Asimov Gap Year Downunder

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24 , 2009

mar24

Allgemein — posted_by asimov @ 10:30
Moin moin, meine Damen und Herren,Ich wollt mal n bisschen was loswerden bezüglich unseres Trips die Ostküste hoch.Vor etwas mehr als einer Woche, am 14. März, verließen wir Orange und erreichten abends den wohl bekanntesten Strand der Ostküste: Bondi Beach (Sydney). Dort checkten wir für eine Nacht ins YHA Hostel ein und machten uns kurz danach auf den Weg nach Cogee Beach, etwas weiter südlicher. Der Weg führte entlang der Küste und glücklicherweise war das gewaltige Gewitter, das über Bondi tobte, als wir ankamen, schon weiter gezogen. In der Ferne, mitten auf dem Ozean, konnte man immer noch riesige Blitze ins Meer schießen sehen - atemberaubende Atmosphäre. Dann gelangten wir auf einen Friedhof, der anscheinend Teil des Coast-Walks sein sollte. Der Friedhof war allerdings nicht typisch Deutsch (kleine Grabsteine und viele Blumen drum herum), sonder eher wie ein Amerikanische Gedenk-Friedhof: riesige Marmor-, Steinplatten, Große Statuen und um uns herum immer noch schwarze Nacht und das Zucken der Blitze in der Ferne. Danh und ich waren überwältigt. So etwas verrücktes, und das mitten in einer Großstadt wie Sydney!Naja, in Cogee angekommen trafen wir uns mit Dallas, einem guten Freund aus Darwin, von dem ich damals auch die Idee bekam, mir ein Longboard anzuschaffen. Er erzählte uns, dass er noch ganze 50 Dollar (25 Euro) hätte, und damit seinen Shuttle-Bus zum Flughafen bezahlen müsse. Da er aber noch 4 Tage in Sydney bleiben muss und sich kein Hostel leisten kann, schläft er einfach mit einer Decke am Strand. Auch für sein tägliches Essen hat er eine Lösung gefunden: ein Kollege von ihm arbeitet am Strand in einer Pommesbude und am Abend bleiben immer Unmengen Sandwiches übrig, die er dann mitbringt.Am nächsten Tag fuhren wir in die Stadt und holten Meli bei ihrem Hostel in Kings Kross ab. Sie hatte doch etwas mehr Gepäck, als wir anfänglich dachten, und so mussten wir erst einmal unseren Wagen umsortieren, bis alles rein passte. Und dann gings endlich los: unser Ostküstentrip zusammen mit Meli!Wo genau unsere ersten Anlaufpunkte waren, kann ich schon gar nicht mehr genau sagen ^^ Aber sehr schön fand ich den National Park in South West Rocks, gleich hjnter Kempsey. Wir kamen abends an und blieben erst einmal lange vor der Eingangsstraße zum Strand stehen, da ein Schild uns dazu aufforderte insgesamt 22 Dollar fürs Campen zu bezahlen. Mit so viel hatten wir nicht gerechnet. Wir diskutierten kurz (Meli war sich von Anfang an schon sicher, nchts zu bezahlen) und kamen dann zu dem Schluss, einfach alle Umschläge, in die die Gäste das Geld stecken sollen, wegzunehmen - nach dem Motto: "Wo hätten wir unser Geld denn bitte rein tun sollen??"Ein wenig Schiss hatten wir schon, erwischt zu werden, zumal wir (Danh und ich) bisher an jeden Strand kontrolliert wurden (zum Glück aber auch gezahlt hatten). Wir bauten erst mal das Unterzelt auf und beschlossen an den Strand zu gehen. Die Wellen waren der Hammer! Man lief erst ein paar Meter ins Wasser, stieg dann über eine große Sandbank und gelangte dann ins tiefe Wasser. Dort waren riesige Wellen und man spürte, dass einen das Meer nach draußen zog, sobald man sich zu weit ins tiefe Wasser wagte. Wir waren vorsichtig und gingen nur zu zweit ins Wasser (Meli blieb noch am Auto, weil sie sich etwas zu essen machen wollte). Später kam aber auch sie dazu und war ebenso begeistert von den Wellen.Doch dann sah ich, wie Danh aus dem Wasser ging und mir zurief, dass ich auch rauskommen sollte. Ich dachte schon "Wenn das kein wichtiger Grund ist!", aber dann sah ich, was passiert war: Zu seinem Pech ist der Arme in dem großen weiten Ozean in einen kleinen Angelhaken getreten, der sich dann auch direkt durch seinen linken großen Zeh gebohrt hat. :PEr konnte zwar noch laufen, aber nur unter Schmerzen. Und als er versuchte, den Haken wieder herauszuziehen, machte er den Fehler ihn entgegen der normalen Richtung zu ziehen, wodurch der Widerhaken dann im Zeh stecken blieb. Sofort kamen ein paar Australier zu Hilfe, konnten aber auch nicht mehr ausrichten, da der Haken jetzt endgültig im Fuß steckte. Also blieb nur der Weg ins nächstbeste Krankenhaus, was dummerweise 40 Kilometer in die Richtung lang, aus der wir gerade gekommen waren ^^ Es war leider schon zu spät und die örtlichen Ambulanzen hatten bereit geschlossen.Wir erreichten das Krankenhaus dann bei Abenddämmerung; natürlich mit einem Fuß wie immer leicht auf der Bremse, damit nicht auffällt, dass unser normales Rücklicht nicht funktioniert. Es dauerte eine Weile bis Danh dran kam. Der Arzt musste den Zeh aufschneiden, um den Haken dann doch in die richtige Richtung heraus zu schieben. Danh bekam einen schönen Verband und durfte für die nächsten 3-4 Tage nicht ins Meer -> und das an der Ostküste!!Zur Feier des Tages gab uns Danh dann nachher eine Runde Burger bei McDonalds aus, auf dass so etwas nicht noch einmal passiert.Aber....! Direkt am nächsten Tag (wir hatten es bereits nach Nambucca geschafft) entschied sich Meli, nachdem wir ganz oben auf einen Aussichtspunkt gefahren waren, den Heimweg mit meinem Longboard zurück zu legen. Nun ja, wir rieten ihr davon ab (zumal sie mit meinem Board noch kein mal gefahren war), aber Meli war sich ihrer Sache sicher. Ich hatte glücklicherweise noch meine Videokamera dabei. Die ersten Meter legte Meli noch in eleganten Kurven zurück, doch dann kam sie ins trudeln...Als sie zu schnell wurde, entschied sie sich abzuspringen. Sie machte noch zwei halbe Schritte bevor sie sich kopfüber in eine Judorolle warf! Auch wenn sie dadurch überall am Körper verwundet wurde, so hat die Rolle sie sicher vor schlimmerem beschützt.Wir brachten Meli nach oben zurück und verarzteten sie notdürftig. Zufälligerweise hatten wir uns kurz zuvor mit einem Australier unterhalten, der ganz beiläufig erwähnt hatte, dass er Erste Hilfe lehrt. Er hatte auch das ganze Equipment parat. Doch dann wurde Meli für einen Moment schwarz vor Augen und sie kippte nach hinten gegen die Autotür. Der Australier rief zur Sicherheit einen Krankenwagen und der brachte sie ins 14 Kilometer entfernte Krankenhaus in Macksville - übrigens alles auf Video; so kann sich Meli ihre erste Krankenwagenfahrt zu Hause noch hunderte Male anschauen ^^

Natürlich war es wieder abends und wir hatten kein Licht am Wagen. Dazu kam diesmal jedoch auch, dass wir uns noch nicht um eine Bleibe für die Nacht gekümmert hatten. Das Problem: Alle Caravan Parks hatten bereits geschlossen. Die Krankenschwester, übrigens auch Deutsche, schlug uns dann noch vor, bei ihr zu Hause zu übernachten. Aber dieses Angebot konnten wir nicht annehmen. Da Meli noch eine Weile unter Beobachtung bleiben sollte, machten Danh und ich uns schon mal auf die Suche nach einem anderen Ort, um unser Zelt aufzuschlagen. Und wurden auch relativ schnell fündig. Nur einen Kilometer vom Krankenhaus entfernt entdeckte Danh ein Schild mit einem Wohnwagen darauf. Wir schlussfolgerten, dass auch normale Zelt-Camper hier übernachten durften. Ob dem so war, wissen wir nicht. Aber uns hat auch niemand deswegen angesprochen. Letztendlich war der Ort zum Übernachten gar nicht mal so ungeeignet. Wir campten direkt am großen Fluss, der sich durch die Stadt zog, hatte auf der anderen Uferseite die beleuchteten Häuser und etwas weiter die große Brücke, über die die ganze Nacht lang die leuchtenden LKWs fuhren. Danh machte noch ein paar Fotos und danach holten wir Meli ab.

Da auch ich mich verletzt hatte (am selben Tag wie Danh hab ich mir beim Wellenreiten den Arm stark ueberdehnt), waren wir fortan als "die drei Invaliden" bekannt.

 Inzwischen sind wir in Byron Bay, dem Surfer Paradies hier an der East-Coast. Melis Wunden verheilen sehr gut und Danh geht seit gestern auch wieder ins Meer. Bei unserer Ankunft hielten wir mit unserem Wagen glüchlicherweise direkt neben einer Art Hippie-Fest. Es gab Tee, den man unter den Zelten auf Teppichen und kleinen Sitzkissen trank, und eine ganze Gruppe von verschiedenen Menschen tanzte so etwas wie einen Entspannungs-Therapie-Tanz zum Trommelspiel der Livebands.Wir suchten uns erst einmal einen Caravan Park zum übernachten. Aber natürlich war alles ausgebucht. Also gingen wir einfach rein und fragten den nächstbesten, ob wir mit auf seinem Zeltplatz campen dürften - "no worries - kein Problem!". Als das geklärt war und unser Zelt stand, gingen wir zurück zum Auto. Da wir beide seit dem Früstück nichts gegessen hatten, waren Meli und ich schon nach 3 Gläsern Wein bzw. Martini "recht angeheitert" und es ging los in die Stadt. Naja, wir schafften es bis zur nächsten Pizzabude, wo Meli ihren Charme spielen ließ und wir zwei Pizzen vergünstigt bekamen. Das war die Belohnung für einen ganzen Tag des Hungerns :-)Doch nach der Pizza schlug Meli's Stimmung von "erheitert" auf "puh, bin ich besoffen" um und Danh und ich schleppten sie (Arme eingehakt) zurück zum Campground. Eigentlich wollten Danh und ich danach noch mal losziehen, aber der Weg, der vorher nur wenige Minuten gedauert hatte, zog sich jetzt über 2 Stunden hin. Als Meli sich dann auch noch weigerte ins Zelt zu gehen (zu ihrer Verteidigung: sie kann sich eh an nichts mehr erinnern...), hatten wir die Pappe auf und gingen selbst pennen ^^Heute, am Dienstag, haben Danh und ich endlich unseren lang ersehnten SkyDive gemacht. Eine kleine Propellermaschine brachte uns auf 14,000 Fuß - ungefähr 4,2 Kilometer Höhe, und dann ging es raus! Über 60 Sekunden (aber gefühlt nur knappe 20) flogen wir mit unserem Tandempartner in die Tiefe. Allein der Moment, als wir das Flugzeug verließen, war das Geld schon wert. Man formt seinen Körper zu einer Banane und drückt dabei die bereits aus der Tür hängenden Füße unter das Flugzeug. Dann gibt der Partner einem einen Schupps und man fliegt kopfüber aus der Maschine. Nach ein oder zwei Saltos gewinnt man dann wieder Kontrolle und der Partner öffnet einen Minifallschirm, der dazu dient, dass man sich nicht weiter dreht, aber immer noch mit voller Geschwindigkeit herab stürzt.Der Wind schießt einem förmlich ins Gesicht (man trägt zum Glück enge Brillen) und man kann die salzige Seeluft einatmen. Ungefähr auf der untersten Wolkenhöhe, so bei 5000 Fuß öffnet sich dann der große Fallschirm und das ganze Gewicht wird nur durch Gurte um die Beine getragen - das tut verdammt weh!Man sieht von oben schon den großen Langeplatz und der Tandempartner lenkt den Fallschirm dann genau darauf zu. Besonders in den Kurven hat man das Gefühl der Fallschirm würde zusammenklappen und man stürze zu Boden, aber dann fängt man sich immer wieder. Die Landung erfolgt natürlich wie es sich gehört auf dem Hintern.Ja, es war ein echt geniales Erlebnis. Und wenn es nicht so teuer wäre, würde ich es jederzeit wieder tun.

Gleich gehen wir wahrscheinlich noch mal an den Strand und morgen gehts dann weiter Richtung Nimbim, dem bekanntesten Hippie-Ort Australiens.

 Ich melde mich dann demnächst mal wieder,

machts gut Sportsfreunde

 Euer Maik

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