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Jillaroo-Kurs, zweiter Tag

Jillaroo-Kurs — posted_by Jasmine @ 21:48

28. Nov. 2006
Wir begannen den Tag um 7.30 Uhr damit, die Pferde von der Wiese zu holen, zu putzen und zu satteln. Anschließend gab uns Tim Unterricht im „Natural Horsemanship“, also wie man ein Pferd auf natürliche Weise erziehen kann – wie ein Pferdeflüsterer. Es war zwar sehr ansprechend, aber wir saßen fast zwei Stunden bei Temperaturen über 30° C in der prallen Sonne und ich holte mir einen Sonnenbrand. Als er fertig war, ging es weiter mit einer Lektion Hufpflege und dem Beschlagen der Pferde. Ich fand es sehr interessant, alles bis ins kleinste Detail erklärt zu bekommen.

Danach wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt. Zuerst übten wir, so mit einer Peitsche zu schlagen, dass sie laut knallte. Dabei geriet ich ein paar Mal schmerzhaft in Kontakt mit dem Lederriemen – das war nichts für mich! Als nächstes war Lassowerfen dran. Es war gar nicht so schwer, wie ich dachte. Die letzte Station war die Hufpflege. Jeder durfte selbst Hand anlegen und die Pferdehufe mit einer großen Feile bearbeiten.

Nach dem Mittagessen unternahm ich mit der Fortgeschrittenengruppe einen Ausritt, der sehr steil bergauf und bergab ging. Auf dem Rückweg trieben wir die Schafe von einer Wiese zur Farm. Dabei mussten wir aufpassen, dass keines der Tiere abhaute. Nach getaner Arbeit übten wir auf dem Reitplatz Traben und Galoppieren und zum Abschluss gab es ein Wettrennen.

Damit hatten die Pferde Feierabend, wir sattelten ab und führten sie auf die Weide. Für uns ging es weiter mit den Schafen, die wir vorher auf die Farm getrieben und eingesperrt hatten. Jeder sollte sich ein Schaf schnappen, auf sein Hinterteil setzen und die Zähne zählen. Daran kann man das Alter des Tieres feststellen.   

 


Jillaroo-Kurs, der erste Tag

Jillaroo-Kurs — posted_by Jasmine @ 21:35

27. Nov. 2006 

Leicht nervös wartete ich am Youth Hostel in Tamworth darauf, von einem Mitarbeiter der Leconfield-Station abgeholt zu werden. Um 9 Uhr kam Tim, der Chef der Farm, und lud die ca. 20 Wartenden in einen alten Bus ein. Ich fuhr mit meinem Camper hinterher.
Unser erster Stopp war beim Second-Hand-Shop der Salvation Army. Wer Bedarf hatte, konnte sich mit gebrauchten Kleidern eindecken. Es gab auch andere Dinge günstig zu kaufen. Ich erstand ein Neues Testament, für das ich nichts zahlen musste und (neue) Batterien.

Der nächste Halt war beim Liquor-Shop, um die Alkoholvorräte für die kommenden Tage zu sichern. Danach ging es über 50 Kilometer weit hinauf auf’s Land. Die letzte Hälfte des Wegs bestand aus einer unbefestigten Piste. Der Bus zog eine weite Staubwolke hinter sich her, in der ich Probleme hatte, ihm zu folgen. Wenn ich etwas erkannte, sah ich eine bergige Landschaft mit klaren Bächen, freilaufenden Kühen, Pferden und Schafen. An Handyempfang war allerdings nicht mehr zu denken.

Als ich am Ziel war und die Gemeinschaftsunterkunft sah, war ich froh, dass ich meinen Camper und somit mein eigenes Bett dabei hatte. In einer Scheune war ein riesiger Schlafsaal mit 10 Etagenbetten untergebracht. Außerdem war im selben Raum die Küche. Alles sehr, sehr rustikal.


Nach einer Vorstellungsrunde erklärte uns Tim das Kursprogramm. Dann gab es einen Rundgang über die Farm und wir mussten noch Formulare ausfüllen.  Als wir damit fertig waren, gingen wir zu den Pferden, die schon die ganze Zeit fertig gesattelt auf uns warteten. Zunächst zeigte uns Iven, ein junger Amerikaner, wie wir die Pferde putzen, satteln und auftrensen sollten. Nach dieser Lektion gab es Mittagessen.

Im Anschluss daran war ich zum Gemeinschaftsdienst eingeteilt. Zusammen mit George, einem Engländer, musste ich die Reste vom Büfett aufräumen und die benutzten Teller und Schüsseln  abwaschen. Gespült wurde in zwei Plastikschüsseln, in denen das Spülwasser schon nach kurzer so dreckig war, dass das Geschirr hinterher fast schmutziger war als vorher. Ich beschloss, nur noch mein eigenes Geschirr und Besteck aus dem Campervan zu benutzen. 

Anschließend gingen wir wieder zu den Pferden. Es folgte der spannende Moment, in dem wir unsere vierbeinigen Partner für die nächsten fünf Tage zugewiesen bekamen. Mein Pferd war eine kleine Schimmelstute namens „Cheeky“, was frech bedeutet. Vom Äußeren war sie nicht unbedingt meine erste Wahl und ich hoffte, dass sie ihrem Namen nicht allzu oft Ehre machen würde. Nach weiteren Erklärungen kam endlich der ersehnte Augenblick: Wir durften aufsteigen. Es ging los zu einem Ausritt über Hügel und Wiesen, bis zu einem Teich, an dem wir baden konnten.

Auf dem Rückweg wurden wir von einem Gewitter überrascht und waren nass bis auf die Unterhose, als wir zurück waren. Ich hätte mich am liebsten sofort umgezogen, aber zuerst mussten noch die Pferde abgesattelt, geputzt und auf die Weide geführt werden. Erst danach ging es zum gemütlichen Teil über, dem Abendessen am Lagerfeuer. Darauf folgte eines der obligatorischen Kennenlernspiele. Der Verlierer hatte die Wahl entweder einen in den Sand gefallenen, verbrannten Marshmallow zu essen, nackt ums Lagerfeuer zu rennen oder in der Viehtränke zu baden. Zum Glück war ich nicht der Verlierer, trotzdem fand ich das Spiel doof.  Immerhin hatte es seinen Sinn erfüllt und ich kannte hinterher die Namen aller Reiter.


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