Von einer, die auszog...

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Vorbereitungen

Es geht los nach DU — posted_by mobileanja @ 12:18

Das ist nun der Beginn einer Art Tagebuch. (Nachdem die jüngsten Artikel zuoberst stehen, bitte diesen Umstand beim Lesen berücksichtigen)

Ich habe also einen Sponsor für ein Visum Subclass 457 (Arbeitsvisum für 4 Jahre) und habe daraufhin einen Migration Agent in Sydney mit der Beantragung beauftragt. Kosten: 3 Raten á AUD 815, also ingesamt ca. € 1.500,-

Die erste Rate habe ich bereits Ende Juli per SWIFT weggeschickt - eine Bestätigung, ob er sie auch bekommen hat, habe ich konkret noch nicht - werde mich aber nächste Woche darum kümmern. Gleichzeitig muss ich mich darum kümmern, ob alle meine Dokumente für den Visa-Antrag vollständig angekommen sind. Ich habe sie am Montag, 6.8. weggeschickt, sodass sie eigentlich zu Bürozeiten am Dienstag abrufbar gewesen sein sollten (Heute ist Samstag).

Mein Agent hat mir gesagt, dass ich alles per Mail schicken könnte - auch die Pass-Fotos - bin gespannt, ob ich noch irgendwas im Original nachschicken muss.....

Hier die vollständige Liste meiner Dokumente:

  • Arbeitsnachweis der letzten drei Jahre (bei mir waren das 2 Arbeitgeber, die bestätigen mussten, dass ich verantwortungsvolle Aufgaben in der Gastronomie übertragen bekommen habe, und eine Bestätigung von meinem Steuerberater, dass ich die letzten 2 Jahre selbständig war)
  • zusätzlich habe ich noch eine Bestätigung meines gewerberechtlichen Geschäftsführers mit dazugegeben, weil ich ja vor 10 Jahren ein Hotel geführt habe.
  • beglaubigt übersetzte Geburturkunde
  • beglaubigt übersetzter Staatsbürgerschaftsnachweis
  • beglaubigt übersetzter Scheidungsbeschluß
  • beglaubigt übersetzer Gewerbeschein
  • Kopie meines Reisepasses
  • Kopie der Stempel meines letzten Besuchervisums
  • Passfotos

Zusammen mit einem ausgefüllten Form 1066 und einem ausgefüllten Form 956 (= Vollmacht für den Migration Agent) sollte das alles in digitaler Form Australien schon längst erreicht haben. 

Jetzt bin ich gespannt, wielange es dauert.......

In der Zwischenzeit habe ich aber noch viel zu tun:
Einerseits muss ich mein Kaffehaus übergeben (ich hoffe noch, dass wir bis zu meiner Abreise einen Nachfolger finden, sonst muss ich noch alles ausräumen, was mir gehört....)
Andererseits muss ich meine selbständige Tätigkeit auflösen - Buchhaltungsabschluss, Rechnungen usw.
Und drittens versuche ich mit verschiedenen Jobs soviel Geld wie möglich noch aufzutreiben, damit alles finanziert werden kann (Übersetzer, Migration Agent, Flugticket und Start in DU)

Das heißt, ich muss jetzt auch wieder aufbrechen zur Arbeit....

.....to be continued


intention and sense

Allgemein — posted_by mobileanja @ 11:32

Dieser Blog wird von mir benutzt, um meine Gedanken und Erfahrungen während meiner Ausreise (Auswanderung?) nach Australien festzuhalten - ein klein wenig "Goodbye Deutschland" im Internet Wink - wobei ich mich hier nicht so öffentlich präsentieren muss....

Der Status Quo zum Zeitpunkt der Blog-Eröffnung ist folgender:

Mich beherrscht derzeit eine inneren Unruhe wie schon lange nicht mehr. Irgendwie scheint nichts zu klappen, was ich anfange - zumindest nicht so, dass man berufliche Befriedigung erfährt. Ich muss zwar dazusagen, dass ich nicht unbedingt der geduldigste Mensch bin - aber ich bin eben nicht dazu geboren tagein tagaus einen Job auszuführen, der mich nicht fordert.

Das ist wahrscheinlich auch mein Problem. Oder positiv formuliert: mein Antrieb, um immer wieder mal zu neuen Ufern aufzubrechen. Einen Ausriss habe ich schon hinter mir - siehe Kategorie "Wie alles begann" - und jetzt fühle ich mich mindestens genauso ruhelos wie damals.

Obwohl, "ruhelos" ist nicht ganz das richtige Wort: Sinnlos, zukunftslos, ziellos....? Mein Leben bietet mir keine sinnvolle Perspektive mehr. Andere Frauen in meinem Alter fangen jetzt an über Familie nachzudenken - ich habe meine Familiengründung bereits erfolgreich abgeschlossen - 1 Tochter, derzeit 19 Jahre, also erwachsen und auf eigenen, sehr selbständigen Beinen. Ausserdem fehlt mir der passende Partner - das "passend" wird allerdings auch mit den Jahren immer schwieriger.

Beruflich habe ich mein Leben lang immer nur gearbeitet. Theoretischen Erfolg habe ich eigentlich immer gehabt - aber leider keinen praktischen (manche sagen, weil ich es nicht lang genug ausgehalten habe....) Das heißt, ich kann mich immer noch nicht zurücklehnen, auf die eigene Schulter klopfen und sagen: "Gut gemacht!" Im Gegenteil - ich muss immer irgendwie schauen, dass es finanziell weitergeht - habe ständigen Druck.

Dieser Druck (ohne sichtbare Zielgerade) schafft auf Dauer Frust. Warum tue ich das alles? Eigentlich kann ich doch viel mehr? Warum werden Leistungen nicht anerkannt? Andere haben viel weniger Erfahrung und Können und sitzen bereits in jungen Jahren auf Chefsesseln.....

Nun, und da habe ich vor Monaten mal wieder die Internet-Job-Plattformen durchstöbert. Habe dort und da eine Bewerbung hingeschrieben, allerdings meistens Absagen bekommen, weil meine "Qualifizierung laut Lebenslauf" nicht ausreichend ist. Sche.... - wo ist das Problem! Ich habe in meiner Branche sicher mehr Erfahrung als jeder Schulabgänger mit ein paar Praxisjahren! Aber der hat halt den "schöneren" Lebenslauf.... Old Europe - was soll noch mal aus dir werden??

Europa steckt fest in Pragmatismus. Da kann man doch fast verstehen, wenn ein Hartz-IV-Empfänger einen minderwertigen Job nicht annehmen will, weil er sonst keine Chance mehr auf dem "qualifizierten" Arbeitsmarkt hat ?!?!? So weit ist es gekommen - wir zahlen lieber für die vielen frustrierten Arbeitslosen, als dass wir es schätzen würden, wenn ein ehemaliger Manager vorübergehend Strassen kehrt, bis er wieder einen adäquaten Job gefunden hat!

Zurück zu meinen Bewerbungen: Während meiner Online-Suche bin ich auch auf ein Stellenangebot in Sydney gestossen. Nachdem ich vor 7 Jahren schon mal in DU war und es mir als das schönste Land mit den nettesten und freundlichsten Menschen in Erinnerung geblieben ist - hab ich mich halt dort auch beworben. Und siehe da - es kam ein Anruf zurück! Ja, ich könnte den Job schon bekommen, aber wir müssten schauen, ob ich auch ein Visum bekomme......

Hä...??? Nicht: "Kümmern Sie sich zuerst um das Visum und dann melden Sie sich nochmal..." nein, die Antwort war: "Ich werde mal meinen Anwalt fragen, der mir auch geholfen hat, ob wir da was machen können" Und dann der zeitliche Ablauf: Am Montag kam der Anruf (Sydney-Zeit ca. 20 Uhr), dann habe ich ein Mail mit ein paar Fakten zurückgeschrieben, am Dienstag morgen (Sydney-Zeit 8 Uhr) kam ein Mail zurück, er würde jetzt zum Anwalt gehen und drei Stunden später (Sydney-Zeit 11 Uhr) kam das Mail: "Bitte ruf an, sobald du kannst - ich habe Neuigkeiten"

Würde sowas in Europa passieren?!? Nie und nimmer!


Ein kleines Mädchen wurde geboren

Wie alles begann — posted_by mobileanja @ 15:07

Für alle, die sich fragen wie es dazu kam, dass ich so bin, wie ich bin, sei hier eine kurze Lebens-Entstehungsgeschichte angeführt, wobei Details dazu in den einzelnen Blog-Storys teilweise näher umschrieben werden.

Ein kleines Mädchen wurde geboren in wohlbehütetem Zuhause und gutsituierten Verhältnissen. Es gab wohl eine Mutter, einen Vater, einen Bruder - aber am meisten geprägt in meinen ersten Jahren hat mich mein Kindermädchen. Irgendwie lebte ich mit ihr, als wäre ich ihre Tochter und alles andere rund herum ist nur Staffage - zumindest kam mir das als Kind so vor. Ich fühlte mich wohl, wenn wir zu ihrer Familie nachhause fuhren - ein kleines Haus in bäuerlichen Verhältnissen - half überall mit und genoss es in der Natur und mit Tieren zu sein.

Als es dann kam, wie es kommen musste, dass diese meine Präge-Mutter eine eigene Familie gründete, brach für mich eine Welt zusammen. Ich konnte es nicht verstehen, dass sie auf einmal wegging und uns - speziell mich - einfach so zurückliess. Dieser Bruch war wohl der Beginn meiner Heimatlosigkeit, denn ich weiß noch, dass ich von da an begonnen habe auf eigenen Beinen zu stehen (egal was wer um mich herum von mir wollte zu sein).

Wie es dann auch kommen musste, habe ich mich - sobald ich eigenständig und erwachsen war - von dem Lebensstil meiner Eltern komplett abgewandt und bin zu meinem damaligen Freund und späteren Mann aufs Land gezogen. Wir hatten eine kleine Aussteiger-Landwirtschaft und lebten mehr oder weniger glücklich "von der Hand in den Mund".

Rückblickend gesehen hat mich dieses Leben auch wirklich glücklich gemacht, es war nur die Art und Weise - dass ich mich mit einem Dickschädel Hals über Kopf aus dem Staub gemacht habe - die mir dann in weiteren Jahren zu schaffen gemacht hat. Je älter man wird, umso verständnisvoller wird man auch für seine leiblichen Eltern, und eine Beziehung mit einem 10 Jahre älteren Mann ist für eine gerade mal 18jährige auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.

In dem Masse, in dem ich mich mit den Jahren meinen Eltern immer mehr annäherte, zog ich mich von meinem Mann immer mehr zurück. Somit war ich wieder mal zerrissen, aber nicht fähig, bzw. immer noch zu jung, um Konsequenzen für mich und mein Leben zu ziehen, zumal da ausserdem noch meine Tochter war.

Dann starben meine Eltern. Ich war gerade mal 25 Jahre alt und musste nun eine Erbschaft verwalten, die mich total überfordert hat. Mein Bruder ist 2 Jahre jünger und hatte noch viel weniger Lebenserfahrung. Irgendwie ist alles dann doch über die Bühne gegangen - mit vielen Parasiten im Pelz aber doch glimpflich. Das war aber auch der Anfang von einem neuerlichen Ende in meinem Leben. Wenn du keine Eltern mehr hast, verlierst du letztlich auch deine Wurzeln.

Zwei Jahre danach habe ich mich endgültig von meinem Mann getrennt und habe mit "Freunden" ein Hotelprojekt in 50 km Entfernung begonnen (die Anführungsstriche habe ich seit der Erbschaftssache in Verbindung mit dem Wort "Freund" nicht mehr weggebracht...). Ich habe viel Energie und Enthusiasmus in diese neue Aufgabe gesteckt und auch viel daraus gelernt. Aber letztendlich habe ich auch gelernt, dass das harte Geschäftsleben nicht schwarz/weiß ist.

Ein 10-Jahres-Vertrag wurde nach 3 Jahren "einvernehmlich" aufgelöst - nicht, weil wir mit dem Hotel keinen Erfolg hatten, nein im Gegenteil, weil das Hotel nach 3 Jahren aus den Kinderkrankheiten heraus war und das der Verpächter von Anfang an so geplant hatte. Harte Realität.

Dann fing mein Tingelleben an. Ein Job als Redaktionsleiter einer neu herausgegebenen Gastronomiezeitung verschaffte mir zwar eine Bestätigung meiner Managementqualitäten, aber keine Befriedigung, weil Journalismus ein extrem unehrliches Pflaster ist - und damit konnte und wollte ich nicht leben.

Zur gleichen Zeit verlief gerade eine Beziehung ins Nichts, sodass ich damals beschloss wegzugehen. Ich brauchte eine Auszeit von Österreich und meinem Umfeld. Bewusst habe ich nie gesagt, dass ich auswandern will - ich habe meine (im wahrsten Sinne des Wortes) Sieben-Sachen in mein Auto gepackt und bin ohne viel Plan nach Andalusien gefahren.

Zur Erklärung: Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt bereits 15 Jahre alt und hat beschlossen bei ihrem Vater leben zu wollen (was aus heutiger Sicht auch zu ihrem Besten war, denn sie ist genauso ein Natur- und Tiermensch wie ihr Vater - und vor allem sesshaft!)

In Spanien habe ich von Null neu begonnen. Hier gab es das erste Mal für mich nur mich selber - ohne wo komme ich her und was habe ich bisher getan. Erster Job: Bäckereiverkäufer - 67Std/Woche - Verdienst ca. € 700,-, dann Fleischverkäufer - 40Std/Woche - um ebenso € 700,-, dann Kellnerin um €3,50 pro Stunde plus Trinkgeld.

Harte Tatsachen - aber auch gute Schule für einen Weg back to the roots. Das, was ich auf unserem Bauernhof damals noch ohne viel Ernsthaftigkeit erlebte (Haushaltsführung und Lebensunterhalt), weil ja doch immer noch das Auffangnetz Eltern im Hintergrund existierte, habe ich hier richtig gelernt.

Leider ging eine Beziehung, die ich in Andalusien mit einem Deutschen angefangen hatte, von Grund auf schief - sodass ich damals mit meinen Nerven ziemlich am Boden war. Da bekamen dann die negativen Gedanken ganz leicht die Oberhand: "Vielleicht sollte ich doch besser zurück - zu meinen ehrlichen Freunden" - "Wo ist eigentlich meine Heimat - hier nicht, denn hier wüsste ich nicht mal, wer mich versorgt, sollte mir mal was passieren"

Nachdem ich nie gesagt hatte, ich würde auswandern, und auch nie viel Hab und Gut mitgenommen habe, habe ich beschlossen nach 9 Monaten zurückzufahren. Ich fuhr zurück zu dem Ort, an dem ich zuletzt gelebt hatte, wo meine Freunde waren. (Zu meiner Tochter konnte und wollte ich nicht, da sie ja mit meinem Ex-Mann lebte)

Wieder zurück versucht man an Altem anzuknüpfen, muss aber leidlich feststellen, dass in den Monaten der Abwesenheit sich doch viel verändert hat. Also kann man nur wieder mal neu anfangen.

Dieser Neu-Anfang ging auch einigermassen gut - bis auf eine immer mehr frustrierende Job-Situation (mein Auslandaufenthalt ohne entsprechende Zeugnisse hat meinen Lebenslauf nicht unbedingt aufgewertet). So habe ich beschlossen auf Saison arbeiten zu gehen - das einfachste, wenn man Gastronomieerfahrung hat.

Jetzt wurde es wirklich schnelllebig: Tirol - Salzburg, Lungau - Salzburg, Pongau.... innerhalb eines halben Jahres. Dann beschloss ich hierhinzuziehen (350 km weg), denn hier ist es einfach einfacher Arbeit zu finden. Kurz darauf wechselte ich in die Steiermark (zwar nur 60 km, aber wieder Umzug). Vor zwei Jahren habe ich mich wieder mal mit einem Kaffeehaus selbständig gemacht.

Dieses Kaffeehaus hat sich leider als arbeitsreich, aber wenig erfolgbringend und noch weniger zukunftsreich (weil das Gebäude, in dem es sich befindet demnächst verkauft wird) herausgestellt - so bin ich wieder frei für neue Herausforderungen und verspüre einen unsäglichen Drang Österreich zu verlassen...........


getting started

Allgemein — posted_by mobileanja @ 12:54

Nun ist es soweit - ich habe meinen eigenen Blog (hach, klingt das trendy...Cool )

Es heißt, Blogs sind eine Art von Selbstdarstellung, von Sich-Zur-Schau-Stellung oder sogar von Exhibitionismus unter dem Schutz der Maske des Nicknames. Man kann Aussagen treffen ohne Rücksicht auf die (vielleicht) schlechte Einschätzung seines Gegenübers, man kann seine Meinung äußern ohne sich nachher rechtfertigen zu müssen. Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass keiner seine geistigen Ergüsse lessen will - aber was heißt hier "das Schlimmste"?!?

Schreiben wir um gelesen zu werden - oder schreiben wir um zu schreiben? (schöne Blog-Philosophie...)

Ich für meinen Teil habe immer schon gerne Briefe geschrieben, um sie zu schreiben - weggeschickt habe ich sie oft gar nicht (zumindest die Briefe, in denen ich zwischenmenschliche Probleme artikuliert habe, wie Verliebtseins-briefe, Enttäuschtseins-briefe, Verlassenwordenseins-Briefe usw.) Schreiben ist Therapie - das Formulieren von verworrenen Gedanken hat meine Probleme fast von allein gelöst.

Hier soll es nun allerdings nicht um zwischenmenschliche Probleme gehen (Gott bewahre!), sondern um mich - einen unangepassten, unsteten, unorthodoxen Menschen, der gerade dabei ist einen großen Schritt zu tun, um vielleicht endlich Ruhe zu finden.

Ich werde hier meine Gedanken offenlegen, um mir über mich selber Klarheit zu verschaffen - wer diese Gedanken mit mir teilen will, bzw. daran teilhaben will, der darf dies gerne tun - wer mich nach diesen einleitenden Worten bereits als "Spinner" abhackt, der soll doch bitte andere Blogs besuchen.

Dieser Blog wird nicht geführt, um Anerkennung oder Bestätigung von außen zu bekommen! Ich suche nach meinem eigenen Sinn des Lebens und versuche dies über die Veröffentlichung der Geschehnisse und Gedanken rund um meinen neuen Lebensabschnitt Australien.


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