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Jillaroo-Kurs, fünfter und letzter Tag

Jillaroo-Kurs — posted_by Jasmine @ 14:17

01. Dezember 2006

Der letzte Tag begann mit Sattelpflege. Wir mussten die Sättel unserer Pferde von oben bis unten mit Schafsfett einreiben, damit das Leder geschmeidig und wasserfest bleibt. Nach dieser Arbeit holten wir die Pferde und sattelten sie. Heute sollten wir Gelegenheit dazu haben, mit ihnen schwimmen zu gehen.

Vor dem Ausritt wiederholte Tim mit uns die Übungen in Pferdeerziehung. Wir mussten sie dazu bringen vorwärts, rückwärts und seitwärts zu gehen, außerdem sollten sie auf der Vorder- und Rückhand wenden. Alle diese Übungen führten wir vom Boden und im Sattel aus.

Danach ritten wir zu dem Teich, an dem wir schon am ersten Tag waren. Wir sattelten unsere Pferde ab und zogen unsere Badeklamotten an. Als wir fertig waren, gingen wir nacheinander vorsichtig mit unseren Pferden so weit ins Wasser, bis es tief wurde und die Tiere zu schwimmen begannen. Dann war der Zeitpunkt gekommen, um sich an der Mähne festzuhalten und sich ziehen zu lassen.

Ich kam leider nicht in diesen Genuss, denn Cheeky machte ihrem Namen alle Ehre. Sie schien sich nicht sonderlich für’s Wasser zu begeistern. Als es tief wurde, machte sie eine ruckartige Bewegung Richtung Ufer. Ich verlor den Halt und ging unter. Voller Panik versuchte ich aufzutauchen, denn ich hatte Angst, unter das Pferd zu geraten. Mit dem Führstrick um den Hals gewickelt konnte ich Gott sei Dank schnell wieder an die Oberfläche gelangen. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich noch einen zweiten oder dritten Versuch wagen können, aber ich hatte genug davon. Ich fand den Spaß zu gefährlich.

Danach gab es Picknick mit Lagerfeuer und man konnte sich das Brandzeichen von Leconfield auf seine Schuhe oder Kleider einbrennen lassen. Nach dem Aufsatteln gab es einen Reitwettkampf. Wir wurden in zwei Mannschaften aufgeteilt und mussten verschiedene Hindernisse überwinden. Meine Mannschaft gewann! Nach diesem Erfolgserlebnis ging es auf den Rückweg.

Am späten Nachmittag trafen wir auf der Farm ein. Dort erhielt jeder eine Teilnahmebestätigung und ein Arbeitszeugnis, mit dem man sich als Jackaroo oder Jillaroo bewerben kann. Die Chance für eine Stelle sehen sehr gut aus.

So gingen fünf erlebnisreiche Tag zu Ende. Sie waren anstrengend, dafür aber nie langweilig. Die Unterkünfte waren für meinen Geschmack zu bescheiden, passten aber in die Umgebung.  Außerdem kann man für 490 australische Dollar für fünf Tage Vollpension inkl. Reiten keine Luxusherberge erwarten.

Ich kann den Kurs allen empfehlen, die sich für’s Reiten interessieren, denn es gab sehr engagierten Unterricht. Der Kurs ist auf alle Fälle auch für Reitanfänger geeignet, auf sie wurde immer Rücksicht genommen. Für die Jobsuche kann der Kurs ein Sprungbrett sein, denn mit dem Zeugnis erhält man auch gleich eine Liste von Arbeitgebern, bei denen man sich bewerben kann.

 


Jillaroo-Kurs, vierter Tag

Jillaroo-Kurs — posted_by Jasmine @ 14:13

30. November 2006

Gut erholt sah ich dem 4. Tag in Leconfield entgegen. Um 7.30 Uhr holten wir die Pferde von der Weide, putzten und sattelten sie. Heute stand der Umgang mit den Rindern auf dem Plan. Zuvor probierten wir die natürlichen Erziehungsmethoden bei unseren Pferden aus. Es gelang sogar, wenn auch nicht so spektakulär wie bei Tim.


Dann erklärte uns Tim, was ein Hund können muss, damit er beim Treiben des Viehs eine Hilfe ist und führte es uns mit seinen eigenen Hunden vor. Danach trieben wir hoch zu Ross die Rinder über Wiesen und Täler bis zu einem Gatter, wo sie eingesperrt wurden. Diese Aufgabe war gar nicht so leicht. Immer wieder rissen Kühe aus und mussten eingefangen werden.

Im Gatter trennten wir die Kälbchen von den erwachsenen Tieren und begannen einen Lassowurf-Wettbewerb. Jeder hatte drei Versuche ein Kälbchen einzufangen. Ich hatte leider kein Glück dabei.

Die nächste Aufgabe war „Kalb-Wrestling“. Immer zwei Leute schnappten sich ein Kalb aus der Herde, einer nahm den Kopf, einer den Schwanz und warfen es zu Boden. Dort musste es mit Gewalt nach unten gedrückt werden, denn die Tiere wehrten sich mit vollen Kräften. So fielen denn auch einige von uns hin, aber es gab nur kleinere Blessuren.

Die Übung wurde dazu genutzt, um zwei Kälber an Ort und Stelle zu kastrieren und ihnen Ohrenmarken und Brandmarken zu verpassen. Nach diesem für uns wie für die Rinder aufregenden Tag trieben wir die Herde zurück und ritten zur Farm. Der Tag klang wie jeden Abend mit einem Lagerfeuer aus, an dem das Essen zubereitet wurde.

 


Jillaroo-Kurs, dritter Tag

Jillaroo-Kurs — posted_by Jasmine @ 13:58

 


29. November 2006

 

Schon früh am Morgen brannte die Sonne unerbittlich vom Himmel. Der Wetterbericht im Radio sagte 39°C voraus. So viel Bewegung an der frischen Landluft und dazu die Hitze – ich war ziemlich schlapp. Zum Glück wurde der Vormittag nicht zu anstrengend.

Wir wurden auf die Ladeflächen von zwei Geländewagen verfrachtet, auf denen sonst Schafe und Hunde transportiert werden und entsprechend dreckig war es darauf. Auf dem einen Wagen fuhren dann auch gleich noch zwei Schafe mit, denn sie mussten geschoren werden. Dazu fuhren wir über eine holprige Strecke bis zur Schafschurhütte. Iven zeigte uns, wie ein Schaf fachmännisch von seiner Wolle befreit wird. Danach durfte es jeder von uns selbst probieren.


Wieder zurück auf der Farm zeigte uns Tim erneut, wie er mit der Parelli-Methode sein Pferd ausbildet. Es war faszinierend: Er brachte das Tier dazu in die Knie zu gehen und sich hinzulegen. Außerdem konnte er es mit seiner Gerte wie mit einer Fernsteuerung rückwärts eine vorgezeichnete Linie entlang lenken. Nach diesen und anderen Vorführungen war ich vollkommen platt, da wir zwei Stunden in der prallen Sonne gesessen hatten.  

Eigentlich standen noch das Reparieren von Zäunen und Unkrautvernichtung auf dem Tagesprogramm. Ich fand, dass ich nicht unbedingt dabei mitmachen müsse und setzte mich für den Rest des Tages zum Lesen unter einen Baum.

 


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