Asimov Gap Year Downunder

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dec 23

Allgemein — posted_by asimov @ 12:53
Hey friends,wir haben es tatsächlich bis nach Adelaide geschafft !Wow, war das wieder eine geniale Outback Tour. Ich hatte schon fast vergessen, wie sehr ich das Outback genossen habe.Am Mittwoch, 10. Dezember, ging unsere Tour los: Von Darwin zunächst einmal in den nur 100 km entfernten Litchfield National Park. Wir kamen abends an und bauten dann in einer Camping-Area nahe der Straße unser Zelt auf. Oh Mann, war das ein gutes Gefühl, endlich wieder in der Natur zu übernachten und nicht im stickigen Hostel! Allerdings war die Nacht noch ziemlich warm, da wir ja immer noch im Norden Australien steckten. Am nächsten Morgen ging es dann relativ früh los zu den ganzen Wasserfällen und sonstigen Sehenswürdigkeiten im Park. Erste Station war ein kleiner Fluss, der sich mit ebenso kleinen Wasserfällen durch die Landschaft zog. Eigentlich nicht so berauschend aber gut genug, um sich bei einem kleinen (und immer noch warmen) Bad den Schweiß abzuwaschen, den man in der vorherigen Nacht im Zelt ausgeschwitzt hat. Danach ging es dann aber zu einem wirklich schönen Doppel-Wasserfall. Der Weg dorthin begann ca. 50 Meter über dem in der Schlucht gelegenen See. Nach dem Abstieg hatte man sich dann eine Abkühlung verdient. Ich hatte ganz schön zu kämpfen beim Versuch, nahe an den Wasserfall heran zu kommen, da die Strömung vom herab stürzenden Wasser doch ziemlich stark war. Aber letzendlich gelang es mir, und Danh hat noch ein paar lustige Fotos gemacht, wie ich mich mit letzter Kraft an einem Felsen zwischen beiden Wasserfällen festhalte. (Ich hoffe man erkennt mich auf den Fotos überhaupt!). Als wir das Gefühl hatten, unseren Körper wieder auf Normaletemperatur gebracht zu haben, ging es weiter zur Hauptattraktion des Parks - den Wangi Falls. Dabei handels es sich um einen großen See mit zwei hohen aber dennoch schwachen Wasserfällen. Ich war nicht so begeistert, was aber vielleicht daran lag, dass es nicht genug geregnet hatte, um dem Wasserfall genug Kraft zu geben.Nun ja es ging dann weiter zur letzten Station des Parks - den "Magnetischen Termiten Hügeln". Um die Sonnenenergie bestmöglich nutzen zu können, bauen die Termiten ihre Hügel angeblich in Nord-Süd-Richtung. Da es hier in Australien aber zuweilen auch sehr windig sein kann und die Termiten Hügel sehr hoch und damit sehr windanfällig sind, bauen die Termiten ihre Hügel in Wirklichkeit etwas schräg zur Nord-Süd-Richtung. Es wirkt schon komisch, wenn man auf einem Feld steht, umgeben von hunderten von Termitenhügeln, die alle in exakt die gleiche Richtung gebaut sind! Neben dem Parkplatz standen außerdem zwei von "der größeren Sorte" - ich würde beide auf 4 bis 5 Meter Höhe schätzen. Auf den Fotos, die ich hochlade, könnt ihr es selbst überprüfen (ich ca. 1,95 Meter, die Hügel mehr als doppelt so hoch - rechnet es mal nach ^^). Ok, weiter im Text... Wir haben den Park dann so gegen Mittag verlassen und uns direkt auf den Weg nach Süden gemacht. Unser Ziel war es, in ungefähr 3 oder 4 Tagen nach Alice Springs, mitten im Herzen Australien zu kommen. Das bedeutete, jeden Tag ca. 500 km Autofahren (bei einer Geschwindigkeit von nur 90 km/h - um Sprit zu sparen!).Wo genau wir an diesem Abend übernachtet haben, weiß ich nicht mehr, aber es war irgendwo mitten im Outback. Durch unseren Camping-Reise-Führer hatten wir uns schon frühzeitig einen Rastplatz ausgewählt, der zwar direkt am Highway liegt, an dem man dafür aber Wasser zum Waschen hat. Als wir ankamen, war die Sonne bereits fast untergegangen und der Himmel war nur eine dicke Schicht Wolken. In der Ferne konnten wir um uns herum überall Blitze sehen, die scheinbar über den Wolken aufblitzen und die ganze Wolkendecke erhellten. In weiser Voraussicht bauten wir unser Zelt unter einem großen Pavillion auf, unter dem auch ein Tisch mit zwei Bänken stand. Also schnell den Gasbrenner angeschlossen und Nudeln gekocht - wow, wie ich das vermisst hatte: Nudeln mit Pesto, eine meiner Lieblings-Outback-Speisen! (und dazu noch die billigste :P ) Mit der Zeit dorhte das Gewitter immer näher zu kommen. Danh schlug vor, auch das Über-Zelt aufzubauen (normalerweise schlafen wir nur unter einer Art Mosquito-Netz, über das man dann noch die eigentlich Zeltwand spannen kann). Ich sagte, dass mir viel zu heiß sei, als dass ich unter einem geschlossenen Zelt pennen könnte, also blieb das Überzelt erst einmal eingepackt (aber immer griffbereit zwischen unseren beiden Schlafmatratzen!). Dann zog das Gewitter endlich auch über uns hinweg und es war einfach nur beeindruckend! In meinem ganzen Leben hab ich noch kein solches Gewitter erlebt! Pro Sekunde schossen mindestens zwei Blitze über uns hinweg (viele davon leider nicht sichtbar, weil über der Wolkenschicht). Jeder Blitz erzeugte außerdem noch eine Art Licht-Echo und zuckte mehrere Male hintereinander auf. Obwohl die Sonne längst untergegangen und weit und breit keine Lichtquelle war, konnte man draußen auf dem ca. 100 Meter langen Rastplatz bis zum anderen Ende gucken. Die Blitze erhellten den gesamten Himmel und es kam einem vor, als wäre helliger Tag (mit dem Unterschied, das alles dunkel-blau oder weiß war). Es war echt unbeschreiblich, aber wir fühlten uns unter unserem Mosquito-Netz, das wir unter dem großen Pavillion aufgebaut hatten, relativ sicher. .... Noch !Dann fielen die ersten Tropfen. Danh meckerte weiter, dass wir doch endlich das Überzelt aufbauen sollten, aber ich wollte erst abwarten. Nun ja, keine 5 Minuten später fing der Regen dann richtig an und der Wind trieb alle Tropfen unter dem Pavillion-Dach hindurch direkt in unser Zelt. Also Überzelt doch aufbauen! (ich glaube Danh war zufrieden und verärgert zugleich ^^).Als wir fertig waren und uns klätschnass wieder ins Zelt fallen ließen, fiel uns plötzlich auf, dass sich der ganze rote Sandboden um uns herum aufgelöst hatte und so langsam begann davonzuschwimmen. Wir waren echt froh, das der Pavillion auf einer 10cm hohen Betonplattform stand, den sonst wäre unser Zelt einfach weggespült worden. Am nächsten Morgen fuhren machten wir uns Baked Beans zum Frühstück und fuhren weiter Richtung Alice Springs. Unterwegs blätterte ich ein wenig in unseren Reiseführern und stieß auf ein kleines Termalbecken, das nicht weit vom Highway entfernt auf unserem Weg lag. Dann stimmte zu (man muss jede Möglichkeit, sich zu waschen, nutzen).Als wir ankamen hörten wir schon die unglaublich laute Geräuschkulisse von tausenden von Insekten und Vögeln, die in den Bäumen saßen. Doch als wir dann den Palmenwald betraten, in den uns die Wegweiser führten, änderten sich die Geräusche schlagartig. Um uns herum hörte man nur noch ein lautes Kreischen. Wir gingen 10 Meter weiter und auf einmal fiel es mir auf: Das, was dort an den Palmen hing und wie kleine Früchte aussah, waren in Wirklichkeit Abertausende Fledermäuse! Danh und ich waren überwältigt. Der ganze Wald war überfüllt mit Fledermäusen. An jedem Palmenast hingen bis zu 30 Stück, alle drängelten sich um einen Schlafplatz im Schatten. Danh hat wie immer ne Menge Bilder gemacht, aber auf denen kommt es einem leider lange nicht so überfüllt vor, wie es tatsächlich war. Unter den Palmen lagen überall die abgestorbenen Reste von großen Palmblättern, die unter dem Gewicht der ganzen Fledermäuse nicht standhielten. Letztendlich kamen wir sogar zu den Thermalquellen, aber sie waren ziemlich unbedeutend, im Vergleich zu dem Fledermauserlebnis. Ich hab mich dann mit dem Rücken nach unten ins Wasser gelegt und nach oben in die Bäume geguckt, wo ein paar Fledermäuse hin und her flogen. Das beste passierte dann aber auf dem Rückweg. Danh wollte unbedingt noch ein paar Fotos von fliegenden Fledermäusen machen (denn die meisten von ihnen hängen nur faul am Baum rum). Also versuchte ich ein paar von ihnen aufzuscheuchten. Das gelang mir auch, aber als dann auch noch die anderen wach wurden, fing auf einmal eine ganze Schar von Feldermäusen an, wie wild umheruzufliegen und stürzte über unsere Köpfe hinweg! Ich denke Danh hat mehr als genug Fotos bekommen. ^^ Am Samstag, den 13. Dezember, erreichten wir dann spät nachmittags Alice Springs. Wow, endlich wieder eine etwas größere Stadt, nachdem wir 1500km nur durch kleine Kuhdörfer getuckert sind. Ich hatte schon im Reiseführer geblättert und ein relativ passables Hostel ausgesucht - Annie's Place. Danh war einverstanden, und so checkten wir dort für die nächsten zwei Tage ein. Das Hostel war ein absoluter Glücksgriff. Die Zimmer hatten ein eigenes Bad, die Küche war groß, es gab einen Pool (den wir leider gar nicht nutzten) und zu guter Letzt durften wir sogar unseren Wagen hinten im abgeschlossenen Hof parken. Man hatte uns vorher schon gewarnt, dass in Alice Springs die höchste Kriminalitätsrate herrscht und bevorzugt Backpackerauots geknackt wurden, weil sie zum einen uralt und teilweise ohne Alarmanlage ausgestattet und zum anderen vollgepackt mit sind mit allem möglichen Kram - von Schlafmatratzen bis hin zu Laptops - für Diebe also genau richtig (denn mit den Autos selbst können sie eh nichts anfangen, nur mit dem Inhalt). Am Sonntag haben wir erst einmal wieder richtig ausgeschlafen. Danach gings ins "Reptile Museum" - sehr beeindruckend. Wir durften verschiedene Echsen auf die Hand und eine Schlange um den Hals nehmen. Es gab unter anderem die zweitgiftigste Landschlange der Welt zu bestaunen und als Höhepunkt ein relativ großes Salzwasserkrokodil (das man in einem unterirdischen Aquarium betrachten konnte). Mich hatte  das Museum vor allem aber wegen einer ganz anderen und viel kleineren Echse angelockt: dem Thorny Devil (oder wie Danh immer sagte: dem Horny Devil). Diese Echse ist nur so lang wie eine Hand, gelb-braun-grau gefärbt und ist am ganzen Körper übersät mit Dornen! (0der sagt man Stachel?). Naja, ich bin froh, endlich einen von ihnen gesehen zu haben, denn hier im Northern Territory findet man ihn überall - auf Postkarten, Postern, etc - nur leider nicht wild-lebend im Outback. Dafür haben wir andere (viel größere) Echsen gesehen....und wahrscheinlich auch eine überfahren ^^ Wir waren uns nicht sicher, aber haben auch nicht angehalten, um nachzusehen. Am Abend erreichte dann auch Karin Alice Springs. Sie war zusammen mit zwei Engländern von Darwin aus hinterher gereist. Als sie dann überlegte, ob sie lieber in ein Hostel oder auf einen billigen Campingplatz geht, boten wir ihr an, bei uns mit aufs Zimmer zu kommen, da noch Betten frei waren, und so übernachtete sie dann völlig kostenlos.Ach ja, bevor ich's vergesse: Kurz nachdem Karin ankam, fuhren wir zu einem Resort in der Nähe, wo man angeblich jeden Abend, wenn die Sonne unter geht, Wallabies (kleine Kängurus) füttern kann. Leider waren viel zu viele andere Touristen da, die sich so nah an die Kängurus drängten, dass diese nur noch den Mund aufmachen und sich das Essen hineinlegen lassen mussten. Uns war das zu blöd - scheiß Touristen (man merkt, dass man nicht mehr an der menschenleeren Westküste ist).Früh am nächsten Tag ging es dann wieder los ins Outback. Unser Ziel: Uluru (Ayers Rock), der wohl bekannteste Felsen Australiens. Der Plan war eigentlich, vorher noch einen Abstecher zum Kings Canyon zu machen. Aber als wir ankamen hatten wir die Wahl zwischen zwei verschiedenen "Walks": der kürzere verlief nur durch die Schlucht (ca. 2km). Wir entschieden uns also für den größeren (7km !). Dieser führte uns erst einmal die Schlucht hinauf, von wo aus man dann den Canyon umkreisen kann. Der Ausblick über das uns umgebende Land war gigantisch.  Nach einiger Zeit kamen ging es wieder bergab und wir kamen an einen kleinen See, mitten in der Schlucht. In dem Glauben, dass dieser so warm sei, wie alle anderen Flüsse und Seen in Australien, sprang ich hinein. Tja, dumm gelaufen, der See war eiskalt (gefühlte 17° C). Aber letzten Endes sprang auch Danh hinein. Da der See inmitten einer kleineren Schlucht war, erreichte auch kein Sonnenstrahl unsere Haut, bis wir wieder aus der Schlucht raus waren. Wir froren uns regelrecht den Arsch ab.Auf dem lezten Stück mussten wir uns dann ziemlich beeilen, da die Sonne bereits unterzugehen drohte und wir ohne Taschenlampe wahrscheinlich keine Wegweiser mehr gefunden. Aber wir schafften es  gerade noch rechtzeitig.Naja, die Sonne war untergegangen und zum Uluru waren es noch mal 300km (sprich 3 bis 4 Stunden Autofahrt). Da wir aber nicht gerne im Dunkeln fahren (weil es zu gefährlich ist, wenn wir ohne "bullbar" (Kuhfänger) am Auto irgendwelche großen Tiere anfahren), fuhren wir nur bis zum nächsten Rastplatz und bauten schnell unsere Zelte auf. Danach gab es Reis im Licht der Autoscheinwerfer und wieder einmal war der gesamte Himmel ein Meer von Sternen, wie man es in Deutschland nie zu Gesicht bekommen würde. Das Genialste aber war der Mondaufgang! Zuerst hielten wir das Licht am Ende der Straße für einen noch weit entfernten Roadtrain, doch als dann langsam die obere Hälfte des Vollmonds erkennbar wurde, waren wir total verwundert. So etwas kriegt man in Deutschland auch nur selten mit, dass der Mond direkt am Horizont aufgeht! So, am Dienstag morgen fuhren wir dann zum Uluru und zu den Olgas. Die Olgas sind eine Gruppe von mittelgroßen (vom Regen glatt geschliffenen) Felsen. Ein 5km Walk führte uns durch die Landschaft vorbei an einem kleinen Wasserfall und endete dann auf einer Anhöhe, von der aus man einen fantastischen Blick hatte. Man stand zwischen zwei riesigen Felsen, in der einen Richtung sah man die hohen Felsen, an denen wir vorbei gelaufen waren, in der anderen sah man ein großes grünes Tal, umgeben von Hügeln und Felsen. Es erinnterte mich an den Film "In Einem Land Vor Unserer Zeit", wo die Dinosaurier am Ende endlich das lang ersehnte fruchtbare Land in einer Art Kessel umgeben von einem großen Gebirge erreichen. Kannst Du Dich noch an den Film erinnern, Milan? Im Nachhinein sind die Olgas um einiges interessanter gewesen als der Uluru, zu dem es als nächstes ging. Schon von weitem erkennt man diesen riesigen Felsen inmitten der ihn umgebenden Einöde. Und wenn man dann vor ihm steht, fragt man sich echt, wie er so mitten in der Wüste entstehen konnte. Da es bereits wieder spät war, warteten wir auf den Sonnenuntergang, bei dem der Felsen erst richtig anfängt zu leuchten. Danach fuhren wir in ein nahe gelegenes Resort, das wahrscheinlich wieder viel zu überteuert gewesen wäre (wenn wir denn bezahlt hätten ^^). Schon allein für den Eintritt zum National Park, in dem der Uluru und die Olgas stehen, mussten wir 25 $ pro Person bezahlen. Absoluter Wucher, wenn man es mal mit Westaustralien vergleicht, wo man im Schnitt 10 $ für den Eintritt in einen National Park zahlt (und das auch nicht pro Person, sondern pro Auto)! Wir sind dann um 4 Uhr früh am nächsten morgen abgehauen, bevor uns jemand erwischen konnte, und sofort zum Uluru gefahren, um den Sonnenaufgang auf der anderen Seite zu beobachten. Als wir ankamen waren bereits mehrere Touristen dort. Und mit der zeit füllte sich die gesamte Straße immer mehr mit Reisebussen und Privatautos. Alle wollten sie den Sonnenaufgang bestaunen; es waren am Ende locker 150 bis 200 Touristen! Naja, so spektakulär, wie ich es mir vorgestellt hatte, war es letztendlich nicht... Überhaupt ist mir unklar, warum gerade der Uluru so berühmt ist. Aber wir haben ihn jetzt endlich gesehen. Ich wollte nicht nach Hause kommen und mir von jedem anhören müssen "Wie? Ihr seit in Australien gewesen, und habt euch nicht den berühmten Ayers Rock angesehen?!"Jetzt wo wir alles gesehen hatte, verließen wir wieder die Zivilisation und machten uns auf nach Adelaide, wie immer quer durchs Outback. Diesmal machte die Tour umso mehr Spaß, weil wir ja zu fünft unterwegs waren (Danh, Karin, die Engländer Sophie und Ryan, und ich). Auf unserem Weg ging es durch viele verschlafene Orte. Einer von ihnen rühmt sich mit seinen 13 Einwohnern Australiens kleinster Ort zu sein. Trotzdem gab es ein Hotel, einen Supermarkt und eine Tankstelle ^^Die nächst größere Stadt war Coober Pedy, eine Stadt, die nur von den Einnahmen aus ihrem vielen Opalminen lebt. Schon viele Kilometer vorher fielen uns die vielen Löcher im Boden und die daneben gestapelten Erdhügel auf, die zu tausenden in der sonst absolut ebenen und pflanzenlosen Gegend verstreut waren. An vielen Stellen hingen Warnschilder, die verhindern wollen, dass man nachts besoffen übers Feld rennt und in eines dieser (teilweise sehr tiefen) Löcher fällt. Wenn ich so drüber nachdenke....eigentlich ein kein schlechtes Trinkspiel ! In der Stadt hatte ich dann noch ein geniales Erlebnis in einer öffentlichen Toilette. In größeren Städten findet man diese "Boxen" häufiger, aber ich hatte bisher noch keine von ihnen ausprobiert. Da aber keine andere Toilette in Reichweite war, hat es mich also zu dieser einen Box gezogen. Karin warnte mich noch, das über Lautsprecher durchgesagt wird, wie viel Zeit einem noch bleibt, sein Geschäft zu verrichten (denn man darf sich nicht länger als 10 Minuten in der Box aufhalten). Ich nahm mir noch ein paar Prospekte zum Lesen mit (hauptsächlich von Hostels in Adelaide, um mich schon mal ein wenig im Voraus zu informieren). Nach gefühlten 5 Minuten unterbrach dann plötzlich eine metallerne Stimme aus dem Lautsprecher die sehr entspannende Scheißhaus-Musik und erzählte irgendetwas unverständliches. Ich hielt es für eine Art "Halbzeit-Information" und dachte ich hätte noch weitere 5 Minuten. Allerdings lag ich falsch. Plötzlich sprang das Licht an der Tür von "Doors Closed" auf "Doors Open", was bedeutet, das jeder Depp, der jetzt draußen steht, die Tür wie einen Fahrstuhl per Knopfdruck einfach öffnen konnte. In meiner Panik drückt ich also auf den Knopf zwischen "Open" und "Closed" und löste dadurch dummerweise genau das aus, was ich zu verhindern versucht hatte: Die Tür glitt zur Seite, ich saß immer noch auf dem Pott und hatte nun Blick auf die Hauptverkehrsstraße von Coober Pedy. Einfach nur genial. Nach mehrmaligem panischen Schlagen auf den "Doors Closed"-Button, ging die Tür dann endlich wieder zu und ich hatte weitere 10 Minuten für mich ^^ (Ich nutzte aus Angst, dass mir das selbe wieder passiert, aber nur 4 Minuten). Das Problem bei diesen Toiletten ist einfach nur das Sicherheitssystem. Um zu verhindern, dass sich jeden Abend die besoffenen Aboriginies zum Ausnüchtern in die Toilettenzellen legen, sind an der Wand zwei Düsen angebracht, die die gesamte Zelle unter Wasser stellen, wer trotz seiner 10 Mintutenfrist noch länger auf der Toilette bleibt. Das heißt: man kann auch nach 10 Minuten noch in Ruhe dort bleiben und muss die Tür nicht öffnen (außer sie wird von außen geöffnet); aber: wer dann trotzdem zu lange bleibt, hat Pech gehabt. Dann schließen sich die Türen wieder ab und die Zelle wird mit Wasser durchgespült, was wohl selbst einen besoffenen Aborigini dazu bringt, die Zelle danach zu verlassen!Eigentlich keine schlechte Erfindung...man hätte nur die Zeit, die jedem zur Verfügung steht, nicht so knapp bemessen sollen. Ich persönlich halte 15 Minuten für angemessen. Und Ihr ? Okay, jetzt mache ich einen kleinen Zeitsprung, denn was danach folgte war nicht besonders interessant, und schreibe ab da weiter, wo wir nach Adelaide reinfuhren. Adelaide ist mit weit über 1 Millionen Einwohnern eine richtige Großstadt. Wir verließen uns bei unserer Hostelwahl wieder auf den Reiseführer. Diesmal allerdings wurden wir sehr enttäuscht. Die Empfangshalle machte zunächst einen sehr guten und Backpacker-freundlichen Eindruck - mit Billard-Tisch, Tischtennisplatte und Flipperautomaten. Aber die Zimmer sind eher bescheiden: Wir übernachten für 22 $ die Nacht in einem 6-bed-dorm. Und mehr als diese 6 Betten ist in dem Zimmer auch nicht drin! Kein Bad, kein Kühlschrank, nichts! Die Hochbetten quietschen bei jeder noch so kleinen Bewegung, die Gemscheinschaftstoiletten sind verdreckt und als Duschen bietet man uns eine große Gemeinschaftsdusche, in der es 5 kleine Zellen (< 1m²) gibt, die man mit einem Vorhang zuziehen kann. Ryan ist inzwischen weitergefahren und dürfte heute in Sydney angekommen sein, wo er Weihnachten mit ein paar Freunden verbringt. Wir werden Heilig Abend wahrscheinlich am Strand sein, Picknick machen, Wein trinken und Spaß haben ^^ Wow, langer Eintrag! Es hat mich einen ganzen Vormittag gekostet ihn zu schreiben, ich hoffe ihr wisst das zu schätzen ;-)Euch Allen wünsche ich frohe Weihnachten und, wenn ich mich vorher nicht mehr melden sollte, auch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Machts gut,Euer Maik
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