mar24
Natürlich war es wieder abends und wir hatten kein Licht am Wagen. Dazu kam diesmal jedoch auch, dass wir uns noch nicht um eine Bleibe für die Nacht gekümmert hatten. Das Problem: Alle Caravan Parks hatten bereits geschlossen. Die Krankenschwester, übrigens auch Deutsche, schlug uns dann noch vor, bei ihr zu Hause zu übernachten. Aber dieses Angebot konnten wir nicht annehmen. Da Meli noch eine Weile unter Beobachtung bleiben sollte, machten Danh und ich uns schon mal auf die Suche nach einem anderen Ort, um unser Zelt aufzuschlagen. Und wurden auch relativ schnell fündig. Nur einen Kilometer vom Krankenhaus entfernt entdeckte Danh ein Schild mit einem Wohnwagen darauf. Wir schlussfolgerten, dass auch normale Zelt-Camper hier übernachten durften. Ob dem so war, wissen wir nicht. Aber uns hat auch niemand deswegen angesprochen. Letztendlich war der Ort zum Übernachten gar nicht mal so ungeeignet. Wir campten direkt am großen Fluss, der sich durch die Stadt zog, hatte auf der anderen Uferseite die beleuchteten Häuser und etwas weiter die große Brücke, über die die ganze Nacht lang die leuchtenden LKWs fuhren. Danh machte noch ein paar Fotos und danach holten wir Meli ab.
Da auch ich mich verletzt hatte (am selben Tag wie Danh hab ich mir beim Wellenreiten den Arm stark ueberdehnt), waren wir fortan als "die drei Invaliden" bekannt.
Inzwischen sind wir in Byron Bay, dem Surfer Paradies hier an der East-Coast. Melis Wunden verheilen sehr gut und Danh geht seit gestern auch wieder ins Meer. Bei unserer Ankunft hielten wir mit unserem Wagen glüchlicherweise direkt neben einer Art Hippie-Fest. Es gab Tee, den man unter den Zelten auf Teppichen und kleinen Sitzkissen trank, und eine ganze Gruppe von verschiedenen Menschen tanzte so etwas wie einen Entspannungs-Therapie-Tanz zum Trommelspiel der Livebands.Wir suchten uns erst einmal einen Caravan Park zum übernachten. Aber natürlich war alles ausgebucht. Also gingen wir einfach rein und fragten den nächstbesten, ob wir mit auf seinem Zeltplatz campen dürften - "no worries - kein Problem!". Als das geklärt war und unser Zelt stand, gingen wir zurück zum Auto. Da wir beide seit dem Früstück nichts gegessen hatten, waren Meli und ich schon nach 3 Gläsern Wein bzw. Martini "recht angeheitert" und es ging los in die Stadt. Naja, wir schafften es bis zur nächsten Pizzabude, wo Meli ihren Charme spielen ließ und wir zwei Pizzen vergünstigt bekamen. Das war die Belohnung für einen ganzen Tag des Hungerns :-)Doch nach der Pizza schlug Meli's Stimmung von "erheitert" auf "puh, bin ich besoffen" um und Danh und ich schleppten sie (Arme eingehakt) zurück zum Campground. Eigentlich wollten Danh und ich danach noch mal losziehen, aber der Weg, der vorher nur wenige Minuten gedauert hatte, zog sich jetzt über 2 Stunden hin. Als Meli sich dann auch noch weigerte ins Zelt zu gehen (zu ihrer Verteidigung: sie kann sich eh an nichts mehr erinnern...), hatten wir die Pappe auf und gingen selbst pennen ^^Heute, am Dienstag, haben Danh und ich endlich unseren lang ersehnten SkyDive gemacht. Eine kleine Propellermaschine brachte uns auf 14,000 Fuß - ungefähr 4,2 Kilometer Höhe, und dann ging es raus! Über 60 Sekunden (aber gefühlt nur knappe 20) flogen wir mit unserem Tandempartner in die Tiefe. Allein der Moment, als wir das Flugzeug verließen, war das Geld schon wert. Man formt seinen Körper zu einer Banane und drückt dabei die bereits aus der Tür hängenden Füße unter das Flugzeug. Dann gibt der Partner einem einen Schupps und man fliegt kopfüber aus der Maschine. Nach ein oder zwei Saltos gewinnt man dann wieder Kontrolle und der Partner öffnet einen Minifallschirm, der dazu dient, dass man sich nicht weiter dreht, aber immer noch mit voller Geschwindigkeit herab stürzt.Der Wind schießt einem förmlich ins Gesicht (man trägt zum Glück enge Brillen) und man kann die salzige Seeluft einatmen. Ungefähr auf der untersten Wolkenhöhe, so bei 5000 Fuß öffnet sich dann der große Fallschirm und das ganze Gewicht wird nur durch Gurte um die Beine getragen - das tut verdammt weh!Man sieht von oben schon den großen Langeplatz und der Tandempartner lenkt den Fallschirm dann genau darauf zu. Besonders in den Kurven hat man das Gefühl der Fallschirm würde zusammenklappen und man stürze zu Boden, aber dann fängt man sich immer wieder. Die Landung erfolgt natürlich wie es sich gehört auf dem Hintern.Ja, es war ein echt geniales Erlebnis. Und wenn es nicht so teuer wäre, würde ich es jederzeit wieder tun.Gleich gehen wir wahrscheinlich noch mal an den Strand und morgen gehts dann weiter Richtung Nimbim, dem bekanntesten Hippie-Ort Australiens.
Ich melde mich dann demnächst mal wieder,machts gut Sportsfreunde
Euer Maik