze Gebäude nicht heizbar, so dass uns bei 10 Grad Außentemperatur wohlige 6 Grad Innentemperatur erwarteten. Nach einem kurzen aber intensiven Krisengespräch auf unserem viel zu kleinen und nur mit einem einzigen dünnen Laken ausgestatteten Doppelbett, beschlossen wir an der Rezeption zu fragen, ob es möglich sei, früher als geplant aus zu checken. Da wir jedoch bereits für die ersten beiden Nächte gezahlt hatten und dieses Geld auch bei sofortigem Auschecken nicht zurück erhalten würden, entschieden wir uns dann doch dafür, diese beiden Nächte tapfer durchzustehen. Pause vom SightseeingNach einer Nacht in eisiger Kälte und beklemmender Enge beschlossen wir dann am nächsten Morgen, die Stadt zu erkunden und alles nötige für einen Umzug und ein Leben in Australien zu organisieren.

Das erste was uns auf unserer Suche nach einem neuen geeigneten Hostel auffiel waren die Massen von Koreanern, koreanischen Läden und Restaurants. Auch ziemlich bekannt: Das Opera HouseHätte ich nicht genau gewusst, dass ich in Australien bin, wäre ich mir in diesem Moment garantiert nicht mehr ganz so sicher gewesen. Der Straßenverkehr welcher ja nun für uns auf der „falschen“ Seite stattfindet, machte uns als Fußgänger keine weiteren Schwierigkeiten, da ganz touristengerecht an jeder Ampel in dicken Buchstaben ein „Look left“ bzw. „Look right“ in den Boden gezeichnet  ist. Auffallend jedoch war die Hektik mit der die Leute durch den Straßenverkehr hetzen. So blieb beispielsweise keine Ampel rot ohne das mindestens 10 Fußgänger währenddessen die Straße überquerten.Ziemlich bekannt: Die Harbour Bridge

Wir besuchten den Hafen, buchten in das gegenüberliegende Hostel ("Westend") um und besorgten uns eine australische Handykarte, um für Family & Friends zu Hause und zukünftige Arbeitgeber in Australien erreichbar zu sein. Dabei mussten wir im Nachhinein feststellen ,dass das von uns gewählte Netz (Optus) zwar eines der populärsten in Australien ist, jedoch nicht gerade das günstigste und zudem für uns auch nicht gerade vorteilhafteste, da wir keine günstigen internationalen Verbindungen nutzen konnten.

Die zweite Nacht im Maze verlief ebenso durchfroren und schlaflos, zumal wir auch noch sehr unter den 8 Stunden Zeitunterschied litten und sich der Jetlag mehr als bemerkbar machte. 4-Bett-Zimmer im Der Umzug in das "Westend" am nächsten Morgen verlief kurz und schmerzlos und weckte in uns neue Hoffnungen auf eine angenehme Möglichkeit zur Nachtruhe. Da wir uns bereits am vorherigen Tag eines der Zimmer ansehen konnten und uns direkt nach einer Heizung auf dem Zimmer erkundigt hatten, mussten wir mit keinen weiteren unangenehmen Überraschungen rechnen. Also checkten wir in ein 4-Bett- Zimmer mit eigenem Bad / WC ein. Zu unserem Schreck mussten wir jedoch nach wenigen Stunden feststellen, dass die Heizung dieses Zimmers nicht funktionierte und mussten somit am gleichen Tag noch einmal unsere Sachen zusammen packen und ein Stockwerk weiter ziehen. Badezimmer im

Das "Westend" ist vor allem für partywütige Nachtschwärmer und Alleinreisende zu empfehlen, da zum Einen ein Partyplaner für die gesamte Woche aushängt und das Personal einen mehr als ermutigt an den Angeboten teilzunehmen, was eine Kontaktaufnahme mit anderen Reisenden erleichtert. Zum Anderen besticht das Westend durch die sehr zentrale Lage und es ist auch ohne Taxi oder Bustransfer möglich, die unzähligen Bars und Clubs in Downtown Sydney zu Fuß zu erreichen. Ein weiteres Plus sind die eigenen Badezimmer. Dadurch bleibt einem der Stress mit dem hin und her Gerenne durch das halbe Hostel erspart. Die Preise sind verhältnismäßig human, so kostet eine Nacht im 4-Bett-Zimmer 29 aus. Dollar pro Person.

Ebenso bietet das Westend für diejenigen die sparsam leben möchten und denen es nichts ausmacht viele Leute um sich rum zu haben bzw. sich mit 28 Leuten ein Zimmer zu teilen die Möglichkeit, sich in die so genannte „Church“ einzubuchen. Man kann dort bereits für 13 aus. Dollar pro Nacht ein Bett bekommen, hat jedoch dann auch mit Geräuschen aller Art zu rechnen und nicht den Vorteil eines eigenen Bades, sondern muss das Etagenbad nutzen.

Die Sauberkeit des Hostel ist im Vergleich zum Maze in Ordnung und auch die Küche ist verhältnismäßig gut ausgestattet. Unsere erste Nacht im Westend verlief sehr ruhig und wurde mit einem Weckruf per Lautsprecher, der in allen Zimmern zu finden ist und über den die Partyangebote etc. angepriesen werden, mit einem “Good morning Westenders” beendet. Erst einmal ungewöhnlich: Palmen überallNachdem wir nun also endlich eine angenehme, warme, saubere Schlafmöglichkeit gefunden und genutzt hatten, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg unsere Steuernummer zu beantragen. Diese ist notwendig um in Australien legal arbeiten zu können.Das Beantragen ging ganz einfach, da die Möglichkeit besteht dies über das Internet zu machen. Dennoch benötigt man eine Adresse, an die die Steuernummer (tax file number) geschickt werden kann, wobei dies kein größeres Problem sein sollte, da die  meisten Hostels eine kostenlose Entgegennahme der Post anbieten.

Nachdem wir also unsere Steuernummer beantragt hatten, schrieben wir unsere Lebensläufe, da diese bei der Jobsuche von dem Großteil der Arbeitgeber gefordert werden. Es bietet sich jedoch an dies bereits zu Hause vor zu bereiten und ca. 50-mal auszudrucken, da somit Druck- und Nutzungskosten für den Computer gespart werden können.

Da wir mittlerweile ein leichtes Hungergefühl verspürten und die Selbstverpflegungsmöglichkeiten des Hostels nutzen wollten, machten wir uns auf die Suche nach einem günstigen und gut sortierten Supermarkt. Auch ungewöhnlich: Aborigines beim Nach einigem Hin- und Herlaufen in Richtung Chinatown stießen wir dabei mehr oder weniger zufällig auf “Paddy`s Market”, eine riesige Halle in der Nähe der Pitt Street, in der man so ziemlich alles kaufen kann. Die vielen Stände, die Mischung aus dem was dort verkauft wird (gefälschte Markenware, Obst, Taschen, Gewürze etc.) und die sehr bemühten Verkäufer erinnerten stark an einen türkischen Bazar. Um Obst und Gemüse zu erschwinglichen, wenn nicht sogar sehr günstigen Preisen (eine Honigmelone für einen Dollar) zu kaufen, kann man diesen Markt als einen echten Geheimtipp bezeichnen. Jedoch sollte man auf die Öffnungszeiten achten: Der Markt hat von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet und wird immer gut besucht.

Letzendlich könnte man unsere ersten Eindrücke von Australien in einen Satz packen: Vollkommen anders als erwartet, laut, stressig und viele Japaner / Koreaner / Chinesen, aber auch schick, modern und aufregend. 


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