Australien Blog

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Alice Springs

Alice Springs — posted_by Jasmine @ 04:36
stralien-Praktikum-Tagebuch

Australien-Praktikum-Tagebuch

 

Den ersten Vormittag in Alice Springs ließ ich erstmal ruhig angehen. Später wollte ich einige Einkäufe in der City erledigen. Das Stadtzentrum von Alice Springs ist begrenzt durch den normalerweise ausgetrockneten Todd River auf der einen Seite und den Stuart Highway auf der anderen und kompakt und übersichtlich angeordnet.

Da mein Hotel zentral lag, konnte ich alles zu Fuß besorgen. Bevor ich meinen Einkaufsbummel startete, schaute ich in der Baby-Känguruh-Station vorbei, die direkt neben meinem Hotel lag. Dort werden kleine Känguruhs versorgt, deren Mütter z. B. bei einem Verkehrsunfall getötet wurden, die Babys aber im Beutel überleben konnten. Gegen eine Spende von fünf Dollars durfte ich mir die Joeys aus der Nähe betrachten. Sie lagen in einer großen Einkaufstasche und dösten vor sich hin. Sie waren supersüß, einfach zum Knuddeln!


Danach ging ich zuerst durch die Fußgängerzone Todd Mall. Dort gab es jede Menge Galerien, die sich auf Kunsthandwerk der Aborigines spezialisiert hatten, außerdem viele Bars, die zum Verweilen einluden, Internetcafés sowie Souvenir- und Schmuckläden. Ein paar Schritte entfernt befanden sich Einkaufscentren mit weiteren Läden sowie Woolworths und Coles, so dass ich rasch alles gefunden hatte, was ich brauchte.

 

So hatte ich noch Zeit, um bei einem Stadtspaziergang die meisten historischen Gebäude abzuklappern, wie das Old Courthouse, das heute Sitz der National Pioneer Women’s Hall of Fame ist, in dem provokativ Pionierinnen aus ganz Australien geehrt werden. Oder das Stuart Town Gaol, das von 1909 bis 1938 das größte Gefängnis der Stadt war.

 


Litchfield- und Kakadu-Nationalpark, Fahrt nach Alice Springs

Darwin — posted_by Jasmine @ 06:10

Um 6.30 Uhr holte mich Ashley, der neue Tour-Guide von Adventure Tours Australia, an der Gecko-Lodge ab. Ich war total verschlafen aber dennoch auf die nächsten Tage gespannt.

Der Bus war etwas kleiner als der vorhergehende, aber ansonsten fast identisch. Ein paar Leute saßen schon drin, andere wurden noch abgeholt. Im Büro von Adventure Tours musste ich noch eine Gebühr bezahlen, meine Hotelvoucher für die kommenden Tage abholen und danach ging es los.

Es stellte sich heraus, dass wir dieses Mal vierzehn Passagiere waren, davon neun Deutsche, zwei Engländerinnen, eine Kanadierin und zwei Dänen. Zuerst fuhren wir zum Litchfield National Park, der 115 km südlich von Darwin liegt. Nach einer Frühstückspause im Banyan Tree Café in dem Städtchen Batchelor steuerte unser Fahrer das Buley Rockhole an, wo das Wasser durch eine Reihe von felsigen Wasserlöchern und Wasserfällen sprudelt. Wir konnten dort schwimmen gehen und hatten Gelegenheit, uns gegenseitig kennen lernen. Nach der Fahrt auf der Gibb River Road durch die Kimberleys trauerte ich noch meiner alten „Crew“ nach, aber die neuen Leute schienen auch nett zu sein.

Danach brachte uns Ashley fünf Kilometer weiter zu den Florence Falls. Über einen Pfad erreichten wir  nach einem 15minütigen Fußmarsch einen Teich, der mitten im Monsunregenwald liegt. Dort hatten wir wieder Gelegenheit zu baden. 

Das Mittagessen – Hot Dogs – nahmen wir im auch im Banyan Tree Café zu uns und fuhren anschließend los Richtung Kakadu-Nationalpark zu den Mary River Wetlands. Bei einer fast zweistündigen Bootsfahrt konnten wir als ein Highlight zahlreiche Süß- und Salzwasserkrokodile, Vögel und Kängurus beobachten.  Die vielen Tiere und das unberührte Hinterland beeindruckten mich enorm. Ich fühlte mich wie in einem riesigen Zoo.

 

Unser Nachtlager schlugen wir auf einem Campingplatz mit feststehenden Zelten auf. Zusätzlich gab es sogar ein großes Küchenzelt sowie Duschen und  eine Bar. Welch ein Luxus! Leider war die Nacht sehr kurz. Um 5.30 Uhr weckte uns Ashley bereits, weil wir früh losmussten, um unser Tagesprogramm für den zweiten Tag zu schaffen.

Für diesen und den nächsten Tag stand der Kakadu-Nationalpark auf dem Plan. Unser erster Abstecher führte uns zu den Twin Falls. Sie liegen an einer Straße, die nur in der Trockenzeit und selbst dann nur mit dem Geländewagen befahrbar ist. Die Piste ist extrem uneben und führt durch mehrere Wasserläufe (mit Krokodilen). Wir wurden so stark durchgeschüttelt, dass sich eine Mitfahrerin am Ende der Fahrt übergeben musste.

Ein Boat-Shuttle-Service brachte uns über einen kleinen Fluss, ebenfalls von Krokodilen bewohnt, bis nahe an die Wasserfälle. Sie waren wunderschön anzusehen. Ein kleiner Sandstrand und die glühende Hitze zogen uns fast magisch in das Wasser hinein – leider bestand dabei Lebensgefahr, also ließen wir es bleiben. Ohne Erfrischung kehrten wir zurück zum Bus. Dort stärkten wir uns erstmal mit reichlich belegten Wraps und fuhren dann weiter zu den Jim Jim Falls. Normalerweise stürzen sie aus 215 Metern in die Tiefe. Nur leider war es in der letzten Zeit so trocken, dass kein Wasser mehr da war, das herabstürzen konnte.

Dafür war am Jim Jim Falls Plunge Pool Baden erlaubt und so wurden wir angemessen entschädigt. Die folgende Nacht verbrachten wir in Zelten der Kakadu-Lodge, einem gepflegten Resort mit Poolbereich, Bar und Shop. Am nächsten Morgen fuhren wir zu den Aborigine-Felsmalereien von Nourlangie. Dort besichtigten wir auf einem 2 km langen Rundweg die Anbangbang-Galerie mit Kunstwerken der australischen Ureinwohner.

Um unser Wissen über die Aborigines noch zu vertiefen, besuchten wir anschließend das Warradjan Aboriginal Cultural Center. Es nutzt alte Schöpfungsmythen, um die Kultur der Aborigines zu erklären. Die Traumzeit bildet die Grundlage ihrer Spiritualität. Dabei geht es um die Schöpfung der Welt und die spirituellen Energien, die um uns herum wirken. Als krönenden Abschluss wanderten wir zum Barramundie-Creek. Dort konnten wir es uns bei einem Bad in Felspools nochmal richtig gut gehen lassen.

Hinterher ging es für eine weitere Nacht nach Darwin. Schon um 5.40 Uhr wurden wir am nächsten Morgen zur Fahrt Richtung Alice Springs abgeholt. Leider wurde unsere Gruppe neu zusammengewürfelt und zu allem Überdruss mussten wir in einem veralteten, engen und bis auf den letzten Platz vollgestopften Bus mit ca. 25 Leuten Platz nehmen. Und das für die nächsten 1500 Kilometer! Ich war schockiert!

Die Busfahrerin versuchte, mit überschwänglicher Begeisterung die Leute bei Laune zu halten. Leider uferte dies in peinlichen Kennenlernspielchen aus. Zum Beispiel sollten wir uns ein Streichholz zwischen die Lippen stecken und damit unseren Nachbarn einen kleinen Plastikring von Mund zu Mund übergeben.  Naja, wem’s Spaß macht….! (Schade, dass ich am Abend vorher keinen Knoblauch gegessen hatte). Es herrschte eine Art Gruppenzwang und so machten alle mit.

Nach einer kurzen Rast in Katherine kamen wir an unserem Campingplatz für die folgende Nacht an. Dort ereilte mich der nächste Schreck: Wir mussten in 4-Mann-Zelten übernachten. Eigentlich hatte ich für die Reise bei meinem deutschen Reiseveranstalter FTI-Touristik Einzelzimmer-Unterbringung gebucht und dafür einen saftigen Aufschlag gezahlt. Ich fühlte mich geprellt. Verärgert und missmutig beteiligte ich mich an den Vorbereitungen für das Mittagessen.

Da noch ein zweiter Bus des selben Typs mit uns auf der Strecke unterwegs war, mussten wir vollkommen ausgehungert auf die Fehlenden warten. Die Stimmung sank mehr und mehr auf den Tiefpunkt.

Für den Nachmittag war eine Fahrt zur Katherine Gorge geplant. Wer wollte, konnte an einer Bootsfahrt teilnehmen oder Kanu fahren, für beides musste allerdings extra gezahlt werden. Mir war die Laune vergangen und so entschied ich mich, auf der Terrasse des Visitor-Centers den Nachmittag zu verbringen.

Am zweiten Tag dieser Etappe ging es morgens zu den Thermalquellen von Mataranka, die 105 km südöstlich von Katherine liegen. Wir hatten Gelegenheit, in einem Thermalpool zu baden, der in einem Regenwaldgebiet liegt. Das Wasser hatte Badewannentemperatur – sehr entspannend! Leider war der Pool schnell voll – kein Wunder, wenn 50 Leute gleichzeitig ankommen! Hinzu kamen auch noch die Gäste vom angeschlossenen Mataranka Homestead Resort.

Vor dem Eingang zum Homestead steht eine Nachbildung der Elsey Station Homestead, die für den Film „Land hinter dem Horizont“ (1981) nach Jeannie Gunns Buch „We oft the Never Never“, errichtet wurde, einem australischen Klassiker über das Leben im Top End Anfang des 20. Jahrhunderts. 

Weiter ging die Fahrt Richtung Süden, diesmal 160 km bis Daly Waters. Während der Pionierzeit der Fliegerei war der Flugplatz Daly Waters Aerodrome eine wichtige Zwischenstation. Dort landeten Qantas und die alte Imperial Airways auf dem Weg von Brisbane über Darwin nach Singapur und weiter nach London zwischen. Seine Blütezeit hatte der Flugplatz im Zweiten Weltkrieg. Im alten Hangar konnten wir uns ein paar alte Exponate und Infotafeln über diese Zeit anschauen.

Zum Mittagessen fuhren wir in das bekannte australische Outback-Pub von Daly Waters. Daly Waters liegt ein paar Kilometer abseits des Stuart Highway. Wenn man den klassischen Outback-Ort suchte, konnte man nichts Besseres finden.  Im Inneren der Kneipe war jeder Quadratzentimeter – Wände, Balken, hölzerne Stützpfosten – mit Andenken bedeckt, die frühere Besucher hinterlassen hatten: Studentenausweise, Führerscheine, Geldscheine aus vielen Ländern, Fotos, Abzeichen von Polizeiwachen und Feuerwehren (auch aus Deutschland), selbst eine interessante, gut bestückte Kollektion Unterwäsche, die von den Balken baumelte oder an die Wände genagelt war.

 

Auf dem Rückweg fuhren wie ein kurzes Stück über eine heiße Lehmpiste, bis wir am Rande einer großen, kahlen Fläche neben der Fahrbahn zum Stuart Tree kamen, der an John McDouall Stuart erinnerte, einem der größten australischen Entdecker. In seiner Freude, bei Daly Waters einen Bach mit trinkbarem Wasser gefunden zu haben, soll Stuart ein S in diesen Eukalyptusbaum geschnitzt haben.  Man muss dazu sagen, dass der Baum nicht viel hermacht, er war schon lange tot und seine oberen Äste alle abgehackt.

Da wir bei jedem Tankstopp fast eine dreiviertel Stunden pausierten (wahrscheinlich bekommt Adventure Tours Australia für jedes verkaufte Eis und jede Flasche Cola eine  Provision von den Tankstelleninhabern), erreichten wir erst im Dunkeln unser Nachtlager, das Juno Horse Center im Buschland bei Tennant Creek. Es gab dort einen sehr interessanten Swimming-Pool, der aus einem alten Wasserspeicher gebastelt war. Dieses Mal schlief ich wieder unter freiem Himmel in einem Swag, unmittelbar neben den Pferdeställen. Der Farmer, der am nächsten Morgen seine Rinder und Pferde versorgte, war ein waschechter Cowboy, der bereitwillig über seine Tiere erzählte und Outback-Anekdoten zum Besten gab. 

 

 

Die Fahrt ging weiter. Eigentlich stand im Reiseprogramm des Veranstalters der Besuch der Battery-Hill-Goldmine als nächster Punkt, er wurde aber kommentarlos gestrichen. Immerhin besuchten wir, wie angekündigt, die Devil Marbles, 105 km südlich von Tennant Creek. Die dort ansässigen Warumungu-Aborigines glauben, dass die Felsen Eier der Regenbogenschlange, einem Wesen aus der Traumzeit, sind. Wissenschaftler dagegen halten sie für Überbleibsel flüssiger Lava, die über Millionen von Jahren erodiert sind. Auf alle Fälle sind sie etwas wirklich Fabelhaftes: Gigantische Haufen glatter Granitkugeln, viele so groß wie Häuser, entweder unordentlich aufgestapelt oder über ein ausgedehntes Areal verstreut. Jede erinnerte an etwas anderes: Eine ungeschälte Kartoffel, Jelly Beans, ein Brötchen – nur dass sie riesengroß und oft ganz riskant aufeinander geschichtet waren.

Nach diesem Besuch kehrten wir zurück zum Stuart Highway und setzten die Fahrt bis Alice Springs fort, wo wir am frühen Abend eintrafen. Hier war ich heilfroh, dass ich eine Einzelzimmerreservierung im Alice Springs Plaza Hotel hatte. Die anderen Passagiere, die nur eine Backpacker-Unterbringung gebucht hatten, mussten die kommenden drei Nächte in engen 4-Mann-Zimmern  im Melanka Backpackers verbringen.


Zwischenstopp in Darwin

Darwin — posted_by Jasmine @ 05:26

Viel Zeit blieb mir nicht, meine Sachen wieder zu ordnen, Wäsche zu waschen, Fehlendes einzukaufen und gleichzeitig Darwin anzuschauen. Dennoch ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen. Ich stellte fest, dass es in Darwin nur so von jungen Menschen – meist Backpackern – zwischen 20 und 30 Jahren wimmelte. In den Cafés und Bars traf man ständig auf Leute aus allen Teilen der Welt, die hier arbeiteten, um sich ihren weiteren Australien-Aufenthalt zu finanzieren.

Am Abend besuchte ich den  Mindil Beach Sunset Market. Einwohner wie Touristen veranstalteten einen wahren Run zum Strand, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Außerdem wurde an ungefähr 200 Ständen Essen, Kunsthandwerk (vor allem von den Aborigines), Kleider, Kitsch und vieles mehr feilgeboten. Es war ein wahrer Rummelplatz, aber schön.

Die Gecko-Lodge, in der ich mich für drei Nächte einquartiert hatte, bot zum Frühstück im Hof selbstgemachte Pancakes mit verschiedenen Marmeladen, Honig, Schokosauce sowie Kaffee an. Ich traf dort auf viele Deutsche und Engländer, die meisten sehr jung, aber manche auch schon jenseits der vierzig. Die Stimmung war sehr locker und entspannt und die meisten befanden sich auf dem Weg vom oder in den Kakadu-Nationalpark, aber es gab auch welche, die schon über einen Monat dort wohnten und in Darwin einen Job hatten. Ich fand es sehr gemütlich, wenn auch ungewohnt.

Aber schon morgen wird es weitergehen mit dem nächsten Tour, der 14tägigen Fahrt von Darwin bis Adelaide, die über 3000 km beträgt und über den Lichtfield Nationalpark,  Jim Jim Falls, Kakadu Nationalpark, Alice Springs, Ayers Rock, Coober Pedy und vieles mehr führt.


Entlang der Gibb-River-Road durch die Kimberleys

Kimberleys — posted_by Jasmine @ 04:52

Nun sitze ich in der Gecko-Lodge in Darwin und habe eine Woche voller neuer Erfahrungen hinter mir: Eine Campingtour durch die Kimberleys, einer der faszinierendsten, kaum erschlossenen Landschaften Australiens, von Broome Richtung Darwin entlang der Gibb River Road.  Sie ist eine unbefestigte Nebenstrecke des Great Northern Highway und führt auf  665 km von Derby nach Wyndham/Kununurra. Da sie teilweise durch Flussbetten und anderes unwegsames Gelände führt, ist sie nur für Allradfahrzeuge befahrbar und in der Regenzeit (Oktober bis März) meistens komplett gesperrt.

Und so fing alles an:

Pünktlich wurde ich frühmorgens an meinem Hotel in Broome  abgeholt und zu den Cable-Beach-Backpackers chauffiert, von wo aus die Fahrt mit dem 4-WD-Bus starten sollte. Ich war gespannt. Endlich würde ich erfahren, wer noch mit mir an dieser Campingtour teilnehmen würde. Noch während ich vor meinem Hotel wartete, gesellte sich ein australisches Ehepaar mittleren Alters zu mir. Es stellte sich heraus, dass die beiden auch mitfuhren.

Wie sich später zeigte, waren sie die einzigen Aussies auf dieser Tour. Mit dabei waren noch ein Taiwanese, der in Canberra studierte, drei japanische Mädels, die mit Working-Holiday-Visa in Australien unterwegs waren, eine Österreicherin, eine Schweizerin, eine Französin und zwei Engländerinnen. Mit mir zusammen waren wir zwölf Passagiere, davon 10 Frauen plus Matt, dem Fahrer und Guide. 

Nach einer  kurzen Fahrt und erstem gegenseitigen Beschnuppern legten wir einen kurzen Zwischenstopp an einem Roadhouse ein. Dort war die letzte Gelegenheit, uns mit Bier und anderen überlebensnotwendigen Dingen einzudecken. Danach ging es auf der noch befestigten Gibb River Road zum Boab Prison Tree,  einem Affenbrotbaum, der einen so mächtigen hohlen Stamm hat, dass er in früheren Zeiten dazu missbraucht wurde, um Aborigines darin gefangen zu halten, die dann in der Perlenindustrie schuften mussten. Heute ist der Baum ein Mahnmal, das an die Verbrechen gegen die einheimischen Völker Westaustraliens erinnert.

Danach weihte uns Matt in die Geheimnisse unseres Tour-Busses ein. Er erklärte uns, wo die Lebensmittel, Geschirr, Töpfe, Swags (Schlafsack mit eingebauter Isomatte) und alles andere Zubehör für die nächsten Tage untergebracht waren. Außerdem zeigte er uns, wie wir unser Lager aufzubauen hatten, wo gekocht wurde usw. Ich bekam ziemlich starke Bedenken, wie ich es die nächsten acht Tage unter solch bescheidenen Verhältnissen aushalten sollte. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr und vielleicht konnte es auch ein Urlaub von der Zivilisation sein.

Zum Lunch sollte es Sandwiches geben und so legten wir los. Jeder schnappte sich etwas von den Tomaten, Gurken, Käse, Schinken und den anderen Zutaten und begann zu schnippeln. Zugegebenerweise wurde so ein schmackhaftes Busch-Mittagessen hervorgezaubert.

Danach ging’s weiter zum Tunnel Creek, einer 75o m langen Passage von 3 bis 15 m Breite, die zum Großteil höhlenartig angelegt ist. An einigen Stellen mussten wir durch kaltes, knietiefes Wasser waten. An beiden Enden konnten wir Aborigine-Malereien sehen. In einer Art „Lichtung“ entdeckten wir Hunderte von riesigen und bemerkenswert aktiven Fledermäusen.

Unser Nachtcamp schlugen wir an der Windjana Schlucht auf. Auf dem Weg zum Camp stoppte Matt plötzlich und wir mussten Feuerholz für unser Abendessen einsammeln. Es war schon ein komisches Gefühl, nur mit Sandalen durch das Gestrüpp zu streifen, wo ich doch so oft von den gefährlichen Schlangen und Spinnen in Australien gelesen hatte.

Bis zum Dinner dauerte es noch eine ganze Weile, weil das Holz erst durchglühen und zu Kohle werden musste. Aber es schmeckte wirklich lecker, es gab gegrillten Fisch mit verschiedenen Gemüsesorten, die in einer Art Wok gedämpft wurden. Danach hieß es für mich zum ersten Mal schlafen in der freien Natur. Das Himmelszelt war absolut beeindruckend und voller Sterne.

Erstaunlicherweise konnte ich recht gut schlafen und wurde kurz nach fünf Uhr von der aufgehenden Sonne und dem Kreischen der Kakadus geweckt. Nach dem Frühstück, Spülen und Verstauen aller Utensilien machten wir einen Gang durch die Windjana Gorge. Sie besteht aus versteinerten Überresten eines ehemaligen Unterwasserriffs und ihre Felswände erheben sich 100 m über dem Lennard River. Schon nach wenigen Metern konnten wir Süßwasserkrokodile sehen, die sich am Ufer sonnten oder durch das Wasser glitten. Auf dem Rückweg entdeckte ich noch eine Western Brown Snake, die wohl sehr giftig ist und sich in flottem Tempo vorwärts bewegte.

Anschließend fuhren wir weiter zur Bell Creek Gorge. Nach einem Fußmarsch erreichten wir ein mit Wasser gefülltes, terrassenförmiges Natursteinbecken. Unser Guide baute das Mittagessen in einer Felsnische auf, während wir ein Bad im kühlen Nass nehmen konnten.

Auf dem Weg zum nächsten Nachtlager war wieder Holzsammeln angesagt. In dieser Nacht schlugen wir unser Lager in der Nähe eines Flusses auf. Wir waren die einzigen menschlichen Lebewesen dort, aber es wimmelte von Fröschen, die den ganzen Abend um die Wette quakten.

So vergingen die Tage wie im Flug. Wir übernachteten meistens an abgelegenen Stellen mitten im Busch, wo es weder Handy-Empfang noch Duschen gab. So nahmen wir jede Gelegenheit wahr, um in Seen zu baden.  Außerdem blieben wir ja unter uns, und jeder war  nach dem Auf- und Abbau des Camps sowieso wieder voller Staub.

Dafür wurden wir mit einer Menge Naturschönheiten entschädigt. Am vierten Tag übernachteten wir auf der El Questro Ranch. Sie liegt im El Questro Wilderness Park und ist eine riesige Rinderfarm, mit angeschlossenem Campingplatz, Bungalows, Bar und Restaurant. Und wir konnten zum ersten Mal wieder duschen! Außerdem wurde an diesem Abend Livemusik (Country) geboten.  Zwei Jackeroos älteren Semesters gaben ihr Bestes und die Zuschauer waren begeistert.

Ein Highlight unserer Reise war die Fahrt in den Purnululu (Bungle Bungle) Nationalpark mit seinen berühmten gestreiften Steintürmen. Diese 350 Millionen Jahre alten Sandsteinformationen wurden erst in den 1980er Jahren entdeckt und im Jahr 2003 auf die Liste des Weltnaturerbes gesetzt.

Wer wollte, konnte an einem Helikopter-Rundflug teilnehmen, um sich einen besseren Überblick über dieses Naturwunder zu verschaffen. Ich nutzte die Gelegenheit, obwohl es mit 250 AUD für einen 30-Minuten-Flug nicht ganz billig war. Es war ein hinreißendes Erlebnis, zumal ich noch nie vorher mit einem Helikopter geflogen war.

Bei brütender Hitze,  wanderten wir anschließend zur Cathedral Schlucht. Am nächsten Morgen sahen wir uns noch die Echidna Kluft an und fuhren bis zum Lake Argyle, dem zweitgrößten Süßwasserreservoir Australiens. An unserem letzten Tag unternahmen wir eine Bootsfahrt über den See. Nach dem Mittagessen brachte uns Matt zum Flughafen von Kununurra, von wo aus wir mit einer Propellermaschine der Air North nach Darwin flogen.

In Darwin bezog ich ein Zimmer in der Gecko Lodge, einem Backpacker ca. 25 Minuten Fußweg von der City entfernt. Zum Abendessen traf ich mich mit einigen anderen Tour-Teilnehmern zu einem Abschiedsessen und sank wenig später erschöpft zum ersten Mal wieder in einer richtiges Bett.


Broome

Broome — posted_by Jasmine @ 08:40

Broome mit dem Fahrrad

Diesmal klappte es auf Anhieb: Bei Broome Cycles mietete ich mir ein Mountain-Bike. Ich fühlte mich gleich viel mobiler und begann voller Enthusiasmus meine Erkundungstour. Nachdem ich mir alle Ecken von Chinatown angeschaut hatte, stand Cable Beach als nächstes auf dem Plan.

Lag es an der bruchstückhaften Karte oder an meinem mangelnden Orientierungssinn? Auf alle Fälle kurvte ich kilometerlang durch Wohngebiete, ohne auch nur ein  einziges Hinweisschild zum Cable Beach zu finden. Einem Kreislaufkollaps nahe, gab ich schließlich auf und entschied mich, zum Hotel zurückzukehren.

Nach einer  Erholungspause verschob ich Cable Beach auf  den nächsten Tag und fuhr die Robinson St. bis zum Town Beach entlang, einem schönen Strand, an den der  Roebuck Bay Caravan Park grenzt. Sehr empfehlenswert!

Zu neuen Kräften erwacht, beschloss ich als nächstes Ziel den Hafen von Broome anzusteuern. Hätte ich das mal lieber nicht getan. Der Weg dorthin führte über eine schattenlose Landstraße ohne Seitenstreifen oder gar Radweg, dafür mit brennender Sonne. Ständig donnerten große Geländewagen gefährlich knapp an mir vorbei. Außerdem war die Entfernung viel größer, als es auf der Karte ausgesehen hatte. Nach ungefähr fünf Kilometern war ich da, vollkommen entkräftet.

Zu meiner Enttäuschung gab es nichts, außer Industriebetrieben und dem Fischrestaurant „Wharf“, das  - zugegeben - sehr einladend aussah.  Und einen wunderschönen Ausblick auf die Roebuck Bay.

Da die Sonne schon langsam wieder unterging und die Landstraße nicht beleuchtet war, beeilte ich mich, wieder in die Stadt zu kommen. Ich schaffte es rechtzeitig vorm Sonnenuntergang und  hatte noch Zeit für eine Verschnaufpause am Town Beach.

Immerhin hatte ich auf diesem entbehrungsreichen Weg Gelegenheit, einen Blick auf den Campus der Notre Dame University Broome zu werfen. Sie wirkte ziemlich leer, war aber top  gepflegt.




Bild oben: Roebuck Bay Caravan Park

Bild unten: Notre-Dame-University Broome


Flug nach Broome

Broome — posted_by Jasmine @ 08:09
7. Tag: 10. Sep. 2006 – Flug nach Broome


Mercure Inn Broome

Um 6.00 Uhr war  mein Abflug von Brisbane geplant. Das bedeutete für mich um halb vier Uhr aufstehen, einpacken, auschecken und auf ein Taxi warten. Ich hatte in der Nacht aus Angst zu verschlafen kaum ein Auge zugemacht. Als ich aus dem Fenster schaute war ich baff, dass um diese Uhrzeit in der Birdee-Bar von Bunk und in den angrenzenden Clubs das Leben noch in vollem Gange war.  Ich war keineswegs allein unterwegs!

Beim Auschecken verblüffte mich die junge Angestellte mit ihrer Frage, ob ich meine Bettwäsche runtergebracht hätte. Selbstverständlich hatte ich das nicht getan! Also musste ich nochmal hoch in den fünften Stock und zog hektisch meine Kissen- und Bettbezüge ab. Da es mittlerweile schon nach 4 Uhr war, geriet ich allmählich in Stress. Mein Taxi war zwar schon bestellt worden, aber mir wurde gesagt, dass es etwas länger dauern könne.

Zu meinem Entsetzen stellte ich fest, dass noch ein Mädel vor mir wartete. Als sie ihr Taxi bestiegen hatte, gesellte sich plötzlich ein hühnenhafter Nachtschwärmer zu mir, der  sich dafür interessierte, woher ich kam. Er versprach mir, ein Taxi zu besorgen und – es funktionierte. Netterweise verstaute er gleich noch meinen Rucksack im Kofferraum und ich merkte, dass männliche Hilfe ganz angenehm sein kann.

Die Fahrt zum Flughafen und das Check-In verliefen relaxt, die Flieger startete pünktlich und nach einem kurzen Aufenthalt in Melbourne ging’s weiter nach Broome.  Die Qantas-Maschine war bis auf den letzten Platz voll und zu meiner Überraschung waren auch sehr viele Kinder dabei.

Während des Flugs konnte ich beobachten, wie sich die Landschaft immer mehr veränderte und wir schließlich fast drei Stunden lang über wüstes und menschenleeres Gebiet flogen. In Broome herrschten tropische 32 °C, genau das richtige Klima für mich!!!! Der Flughafen war putzig klein und so ging das Aussteigen und Gepäckeinsammeln schnell vonstatten. Leider  dauerte es dafür am Taxi-Stand dafür fast ein halbe Stunde, bis ich eins bekam.

Ich hatte im Mercure Inn Continental ein Zimmer für die nächsten drei Nächte gebucht. Zwischen Brisbane und Broome liegen zwei Stunden Zeitunterschied, so dass es erst 12 Uhr mittags war, als ich ankam. Zum Glück war mein Zimmer trotzdem schon bezugsfertig. Eigentlich war ich nach der kurzen Nacht total platt, aber trotzdem trieb mich die Neugier hinaus. Ich wollte mir unbedingt Broome anschauen.

Mein erster Eindruck war: Broome ist ein Dorf! Ich hatte mir einen viel größeren Ort vorgestellt. Andererseits herrschte eine super entspannte Atmosphäre.  Nur die Distanzen waren zu groß, um alles zu Fuß abzugehen. Vielleicht würde ich mir morgen ein Fahrrad  mieten. Ich begegnete einigen betrunkenen Aborigines. Ein überaus trauriger Anblick.

Bei dem tropischen Klima übte die Terrasse von Matso’s Broome Brewery eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Ich genehmigte mir dort ein kühles Bier. Auf dem Rückweg  war es bereits dunkel und jede Menge großer Flughunde unterwegs.


Leben in Brisbane

Brisbane — posted_by Jasmine @ 08:06
6. Tag: 09. Sep. 2006 – Fahrt nach Ormiston


Für den heutigen Tag hatte ich mich mit Silvia Spörl, der Inhaberin von AA Education Network, verabredet um die Details meines Praktikums zu besprechen. An der Haltestelle Brunswick Street bei mir um die Ecke konnte ich in den Zug steigen und direkt bis zu ihrem Wohnort Ormiston durchfahren. Ein paar Haltestellen nach der Innenstadt von Brisbane wurde die Gegend schnell ländlich mit den typischen australischen Holzhäusern. Nach einer Stunde Fahrzeit kam ich in Ormiston an. Dort holte mich Silvia mit ihrem Mann Michael, den beiden Kindern und ihren Hunden ab.

Zuerst ließ ich mir den Koala zeigen, der seit einigen Tagen in einem Baum direkt bei ihnen wohnt. Von alleine hätte ich ihn nie entdeckt!!!! Danach staunte ich nicht schlecht über ihr großes Haus mit dem riesigen Pool. Keine Frage, dass ich mich während meines Besuchs intensiv erkundigte, welche Möglichkeiten es gibt, nach Australien auszuwandern…..

Danach spazierten wir durch Ormiston, einem exklusiven Ort mit Villen, die direkt am Kanal liegen und eigene Bootsanleger mit den dazugehörigen Yachten besitzen.

Ich denke, hier lässt sich’s gut aushalten. Meine Kinder wären begeistert!


Brisbane

Brisbane — posted_by Jasmine @ 08:05
5. Tag: 08. Sep. 2006


Streets Beach Brisbane

Nach der körperlichen Anstrengung des letzten Tages hatte ich geschlafen wie ein Murmeltier. Nur mit Mühe konnte ich mich aus dem Bett bewegen, aber um 8.30 Uhr sollte ja mein Fahrrad gebracht werden. Leider kam zur verabredeten Zeit niemand und so machte ich mich erneut zu Fuß auf den Weg.

Nach einem kurzen Abstecher in die nähere Umgebung schaute ich mir die St. John’s Cathedral an, eine Kirche im Stil der Gothic Revival Architektur. Im Inneren verzauberten mich ihre schönen Buntglasfenster und die plastische Darstellung der Schöpfungsgeschichte mit Blumen, Stoffen, Spiegeln und anderen Figuren.

Um meine Füße zu schonen, nahm ich den kostenlosen Busservice Loop in Anspruch, der wochentags alle zehn Minuten auf dem Gebiet der City unterwegs ist und stieg am Riverside Center wieder aus. Von dort lief ich am Brisbane River entlang, über den mystischen Mangrove Boardwalk und überquerte den Fluss an der Goodwill Bridge.

So landete ich schließlich an den South Bank Parklands. Direkt an die South Bank Parklands grenzt die Griffith University in absoluter Toplage. Sie ist ebenso wie die Queensland University of Technology super modern und gepflegt.

Die South Bank Parklands sind eine riesige Grünfläche, die schon fast den Charakter eines Freizeitparks haben. Es gibt alle Arten von Restaurants, einen Mini-Regenwald, Spielplätze, Grillstellen und einen künstlichen, von Palmen gesäumten Badesee, den Streets Beach. Gleich dahinter liegt die Stanley St. Plaza, ein sanierter Teil der historischen Stanley St., auf dem am Wochenende der Crafts Village Market stattfindet.

Hinter den South Bank Parklands befinden sich das Queensland Museum und die Queensland Art Gallery sowie ab Dezember 2006 die Queensland Gallery of Modern Art, an der noch kräftig gebaut wurde. Dieses Cultural Center ist ein großer Komplex mit einem Mega-Kulturangebot, für das ich nach meinem langen Fußmarsch leider nicht mehr aufnahmefähig war.

Über die Victoria Bridge gelangte ich wieder in die Innenstadt. Es war kurz nach vier Uhr nachmittags und die Fußgängerzone wimmelte von Teenagern in ihren unterschiedlichen Schuluniformen. Um nicht immer den selben Rückweg zu nehmen, ging ich unter der Story Bridge durch und machte einen Abstecher ins Viertel New Farm, in dem sich sehr interessante Bars und Clubs angesiedelt haben.



Shopping und Sightseeing in Brisbane

Brisbane — posted_by Jasmine @ 08:02
4. Tag: 07. Sep. 2006 – Shopping und Sightseeing


Post Office Brisbane

Die erste Nacht in Australien hatte ich relativ gut geschlafen. Gegen morgen wurde mir kalt. Unter meiner Zimmertür zog es stark durch und eine Heizung gab es nicht. Also packte ich den Fleece-Pulli und die Jogging-Hose aus.

Da ich immer noch keine W-LAN-Verbindung herstellen konnte, ging ich an einen öffentlichen PC des Hostels. So hatten die drei Gutscheine für je eine halbe Stunde surfen, die man mir beim Einchecken geschenkt hatte, doch noch einen Sinn. Nach einer Stunde E-Mails lesen und beantworten machte ich mich auf die Socken, es war schließlich schon spät genug. Einen Plan, was ich mir alles in Brisbane ansehen wollte, hatte ich schon frühmorgens mit Hilfe meines Lonely-Planet-Reiseführers ausgetüftelt.

Ich lief kerzengerade die Ann Street Richtung Innenstadt entlang. Nach ein bis zwei Kilometern erreichte ich die Edward Street von der aus ich die Fußgängerzone Queen St. Mall erreichte. Die sogenannten Foodcourts dort sind die wahre Pracht. Es gibt Salatbars, in denen man sich aus allen möglichen vitaminreichen Zutaten seine eigene Kreation zusammenstellen kann, Stände mit verlockenden Wraps, Sushi-Bars, Kebab- und Burger-Shops, zum Nachtisch Joghurts, Törtchen und Latte Macchiato – auch wenn man eigentlich satt ist, hier bekommt jeder Hunger.

Nach diesen kulinarischen Verführungen widmete ich mich der kulturellen Seite der Stadt. Wie im Lonely Planet empfohlen, startete ich mit der neoklassizistischen Brisbane City Hall, wo man sich über die Geschichte der Stadt informieren kann. Ein Aufzug fährt kostenlos hoch zum Glockenturm. Das ließ ich mir nicht entgehen und genoss die Aussicht über das Stadtzentrum, kurz CBD genannt.

Weiter ging’s dann über die Adelaide St. bis zum Shrine of Rememberance zum Gedenken an die australischen Gefallenen im Ersten Weltkrieg. Von dort aus kommt man an die GPO, das historische Hauptpostamt und ein kleines Stück weiter zur schönen St. Stephens’s Cathedral und St. Stephen’s Chapel, der ältesten Kirche von Brisbane. Danach wanderte ich wieder die Queen St. Mall entlang bis hoch zum Treasury Building, in dem sich heute ein Kasino befindet. Vorbei am noblen Conrad Treasury Hotel im ehemaligen Land Administration Building lief ich bis zum Parliament House von Queensland. Direkt im Anschluss daran begannen die City Botanic Gardens und der Campus der Queensland University of Technology (QUT).

Auf keinen Fall wollte ich es mir entgehen lassen, einen Blick in die Uni zu werfen. Was ich sah, machte Lust auf ein Studium in Australien. Alles war super gepflegt und es gab eine beeindruckende Infrastruktur mit Shops, Cafés, Hallenbad, Kindergarten und vielem mehr.   

Leider hatte ich bei so vielen Eindrücken nicht daran gedacht, dass es hier gegen 18 Uhr schon stockdunkel wird. Meinen Spaziergang durch die riesigen City Botanic Gardens verschob ich daher auf den nächsten Tag. Für den hatte ich mir im Tourist Office ein Fahrrad reserviert, das um 8.30 Uhr zu meinem Backpacker-Hostel gebracht werden sollte.

Ich war gespannt, was für ein Gefährt ich bekommen würde. Mit einer alten Gurke rechnete ich aber nicht. Wie schon bei meinem ersten Besuch in Australien vor zweieinhalb Jahren fand ich, dass hier alles viel ordentlicher und sauberer als in Deutschland ist und mehr Wert auf Sicherheit gelegt wird. Rauchen ist fast überall verpönt – für mich als überzeugte Nichtraucherin überaus positiv! Übertrieben erschienen mir die vielen Schilder, die eine Geldstrafe androhen, wenn man seinen Müll auf die Straße wirft oder in der U-Bahn etwas isst.  Aber scheinbar halten sich die Leute dran. Es würde auch niemand die Hinterlassenschaften seines Hundes einfach so liegen lassen, die werden eingepackt und entsorgt. Nicht schlecht!


in Australien

Australien Blog - Allgemeines — posted_by Jasmine @ 07:53
3. Tag: 06. Sep. 2006 – Endlich in Australien!


Bunk Backpackers Brisbane

Unfassbar - ich habe es geschafft! Irgendwie ging die schier endlose Warterei in Bangkok doch noch zu Ende und der Thai-Airways-Flug TG 983 startete gegen Mitternacht Richtung Brisbane. Zu meiner Freude merkte ich, dass ich eine Sitzreihe für mich alleine hatte. So konnte ich mich in der Nacht auf allen drei Sitzen ausbreiten. Sogar das Essen war gut- kein vegetarisches Essen, sondern abends gab es Fisch und zum Frühstück Rührei mit Pilzen und Würstchen.

Endlich Down Under! Die Einreiseformalitäten waren relativ schnell erledigt und ich nahm den Zug Richtung Brisbane-City. Mit meinem ganzen Sack und Pack hatte ich ganz schön zu schleppen, bis ich bei Bunk Backpackers (www.bunkbrisbane.com.au) in der Gipps Street ankam. Dort war alles schon vorbereitet und ich konnte mein Zimmer sofort beziehen. Es war so riesig, dass locker zwei Leute mehr reingepasst hätten. Allerdings war es kein normales Backpacker-Zimmer, sondern die Luxus-Variante mit eigener Dusche und Toilette, Fernseher und Kühlschrank. Erleichtert genehmigte ich mir erstmal eine ausgiebige Dusche.

Nach der Körperpflege musste ich unbedingt was zu Trinken und Essen besorgen. In der Railway-Station Brunswick Street hatte ich jede Menge Lebensmittelläden und Fast-Food-Restaurants gesehen. Außerdem begann fast genau neben dem Backpacker-Hostel Chinatown mit einer kleinen Fußgängerzone. Verhungern würde ich sicher nicht!

Nach meinem Lebensmitteleinkauf holte ich mir eine australische Vodafone-Sim-Card, um damit (hoffentlich) günstigere Inlandsgespräche führen zu können. Die Registrierung klappte beim zweiten Anlauf (der Sprachroboter verband mich irgendwann entnervt mit einem lebenden Operator) und ich konnte loslegen.

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Ankunft in Bangkok und Weiterflug

Australien Blog - Allgemeines — posted_by Jasmine @ 07:52

2. Tag: 05. Sept. 2006 - Ankunft in Bangkok und Weiterflug

Australien-Praktikum-Tagebuch

Um 14.00 Uhr Ortszeit landete LH772 in Bangkok. Eigentlich wollte ich noch in die Stadt fahren, da ich neun Stunden Zeit bis zum Weiterflug nach Brisbane hatte. Aber nach der Ankunft hatte ich keine Lust mehr, mir die ganze Prozedur mit einer Einreise nach Thailand, die auch noch mit Gebühren verbunden ist, anzutun. Ziellos wanderte ich durch die zahllosen Duty-Free-Shops im Transit-Bereich.

Wie rechnet man nochmal Baht in Euro um? Schließlich setzte ich mich in ein Restaurant und fing an, mein Praktikums-Tagebuch zu schreiben und bestellte einen Iced-Cappuccino, für den ich sagenhafte vier Euro hinblättern musste. Dafür könnte man in Thailand auf dem Land zu dritt mit allem drum und dran Essen gehen! Immerhin ließ mich die Bedienung in Ruhe am Notebook arbeiten, ohne mich zu einer weiteren Bestellung zu drängen.

 

 


Australien Blog

Australien Blog - Allgemeines — posted_by Jasmine @ 07:43
Australien-Praktikum-Tagebuch

1. Tag: 04. Sept. 2006 – Abflug Richtung Bangkok

Australien-Praktikum-Tagebuch

Die große Reise nimmt ihren Anfang:

Gegen 19.30 Uhr ging’s los Richtung Flughafen. Nach einer kurzen Verabschiedung von meiner Schwiegermutter und Robin, meinem ältesten Sohn, fuhr ich mit Hans-Jürgen und unseren Kindern Nicklas, Danny und Sharleen zum Frankfurter Flughafen.

Das Check-In ging schnell und problemlos vonstatten. Bis Hans-Jürgen den Volvo im Parkhaus abgestellt hatte, war ich schon fertig. Da mir noch über eine Stunde bis zum Boarding blieb, gingen wir alle zusammen zu McDonald’s im Terminal 2. Die Stimmung war gedrückt. Sharleen fing immer wieder an zu weinen. Nicklas und Danny hatten auch mit den Tränen zu kämpfen.

Die letzte gemeinsame Stunde verging wie im Flug und der gefürchtete Moment des Abschieds war gekommen. Wir waren alle traurig und ich bereute meine Entscheidung, alleine nach Australien zu gehen. Noch 39 Tage, bis Hans-Jürgen, Robin und Sharleen nach Sydney fliegen würden, um mich zu besuchen……

An der Sicherheitskontrolle und am Gate herrschte großes Gedränge. Das Bodenpersonal war ziemlich gestresst und das Einsteigen chaotisch. Ich hatte schon vorab einen Fensterplatz gebucht. Neben mir saß ein Pärchen aus Spanien in meinem Alter, das zwar kein Wort mit mir sprach, dafür aber den ganzen Flug über ruhig und unaufdringlich war.

Für den Flug hatte ich aus Neugier ein asiatisch-vegetarisches Essen vorbestellt, was sich als Fehler erwies. Ich erhielt mein Essen zwar zuerst, aber es schmeckte nicht. Neidisch schaute ich auf meine Sitznachbarn, die ein ganz normales Essen bekamen. Ich muss auf alle Fälle das vegetarische Essen für den Rückflug stornieren lassen….

Zum Abendessen trank ich zwei Gläser Wein. Danach war ich wie narkotisiert. Mir fielen sofort die Augen zu. Leider war es in der Economy-Class unmöglich, in irgendeiner Weise bequem zu schlafen. Gegen 6.15 Uhr deutscher Zeit war ich wieder wach. Meine Hoffnung, dass ich kein vegetarisches Frühstück bekommen würde, wurde leider enttäuscht, so dass ich über die Hälfte zurückgehen ließ. Zum Glück hatte ich eh keinen großen Hunger…..



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